Ich stehe hier vor einer kleinen Siemens Hicom Telefonanlage, an der sind ca 6 Optiset E Systemtelefone angeschlossen. Genause Modell kann ich grad nicht ermitteln, es ist eine Kiste ca. 50 x 50 x 15 cm groß die in einem Schaltraum montiert ist. Es sollen nun einige Nebenstellen umziehen Womit kann ICH das konfigurieren, bzw. wer könnte da mal vorbeikommen mit passendem Equipment und was konfigurieren?
http://joern.thedosts.de/kram/hicom-faq.pdf Anscheinend geht das über eines der Systemtelefone (die sind relativ wichtig, ich hätte aber eines bei meinen Eltern rum liegen, evtl kann man da was machen, oder schau mal auf eBay oder Flohmärkten) oder über eine (vermutlich unglaublich schrottige) Siemenssoftware und einer ISDN-Karte.
Könnte eine Hicom 100E sein. Edit: Argh, da hat schon wer meinen PDF-Link gepostet :)
Die Anleitung sollte man schon haben. Sonst wird das eher wenig bis nichts.
Wegstaben Verbuchsler schrieb: > Genause Modell kann ich grad nicht ermitteln Das wäre aber gut zu wissen. Die älteren Hicom 100 unterscheiden sich wesentlich von den neueren Modellen (Hicom 150, HiPath). Sowohl was die Programmierung angeht, als auch im dafür erforderlichen Equipment. Für die alte Hicom benötigst du ein spezielles V24-Kabel mit integriertem Optokoppler und die Software "Assistant L" bzw. "FBZAdmin". Für die HiPath genügt ein normales serielles Kabel mit female Steckern an beiden Enden, als Software brauchst du dafür den "Manager E" oder mindestens "Manager C" (eingeschränkte Möglichkeiten). Alternativ lassen sich beide Anlagen auch über ISDN ansprechen (Rufnummer per default 77 oder 879). Mittels Systemtelefon geht es ebenfalls, aber nur über berechtigte Telefone, z.B. den Vermittlungsplatz (i.d.R. Nr. 11), außerdem nur sehr umständlich. Generell ist es ohne Vorkenntnisse bzw. tieferes Befassen mit den Eigenheiten alles andere als einfach, die Siemensanlagen zu konfigurieren. Mit ein paar Häkchen setzen ist es nicht getan. Wenn du nicht vorhast, öfter da dran rumzudrehen, lohnt sich der Einarbeitungsaufwand nicht.
ich werde vermutich eh die "Hardware-Konfiguration" für die anstehende Umverkabelung wählen, d.h. derzeitige Leitungen ausklingeln und umverkabeln auf die neue Nebenstellen. Warum hat denn da Siemens so ein Gewese um ihre Anlagen gemacht? Bei meiner Euracom 208 ging das doch auch recht einfach (wenn man aml davon absieht, daß irgendwann die neue Version 5 der Software nach Eigentumsübergang kostenpflichig kommerzialisiert wurde, seitdem keiner mehr die 5er Version nutzt) PS: ich schau mal kurzfristig daß ich das genauem Profukt heraus bekomme
Wegstaben Verbuchsler schrieb: > Warum hat denn da Siemens so ein Gewese um ihre Anlagen gemacht? Das sind halt ausgesprochene Profianlagen für das betriebliche Umfeld mit äußerst flexiblen Konfigurations- und Ausbaumöglichkeiten. Entsprechend aufwendig ist natürlich die Einarbeitung. Aber wenn du erst dahinter gestiegen ist, willst du nix anderes mehr. Wegstaben Verbuchsler schrieb: > ich werde vermutich eh die "Hardware-Konfiguration" für die anstehende > Umverkabelung wählen Ja, würde ich in diesem Fall auch empfehlen.
Icke ®. schrieb: >> Warum hat denn da Siemens so ein Gewese um ihre Anlagen gemacht? > > Das sind halt ausgesprochene Profianlagen für das betriebliche Umfeld > mit äußerst flexiblen Konfigurations- und Ausbaumöglichkeiten. Naja, es ist die Kombination aus "Flexibilität" und "Inkompetenz" die solche Anlagen ausmacht. Somit bekommt man eine Anlage die zwar relativ viel kann, aber auch höchst komplex in der Konfiguration ist. (Aber damals in den 1990gern wusste man das zum Teil noch nicht besser) Das Gegenbeispiel ist Asterisk, eine Softwartelefonanlage. (dafür gibts auch entsprechende Hardwaremodule) Das Teil hat eine relativ kleine Anzahl an Funktionen die man einfach kombinieren kann. Anstelle von unterschiedlichen Amtsberechtigungen gibt es zum Beispiel einfach Kontexte. Ein Anruf kommt in einem bestimmten Kontext an, und kann da bestimmte Nummern wählen. Was bei einer Nummer passiert kann man selbst bestimmen, man kann da zum Beispiel auf die Wartemusik schalten oder den Anruf auf eine andere Nummer (natürlich auch extern) geben. Damit schafft man Flexibilität und Eleganz. Selbst mit einer winzigen Minimalmenge an Features kann man schon Dinge machen, von denen Siemens nie zu träumen wagte. Dazu kommen noch fertige Teile wie ein Voicemailsystem das die Voicemail per E-Mail weiterschicken kann, oder die Möglichkeit auf Datenbanken zuzugreifen. So was können normale Telefonanlagenhersteller halt nicht. Es ist auch kein Problem mal ein GSM-Modul reinzustecken und schon hat man 4 GSM Kanäle zur Verfügung. Das ist ein PCI-Karte die es für ein paar hundert Euro gibt. Und ich kann dann problemlos Dinge machen wie "Teilnehmer X ist gerade im VPN angemeldet, also leite ich den Anruf per VoIP an ihn weiter anstelle vom Mobiltelefon". Ja, es ist geil so eine Anlage zu haben, aber neu würde man sich so was nicht mehr kaufen wollen. Das stammt halt alles aus den 1980ger Jahren als Siemens noch eine Elektronikfirma war und es sonst nichts anderes gab. Im Prinzip gilt auch das Gleiche für alle anderen Hersteller in dem Bereich die ich bislang gesehen habe. Das ist, leider, inzwischen nicht mehr zeitgemäß.
Wegstaben Verbuchsler schrieb: > Warum hat denn da Siemens so ein Gewese um ihre Anlagen gemacht? Das stammt aus einer Zeit, die man sich heute sowenig vorstellen kann wie eine Mauer durch Berlin. Die Anlagen wurden nur vermietet, so ab 500...1000 DM - pro Monat! Musste ein neues Telefon angeschlossen werden, so reiste bei uns ein Techniker aus Stuttgart an, der der Anlage den neuen Anschluss einprogrammierte und im Büro das Telefon anschloss, wobei er den Frauen dort erklärte, wie ungeheuer schwierig und verantwortungsvoll der Anschluss eines Zweidraht (A/B) Telefons ist und dass er auch nie weitererzählen dürfte wie das genau geht, weil die Details von Siemens geheimgehalten würden. In der Regel musste kurz darauf ein weiterer Techniker höherer Klasse anreisen, weil beim Anschluss oder Programmieren des Telefons irgendeine bis dahin vorhandene Funktion verschwunden war. Alles natürlich kostenpflichtig. Zu verstehen ist das nur im Rahmen der Existenz der Post als Behörde, der Nichtzulassung anderer Firmen als Siemens und SEL im Telefonnetz und des faktischen Beamtenstatus aller die mit Telekommunikation zu tun hatten. Gruss Reinhard
Ja, das war damals auch so. Früher, wenn man sich ein Faxgerät kaufte, war da ein Gutschein dabei für den Techniker der es anschloss und einstellte, weil man durfte ja die Faxkennung nicht selber einstellen durfte. Es gab damals sogar eine Forderung des Chaos Computer Clubs, "Kabel frei für Telefonamateure". Die Idee anscheinend, dass man ähnlich wie bei Funkamateuren es ausgebildeten Personen ermöglicht unter bestimmten Bedingungen mit dem Telefonnetz zu experimentieren. Gemacht wurde das übrigens trotzdem, trotz Strafandrohung von bis zu 5 Jahren Haft.
Christian Berger schrieb: > Das Gegenbeispiel ist Asterisk, eine Softwartelefonanlage. Apfel-Birne-Vergleich. > dafür gibts auch entsprechende Hardwaremodule Ja, zu Schweinepreisen. Cleverer Schachzug von Digium, kostenlose Software anbieten, um sich dann an der Hardware die goldene Nase zu verdienen. > Das Teil hat eine relativ kleine > Anzahl an Funktionen die man einfach kombinieren kann. Ich habe auch bereits mit Asterisk gearbeitet. Die Möglichkeiten sind natürlich gigantisch. Aber ohne Vorkenntnisse eine Asterisk-PBX auch nur mit den nötigsten Grundfunktionen zum Laufen zu bekommen, ist wirklich alles andere als einfach. Bei herkömmlichen TK-Anlagen muß man sich wenigstens nicht erst um das Zusammenspiel der Hardwarekomponenten kümmern. > Ja, es ist geil so eine Anlage zu haben, aber neu würde man sich so was > nicht mehr kaufen wollen. Neu würde ich auch keine HiPath mehr kaufen. Aber zur Zeit bekommt man die zu Spottpreisen gebraucht, ebenso wie Systemtelefone und Zubehör, und hat für wenig Geld eine sehr leistungsfähige TK.
Icke ®. schrieb: > Neu würde ich auch keine HiPath mehr kaufen. Aber zur Zeit bekommt man > die zu Spottpreisen gebraucht, ebenso wie Systemtelefone und Zubehör, > und hat für wenig Geld eine sehr leistungsfähige TK. ... aber man muß sie auch konfigurieren können (im Sinne von: Verfügbare Werkzeugen, verfügbare Beschreibung der Konfiguration) Ich habe doch als "Normalnutzer" gar kein Interesse dran, irgendwelche kniffeligen Übertragungsparameter zu befummeln. Gewähnliche Rufverteilung / Rufweiterleitung etc. ist doch wahrscheinlich eh dasjenige, was an solcher Anlage noch "am häufigsten" nach einer kompletten Initial-Konfiguration noch mal angepackt werden wird. Die "Consumer" TK-Anlagen (z.B. Fritzboxen) zeigen doch, daß man durchaus durch den Anwender konfigurierbare Menues hin bekommt. Ok, bei den alten Siemens Kisten hätte ich keine GUI erwartet, da tuts vermutlich noch ein angestöpselter Fernschreiber als Ausgabegerät ;-)
Wegstabenverbuchsler schrieb: > Ich habe doch als "Normalnutzer" gar kein Interesse dran, irgendwelche > kniffeligen Übertragungsparameter zu befummeln. Das ist schon richtig. Für ein kleines Büro ist so eine Siemens-Anlage auch Overkill. Da genügt i.d.R. eine kleine, einfach zu konfigurierende mit überschaubarem Funktionsumfang.
so, jetzt kenne ich auch das Modell. Auf der Netzteil-Abschirmung steht "SPS021W" googeln liefert den vollständigen Namen: "Siemens office Point Rel. HiPath 1.2 SPS021W" Wo bekomme ich denn die Anlagen-Konfig-Software, um mir dei Rufverteilung etc. zu konfigurieren? Oder muß da ein "amtlich beglaubigter Postbeamter" kommen, der dazu berechtigt und befähigt ist? Die Kiste sieht von innen übrigens ähnlich aus wie meine alte Euracom 208. DIe Hipath hat 8 digitale Nebenstellen, 4 analoge Nebenstellen Da ist ja von der Anzahl der Anschlüsse selbst meine alte Euracom "leistungsfähiger": dort hab ich 8 digitale (ISDN) und 8 analoge Nebenstellen. Schalteingänge, Türsprechanlage, Pausenmusik und co können/haben beide Anlagentypen ebenfalls. Vermutlich hätte man von den Leasing- und Wartungskosten der HiPath 10 x EURACOM die Anlage kaufen können ... und ob ich nun up0 oder s0 oder 1 oder 2 Doppeladern nutze, ist mir bei verlegten CAT5 Kabel sowas von schnurz ....
Wegstaben Verbuchsler schrieb: > Wo bekomme ich denn die Anlagen-Konfig-Software, um mir dei > Rufverteilung etc. zu konfigurieren? Die benötigte Software heißt "Manager E". Die gibts legal nur bei Siemens bzw. diversen Vertragshändlern und kostet einige 100€. Alternativ den eingeschränkten "Manager C", der evtl. mit der Anlage erworben wurde. Spitzfindige TK-Programmierer laden sich den "Kundenmanager" runter, der für die Octopus-Anlagen der T-Com vorgesehen ist, welche baugleich mit den HiPath sind. Der Funktionsumfang entspricht dem "Manager C". http://hilfe.telekom.de/hsp/cms/content/HSP/de/3388/FAQ/theme-2001020/Telefonanlagen/theme-2000563/Octopus-Serie/theme-2000819/Octopus-F100650-F470670UC/theme-75195840/Kundenmanager;jsessionid=6C8BC5107D0365A66571E59640AF1B1F Irgendwo hatte ich mal gelesen, man könne den "C" durch kleine Änderungen in "E" verwandeln. Ich weiß aber nicht mehr, wo. Illegal wäre das außerdem =8P Ein Problem könnte noch das Paßwort sein, wenn es vom Standard abweichend vergeben wurde.
Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.