Ich bin am überlegen, ob ich nicht einen CNC-Selbstbau wagen sollte. Das hängt unter anderem natürlich von den Kosten ab. Ich möchte eine Maschine bauen, die bei mäßigem Einsatz (Hobbybereich) zehn Jahre hält und auch mal Kupfer/Alu packt. Bei der Recherche zur Mechanik habe ich ein relativ günstiges Angebot gefunden unter http://rc-letmathe.de/product_info.php?cPath=61_160&products_id=1370 Mit passenden Fest-/Loslagereinheiten kommt man auf 107€. Taugt diese Kugelgewindespindel + Mutter etwas? Die Mutter hat keinen Nippel zum Schmieren. Eventuell kann man den roten Stöpsel abnehmen. Zum Vergleich hier noch eine Alternative: http://www.cnc-discount.de/epages/62924595.sf/de_DE/?ObjectPath=/Shops/62924595/Products/%221605%20x%20%20%20300mm%20Kugelumlaufspindel%20komplett%22 Nachtrag: Bei der ersten Ausführung handelt es sich anscheinend um China-Import, siehe http://www.youtube.com/watch?NR=1&v=xGPQH72-Jg8&feature=fvwp.
Hallo, der kritische Punkt an CNC Maschinen sind die Schlittenführungen und nicht die Antriebsspindeln. Neben dem Preis für die Kugelumlaufspindel hat diese noch weitere Nachteile für einen Selbstbau. Zum einen haben sie eine große Gewindesteigung, was bedeutet, das der Antrieb, der sie positioniert entsprechend genauer sein muss, was aber im Selbstbau mit Schrittmotoren im Normalfall nicht gegeben ist. Professionelle Maschinen haben dafür extra optische Wegmesssystem, meist sogar direkt am Schlitten montiert. Zum anderen haben Kugelumlaufspindeln meist keine Selbsthemmung, was bedeutet, dass eine Kraft auf den Schlitten die Spindel drehen kann und damit zusätzliches Haltemoment vom Motor erforderlich ist, um eine bestehende Position zu halten. In konventionellen Fräs und Drehmaschinen sind auch keine Kugelumlaufspindeln verbaut, Spindeln mit Trapezgewinde. Das wird im Maschinenbau als Bewegungsgewinde üblicherweise verwendet. Wie schon gesagt liegt die Schwierigkeit in der mechanischen Führung der Schlitten und der Steifigkeit des Aufbaus (das ist auch bei professionellen Maschinen für mehrer hunderttausend Euro das ausschlaggebende Kriterium für die Qualität). Für einen Selbstbau würde ich persönlich sogar mit einem normalen metrischen oder einem Feingewinde anfangen und es vom Platz her etwas geräumiger konstruieren, um eventuell später ein anderes Spindelsystem nachzurüsten. Gruß Kai
Noch 'ne Kleinigkeit, die gegen die Kugelumlaufspindel spricht: Du darfst noch nicht mal an Dreck denken und das Ding kratzt schon. Kugeln rollen auch über Staubkörner. Eine Trapezschraube schiebt selbige vor sich her.
Reichen Schlittenführungen auf Schienen aus? Es gibt ja qualitativ hochwertige Ausführungen für ca. 150€ pro Achse (2 Schienen + 4 Wägen). Das Grundgerüst soll zum Teil aus Aluprofilen und zum Teil aus gerfästen Aluplatten/Blöcken sein. Dass die Kugelumlaufschienen kaum Selbsthemmung haben ist mir klar. Ich dachte nur, dass genügend starke Motoren (denke an Nema 23 mit ca. 3Nm Haltemoment) da keine Probleme hätten. Der eigentliche Beweggrund war aber die Präzision bzw. das minimale Umkehrspiel. 5mm / Umdrehung sind schon recht viel für CNC, da bin ich auch ins Grübeln gekommen. Andererseits, mit einem Schrittmotor mit 1,8°/Schritt hätte man eine Auflösung von 0,025mm. Das ist doch ausreichend, oder? Um diese Genauigkeit zu erreichen, muss der Aufbau (vor allem die Schienen) schon sehr solide sein. Um Staub / Spähne auf den Spindeln zu minimieren, kann man das ja schon beim Design mitberücksichtigen ... Ganz lässt sich Staub natürlich nicht fernhalten. Ein anderer Vorteil bei der Nutzung von Kugelumlaufschienen wäre, dass es dafür schon etliche "Sets" gibt. Für eine Trapezgewindespindel muss ich das Gewinde für die Kugellager selber abdrehen, passende Lagerblöcke bauen und dazu ein Kupplungsblock an die Messing-Mutter. Ich kann schlecht einschätzen, was das alles kosten wird. Aber der Preisvorteil gegenüber Kugelumlaufschienen wäre wahrscheinlich dahin. Die Blöcke könnte ich zuhause fräsen. Die passenden Bohrungen müsste ich machen lassen.
Maxim S. schrieb: > Reichen Schlittenführungen auf Schienen aus? Es gibt ja qualitativ > hochwertige Ausführungen für ca. 150€ pro Achse (2 Schienen + 4 Wägen). Ja, die Profilschienen reichen für Deine Zwecke bei weitem aus. Gibt es mittlerweile wirklich preiswert von Romani, HiWin usw. > Das Grundgerüst soll zum Teil aus Aluprofilen und zum Teil aus gerfästen > Aluplatten/Blöcken sein. Das wird schwierig. Wenn das die dünnen Strangpressprofile mit 1-2mm Wandstärke sind -> Alubearbeitung vergessen. Stahl ist wesentlich günstiger. Da findet sich auch auf dem Schrott genug. > Dass die Kugelumlaufschienen kaum Selbsthemmung haben ist mir klar. Ich > dachte nur, dass genügend starke Motoren (denke an Nema 23 mit ca. 3Nm > Haltemoment) da keine Probleme hätten. Haben sie auch nicht. Das Haltemoment, das Du bei Kugelumlauf benötigst, verbraten die Trapezgewindespindeln locker durch Reibung (bis zu 40%). In keiner einzigen halbwegs brauchbaren CNC-Maschine auf den diversen Messen habe ich bisher Trapezgewinde gefunden, dafür sehr, sehr oft KG-Spindeln. Dreimal darfst Du raten, warum die dort eingesetzt werden :-) Werden vernünftige Abstreifer montiert, dann gelangt auch kein Schmutz in die Muttern. Kostet natürlich etwas, aber wird beherrscht und sorgt für jahrelange, genaue Funktion. > Der eigentliche Beweggrund war > aber die Präzision bzw. das minimale Umkehrspiel. 5mm / Umdrehung sind > schon recht viel für CNC, da bin ich auch ins Grübeln gekommen. > Andererseits, mit einem Schrittmotor mit 1,8°/Schritt hätte man eine > Auflösung von 0,025mm. Das ist doch ausreichend, oder? Um diese > Genauigkeit zu erreichen, muss der Aufbau (vor allem die Schienen) schon > sehr solide sein. Allerdings - und die besten Schienen nützen Dir nichts, wenn der Unterbau aus Aluprofilen besteht. Meine Empfehlung: Stahlgestell zusammenbraten (kann ruhig krumm sein), dann mit gefülltem Gießharz die genauen Flächen für jede Achse auf einer Referenzfläche abformen und die Achsen sauber zueinander ausrichten. Preiswerter und genauer geht es für wenig Geld kaum. > Um Staub / Spähne auf den Spindeln zu minimieren, kann man das ja schon > beim Design mitberücksichtigen ... Ganz lässt sich Staub natürlich nicht > fernhalten. Mehrfache vernünftige Abstreifer montieren - dann ist das kein Problem. Der beste Staub ist aber natürlich immer der Staub, der gar nicht erst auf der Spindel landet (Blechabdeckungen, direkte Absaugung am Fräser usw.) > Ein anderer Vorteil bei der Nutzung von Kugelumlaufschienen wäre, dass > es dafür schon etliche "Sets" gibt. Für eine Trapezgewindespindel muss > ich das Gewinde für die Kugellager selber abdrehen, passende Lagerblöcke > bauen und dazu ein Kupplungsblock an die Messing-Mutter. Ich kann > schlecht einschätzen, was das alles kosten wird. Aber der Preisvorteil > gegenüber Kugelumlaufschienen wäre wahrscheinlich dahin. Die Blöcke > könnte ich zuhause fräsen. Die passenden Bohrungen müsste ich machen > lassen. Wenn Du CNC-Bearbeitung machen willst, dann führt mMn kein Weg an KG-Spindeln vorbei. Du willst ja nicht ständig nachstellen müssen und die 40% Energie sind im Fräser besser aufgehoben als in der Mutter. Dazu musst Du, um kein Umkehrspiel zu haben, zwei Muttern verspannen, was noch mehr Reibung erzeugt - und natürlich ein sofort zunehmendes, immer größer werdendes Spiel. Ob ich allerdings die China-Spindeln nehmen würde, weiss ich nicht. In der CNC-Ecke berichten sie jedenfalls Übles. Denk daran, dass davon maßgeblich die Präzision Deiner Maschine abhängen wird - an solchen Teilen sollte man nicht sparen. Sonst ärgerst Du Dich über Jahre oder zahlst zweimal. Eine vernünftige KG-Mutter ist sowohl im Spiel einstell- als natürlich auch entsprechend schmierbar.
Habe gerade bei einem deutschen Hersteller angefragt, was eine Baugruppe (Spindel, Mutter, Mutteraufnahme, Lagerblöcke) kostet. Ich bin auf alles gefasst. :) Aber unter 250€ wird's wohl kaum sein. Mal sehen.
Ich weiß nicht genau, was du damit vor hast. Da das hier ein Elektronikforum ist erwarten viele von einer "CNC Fräe" nur eine verfahrbare Einheit, die Löcher bohren kann. Wenn du aber auch Metallbearbeitung machen willst bist du mit einer gekauften Maschine vermutlich besser beraten. Für 2000-3000€ bekommt man da schon für Leichtmetallbearbeitung brauchbare Maschinen, die 0,01 mm Bearbeitungsgenauigkeit zulassen. Wenn du bereit bist 10000€ auszugeben bekommst du von einem Gebrauchtmaschinenhändler auch eine "Richtige" CNC Fräse, mit der du auch Edelstahl noch auf 0,01 mm genau (die 1 µm Genauigkeit schaffst du mit denen auch nach 10 Jahren Dauerbetrieb noch bei Alu) bearbeiten kannst. Mit einem Selbstbauprojekt landet man normal mit den Materialkosten nur knapp unter den Neukaufkosten mit den gleichen Fähigkeiten, und das auch nur, wenn man den Selbstbau gut hinbekommt. Gruß Kai
Kai S. schrieb: > Mit einem Selbstbauprojekt landet man normal > mit den Materialkosten nur knapp unter den Neukaufkosten mit den > gleichen Fähigkeiten, und das auch nur, wenn man den Selbstbau gut > hinbekommt. Ja, leider sieht es so aus. Ein Überschlag der Kosten: Gerüst aus Aluzuschnitten: ca. 250€ Linearführungen samt Wägen: 2 x 600mm @ 15mm Breite für die x-Achse 2 x 400mm @ 15mm Breite für die y-Achse 1 x 300mm @ 30mm Breite für die z-Achse 8 Wägen @ 15mm Breite 2 Wägen @ 30mm Breite -> ca. 820€ Elektronik, Schrittmotoren, Frässpindel: ca. 450€ Kugelumlafspindeln mit Lager: ca. 450€ Das geht schon deutlich in Richtung 2000€. Ohne eine eigene Werkstatt wird der Bau sicher über ein halbes Jahr gehen. Echt schade. Dann werde ich doch lieber den Kreuztisch meiner MF70 tunen (also das Umkehrspiel minimieren) und sie auf CNC umbauen für ca. 250€. Damit dürfte ich auch in einem Monat fertig sein ohne eigene Werkstatt. ;)
Maxim S. schrieb: > Gerüst aus Aluzuschnitten: ca. 250€ Muss man überfräsen zumindest die Auflage für die Profilführung. Die Dinger sind so schief, dass auf 300mm getrost 0.5mm anfallen. Egal wie toll verpackt oder nicht. Außerdem sind die Dinger nie winklig. Und meist abgesätz. Da muss man zumidnest (!) die Enden überfräsen lassen. Maxim S. schrieb: > Linearführungen samt Wägen: > 2 x 600mm @ 15mm Breite für die x-Achse > 2 x 400mm @ 15mm Breite für die y-Achse > 1 x 300mm @ 30mm Breite für die z-Achse > 8 Wägen @ 15mm Breite > 2 Wägen @ 30mm Breite > -> ca. 820€ Was sollen denn das für Führungen sein? Ich hoffe es sind zumindest unterstüzte Rundlaufführungen.http://www.rodriguez.de/typo3temp/pics/rundfuehrung-rodriguez_56d180d870.jpg Die ununterstüzten kann man ja mit der blossen Hand selbst bei 25mm Durchmesser auf 600mm gut sichtbar (!) durchbiegen. Maxim S. schrieb: > Elektronik, Schrittmotoren, Frässpindel: ca. 450€ Was zur Hölle? Für 200€ bekommst du ein 3achsiges Schrittmotorenset Modell Schrott mit Motoren und Treiber aus China zugesand. Motoren meist zu schwach, schreckliche Kennlinie. Bei ein bisschen Drehzahl kaum mehr Kraft und und. Du weißt, dass die Drehmomentangabe auf den Stillstand bezogen ist? Mit steigender Drehzahl nimmt die aber gewaltig ab. Das ist ja nach Motortyp und Hersteller unterschiedlich. Erfahrungsgemäß sind die billigeren auch die schlechteren. http://www.igus.de/_wpck/images/global/1_2/DryLin_Motor_Kennlinie_NEMA17.gif Maxim S. schrieb: > Dann werde ich doch lieber den Kreuztisch meiner MF70 tunen (also das > Umkehrspiel minimieren) und sie auf CNC umbauen für ca. 250€. Damit > dürfte ich auch in einem Monat fertig sein ohne eigene Werkstatt. ;) Denk mal über eine Optium BF16 oder BF20 nach.
An den Autor: Chris D. (myfairtux) (Moderator), in Bezug auf Ihre Antwort vom Datum: 18.04.2013 08:22. Sehr geehrter Herr Chris D., wirklich zufällig Fand ich, auf der suche nach weiterem Wissen dieses Forum. Ich bin beeindruckt gerade hier auf Kompetenz in Sachen cnc zu stoßen, damit hatte ich nicht gerechnet und das ist absolut nicht bös gemeint. Meine Situation ist ähnlich der des Maxim s. . Ich habe eine Drehbank geschenkt bekommen, und bin dabei diese auf cnc umzurüsten. Kugelumlaufdpindel ist klar, sowie entsprechende Schrittmotoren. Die mach3-Steuerung scheint die beste, weil wohl auch günstigste Software-Lösung. Mir stellt sich ein ganz anderes Problem: Ist es zu verwirklichen, dass das Werkstück dem Programm entspricht? Programmiere ich an einer "gekauften" Maschine, dann ist es so( auf 1/1000mm). Wie stellt sich die Elektronische Steuerung auf die mechanischen Übersetzungsverhältnisse ein, wahrscheinlich nicht. Das gleiche gilt für das Programm! Die Antwort kann doch nur etwa dieser Art sein: Die Meßeinheiten der Achsen müssen dem Programm die wahren Örter des Werkzeugs liefern( die Nullpunkte können wir hier vernachlässigen). Danach müssen dann die Motoren, über das Programm, entsprechend geregelt werden. Genauer gesagt, sollen die Motoren ausschliesslich durch ihre eigenen Unterteilungen(1.8°*200 = U) vom Programm, angewiesen durch die Wechselwirkung von Meßeinheiten und Prog. , zu den entsprechenden geometrischen Örtern fahren. Somit sind wir in der Meß- und Regeltechnik und dem entsprechenden Forum richtig, mal so behauptet. Doch bevor da nun etwas gekauft wird, ist sicherzustellen, dass die Komponenten auch zusammenrbeiten. Nun bin ich noch ein gut Stück entfernt, von der Verwirklichung meines Traumes und noch nicht tief genug in die mach3 Programmierung eingedrungen, doch werden diese Aufgabenstellungen mit großer Wahrscheinlichkeit auf mich zukommen und auch auf die Anderen, welche den Traum von einer eigenen cnc gesteuerten Maschine träumen. Doch dieses Thema ist so komplex, das es der Hilfe anderer Fakultäten bedarf. Darin liegt hier meine Hoffnung. Die Lösung ist sehr schwer zu finden, egal ich bedanke mich einfach und sage erstmal Tschüss. Gruß Manfred P.
ich werfe mal Peters CNC Ecke in die Runde. Da gibts reichlich Inspiration. Täusche Dich nicht. 2-3 25er Führungen, 2-3 Spindeln mit Mutter und Lager, da sind 1000 EURO schnell weg. Ein Eisengestell ist leider kein Allheilmittel. Das muss nach dem Schweißen erstmal "gekachen2 werden um die Spannungen raus zu bekommen. Danach werden die Auflagen geplant. Das geht alles nicht ohne vernüftige Fräsen. Merke: Wer eine Fräse bauen will, braucht eine Fräse die deutlich größer ist als jene die man bauen will. Ein Alugestell / Unterbau kann man sehr gut mit Mineralguss (Polymerbeton) versteifen. Ist eine sauerei, brigt aber richtig was. Auch die Profile habe ich damit gefüllt und versteift.
Hallo Manfred! > Die mach3-Steuerung scheint die beste, weil wohl auch günstigste > Software-Lösung. Billig ist nicht immer günstig. Welches Programm am Besten geeignet ist hängt auch von den Wüschen des Anwenders ab. Beim Mach3 sind Anfänger schnell erschlagen von der Funktionsvielfalt. > Ist es zu verwirklichen, dass das Werkstück dem Programm entspricht? > Programmiere ich an einer "gekauften" Maschine, dann ist es so( auf > 1/1000mm). > Wie stellt sich die Elektronische Steuerung auf die mechanischen > Übersetzungsverhältnisse ein, wahrscheinlich nicht. Von alleine stellt sich da garnichts ein. Man muss natürlich parametrieren, wieviel Vorschub die Motoren pro Schritt erzeugen, und wie schnell die Mechanik fahren kann. > Die Antwort kann doch nur etwa dieser Art sein: > Die Meßeinheiten der Achsen müssen dem Programm die wahren Örter des > Werkzeugs liefern( die Nullpunkte können wir hier vernachlässigen). > Danach müssen dann die Motoren, über das Programm, entsprechend geregelt > werden. Bei einer konventionellen Schrittmotorsteuerung wird nicht geregelt und gemessen, sondern gesteuert. Damit ergeben sich die Orte (nicht Örter) der Achsen automatisch, so lange die Antriebe nicht überlastet werden. Mit freundlichen Grüßen Thorsten Ostermann
Welchen Grund hat man eigentlich, eine Drehbank im Hobbybereich auf CNC umzurüsten? Bei einer Fräse verstehe ich das, weil Freiformen einfach eine prima Sache sind. Bei einer Drehbank verbringe ich aber meist mehr am Messen, Einrichten und Werkzeugwechseln als wirklich beim Späne erzeugen- da würde das Programmieren und Einrichten von wenigen Stücken deutlich länger dauern als eine Zeichnung und Kurbeln. Und Freiformen braucht man doch recht selten und wenn geht es sehr komfortabel mit einer CNC-gefrästen Schablone. Ein fragender Nicolas
Aus dem gleichen Grund wie beim Fräsen auch. Wenn Du z.B. einen Radius am Teil hast kannst du den zwar auskurbeln, aber halt mit der entsprechenden Genauigkeit. Zu obigen Aussagen Genauigkeit 1/1000 beim Drehen muss ich schon lächeln, das hast Du mit Glück als Zylinderform. Toleranzen (Wiederhol) liegen wohl eher bei 1/100 bis 2/100
Hallo Manfred, willkommen im µC-Forum :-) Manfred Pohl schrieb: > An den Autor: Chris D. (myfairtux) (Moderator), in Bezug auf Ihre > Antwort vom Datum: 18.04.2013 08:22. > Sehr geehrter Herr Chris D., Gleich ein Tipp: in Internetforen verwendet man üblicherweise das "Du". > wirklich zufällig Fand ich, auf der suche nach weiterem Wissen dieses > Forum. Ich bin beeindruckt gerade hier auf Kompetenz in Sachen cnc zu > stoßen, damit hatte ich nicht gerechnet und das ist absolut nicht bös > gemeint. Es gibt dafür ja eigentlich auch andere Foren (bspw. die schon angesprochene Seite "Peters CNC-Ecke"), aber Elektronik und Mechanik überschneiden sich ja mehr und mehr. Das meiste Wissen, welches ich besitze, habe ich von einem Kunden (mittlerweile sehr guten Bekannten), der pensionierter Maschinenbauer/Entwickler von Sondermaschinen war/ist. Das schöne bei ihm ist, dass er sehr pragmatisch denkt: es wird geschaut, wie man eine gegebene Anforderung auf die einfachste und vor allem preiswerteste Art und Weise erreichen kann. Dazu hat er sich im Laufe seines Lebens eine wirkliche Unzahl an Methoden und Hilfsmitteln gebaut/entwickelt und verfeinert. Dabei stellt er seine Methoden nie als die einzig wahren dar (eine Gefahr, die man übrigens in Foren häufig hat: eine Methode setzt sich durch, wird quasi "Forenkonsens" und daraufhin wird der Rest von den Stammschreibern regelmäßig verdammt): ist ein Vorschlag von mir (den ich irgendwo aufgeschnappt habe ;-) eventuell besser, diskutieren wir das durch und ändern das auch mal. Aber Text in Foren ist ja geduldig und oft heiße Luft und im Gegensatz dazu habe ich mir mittlerweile viele seiner Maschinen angeschaut und in Betrieb gesehen: die funktionieren und sind einfach genial konstruiert und vor allem genau - der Mann weiss also, wovon er spricht :-) Also: ich habe schon etwas Erfahrung in dem Bereich, bin aber sicher kein "CNC-Crack". Ich versuche aus den Rahmenbedingungen (Budget, was ist an Material schon da?, was wird überhaupt benötigt?) einen entsprechenden Kompromiss zu finden. Dass ich dabei so eine tolle Hilfe habe, ist natürlich ein ausgesprochener Glücksfall. > Meine Situation ist ähnlich der des Maxim s. . > Ich habe eine Drehbank geschenkt bekommen, und bin dabei diese auf cnc > umzurüsten. Kugelumlaufdpindel ist klar, sowie entsprechende > Schrittmotoren. > Die mach3-Steuerung scheint die beste, weil wohl auch günstigste > Software-Lösung. Ich verwende hier LinuxCNC (früher hiess das: "EMC"), das gibt es kostenlos, aber: das erfordert schon etwas Einarbeitung in Linux und Handarbeit. Daher würde ich Dir vermutlich auch zu Mach3 raten (auch wenn ich damit gar keine Erfahrung habe). > Mir stellt sich ein ganz anderes Problem: > Ist es zu verwirklichen, dass das Werkstück dem Programm entspricht? > Programmiere ich an einer "gekauften" Maschine, dann ist es so( auf > 1/1000mm). Mir ist nicht ganz klar, wie Du das meinst. Eigentlich sollte das Werkstück immer dem Programm entsprechen, oder? > Wie stellt sich die Elektronische Steuerung auf die mechanischen > Übersetzungsverhältnisse ein, wahrscheinlich nicht. Ah ok, das ist gemeint: doch, jede Steuerung (ob Mach3, LinuxCNC) hat die Möglichkeit, quasi die "Getriebeübersetzung" einzustellen. Wenn Dein Schrittmotor bspw. 1600 Schritte für eine Umdrehung benötigt und Deine Kugelumlaufspindel eine Steigung von 4mm hat, dann wäre das eine Auflösung von 0,0025mm pro Schritt, also vier Schritte für 1/100mm. Das kann man natürlich für jede Achse getrennt einstellen, ebenso Maximalgeschwindigkeit und Beschleunigung. Wenn also in Deinem programm irgendwo steht: "Fahre 100mm in Z-Richtung", dann rechnet Mach3 das so um dass nachher die entsprechende Schrittanzahl ausgegeben wird (bei obigem Beispeil wären das 100*400=40000 Schritte). > Das gleiche gilt für das Programm! > Die Antwort kann doch nur etwa dieser Art sein: > Die Meßeinheiten der Achsen müssen dem Programm die wahren Örter des > Werkzeugs liefern( die Nullpunkte können wir hier vernachlässigen). > Danach müssen dann die Motoren, über das Programm, entsprechend geregelt > werden. > Genauer gesagt, sollen die Motoren ausschliesslich durch ihre eigenen > Unterteilungen(1.8°*200 = U) vom Programm, angewiesen durch die > Wechselwirkung von Meßeinheiten und Prog. , zu den entsprechenden > geometrischen Örtern fahren. > Somit sind wir in der Meß- und Regeltechnik und dem entsprechenden Forum > richtig, mal so behauptet. Das kann man so machen, wie Du es beschreibst. Dann hättest Du in der Tat eine echte Regelung. Allerdings ist der Aufwand natürlich auch recht hoch. Je nach Aufwand kann man dabei die "echte" Position erfassen - z.B. über ein Längenmesssystem/Glasmaßstab etc. - oder man hat am Motor/an der Spindel einen Encoder, der quasi misst, wieviele Umdrehungen die Spindel bereits gemacht hat. Zweite Lösung ist preiswerter, aber man hat dort natürlich die Steigungsfehler der Spindel mit drin. Die getrennte Längenmessung dagegen kann diese erkennen und man dann entsprechend ausregeln. Aber: man verwendet gerne Schrittmotoren, weil man eben keine Regelung möchte. D.h. man verzichtet auf die Positionserkennung (teuer!) und dimensioniert den Motor so, dass man sich sicher sein kann, dass kein Schritt verloren geht. Anhand des eingstellten Übersetzungsverhältnisses von Programm bis zur Spindelbewegung "weiss" dann die Steuerung immer, wo das Werkzeug gerade ist. Sie muss also darauf vertreuen, dass der Schrittmotor auch wirklich die angegebene Position erreicht hat. Das erzeugt bei manchen ein "mulmiges" Gefühl, aber man hat das durchaus im Griff. Unsere Fräse wird (zumindest in den Achsmotoren) auch keine Regelschleife haben, dafür aber eben kräftige Schrittmotoren. Bei Inbetriebnahme muss man dann natürlich entsprechende Obergrenzen für die Geschwindigkeiten und die Beschleunigungen festlegen, um Schrittverluste auszuschließen. > Doch bevor da nun etwas gekauft wird, ist sicherzustellen, dass die > Komponenten auch zusammenrbeiten. > > Nun bin ich noch ein gut Stück entfernt, von der Verwirklichung meines > Traumes und noch nicht tief genug in die mach3 Programmierung > eingedrungen, doch werden diese Aufgabenstellungen mit großer > Wahrscheinlichkeit auf mich zukommen und auch auf die Anderen, welche > den Traum von einer eigenen cnc gesteuerten Maschine träumen. > > Doch dieses Thema ist so komplex, das es der Hilfe anderer Fakultäten > bedarf. Darin liegt hier meine Hoffnung. > > Die Lösung ist sehr schwer zu finden, egal ich bedanke mich einfach und > sage erstmal Tschüss. Ich würde für den Anfang vielleicht einfach mal bestimmen, welche maximalen Kräfte/Drehmomente auf die einzelnen Achsen wirken, um danach dann den Antrieb auslegen zu können. Man kann bei einem Riemenantrieb mit entsprechender Übersetzung auch schwächere Motoren verwenden, was dann natürlich auf Kosten der Geschwindigkeit geht.
Naja, meine Bauteile sind zu 99% stufenweise zylindrisch, mit 45°-Fase, Gewinde oder Innenbohrungen. Die wenigen Kegel, die anfallen, muß ich sowieso iterativ durch Tuschieren erzeugen, sonst paßt die Genauigkeit schon allein wegen der Werkstückeinspannung nicht. So einmal im Jahr entsteht eine Kugel oder eine Freiform. Beim Fräsen sieht das ganz anders aus- da kommen viele Freiformen vor. Aber habt ihr wirklich so viele Freiformen beim Drehen?
Nicolas S. schrieb: > Naja, meine Bauteile sind zu 99% stufenweise zylindrisch, mit 45°-Fase für die Fase benötigst du auf einer konventionellen Drehbank schon ein Formwerkzeug (dazu gehört auch der 45° Stahl). Auf einer CNC Maschine wird die Fase mit dem normalen Schrupp- und Schlichtstahl erzeugt und kann jeden beliebigen Winkel haben (beliebt sind auch 30° und 60° Fasen). Zudem hat eine Fase am Werkstück immer noch Kanten, wenn man einen kleinen Radius andreht ist das zum Entgraten wesentlich schöner als eine Fase gleicher Größe (geht natürlich nur, solange die Fase nicht für die Funktion benötigt wird). @ Manfred Pohl: Wenn du bereits eine Drehbank hast und diese nur umbauen willst, solltest du es dir zweimal überlegen, ob du das bestehende Spindelsystem austauschst. Es hängt natürlich davon ab, wie hochwertig deine Drehbank ist. Aber gerade beim Drehen ist der Gewinn durch Kugelumlaufspindeln eher gering (ihr Vorteil ist ja nur die Spielfreiheit), da auch die normalen Spindeln oft nur sehr wenig spiel haben. In den µm Bereich kommst du mit einer einfachen Drehmaschine sowieso nicht und selbst wenn die Maschine es fahren kann ist es bis zu einem Werkstück, das dann wirklich die Maße hat noch ein langer weg (Ich arbeite jetzt seit 5 Jahren als CNC Dreher und ich kann dir sagen, dass 5 µm Schwankungen von Teil zu Teil bei mittelschwierigen Teilen normal sind.) Zum Programm: Egal welche Steuerung du verwendest (ich kenne mich da bei den kleinen Steuerungen nicht aus) sollte die G-Codes verwenden (nach DIN 66025). Damit arbeiten alle profesionellen CNC Maschinen und es ist möglich, die Programme zwischen Maschinen auszutauschen. Die Umsetzung des Programms in Fahrbewegungen auf der Maschine ist dann, wie oben schon gesagt, Aufgabe der Steuerung. Die hat dann die ganzen Maschinenparameter, wie Übersetzungen der einzelnen Achsen, Werkstücknullpunkt, Werkzeugoffsets und Werkzeugkorrekturen. Wenn das gegeben ist hast du ein gut benutzbares System, das du bei bedarf auch mit einem Programm aus einer mehrer 10 000 € teuern CAD/CAM Programm füttern kannst. Gruß Kai
Auf einer konventionellen Drehbank verstellst Du den Obersupport um einen Kegel zu drehen. Oder bei schlanken Kegeln den Reitstock. Mit den 5 µm bist Du aber schon sehr gut. Oder hast Automaten Stähle. Ich kenn bei Neusilber als mal 2/100. Bei 4571 D etwa 100 gemessene Abweichung von der Zylinderform bei 1 µm Schau Dir mal den Rundlauffehler von Spindellagern bei z.B. SKF an, die liegen schon bei 1 µm bis 2 µm PS. wie misst Du 5 µm ?
Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.