Forum: Platinen Footprints Reflowlöten


von Markus (Gast)


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Ich werde zum ersten Mal eine Platine von einem Bestücker im Reflow-Ofen 
bestücken lassen. Manche sagen, dass man dann möglichst kleine Pads (IPC 
LEAST) verwenden soll (z.B. 
http://www.elektronikpraxis.vogel.de/leiterplatten/articles/308403/)
Andererseits sollte man ja für maximale Robustheit (es werden 
Vibrationen auftreten) die LOW-Density / Maximum Footprints nehmen.
Wie kann man die Anforderungen kombinieren?

von 6A66 (Gast)


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Markus schrieb:
> Ich werde zum ersten Mal eine Platine von einem Bestücker im Reflow-Ofen
> bestücken lassen. Manche sagen, dass man dann möglichst kleine Pads (IPC
> LEAST) verwenden soll (z.B.
> http://www.elektronikpraxis.vogel.de/leiterplatten...)
> Andererseits sollte man ja für maximale Robustheit (es werden
> Vibrationen auftreten) die LOW-Density / Maximum Footprints nehmen.
> Wie kann man die Anforderungen kombinieren?

Hallo Markus,

das sind auch sehr Erfahrungswerte des Bestückers und hängt auch mit der 
Siebdick und damit mit der Menge des aufgetragenen Lotpaste ab. Sollte 
er Dir ein paafr Anhlatspunkte geben können. Die IPC hat auch ein "M" 
pad, vielleicht istd as ja das goldene Mittelmaß.

Markus schrieb:
> maximale Robustheit (es werden
> Vibrationen auftreten)

Das hängt nicht allein an den Pads. Wenn Du solche beschelunigungen 
hast, dass es Dir die Bauteile von der Platine rüttelt dann fällt 
normalerweise vorher das Gehäuse auseindander. Wir setzen alle 
möglicghen SMDs im Industrie/Automationsumfeld ein und habenm keine 
Probleme mit sich ablösneden Bauteilen. Klar, Steckverbinder nehmen 
Kräfte gut auf, da musst Du soowieso mechanisch abfangen: Eine Lötstelle 
ist kein Kraftschluss für einen Steckverbinder!

rgds

von Michael S. (technicans)


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Markus schrieb:
> von einem Bestücker im Reflow-Ofen
> bestücken lassen.

Das soll er mal vormachen.

Mal von Serienproduktion ausgehend (Rapid Prototyping kann abweichen):
Da es sich um SMT handelt wird auf die Pads der Bauteile erst mal eine
Lötpaste aufgebracht, entweder mit einem Dispenser oder per
Metallschablonendruck.
Bestückt werden die Bauteile danach entweder von Hand oder in einem
Bestückungsautomaten wo die Bauteile über Feeder zugeführt werden.
Erst dann werden die Bauteile in einem Reflowofen mit einem
erprobten Temperaturprofil im Durchlaufverfahren gelötet. Das kann
per Heißluft, Infrarot oder per Dampfphase mit Vor-und Nachteilen
erfolgen.

Das Festigkeitsproblem hatte man auch mal in einer Firma wo ich
in der Entwicklung tätig war. Baugruppen wurden da auf einen Rüttler
montiert, der dann die Prüflinge zu Beginn mehr oder weniger immer
schön zerlegt hat.
Das Problem kann man eigentlich nur mit VIAs in Padnähe oder mit
breiten Leiterbahnen lösen (und so wurde das auch damals gelöst)
die zwar maschinell noch zu löten waren aber nicht mehr manuell,
was die Reparateure nachvollziehbar regelmäßig natürlich in den
Wahnsinn getrieben hat. Evtl. kann man das anders lösen indem man
einem Pad als Thermals ausführt, aber das wird man sicherlich in
keiner Norm finden.

von 6A66 (Gast)


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Michael S. schrieb:
> Das Problem kann man eigentlich nur mit VIAs in Padnähe oder mit
> breiten Leiterbahnen lösen (und so wurde das auch damals gelöst)

Hallo Michael,

das sollte bei den heutigen normalen SMD-Bauformen (0805 abwärts, SOT23 
abwärts) normalerweise in den industriell geforderten Bereichen kein 
Problem mehr darstellen. Klar eine 10x10x10 (mm!) SMD Induktivität wird 
dir da ein Problem bereiten. Das solltest Du dann aber nicht über Vias 
lösen denn auch diese stellen keinen Kraftschluss dar. Solche Probleme 
kannst Du nur richtig über Underfill/Verkleben oder andere mechanische 
Verankerung (z.B. der klassiche Kabelbinder) lösen. Alles andere ist 
nicht prozessicher.

rgds

von Markus (Gast)


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Also besser kleines Pad zum Löten und mechanisch falls es nicht passt 
Vergussmasse drauf ok?

von 6A66 (Gast)


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Markus schrieb:
> Also besser kleines Pad zum Löten und mechanisch falls es nicht passt
> Vergussmasse drauf ok?

Ich meine (große Induktivität):
Pad genauso wie vom Hersteller empfohlen (siehe Datenblatt), bei Bedarf 
dann Verkleben (Industrielle Kleber). Ich weiß, Kleben ist der maximal 
störendste Prozess in der Fertigung (Aushärtezeiten). Aber wenn es nun 
mal mechanisch nicht hält gibt es entweder Pest (verkleben) oder Cholera 
(nicht bestehen).

rgds

von Markus (Gast)


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Bei den Herstellerfootprints steht leider nie dabei, für welchen Prozess 
sie gedacht sind.

von 6A66 (Gast)


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Markus schrieb:
> Bei den Herstellerfootprints steht leider nie dabei, für welchen Prozess
> sie gedacht sind.

Aaaah :)
Entweder es ist ein SMD Footprint dann nimm Ihn einfach. Nur bei SMD und 
Welle muss man aufpassen. Die Footprints sind meist auch genau 
bezeichnet dass sie für Reflow gedacht sind was auch meist am 
Temperaturprofil gut abzulesen ist. Footprints für SMD Welle habe ich 
bisher in keinem Datenblatt gesehen.

Also: Nehmen - oder es besser wissen warum nicht.

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