Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik NiMH-Zellen "retten"


von kibi (Gast)


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Hallo,

ich habe im Keller ein paar ältere NiMH-Zellen gefunden. Ein paar lassen 
sich noch laden, bei drei Stück jedoch meldet das Ladegerät einen 
"Fehler" (keine genauere Angabe).

Mein Voltmeter zeigt für diese Zellen eine Zellenspannung von 0V an, 
wenn ich alle drei defekten Zellen in Reihe messe dann immerhin 0.09V.

Ich spiele mit dem Gedanken, mit einer einfachen Konstantstromquelle mal 
einen kleinen Ladestrom auf die Zellen zu geben (50mA oder so), in der 
Hoffnung dass sie ein wenig geladen werden und ich sie dann wieder mit 
dem normalen Ladegerät laden kann.

Macht das Sinn? Hat jemand einen besseren Tipp, wie man diese Zellen 
"wiederbeleben" könnte?

Schönen Sonntag!
kibi

von Michi (Gast)


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kibi schrieb:
> Macht das Sinn?
Nein! Kauf dir neue.

von rcc (Gast)


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NiMh mögen Tiefentladen gar nicht, das schädigt sie nachhaltig. Die 
beste Idee ist wegwerfen und neue kaufen.
Zum Spass kann man sie mit einer Stromquelle schon etwas hochladen, 
sobald sie wieder etwas Spannung haben erkennen sie die Ladegeräte dann 
auch wieder. Für wichtige Aufgaben würde ich die dann aber nicht mehr 
einsetzen...

von kibi (Gast)


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Vielen Dank rcc für die hilfreiche Antwort!

von Anja (Gast)


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kibi schrieb:
> Ich spiele mit dem Gedanken, mit einer einfachen Konstantstromquelle mal
> einen kleinen Ladestrom auf die Zellen zu geben (50mA oder so),

Häufig haben die Zellen einen "Kurzschluß" (durch Kristallwachstum). Mit 
50mA erreicht man da nicht viel. Ich nehme ein Labornetzteil und lade 
die Zellen dann ein paar mal kurzzeitig für ein paar Sekunden mit 
"Hochstrom" (also 2-4 A bei Mignonzellen) um die Zelle wieder zu 
reaktivieren (den Kurzschluß freizubrennen). Lohnen tut sich das eher 
nicht.

Gruß Anja

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Es geht auch, einen Elko mit so 2mF - 10mF auf 5-10Volt aufzuladen und 
über den Akku zu entladen (plus an plus, minus an minus). Das 
wiederholst du ein paar mal. Danach sollten sie am Labornetzteil wieder 
hochkommen.
Richtig gut werden sie aber nie wieder.

von kibi (Gast)


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Hi Anja,

danke für den Tipp!

Anja schrieb:
> Ich nehme ein Labornetzteil und lade
> die Zellen dann ein paar mal kurzzeitig für ein paar Sekunden mit
> "Hochstrom" (also 2-4 A bei Mignonzellen) um die Zelle wieder zu
> reaktivieren (den Kurzschluß freizubrennen).

Hm, in meinem Fall sind das Baby-Zellen, also wären vielleicht eher 4-6 
A fällig. Mein Labornetzteil liefert nur 3 A, aber einen Versuch ist es 
vielleicht trotzdem Wert...

Muss ich denn Angst haben dass mit die Zellen dabei platzen oder so 
etwas, wenn Sie zu war werden? 3 A Ladestrom sind ja für solche Zellen 
auch nicht wenig, oder?

Gruß,
kibi

von Brater (Gast)


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Ich hatte auch schon diesen Fall mit relativ neuen Akkus. Das Ladegerät 
(IPC irgendwas... das recht bekannte Teil, u.A. von Voltcraft) hat die 
Akkus nicht mehr erkannt. Lösungsvorschlag aus dem Board, der bei mir 
geholfen hat: mit einem halbwegs geladenen 2. Akku kurzschließen (wenige 
Sekunden genügten). Der defekte Akku hatte dann eine Spannung von 0,9 V 
und wurde im Ladegerät erkannt. Anschließend regulär geladen und gut.

von Ben _. (burning_silicon)


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Ich würd auch sagen probier's aus. Wegschmeißen kann man hinterher immer 
noch wenn wirklich nichts zu machen ist.

Gibt da ruhig richtig fett Strom drauf. Wir haben früher Zellen für 
RC-Cars mit der Autobatterie bestromt. Danach lebten die zwar nicht mehr 
so lange, waren aber deutlich strom-freudiger als vorher. Explodiert ist 
dabei nichts.

von rcc (Gast)


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kibi schrieb:
> Hm, in meinem Fall sind das Baby-Zellen, also wären vielleicht eher 4-6
> A fällig. Mein Labornetzteil liefert nur 3 A, aber einen Versuch ist es
> vielleicht trotzdem Wert...

kurz, also einige Sekunden, gehen 3A (also irgendwas um 1C bis max.2 C) 
bei einer Baby-Zelle schon.

Dendriten sind aber ein NiCd-Problem, bei NiMH gibts die nicht...

von kibi (Gast)


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Hallo zusammen,

danke für die Ratschläge!

Ich habe mehrmals 3 A auf die Zellen gegeben, aber nach diesem 
Experiment führen sie immernoch keine Spannung. Daher werde ich die 
Akkus wohl entsorgen.

Im "Experiment" habe ich zwei defekte Zellen in Reihe geschaltet (weil 
ich gerade eine 2er-Fassung zur Hand hatte, und die Zelle bei dem 
Experiment nicht in der Hand halten wollte ;-)). Bei einem Strom von 3 A 
lagen knapp 4 V an.

Ich habe jeweils 10 Sekunden lang 3 A drauf gegeben, das Ganze 3x 
wiederholt. Hat leider nichts gebracht.

Ich habe auch mal versucht die Zellen für ein paar Sekunden mit einem 
nicht-kaputten kurz zu schließen, aber das hat auch nichts ergeben.

Na ja, danke für alle Tipps!

kibi

von Wusel D. (stefanfrings_de)


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Ich habe das immer wieder versucht - hat nie geklappt. Wenn meine Akkus 
ohne Last nur 0-0,5V hatten, waren sie nicht mehr ladbar.

Durch hohe Spannung und Strom kann man da meist zwar ein bisschen Ladung 
rein bekommen, so dass das Ladegerät nicht mehr "Defekt" anzeigt. Aber 
die Akkus sind danach dennoch kaum mehr brauchbar.

von NiMH Anwender (Gast)


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Bei NiCd Akkus waren die beschriebenen Rettungsmethoden noch eher 
möglich (falls noch kein Umpolen stattgefunden hatte). Bei NiMH klappt 
das wohl nicht mehr so leicht.

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