Forum: HF, Funk und Felder Lambda/2 oder Lambda/4 Dipolantenne


von Wolfgang-G (Gast)


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In welchen Eigenschaften unterscheiden sich die o.g. Antennenarten.
Die Antenne (868MHz) soll vorzugsweise im Gebäude mit Stahlbetonwänden 
gut funktionieren

von HF-Werkler (Gast)


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Kommt darauf an...

Noramlerweise ist ein korrekt ausgelegter Dipol Lambda/2 gross mit zwei 
"Armen" zu je Lambda/4.

Daher vermute ich:
- Schreibfehler bzw. Verständnisfehler
- Lambda/4 Monopolstrahler
- Ein mit Dachkapazitäten stark verkürzter Dipol (glaub ich eher nicht)

Bitte erstmal klarstellen, was es denn nun ist.

Btw. Die Wand ist erstmal egal, der innere Aufbau ist entscheidend 
(Stahlanteil). Zumindest gilt das, solange die Antenne weit genug 
entfernt ist.( >0,5m)

von Wolfgang-G (Gast)


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Bei mouser.com wird die Antenne ANT-868-CW-HW  als
„1/2 Wave Dipole Antenna“  geführt. s. Datenblatt
Deshalb nehme ich an, dass es sich um eine Dipolantenne handelt.

von HDWA Benutzer (Gast)


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Steht sogar in der Beschreibung der Antenne: "... center-fed dipole 
antenna ..."

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von 6502 (Gast)


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Kann aber nicht sein. Lambda/2 wären bei 868 MHz 173 mm. Der 
Strahlerteil von der o.a. Antenne dürfte aber max. 120mm lang sein.

Desweiteren ist die Angabe "inegrated counterpoise" seltsam. Ein Dipol 
braucht kein counterpoise.

Desweieren besteht ein counterpoise aus radialen an der Antennenbasis, 
üblicherweise mit 1/4 Lambda Länge. Das kann man nicht "integrieren" ... 
also irgendwie das paßt alles hinten und vorne nicht.

Wahrscheinlich ist das eine stinknormale 1/2 Lambda Gummiwendel.

von HDWA Benutzer (Gast)


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Erkundige Dich mal ueber die soganenannte Koaxantenne 
http://www.dl2bcm.de/down/Koaxant.pdf .

BTW: Ein Dipol muss keine gestreckten Strahler haben, die koennen auch 
als Wendeln ausgefuehrt sein.

OT: Und das eine solche Antenne Sperrtopfantenne ist, wie im PDF steht, 
ist meine ich falsch.

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von Wolfgang-G (Gast)


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HDWA Benutzer schrieb:
>Erkundige Dich mal ueber die soganenannte Koaxantenne
>http://www.dl2bcm.de/down/Koaxant.pdf .
diese Antenne hatte ich mir als Fernsehantenne für DVB-T gebaut.
Die Antenne musste allerdings auf den Balkon installiert werden, um ein 
ordentliches Signal zu empfangen. Als Zimmerantenne war sie nicht 
brauchbar.

Was haltet ihr von dieser Antenne "ANT-868-JJB-ST" siehe Anhang.

Ich wollte nicht groß experimentieren, da mir dazu das theoretische 
Wissen sowie die Messtechnik fehlen.
In Beitrag "Xbee 868MHz Vor- und Nachteile unterschiedlicher Antennenarten" hatte ich schon 
einmal mein Problem angerissen.

von HDWA Benutzer (Gast)


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Wolfgang-G schrieb:
> HDWA Benutzer schrieb:
>>Erkundige Dich mal ueber die soganenannte Koaxantenne
>>http://www.dl2bcm.de/down/Koaxant.pdf .

OK das war als Antwort an 6502 bezueglich der Funktion der ersten von 
Dir genannten Antenne gedacht, nicht als Vorschlag an Dich. Du musst die 
Sendeleistung Deines Moduls kennen, das/den MDS Wert, den Gewinn der 
Antennen, die Streckendaempfung (Dicke der Stahlbetonwand und wieviele 
es zu durchqueren gibt) und dann kannst Du dir ausrechnen, ob der 
Empfaenger noch was vom Sender mitbekommt.

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von Michael M. (technikus)


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Wolfgang-G schrieb:
> Was haltet ihr von dieser Antenne "ANT-868-JJB-ST" siehe Anhang.
Im Vergleich zum vorher vorgeschlagenen Modell? Gar nichts. Das ist ein 
stark verkürzter Strahler. Der ist vom Wirkungsgrad dem fast lambda/2 
langen Strahler in jedem Fall unterlegen. Auch wenn die Angaben "center 
fed dipol" und "internal counterpoise" sich bei der ersten Antenne 
widersprechen, scheint dieser Typ in jedem Fall unabhängig von einem 
externen Gegengewicht zu sein. Wobei ich "outstanding VSWR" und "VSWR < 
1.9 typ." auch drollig finde.

> Ich wollte nicht groß experimentieren, da mir dazu das theoretische
> Wissen sowie die Messtechnik fehlen.
Genau deshalb würde ich die oben genannte Antenne nicht nehmen. Die 
spielt ohne eine entsprechende Massefläche auf der Platine nicht 
richtig!

Servus
Michael

von Stefan M. (derwisch)


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Im Gebäude mit Stahlbetonwänden wird die Wahl der Antenne eine 
untergeordnete Rolle spielen.

Unter solchen Bedingungen verwischen die Unterschiede der 
Antennenbauformen.
D.h. die abgestrahlte HF Energie wird eh chaotisch im Raum 
herumreflektiert oder gedämpft.
Das ursprüngliche Abstrahlverhalten der Antenne ( Richtdiagramm ) ist 
dann nur noch in der Nähe der Antenne nachweisbar.

Viel entscheidender ist die Position der Antenne in dem Raum.
Jedenfalls dann, wenn es um eine Anwendung geht, bei der ein paar Meter 
Reichweite gefordert sind.

Vergleichbar mit:

Oh Mann mein Wlan Router macht in der Küche so ein mieses Signal...

Abhilfe: den Wlan Router mal 30cm in der Position verändern, und siehe 
da...
chaotische HF Ausbreitung machts möglich.

Das gilt auch schon in erheblichem Maße bei 868 MHz.
Je höher die Frequenz, umso extremer wirken sich Reflexionen aus.

von Wolfgang-G (Gast)


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Im Datenblatt zum Xbee Pro 868 MHz steht:

Indoor/Urban Range up to 1800 ft (550 m)
Outdoor RF line-of-sight Range
up to25 miles (40 km) w/2.0 dB dipole antenna
up to 50 miles (80 km) w/high gain antenna

Ich hatte mal gelesen, dass die Richtwirkung einer Lamda/2 Antenne 
größer ist, als die einer Lambda/4 Antenne. Da es im Gebäude keine 
Sichtverbindung gibt und damit die Richtwirkung m.E. sogar 
kontraproduktiv sein könnte, wäre die Lambda/4 Antenne evtl besser 
geeignet.
Vorgesehene Anwendung, wie gesagt, in einem größeren Wohnblock (auch 
Plattenbau genannt) mit einer gewünschten Funklänge von ca. 100m + 
Reserve (Räume Stirnseite zu Stirnseite)
Sehe ich das richtig?

von Stefan M. (derwisch)


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Hallo Wolfgang-G,

ja das würde ich genauso sehen.
Die gewinnstärkere Halbwellenantenne "erzeugt" den Gewinn ja durch 
Richtwirkung, die in Deinem Fall wohl garnicht nötig bzw. gewollt ist.

Das Teil scheint ja eine beachtliche Sendeleistung zu haben, bei den 
Daten die Du angibst.

Da sollten 100m unter den ungünstigen Stahlbetonbedingungen trotzdem 
machbar sein.
Aber evtl. mit toten Zonen.
Das findest Du aber nur mit einem Praxistest heraus...

Gruss

von Michael M. (technikus)


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Wolfgang-G schrieb:
> Im Datenblatt zum Xbee Pro 868 MHz steht:
>
> Indoor/Urban Range up to 1800 ft (550 m)
> Outdoor RF line-of-sight Range
> up to25 miles (40 km) w/2.0 dB dipole antenna
> up to 50 miles (80 km) w/high gain antenna

Da steht "up to". Vor allem steht da ab Zeile 2 "line-of-sight", also 
das ziemliche Gegenteil von Stahlbetonbau. Als Sendeleistung sind 
maximal 315 mW = +25dbm angegeben. Ok, das ist ordentlich. Damit sollte 
sich die geplante Strecke realisieren lassen.

> Ich hatte mal gelesen, dass die Richtwirkung einer Lamda/2 Antenne
> größer ist, als die einer Lambda/4 Antenne. Da es im Gebäude keine
> Sichtverbindung gibt und damit die Richtwirkung m.E. sogar
> kontraproduktiv sein könnte, wäre die Lambda/4 Antenne evtl besser
> geeignet.
Das ist im Prinzip schon richtig, hat hier aber noch einen Haken:
Die oben zitierten Antennen unterscheiden sich nicht nur in der Länge = 
Lambda/4 vs. Lambda/2, sondern auch in der Bauart = Dipol vs. Monopol. 
Ein Monopol braucht zwingend einen zweiten Pol, entweder eine leitende 
Fläche oder sogenannte Radials, die diese nachbilden. Die bleiben bei 
dem obigen Modell aber Bringschuld des Entwicklers.
Nebenbei: Ein Lambda/4 Monopol hat über ideal leitender Fläche gegenüber 
einem Lambda/2 Dipol im Freiraum einen Gewinn 3dB. Bringt man den Dipol 
über die ideal leitende Fläche, dann hat der wieder mehr.
Wie Stefan M. richtig schreibt, ist das Strahlungsdiagramm bei x-facher 
Reflexion sowieso von untergeordneter Bedeutung. Und die wird im 
Stahlbetongebäude die dominierende Ausbreitungsform sein. Deshalb wären 
mir folgende Punkte wichtiger als das Strahlungsdiagramm:
1) Antenne braucht keine separate Massefläche. Einfach dranschrauben und 
spielt.
2) Antenne ist nicht zu stark verkürzt.
3) Antenne wird über Koaxstecker angeschlossen. Da kann man zur Probe 
einfach mal Antenne tauschen. HF-Signale über Platinen zu führen 
erfordert mehr Wissen, als eine Antenne direkt oder ein Stück Koaxkabel 
anzuschließen.

Servus
Michael

von Wolfgang-G (Gast)


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>1) Antenne braucht keine separate Massefläche. Einfach dranschrauben und
>spielt.
Dann wird wohl die von mir schon im 
Beitrag "Re: Lambda/2 oder Lambda/4 Dipolantenne" genannte 
Dipolantenne vorzugsweise in Frage kommen. Diese gibt es auch in kipp- 
u. schwenkbare Bauart.
Sehe ich das richtig?

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