Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik 4017 Schaltet alle Ausgänge auf High


von Herbert (Gast)


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Hallo,

ich habe mit dem 4017 ein Lauflicht gebaut.
Ich habe die Schaltung mal durchgemessen und gemerkt das alle 
Ausgangspins kurz auf High sind wenn das Signal kommt.

Wie kann ich dass unterbinden ?

MFG

von Kai K. (klaas)


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Ist direkt an den Ausgängen des CD4017 eigentlich unmöglich. Zeig mal 
deine Schaltung.

von 12345 (Gast)


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Der 4017 kann so manches am Ausgang...nach unqualifiziertem Einschalten 
kann der sogar mehrere Ausgänge dauerhaft auf high halten. Und er 
braucht auch dringend einen Reset beim Start.

von abcd (Gast)


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12345 schrieb:
> Der 4017 kann so manches am Ausgang...

Ein High auf allen Ausgängen würde bedeuten, dass bei allen D-Flipflops 
sowohl Q als auch \Q auf High stehen müssen oder der Dekoder mit den 
Nand-Gattern Mist baut.
Sehr merkwürdig, vielleicht irgendein Latch-Up Effekt durch 
unbeschaltete Eingänge?

von Kai K. (klaas)


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>Der 4017 kann so manches am Ausgang...nach unqualifiziertem Einschalten
>kann der sogar mehrere Ausgänge dauerhaft auf high halten. Und er
>braucht auch dringend einen Reset beim Start.

Das glaube ich nicht. Das Datenblatt weist auch ausdrücklich ein 
"anti-lock gating" aus, um so etwas zu verhindern.

von Jens G. (jensig)


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>Ich habe die Schaltung mal durchgemessen und gemerkt das alle
>Ausgangspins kurz auf High sind wenn das Signal kommt.

Was ist "kurz"? s, ms, µs, ns, ...? Wenn im ns-Bereich, dann kann es 
durchaus für einige Ausgänge (je nachdem, was der vorhergehende Zustand 
war) mal kurze Spikes geben, aufgrund interner Laufzeiten. Obwohl - das 
DB spricht was von spike free ...
Ansonsten: ist die Betriebsspannung ordentlich abgeblockt? Ist die Masse 
des Oszi-Tastkopfes möglichst direkt an der Schaltung angeschlossen, und 
nicht vielleicht 1m vorher am Labornetzteil?

von MaWin (Gast)


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> wenn das Signal kommt

Wow, cool.

Welches Signal denn ?

Sicherlich ist Widerstand 42 nicht angeschlossen.

von Herbert (Gast)


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Nee, es war ein Fehler in der Schaltung, deshalb waren kurz alle 
Ausgänge auf High. Das habe ich jetzt in den Griff bekommen:

Allerding habe ich das mal die Schaltung aufgebaut:

http://electro-music.com/forum/phpbb-files/17steps_180.jpg

An Pin 1 des linken ICs ist keine LED drann, sobald ich da eine LED 
anschliese bleibt der dort stehen.
Das heist, wenn ich den einmal durchzähle muss ich beim Ende zwei mal 
drücken mit der wieder von vorne beginnt.
Das heist, der Reset Pin des rechten ICs müsste woanders angeschlossen 
werden mit der komplett durchzählt.
Wie kann ich das lösen ?

von Christof Rieger (Gast)


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Du das ist ein C-MOS der alten Generation. Die liefer fast kein Strom an 
ihren Ausgängen. Hängst du an einen Ausgang direkt eine LED so zwingst 
du den Pegel in die Knie und der zweite 4017 bekommt sein Reset nicht.

von Christof Rieger (Gast)


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Du hast ja noch Gater von dem 4081 übrig. Einfach die zwei Eingänge 
eines 1/4 4081 mit dem Pin 1 verbinden und die LED am Ausgang des 1/4 
4081 anschließen. Mich persönlich würde das zwar nicht befriedigen da 
ich mitleid mit dem 4081 habe und die LED nicht wirklich hell leuchten 
würde.

Sonst halt ein Transistor mit 47kOhm Basiswiderstand zur Verstärkung 
dran schalten.

von 12345 (Gast)


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abcd schrieb:
> Ein High auf allen Ausgängen würde bedeuten, dass bei allen D-Flipflops
>
> sowohl Q als auch \Q auf High stehen müssen oder der Dekoder mit den
>
> Nand-Gattern Mist baut.
>
> Sehr merkwürdig, vielleicht irgendein Latch-Up Effekt durch
>
> unbeschaltete Eingänge?

Keine Ahnung, was da intern passierte. Habe das zumindest früher mal 
beobachten können (auch bei einem Lauflicht). Das Teil bekam die 
Betriebsspannung, und es waren drei LEDs an. Glaube sogar, daß dieser 
Fehlzustand mit jedem Takt weitergetaktet wurde. Erst ein Reset stellte 
auf null, und ließ vor allem nur einen high-Ausgang zu.
Bin sicherlich nicht der einzige Bastler, der das beim 4017 schon erlebt 
hat...

von Kai K. (klaas)


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>Glaube sogar, daß dieser Fehlzustand mit jedem Takt weitergetaktet wurde.
>Erst ein Reset stellte auf null, und ließ vor allem nur einen high-
>Ausgang zu. Bin sicherlich nicht der einzige Bastler, der das beim 4017
>schon erlebt hat...

Hhm... Habe das bisher zwar noch nie selbst beobachtet, aber ich werde 
das Ernst nehmen. Da ich gerade ganz aktuell eine Schaltung mit einem 
4017 aufbauen muß, werde ich einen stabilen POR/BOR mittels TLC77xx 
realisieren...

von 12345 (Gast)


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Kai Klaas schrieb:
> Hhm... Habe das bisher zwar noch nie selbst beobachtet

Das kann natürlich von Hersteller zu Hersteller unterschiedlich sein, 
und ist sicherlich auch von der Generation der Bauteile abhängig. Bei 
"wichtigeren" Sachen als einem Lauflicht kann man einen automatischen 
Reset beim Start nur empfehlen.

von Wilhelm F. (Gast)


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Man muß aufpassen!

Ich erlebte mit Bausteinen auch Kuriositäten, wenn das Signal am Pin 
intern noch zur Weiterverarbeitung verwendet wird, aber extern durch 
falsche Beschaltung einen Kurzschluß hat.

Der 8051. Ist ein Pin auf Output geschaltet, sollte man ihn nur mit Null 
wieder einlesen können dürfen. Starapaziert man den Pin aber 
übergebührlich mit einer zu niedrigen Impedanz, Kondensator oder LED mit 
zu kleinem Vorwiderstand, dann wird er als 1 wieder eingelesen. Z.B. mit 
einem Bit-Test-Befehl. Das ist zwar Nonsens, aber geht!

Gelegentlich werde ich das bei Countern der Serien 7400 oder 4000 noch 
mal testen. Wenn die Jungs es gut gemacht haben, dann verwendeten sie 
intern ein anderes Signal, als das am Pin, oder für den Pin wenigstens 
ein gepuffertes Signal.

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