Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Empfindlichkeit AVRISP mkII?


von Michael D. (etzen_michi)


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Guten Tag.

Beim Kauf meines AVR Dragon wurde mir stark geraten eine Art Schutzboard 
auf zu bauen, da dieser sehr empfindlich ist.

Momentan hängt er an einer etwas stärkeren H-Brücke und hat troz dieser 
Schutzschaltung noch immer das Problem, dass er sich teilweise aufhängt.

Nun zum Wesentlichen:
Kann ich an eine solche Schaltung einen AVRISP mkII ohne zusätzliche 
Schutzbeschaltung anschließen ohne das dieser Schaden nimmt? / hat der 
von Werk aus ausreichende Schutzbeschaltungen?

von Bernd S. (bernds1)


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Michael D. schrieb:
> Guten Tag.
>
> Beim Kauf meines AVR Dragon wurde mir stark geraten eine Art Schutzboard
> auf zu bauen, da dieser sehr empfindlich ist.
>
> Momentan hängt er an einer etwas stärkeren H-Brücke und hat troz dieser
> Schutzschaltung noch immer das Problem, dass er sich teilweise aufhängt.
>

Hallo Michael,
also ich weiß mit der Frage ehrlich gesagt nichts anzufangen. Aber den 
Dragon kenne ich nur vom Namen her. Ich selbst habe den AVRISP-MKII und 
den JTAG ICE-III. Von einer Schutzbeschaltung oder einem Schutzboard 
habe ich noch nichts gehört. Außerdem kommt doch der Programmer bzw. 
Debugger nicht an eine H-Brücke, sondern direkt an den Prozessor.
Wenn ich was falsch verstanden habe, kläre mich bitte auf.
Ich kann nur sagen, daß ich den AVRISP-MKII seit Jahren schon direkt 
über den 6poligen Stecker an die Prozessoren anstecke. Und seit einiger 
Zeit den ICE jetzt auch. Und sie leben beide :-)

von Michael D. (etzen_michi)


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An die H-Brücke kommt das Gerätchen auch nicht, sondern an den µC.

Nun ist es aber so, das die vom µC angesteuerte H-Brücke ein paar 
Amperchen schaltet und sich ziemlich nahe auf dem Board befindet (µC 
läuft aber stabil).


Wenn ich nun den Dragon verwende um das ganze zu Programmieren geht es 
so lange, bis dass Kabel, welches von der H-Brück geschaltet wird 
nurnoch einen Abstand von ca. 2-3cm zu dem ISP Kabel des Dragon hat.


Ich vermute mal das es sich hier um irgendwelche einstrahlungen handelt, 
und möchte ungern durch solche Einstrahlungen meinen AVRISP mkII killen.

von Kai K. (klaas)


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>Ich vermute mal das es sich hier um irgendwelche einstrahlungen handelt,
>und möchte ungern durch solche Einstrahlungen meinen AVRISP mkII killen.

Das ist kapazitives Überkoppeln. Warum vermeidest du denn nicht einfach 
diesen Betriebszustand, wenn er dir Probleme macht??

von Michael D. (etzen_michi)


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Ich vermeide es schon.

Ich habe nur keine Lust, dass ich mal nicht genau drauf achte wie das 
Kabel liegt und plötzlich mein Programmer tot ist.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Nun, solange da keine Funken überspringen, ist das für den MkII kein 
Problem, die Programmierfunktion wird aber schon gestört. Allerdings 
wird während des Programmiervorgangs der MC im Reset gehalten, so dass 
die H-Brücke ohne Funktion sein sollte. Am besten ist es, das 
Platinenlayout so zu gestalten, das der ISP Anschluss weit von 
Leistungsteilen entfernt ist und dafür zu sorgen, das der MC selber von 
einer sauberen Spannung versorgt wird. Ein gmeinsame Masse, die vor dem 
Anstecken des MkII für einen Potentialausgleich zwischen dem 
programmierenden Rechner und dem MC Board sorgt, kann natürlich auch 
nicht schaden.
Der MkII scheint aber m.W. recht robust zu sein. Unsere Exemplare 
jedenfalls haben bisher jedenfalls gut überlebt, trotz teilweise nicht 
immer idealer Potentialverhältnisse.

von Bernd S. (bernds1)


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Michael D. schrieb:
>
> Wenn ich nun den Dragon verwende um das ganze zu Programmieren geht es
> so lange, bis dass Kabel, welches von der H-Brück geschaltet wird
> nurnoch einen Abstand von ca. 2-3cm zu dem ISP Kabel des Dragon hat.

Durch das schon angesprochene Übersprechen kann es bei genügender Nähe 
schon dazu kommen, daß die Daten für den Dragon nicht mehr lesbar sind, 
weil die Störungen schon in der gleichen Größenordnung sind (oder 
größer).

Wenn du aber jetzt irgendeine Schutzschaltung vor den Dragon setzt, 
verringerst du zwar die Störungen im Pegel (bei C's auch die Frequenz, 
also die Impulse werden rund), aber du verringerst ja genauso auch das 
eigentliche Nutzsignal. Und damit bleibt der Störabstand zwischen Nutz- 
und Störsignal gleich. Das Störsignal ist immer noch so groß wie das 
Nutzsignal, aber beide sind jetzt zu klein, um gelesen werden zu können.

Selbst wenn du Schutzdioden zur Spannungsbegrenzung einsetzt, müssen die 
ja das eigentliche Nutzsignal unverändert passieren lassen. Das 
ermöglicht der Störung den gleichen Pegel wie dem Nutzsignal. Das 
Einzige, was in diesem Falle helfen würde, wäre meiner Meinung eine 
räumliche Trennung, damit eben auch weniger Störungen in das ISP-Kabel 
kommen. Oder vielleicht auch ein geschirmtes Kabel, wo du den Schirm am 
GND der Platine verbindest. Könnte auch gehen, hab ich aber noch nicht 
getestet.

Nochwas: Hier kann es sich ja nur um Störungen beim Debuggen handeln, 
weil dort der Prozessor auch läuft und die H-Brücke ansteuert. Beim 
Programmieren wird der Prozessor auf Reset gezogen, das heißt, die 
H-Brücke läuft ja gar nicht.

Das wiederum würde bedeuten, daß sich deine Frage nur auf den Dragon 
beziehen würde (und hier auch nur beim Debuggen) und nicht auf den 
AVRISP-MKII. Der kann ja nur Programmieren und nicht debuggen. Also ist 
der Prozessor hier im Reset und die H-Brücken arbeiten nicht.
Sehe ich das richtig?

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