Hi, ich würde mir gerne ein kleines "Erinnerungs-Gerät" basteln (z.B. für Blumen gießen etc.); es soll einfach nach einer bestimmten Zeit (bis ca. 1 Woche) eine kleine LED aufleuchten lassen und mit einem kleinen Taster resettet werden können. Habt ihr eine Idee, wie ich das möglichst einfach realisieren kann? Ich schätze um einen Mikrocontroller kommt man nicht herum oder gibt es Timer-Bausteine die so lange Zeiten realisieren? Ich habe einen Arduino, da müsste man doch mit Delays und Schleifen auch so eine lange Wartezeit hinkriegen oder klappt das aus irgendeinem Grund nicht? Genauigkeit ist nicht so wichtig, bei einer Zeit von einer Woche kanns auch mal ne Stunde daneben liegen.
Homy schrieb: > gibt es Timer-Bausteine die so lange Zeiten realisieren? Mit einem 4060 plus 4020 lässt sich sowas sicherlich realisieren. Wenn Du die Programmierung von µCs beherrschst, wird vielleicht etwas einfacher. Gruss Harald
dann würde ich wohl einen ATTiny benutzen...würde den dann auch gerne per Batterie betreiben, so ein ATTiny zieht ja wahrscheinlich auch nicht so viel Strom, das müsste dann auch eine Weile halten oder?
Früher ging das für µC-Verächter leichter, weil es einen dafür perfekten Baustein gab, den XR2240. Den gibts heute aber nur noch als Antiquität. Dessen Prinzip lässt sich zwar mit dem 4060 und etwas Drumrum nachbauen, heute nimmt man aber einen einfachen µC, der das auch mit Knopfzelle ewig durchhält.
Homy schrieb: > so ein ATTiny zieht ja wahrscheinlich auch nicht > so viel Strom, ... ? der nicht. Aber die Led.
mannem schrieb: > der nicht. Aber die Led. Eine mit 1%ED blinkende LED ist auffälliger als eine dauernd leuchtende.
Die LED soll ja angehen wenn's Zeit ist also nicht dauernd blinken, ein Tiny V mit passendem Quarz, Taster und Low-Current-LED sollte es tun.
Wozu braucht man da einen Quarz? Derart pingelig sind Blumen nicht.
A. K. schrieb: > Wozu braucht man da einen Quarz? Derart pingelige Blumen gibts nicht. Weil: Homy schrieb: > es soll einfach nach einer bestimmten Zeit (bis ca. > 1 Woche) das auch eine tausendstel Sekunde sein könnte :-P
Du gehörst wohl auch zu denen, die ihre per RC-Oszillator betriebene UART der Genauigkeit wegen möglichst langsam takten. ;-)
Homy schrieb: > dann würde ich wohl einen ATTiny benutzen...würde den dann auch gerne > per Batterie betreiben, so ein ATTiny zieht ja wahrscheinlich auch nicht > so viel Strom, das müsste dann auch eine Weile halten oder? Im Prinzip geht da jeder Mikrocontroller. Schön handlich und wirklich billig ist der ATtiny13A. Mit internem 128-KHz-Oszillator müsste er unter 100 μA ziehen, das heißt, wenn du zwei Mikrozellen zur Stromversorgung verwendest, reicht das mehr als 2 Jahre. Die LED würde ich – wie A. K. schon vorgeschlagen hat – nicht leuchten, sondern immer wieder aufblitzen lassen.
Markus Weber schrieb: > Mit internem 128-KHz-Oszillator müsste er > unter 100 μA ziehen, das heißt, Das wär dann der Watchdog-Oszillator, und der ist dann doch ein arg grobes Schätzeisen. Ich würde schon den normalen nehmen, aber man kann den passend prescalen.
Markus Weber schrieb: > Im Prinzip geht da jeder Mikrocontroller. Schön handlich und wirklich > billig ist der ATtiny13A. Mit internem 128-KHz-Oszillator müsste er > unter 100 μA ziehen, das heißt, wenn du zwei Mikrozellen zur > Stromversorgung verwendest, reicht das mehr als 2 Jahre. Weil die Zeit nicht sonderlich genau sein muss kann man auch den Watchdog nehmen um ihn aus dem Schlaf zu wecken. Dann musst du die Batterie wahrscheinlich erst wechseln wenn sie ausgelaufen ist ;)
Hatte für so etwas Aldi Zeitschaltuhren zerlegt. Die Uhrenplatinen kann man überall einbauen. 3 Kabel - Masse, 1,5 Volt und Signal. Mit der 220 Volt Platine kann man bestimmt auch noch irgendwas mal anfangen.
Eumel schrieb: > Markus Weber schrieb: >> Im Prinzip geht da jeder Mikrocontroller. Schön handlich und wirklich >> billig ist der ATtiny13A. Mit internem 128-KHz-Oszillator müsste er >> unter 100 μA ziehen, das heißt, wenn du zwei Mikrozellen zur >> Stromversorgung verwendest, reicht das mehr als 2 Jahre. > > Weil die Zeit nicht sonderlich genau sein muss kann man auch den > Watchdog nehmen um ihn aus dem Schlaf zu wecken. Dann musst du die > Batterie wahrscheinlich erst wechseln wenn sie ausgelaufen ist ;) Mit fällt gerade ein, dass der Watchdog eh mit dem 128 KHz Oszillator läuft. Also ändert sich an der Genauigkeit nichts, nur beim Stromverbrauch kannst du die beiden Nullen streichen.
Eumel schrieb: > Mit fällt gerade ein, dass der Watchdog eh mit dem 128 KHz Oszillator > läuft. Also ändert sich an der Genauigkeit nichts, nur beim > Stromverbrauch kannst du die beiden Nullen streichen. Da hast du wohl Recht. :-) Zusätzlich den Prescaler so einstellen, dass der CPU-Takt für die noch verbleibenden Wach-Zeiten bei 500 Hz liegt. Dann reichen wahrscheinlich eine Solarzelle mit Elko oder zwei Elektroden, die man in die Blumenerde steckt. ;-)
Eumel schrieb: > Mit fällt gerade ein, dass der Watchdog eh mit dem 128 KHz Oszillator > läuft. Also ändert sich an der Genauigkeit nichts, nur beim > Stromverbrauch kannst du die beiden Nullen streichen. Der Tiny13A braucht laut Datasheet bei 100kHz Takt nur um die 5µA idle. Weiter runter ist dort nicht dokumentiert, aber das geht mit dem Takt sicherlich noch weiter runter bis zum Minimum von 4MHz/256=16kHz. Im Power-Down mit aktivem Watchdog braucht er um die 4µA, also effektiv mehr Strom als im Idle ohne Watchdog bei 16kHz.
A. K. schrieb: > aber das geht linear weiter > runter bis zum Minimum von 4MHz/256=16kHz. Wieso sollte das das Minimum sein? A. K. schrieb: > Im Power-Down mit aktivem Watchdog braucht er um die 4µA, also effektiv > mehr Strom als im Idle ohne Watchdog bei 16kHz. Interessanter Gedanke, muss ich mal nach messen.
Eumel schrieb: > Wieso sollte das das Minimum sein? Weil der Prescaler nur durch maximal 256 teilen kann. Weiter runter gehts nur auf der Basis des unkalibrierten 128kHz Watchdog-Oszillators und der ist so ungenau, dass es nach 1 Woche evtl. irgendwann nachts um 3 Uhr blinkt. Korrektur: Es sind 4,8MHz, nicht 4MHz, also 19kHz Minimum.
A. K. schrieb: > dass es nach 1 Woche evtl. irgendwann nachts um > 3 Uhr blinkt. Ist den Blumen doch egal ob sie jetzt einen Tag früher oder später gegossen werden :)
Den Blumen schon. Aber einige Stunden überflüssigen Blinken ruiniert dir die Energiebilanz. ;-)
A. K. schrieb: > Den Blumen schon. Aber einige Stunden überflüssigen Blinken ruiniert dir > die Stromersparnis. ;-) Richtig, argl!
Ich bin allerdings nicht sicher, wie die Kurve 19-7 im Datasheet zu interpretieren ist. Möglicherweise ist da der Stromverbrauch des Oszillators nicht drin enthalten. Dann ist meine Rechnung natürlich Käse.
Als Anzeige sollte man da ein LCD-Element benutzen. Z.B ein zweistelliges Display, wie es reichelt anbietet, und dann von inaktiv auf 88 umschalten.
Nochmal Strom: Ein vergleichsweise dicker Klops wie der ATmega48PA ist mit 32kHz Uhrenquarz im Power-save mit 1µA sparsamer als jeder ATtiny. Und nebenbei auch noch viel genauer.
Peter R. schrieb: > Als Anzeige sollte man da ein LCD-Element benutzen. Z.B ein > zweistelliges Display, wie es reichelt anbietet, und dann von inaktiv > auf 88 umschalten. Zu unauffällig. Musst du immer eigens draufgucken. Eine blinkende LED sieht man auch so, insbesondere wenns dunkel ist.
A. K. schrieb: > Nochmal Strom: Ein vergleichsweise dicker Klops wie der ATmega48PA ist > mit 32kHz Uhrenquarz im Power-save mit 1µA sparsamer als jeder ATtiny. > Und nebenbei auch noch viel genauer. Interessante Sache! Leider zeigt das Datenblatt für den ATmega48PA im Kapitel 32.4 auf der Seite 531 keine Grafik. Liegt das an meinem Viewer? http://www.atmel.com/Images/Atmel-8271-8-bit-AVR-Microcontroller-ATmega48A-48PA-88A-88PA-168A-168PA-328-328P_datasheet.pdf Für den ATmega88PA ist der Graph zu sehen (Seite 555). Nehme an, der für den 48PA schaut ähnlich aus. Was ich aber auch interessant finde: der ATmega328P ist sogar noch ein bisschen sparsamer als der ATmega88PA. Je größer desto sparsamer?
Markus Weber schrieb: > Seite 531 keine Grafik. Liegt das an meinem Viewer? Ich sehe in der aktuellen Version auch nichts, habe aber eine ältere Version hier rumliegen, noch im alten Layout.
Eumel schrieb: >> Je größer desto sparsamer? > > Vielleicht ein bisschen neuer? Alterung des Datasheets. In der 2011er Version brauchte er mehr als in der 2013er.
A. K. schrieb: > Alterung des Datasheets. In der 2011er Version brauchte er mehr als in > der 2013er. Dann hat sich vielleicht der Herstellungsprozess gebessert oder Atmel hat ähhhh "besser" gemessen ;)
> Früher ging das für µC-Verächter leichter, weil es einen > dafür perfekten Baustein gab, den XR2240. CD4536 ist der übliche Langzeittimer heute. Reicht aber nicht für 1 Woche, eher 4 Stunden, also noch einen CD4020 nachschalten. Hat leider das Problem, daß man zwar mit einem Poti die zeit einstellen kann, aber 1 Woch warten muß um zu überprüfen ob die Einstellung auch gestimmt hat. Also braucht man wohl doch eher was digital einstellbares mit einem Display, also eine fertige Zeitschaltuhr, am einfachsten zu Einstöpseln in die Steckdose.
Moeglichst einfach ...ist ein Eimer mit feinem TroepfelLoch. Die richtige Menge Wasser fuellen.Kalibrieren ;-) Wenn es nicht mehr troepfelt,dann ist es Zeit zum giessen. Automatische Kompensation: bei grosser Waerme verringert sich die Zeit wegen Verdunstung
kukuk schrieb: > Moeglichst einfach ...ist ein Eimer mit feinem TroepfelLoch. Noch einfacher ist es, sich einen Zettel an den Badezimmerspiegel zu pappen: "Donnerstag Blumen giessen!". Mann, hier geht es ums Elektronik basteln. mfg.
MaWin schrieb: > Hat leider das Problem, daß man zwar mit einem Poti die zeit > einstellen kann, aber 1 Woch warten muß um zu überprüfen ob die > Einstellung auch gestimmt hat. Hallo Das muss nicht sein. Zum Einstellen benutzt du einen niedrigeren Teilerausgang. Die Schaltzeit lässt sich daraus digital hochrechnen. Mit dem CD 4536 solltest du direkt hinkommen. Den 4060 habe ich schon als Timer oberhalb von 10 h benutzt. Der Einganstakt liegt hierbei deutlich unter einem Hertz und das funktioniert problemlos. Mit einem solchen Eingangstakt kämst auf über 1Jahr Schaltzeit beim 4536. Das scheint mir das Bauteil der Wahl zu sein.
Hallo, vielen Dank für die vielen Antworten und Anregungen! Ich hab hier noch einen ATTiny45 rumliegen, aus dem werde ich mir dann demnächst mal einen Prototypen basteln. Für die nächste Version kann ich dann ja den ATTiny13A ausprobieren ;) Wie funktioniert das genau mit diesem Watchdog und dem Prescalen? Das muss man wahrscheinlich irgendwie initialisieren? Meine Mikrocontroller-kenntnisse sind äußerst beschränkt ;) Ich hab das so vor: Ich programmiere die Funktion auf meinem Arduino Uno und übertrage den Code dann so: https://www.youtube.com/watch?v=30rPt802n1k auf den Attiny. Hoffe das klappt, hab es noch nie ausprobiert :)
Homy schrieb: > Ich hab hier noch einen ATTiny45 rumliegen, aus dem werde ich mir dann > demnächst mal einen Prototypen basteln. Für die nächste Version kann ich > dann ja den ATTiny13A ausprobieren ;) Klar. Der Tiny45 ist zwar weit weniger sparsam als der Tiny13A (das A ist dabei wichtig), aber fürs Prinzip reicht er. > Wie funktioniert das genau mit diesem Watchdog Der Watchdog selbst ist etwas härterer Tobak, weil der beim Tiny45 nur als Reset-Quelle taugt, nicht als Interrupt-Quelle. Der Controller kriegt also alle 4 Sekunden einen Reset und im Programm muss man unterscheiden, ob das eben der Watchdog war, oder beispielsweise ein Power-Up. Und braucht Daten, die einen Reset überleben. Einfacher: Lass den Watchdog weg und probier mit normalem Programm rum. Mit normalem Timer und Idle-Modus (SLEEP Befehl) zum Strom sparen. > und dem Prescalen? Siehe Datasheet. Man kann den Systemtakt runterskalieren. Der Stromverbrauch ist näherungsweise proportional zum Takt. > Das muss man wahrscheinlich irgendwie initialisieren? Ja. > Meine Mikrocontroller-kenntnisse sind äußerst beschränkt ;) Das wird sich nun ändern. > Ich programmiere die Funktion auf meinem Arduino Uno und übertrage > den Code dann so [Video ignoriert] Programme von einem AVR sind auf einen anderen nicht allzu oft ohne Anpassung übertragbar. Timer funktionieren etwas anders, Register sehen anders aus usw. Ausser wenn die aus der gleichen Reihe sind, wie Mega88 und Mega168.
Eine andere Frage wäre, wie du die Zeit eieruhrmässig einstellen willst, wenn nicht fest eingebrannt. Wenn digital per Schalter, dann könnte ein 8-Pin Tiny unpraktisch klein sein.
Ja, darüber habe ich mir auch schon Gedanken gemacht, fürs erste würde ich einfach mit einer festen Zeit arbeiten. Mit einem Schalter zum Einstellen wäre dann der nächste Schritt, da bräuchte ich dann vermutlich wirklich einen größeren Mikrocontroller.
(Trimm-)Potis oder Dekadenschalter+Rs für Tage, 10er-Stunden und 1er-Stunden (oder anderer Aufteilung) an den ADC-Eingängen könnten doch reichen.
Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.