Forum: Offtopic Wie viel fürs Auto ausgeben?


von bernd b. (blaaang)


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Hallo zusammen,

ich habe jetzt eine Zusage für eine Festanstellung nach meinem Studium 
bekommen. Bisher bin ich immer mit einem alten Golf III durch die Gegend 
gefahren, der gibt aber immer mehr den Geist auf und die Reparaturen 
häufen sich. Da ich in die alte Kiste nicht noch weiter Geld reinstecken 
möchte, denke ich daran mir was neueres zu kaufen.
Den Traum von Neuwagen und Leasing habe ich schnell wieder vergessen, 
deswegen soll jetzt was gebrauchtes her.
Wenn ich das mal zusammen rechne was der ADAC auf seiner Seite vor an 
Zahlen vorgibt, kommt mich das Auto recht teuer.
Monatlich muss man da schon mit 300 aufwärts rechnen. Ein normaler Golf 
war für mich bisher immer ein normales und gediegenes Auto. Wenn ich mir 
so ansehe was die mit 30-40 tkm kosten und eine Werthalbierung alle 3 
Jahre einrechnet, ist der nicht mehr wirklichj günstig.

Wie viel Prozent seines Nettogehalts kann man monatlich für Auto inkl 
Wertverlust und Benzin ausgeben?
Ich bin mir da etwas unsicher, welches Auto ich mir "leisten" kann und 
was schon über meinem Niveau ist.
Wahrscheinlich läuft es so auf 2500€ netto raus.

von Paul B. (paul_baumann)


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Kaufe überhaupt nichts, bis Du den Verdienst in der Hand hältst.

Man muß erst den Bären erlegen, bevor man ihn fressen kann.
Zusagen sind heute überhaupt nichts mehr wert.
:-(
MfG Paul

von Jeffrey L. (the_dude)


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genau das, was Paul sagt!
ansonsten sind für sowas Väter da, nicht fremde Forenmitglieder ,-)

so manch einer wartet die Probezeit ab und spart sich während diesen 
sechs Monaten etwas für die erste Anzahlung. Ganz gut beraten bist 
vermutlich wenn Du nicht mehr finanzierst, wie Du in den ersten sechs 
Monaten ansparen konntest...

Denk' auch daran dass Du den einen oder anderen Euro für die 
BaFög-Rückzahlung benötigst! ;-)

von K. L. (trollen) Benutzerseite


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Du sparst dir schon mal viel Geld für die Versicherung, wenn du keinen 
Golf fährst. Auch andere Fahrzeuge, die hauptsächlich junge Leute 
fahren, solltest du meiden.

von Icke ®. (49636b65)


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Paul Baumann schrieb:
> Kaufe überhaupt nichts, bis Du den Verdienst in der Hand hältst.

Würde ich so unterschreiben. Finanzierung nein. Junge Autos mit wenig km 
sind im Anschaffungspreis viel zu teuer und bei älteren Gebrauchtwagen 
mußt du neben den Raten auch Reserven für Reparaturen einplanen. Zudem 
ist es sehr schwierig, im unteren Preissegment ein Auto in vernünftigem 
Zustand zu finden, da dort alles von den Exporteuren aufgekauft wird. 
Mit viel Glück bekommst du für ~3000€ einen guten 4er Golf oder Polo9N 
aus Privathand.

von Sepp H. (seppl1)


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Hallo,
meiner Erfahrung nach ist ein altes Auto immer guenstiger als ein neues 
oder junges gebrauchtes, solange keine massiven Schaeden/Defekte 
auftreten (z.B. Motorschaden oder Getriebeschade).
Ich fahren einen Lupo SDI, der hat jetzt 307.000 km drauf. 
Wahrscheinlich hatte ich Glueck, dass in den 14 Jahren nie etwas kaputt 
ging, abgesehen von Verschleissteilen (Bremsen, Auspuff, hintere 
Stossdaempfer, Radlager vorne). Trotz vollverzinkter Karosserie sieht 
man etwas Rost (Falze am Unterboden, Radkaesten), aber nichts 
dramatisches. Nur die Frontscheibe musste wegen Steinschlag 2x getauscht 
werden.
Da ich jetzt einen Geschaeftswagen bekommen, habe ich mal ausgerechnet, 
was mich der Lupo pro Monat kostet, Grundlage sind 30.000 km pro Jahr, 
gerechnet ueber die letzten vier Jahre.
Inkl. aller Kosten, d.h. Diesel, Versicherung (Haftpflicht), HU, 
Reparaturen, Wartung, Steuer komme ich auf ziemlich genau 400 Euro pro 
Monat! Und der Wertverlust betraegt praktisch Null Euro!
Kaufst Du Dir ein neues bzw. gebrauchtes Auto (das noch einen 
signifikanten Restwert hat), musst Du pro Monat zu diesen Betriebskosten 
noch den Verlust draufschlagen, was einige hundert Euro sein koennen.
Die Betriebskosten sind immer aehnlich, vielleicht ist die Steuer oder 
Versicherung niedriger, im Grossen und Ganzen bleiben aber die Fixkosten 
gleich. Bei neuen Autos sind die Reparaturkosten normalerweise auch 
deutlich hoeher, v.A. wenn man waehrend der Garantiezeit in die 
Werkstatt des Herstellers gehen muss.

Solange also die monatlichen Reparaturkosten nicht hoeher sind als der 
monatliche Verlust bei einem neuen Auto, faehrt man mit dem alten Auto 
guenstiger.
Vielen Leuten ist gar nicht bewusst, was ein Auto pro Monat wirklich 
kostet, da sie den Wertverlust ausser acht lassen. Ruck-zuck ist man da 
in der Naehe von 1000 Euro angekommen.

Ich wuerde den Golf 3 behalten, da sind die Ersatzteile billig und jede 
Hinterhofwerkstatt kann den reparieren. Und ein weiterer Vorteil ist, 
dass Du nicht so aufpassen musst. Schrammt jemand mit dem Einkaufswagen 
dagegen, wenn juckt's, Farbe drauf und fertig. Mal was 
schmutziges/staubiges (z.B. Steine) transportieren, Kofferraum auf und 
rein damit :-)

von Michael B. (laberkopp)


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> Zusage für eine Festanstellung

Also kein Geld.

> Wie viel Prozent seines Nettogehalts kann man monatlich für Auto inkl
> Wertverlust und Benzin ausgeben?

So viel, wie nach Miete (oder Abbezahlung des Hauskredit), Essen, 
Altersrücklage, Kleidung, etc. übrig bleibt wenn man keine anderen 
Hobbys haben will.

Sinnvoll ist das aber nicht.

Wenn du dein Auto vor allem für die Fahrt zur Arbeit brauchst, bekommst 
du ja nur wenige Cent anerkannt. Ein Lamborghini wäre also sinnlose 
Geldausgabe, ein Golf (einfaches Modell) ist gerade steuerlich 
akzeptabel.

Natürlich nicht als Leasing, solche Autos sind ca. doppelt so teuer wie 
selbst (im europäischen Ausland) gekauft, das machen die beispielsweise 
über viel zu hoch angesetzte Rückkaufpreise oder meckern wegen jedem 
winzigen Kratzer.

Wenn du dir keinen Golf-Neuwagen leisten kannst (und danach sieht es 
nicht aus), dann musst du eben einen Gebrauchtwagen kaufen.
Ein Neuwagen kostet ca. 10% des Kaufpreises pro Jahr alleine an 
Wertverlust. Ein Gebrauchtwagen darf also ca. 2000 EUR im Jahr an 
Reparaturkosten verursachen, und ist immer noch billiger als ein 
Neuwagen.
Die wesentlichen Kosten bei einem Berufspendler werden aber die 
Benzinkosten sein, nimm also nicht den spritschluckendsten Wagen.

Wer selbst reparieren kann (und die Zeit dazu hat), kann deutlich 
billiger unterwegs sein als der ADAC vorrechnet, und deutlich schickere 
Autos fahren, als das was sich Otto-Normalverbraucher kaufen muss.

von Tobias X. (Gast)


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Meiner Meinung nach sollte man außer den eigenen vier Wänden nichts 
finanzieren/leasen oder ähliches. Bringt nur Nachteile durch 
Zinsverluste.
Mein Vorschlag: Fahr deinen Golf noch eine Weile weiter und spar in der 
Zwischenzeit so viel Geld wie du kannst/möchtest. Dann weist du ganz 
genau was du nach x-Monaten auf dem Konot aus und demnach investieren 
kannst. Laufende Kosten wie Benzin,Steuer,Versicherung,Reparaturen 
sollte man natürlich bei der Autowahl berücksichtigen.

von Jens G. (jensig)


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>Vielen Leuten ist gar nicht bewusst, was ein Auto pro Monat wirklich
>kostet, da sie den Wertverlust ausser acht lassen. Ruck-zuck ist man da
>in der Naehe von 1000 Euro angekommen.

Wieso muß man den Wertverlust mit reinrechnen? Den habe ich doch 
praktisch am Anfang bereits bezahlt (wenn nicht gerade auf Pump)? Und am 
Ende bekomme ich wieder was davon beim Verkauf, wenn ich dessen Wert 
nicht ganz bis 0€ runter geritten habe.
Also interessiert mich doch der monatliche Wertverlust erstmal gar 
nicht, wenn es mir um die zukünftigen monatlichen Kosten nach Kauf geht, 
sondern freue mich für die Zukunft, wenn/falls ich später noch was dafür 
bekomme (pos. denken :-)

von bernd b. (blaaang)


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Danke für die vielen Antworten.

Ich habe mich vielleicht nicht ganz klar ausgedrückt. Ich suche nicht, 
dass günstigste Auto der Welt sondern überlege, was man so ausgeben darf 
ohne über seine Verhältnisse zu leben.
Wenn ich so sehe, was in München rumfährt müsste hier wohl jeder >100k 
verdienen und das tun die wenigsten.

Mein Golf fährt sicher noch einige Zeit wenn man manches erneuert. Im 
Grunde bleibt es aber trotzdem ein altes Auto und man muss schon immer 
Angst haben, dass man bei weiteren Fahrten irgendwo liegen bleibt. 
Außerdem frisst sich der Rost immer mehr durch alle Teile. Da müsste ich 
im Grunde alles eneuern um das zu stoppen. Reparaturen kosten eben nicht 
nur Geld sondern auch Zeit und nerven.
Da zahl ich lieber einmal mehr und hab dafür ein zuverlässiges, leises 
und komfortables Auto.

Kaufpreis habe ich so an 8.000 - 10.000 gedacht, die auch so schon habe 
(Hab als Student irgendwie zu viel verdient und zu wenig ausgegeben ;))
Bei dem Golf würde ich dann ca 100€ Wertverlust pro Monat berechnen, da 
die sich recht gut wieder verkaufen lassen. Versicherung + Reparaturen 
+ Sprit sonstiges würde ich mit 250€ pro Monat veranschlagen. Das wären 
350€ bzw sagen wir mal 400€ im Monat. Sind diese ca 16% zu viel für ein 
Auto, wenn man bedenkt dass ich das Auto nicht als Freizeitobjekt sehe 
sondern rein als Nutzgegenstand?

von Robert L. (lrlr)


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> Den habe ich doch
>praktisch am Anfang bereits bezahlt (wenn nicht gerade auf Pump)? Und am
>Ende bekomme ich wieder was davon beim Verkauf,

und danach die Sinnflut.?
du musst ja wieder ein neues auto kaufen,
dafür musst du geld ansparen

ob du die 500€ jetzt mit "wertverlust" vom aktuellen
oder "ansparen fürs neue" rechnest, ist eigentlich egal..
hauptsache man rechnet es mit ein..

von Robert L. (lrlr)


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> Sind diese ca 16% zu viel für ein
>Auto,

16% scheint ok zu sein

https://www.statistik.at/web_de/wcmsprod/groups/b/documents/webobj/055864.gif

von Ralf G. (ralg)


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bernd banane schrieb:
> Bisher bin ich immer mit einem alten Golf III durch die Gegend
> gefahren, der gibt aber immer mehr den Geist auf und die Reparaturen
> häufen sich.

Wieviel steckst du denn für die Reparaturen rein?

z.B.: Jedes Jahr 3000,- -> dann darf an deinem neuen 8000-1000Euro-Auto 
über 3Jahre lang keine Reparatur fällig werden, damit sich die 
Neuanschaffung lohnt. Nur mal so gerechnet...

von Tobias X. (Gast)


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bernd banane schrieb:
> Kaufpreis habe ich so an 8.000 - 10.000 gedacht, die auch so schon habe
> (Hab als Student irgendwie zu viel verdient und zu wenig ausgegeben ;))
> Bei dem Golf würde ich dann ca 100€ Wertverlust pro Monat berechnen, da
> die sich recht gut wieder verkaufen lassen. Versicherung + Reparaturen
> + Sprit sonstiges würde ich mit 250€ pro Monat veranschlagen. Das wären
> 350€ bzw sagen wir mal 400€ im Monat. Sind diese ca 16% zu viel für ein
> Auto, wenn man bedenkt dass ich das Auto nicht als Freizeitobjekt sehe
> sondern rein als Nutzgegenstand?

Das macht es doch viel einfacher. Vor allem da du das Auto scheinbar 
wirklich nur als Gebrauchsgegenstand ansiehst (ganz meine Meinung). Da 
solltest du dir im ersten Schritt mal überlegen was du überhaupt für ein 
Auto brauchst. Muss es ein Auto in der Golf-Klasse sein oder reicht auch 
was aus der Polo-Klasse?
Ansonsten solltest du dir überlegen wie viel Geld im Monat nach Abzug 
der Grundversorgung (Wohnung, Essen, Versicherungen etc.) überhaupt noch 
übrig bleibt.

von Michael B. (laberkopp)


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> Wenn ich so sehe, was in München rumfährt
> müsste hier wohl jeder >100k verdienen

Oje, du hast die Welt aber noch überhaupt nicht verstanden.

Über der Grenze Golf/Passat, also ab ungefähr 20000 EUR, sind die 
überwiegende Anzahl der Fahrzeuge keine Privatwagen, sondern 
Firmenwagen. Eine Firma kostet ein Auto ungefähr halb so viel wie eine 
Privatperson, weil sie Mehrwertsteuer gegenrechnen können und des 
Fahrzeugpreis von der Steuer absetzen können.

Du kannst due Leute mit BMW5, Audi, MB bedauern, denn sie besitzen meist 
kein eigenes Auto, die sind noch Chauffeur.

Nur Polo und Golf sind noch überwiegend in Privatbesitz, denn mehr 
leistet sich ein kluger Mensch nicht.

Ein auf Kredit oder Leasing gekauftes Auto kostet das doppelte, das ist 
übrigens bei der teuersten Anschaffung in deinem Leben, beim Haus, nicht 
anders, auch dort darf man möglichst nicht auf Kredit finanzieren, denn 
dann gehört das Haus der Bank.

Kaufe also das, was du dir jeweils leisten kannst, wofür du (zumindest 
den Grossteil) des Geldes schon hast.

> Kaufpreis habe ich so an 8.000 - 10.000 gedacht

Das wird dann wohl keine neuer Golf.

> Bei dem Golf würde ich dann ca 100€ Wertverlust pro Monat berechnen

Eher mehr, denn ein Golf kostet so 180 EUR/Monat an Wertverlust.

> 400€ im Monat. Sind diese ca 16%

Bei 2500 netto wenn man keine besonderen Ausgaben hat (kein Hauskredit, 
kein Pferd, kein Boot finanzieren will) geht das.

von Tobias X. (Gast)


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Michael Bertrandt schrieb:
> Du kannst due Leute mit BMW5, Audi, MB bedauern, denn sie besitzen meist
> kein eigenes Auto, die sind noch Chauffeur.
>
> Nur Polo und Golf sind noch überwiegend in Privatbesitz, denn mehr
> leistet sich ein kluger Mensch nicht.

Genau so ist es! Hier auch ein passender Artikel dazu, wenn auch nicht 
mehr ganz aktuell:
http://www.spiegel.de/auto/aktuell/die-20-meistverkauften-autos-in-deutschland-2012-a-845827.html
http://www.spiegel.de/fotostrecke/die-20-meistverkauften-autos-in-deutschland-2012-fotostrecke-85172.html

Diese Firmenwagen-Geschichte ist übrigends meiner Meinung nach ein 
Unding. Otto-Normal-Verbraucher finanziert nämlich diese ganzen 
Dickschiffe!

von Ralf G. (ralg)


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Michael Bertrandt schrieb:
> Eine Firma kostet ein Auto ungefähr halb so viel wie eine
> Privatperson, weil sie Mehrwertsteuer gegenrechnen können und des
> Fahrzeugpreis von der Steuer absetzen können.

Hmm, so stellt sich das 'Klein-Michael' vor.

von Sepp H. (seppl1)


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Und ganz wichtig, die allermeisten neuen Autos sind finanziert! Sehe ich 
ueberall, auch bei Kollegen, die sehr gut verdienen.

von A. $. (mikronom)


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Michael Bertrandt schrieb:
>> Wie viel Prozent seines Nettogehalts kann man monatlich für Auto inkl
>> Wertverlust und Benzin ausgeben?
>
> So viel, wie nach Miete (oder Abbezahlung des Hauskredit), Essen,
> Altersrücklage, Kleidung, etc. übrig bleibt wenn man keine anderen
> Hobbys haben will.

Dann viel Spaß mit deiner Bank, wenn du mal arbeitslos bist! Da bist du 
schneller in der Pfändung als du begreifst warum das passiert ist.

von Tobias X. (Gast)


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Ralf G. schrieb:
> Michael Bertrandt schrieb:
>> Eine Firma kostet ein Auto ungefähr halb so viel wie eine
>> Privatperson, weil sie Mehrwertsteuer gegenrechnen können und des
>> Fahrzeugpreis von der Steuer absetzen können.
>
> Hmm, so stellt sich das 'Klein-Michael' vor.

Mag vielleicht übertrieben etwas übertrieben sein aber im Kern stimmts. 
Wieso sonst geben Unternehmen ihren Mitarbeitern liebern nen Dienstwagen 
als Gehaltserhöhung statt bares? Weils günstiger ist!

von Ralf G. (ralg)


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Tobias C. schrieb:
> Wieso sonst geben Unternehmen ihren Mitarbeitern liebern nen Dienstwagen
> als Gehaltserhöhung statt bares?

Das ist richtig und was anderes. Das Auto braucht keine Kranken- und 
keine Rentenversicherung.

von Tobias X. (Gast)


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Ralf G. schrieb:
> Das ist richtig und was anderes. Das Auto braucht keine Kranken- und
> keine Rentenversicherung.

Nicht wirklich was anderes. Ist nur die Frage wie man die Ersparnis 
nennen möchte. Jedenfalls bezahlen alle Steuerzahler für diese Autos.

von Icke ®. (49636b65)


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Tobias C. schrieb:
> Jedenfalls bezahlen alle Steuerzahler für diese Autos.

Wie kommst du darauf? Mehr (Lohn-)Steuer bezahlt der AN, wenn er den 
Wagen privat nutzt (geldwerter Vorteil). Wer sonst?
Und von der Steuer absetzen heißt NICHT, daß die Steuern um den 
kompletten Anschaffungspreis gemindert werden, sondern nur, daß sich der 
Gewinn der Firma entsprechend verringert, sodaß für diesen Betrag keine 
Steuern anfallen. Aber das auch nur in kleinen Häppchen über die Jahre 
verteilt (Abschreibung). Dazu kommt u.U. noch die 1%-Regelung. So viel 
Ersparnis ist das nicht, wie mancher Privatmann sich vorstellt.

von Claus M. (energy)


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2500 Netto als Anfänger? Da glaub ich ja auch noch nicht so ganz dran in 
STKL I. Sag doch mal was du Brutto erwartest zu verdienen?

von D. I. (Gast)


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Claus M. schrieb:
> 2500 Netto als Anfänger? Da glaub ich ja auch noch nicht so ganz dran in
> STKL I. Sag doch mal was du Brutto erwartest zu verdienen?

Wenn er bei einem Konzern EG10 in Bayern einsteigt kommt das durchaus 
hin. sind so ca 54k / anno was man dazu braucht. Bei BMW und co. kein 
Ding.

Ich hab mir Anfang April nen gebrauchten Vento (Opa-Version eines Golf 
3) für 850€ gekauft. Der Bruder meiner Freundin ist KFZ'ler und fährt 
den gleichen Typ. Reparaturkosten sinken damit auf Materialkosten + 
Bier.
Hat 140k runter und ist auch so in Ordnung und gut in Schuß abgesehen 
ovn ein paar kleinen Roststellen. Versicherung ist billiger als Golf 3 
aber Ersatzteile dieselben.
So bleibt von meinem Autobudget von max. 1500€ noch ordentlich was übrig 
für etwaige Reparaturen und Zubehör.

von Claus M. (energy)


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D. I. schrieb:
> Claus M. schrieb:
>
>> 2500 Netto als Anfänger? Da glaub ich ja auch noch nicht so ganz dran in
>
>> STKL I. Sag doch mal was du Brutto erwartest zu verdienen?
>
>
>
> Wenn er bei einem Konzern EG10 in Bayern einsteigt kommt das durchaus
>
> hin. sind so ca 54k / anno was man dazu braucht. Bei BMW und co. kein
>
> Ding.

Richtig. Aber BMW und co. stellen kaum noch Anfänger direkt an, nur über 
Dienstleister. Und sonst sind die Stellen die mti >50k€ für Anfänger 
vergütet werden wohl schmal gesäht, eher unter 1% des Gesamtangebots. 
Mich würde halt einfach interessieren ob der TE wirklich schon ein 
Angebot hat oder sich von den Wahnvorstellungen einiger Profs hat 
blenden lassen.

von bernd b. (blaaang)


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Ich hab nicht nur das Angebot sondern auch den Vertrag dazu. Bekomme 53k 
+ noch unbekannter Bonus. Das war nicht mal mein höchstes Angebot, aber 
ich wollte das nicht nur vom Geld abhängig machen. Hätte mir im Studium 
auch nicht gedacht, dass man für 35h so viel bekommt, aber ich werde 
mich nicht beschweren.

Aber zurück zum Thema: Danke für die vielen Antworten. Das hat mir 
einige Anregungen gegeben. Finde es selbst immer wieder erstaunlich wie 
viel Geld manche Leute in eine Kiste rostendes Blech investieren nur um 
komfortabel von A nach B zu kommen.
Hoffe ich nächster Zeit auch einen Firmenwagen zu bekommen, aber zur 
Zeit kann ich schlecht einschätzen wie lange das noch dauern wird.

von Tobias X. (Gast)


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Icke ®. schrieb:
> Und von der Steuer absetzen heißt NICHT, daß die Steuern um den
> kompletten Anschaffungspreis gemindert werden, sondern nur, daß sich der
> Gewinn der Firma entsprechend verringert, sodaß für diesen Betrag keine
> Steuern anfallen. Aber das auch nur in kleinen Häppchen über die Jahre
> verteilt (Abschreibung). Dazu kommt u.U. noch die 1%-Regelung. So viel
> Ersparnis ist das nicht, wie mancher Privatmann sich vorstellt.

Mag sein das die Ersparnis nicht so groß ist wie sich das viele 
vorstellen. Ändert aber nix dran das es eine Ersparnis gibt und die wird 
von allen Steuerzahlern getragen!
Ich will auch gar nicht sagen das die Absetzbarkeit von Fahrzeugen für 
Unternehmen völlig falsch ist, aber es gibt dort Korrekturbedarf. Mit 
welchem Recht darf beispielsweise der Versicherungsvertreter seinen 
Prosche Cayenne absetzten. Um seiner Arbeit nachgehen zu können reicht 
beispielsweise ein Smart aus. Dementsprechend dürften meiner Meinung 
nach nur die Kosten (Anschaffung, Verbrauch, Versicherung) von nem Smart 
absetzbar sein. Alles was darüber hinaus geht ist Privatvergüngen und 
daher komplett steuerpflichtig.
Wenn wir beim Porsche Cayenne bleiben. In 2010 war ca. 70 Prozent aller 
neu zugelassener Cayenne Firmenwagen. Für welche Tätigkeit braucht man 
explizit einen extrem teuren Porscha Cayenne?

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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bernd banane schrieb:
> Kaufpreis habe ich so an 8.000 - 10.000 gedacht

Wenn du keinen Wert auf einen repräsentativen Wagen legst, kriegst du 
dafür auch einen Neuwagen. Ich habe für meinen Koreaner vor 10 Jahren 
8200 Euro gezahlt (mit A/C, Airbags, ABS, Servolenkung usw.) und habe 
die Entscheidung für einen Neuwagen nie bereut. Denn in den ersten 
Jahren hast du die Herstellergarantie, keine Probleme mit TÜV und 
Ersatzteile fallen praktisch nicht an, nur der Tank war beim Kauf fast 
leer :-)
Danach ist der Wagen eben wie jeder andere Gebrauchtwagen und du kannst 
bei den geringen Anschaffungskosten auf Wiederverkaufswert pfeifen. In 
meinen Augen sind deutsche Autos viel zu teuer für den Gegenwert.

von Großes F. (112)


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> Finde es selbst immer wieder erstaunlich wie
> viel Geld manche Leute in eine Kiste rostendes Blech
> investieren nur um komfortabel von A nach B zu kommen

Das hatte ich auch eine Zeit lang gedacht. Mitlerweile gibt es aber Dank 
Studienende für mich kein günstiges Semesterticket mehr, so dass ich im 
ÖPNV voll zahlen müsste.
Alleine für eine entsprechende Jahreskarte wären fast 1.000 Euro weg 
gewesen, und insofern relativieren sich die Kosten des Autos dann doch 
wieder.
Aus 120 Euro Spritkosten pro Monat werden so für mich nur ca. 50 Eruo 
Mehrkosten im Vergleich zu dem fast 3 mal langsameren ÖPNV.

Wenn nun Versicherung, Steuer, Werkstatt und Anschaffung mit 
reingerechnet werden, dann kostet mich der Luxus Auto weniger als 200 
Euro mehr, als es der ÖPNV getan hätte.

Dafür spare ich täglich 50 Minuten Fahrzeit.
Bin nicht dauernd von Verspätungen der Bahn/Busse genervt
Muss mich nicht den ganzen Schniefnasen im ÖPNV aussetzen
Bin nicht von Fahrplänen abhängig
Kann problemlos ne Sporttasche mit zur Arbeit nehmen
Hab im winter eine Heizung. Im Sommer eine Klimaanlage
Kann Musik auf dem Arbeitsweg hören

Ich denke, dieser Luxus ist durchaus ~200 Euro wert... und wenn man 
Portale wie die Mitfahrerzentrale nutzt, kann man die Kosten sogar noch 
durch zwei teilen.

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Tobias C. schrieb:
>
> Mag sein das die Ersparnis nicht so groß ist wie sich das viele
> vorstellen. Ändert aber nix dran das es eine Ersparnis gibt und die wird
> von allen Steuerzahlern getragen!

Sparen kann man da nichts - man bekommt aber die Ausgaben zumindest zu 
Teil wieder.

> Ich will auch gar nicht sagen das die Absetzbarkeit von Fahrzeugen für
> Unternehmen völlig falsch ist, aber es gibt dort Korrekturbedarf. Mit
> welchem Recht darf beispielsweise der Versicherungsvertreter seinen
> Prosche Cayenne absetzten. Um seiner Arbeit nachgehen zu können reicht
> beispielsweise ein Smart aus. Dementsprechend dürften meiner Meinung
> nach nur die Kosten (Anschaffung, Verbrauch, Versicherung) von nem Smart
> absetzbar sein. Alles was darüber hinaus geht ist Privatvergüngen und
> daher komplett steuerpflichtig.

Das Problem ist, dass man das für jede Anschaffung für's Unternehmen 
beim Finanzamt prüfen müsste: "Ist das überhaupt sinnvoll?"

Ist der große Flachbildfernseher im Warteraum nötig?
Benötigt man gerade diesen teuren Chefschreibtisch?
Müssen es die sündhaft teuren Teppichfliesen oder der Marmor im Büro 
sein?
Braucht man dieses große Maschinenzentrum wirklich?

Dafür fehlt dem FA einfach der Durchblick in den verschiedenen Branchen 
- vom Personaleinsatz mal abgesehen.

Und natürlich lasse ich mir als Unternehmer nicht vorschreiben, was ich 
für mein Unternehmen anschaffe. Oder das FA beteiligt sich entsprechend 
am Risiko :-)

> Wenn wir beim Porsche Cayenne bleiben. In 2010 war ca. 70 Prozent aller
> neu zugelassener Cayenne Firmenwagen. Für welche Tätigkeit braucht man
> explizit einen extrem teuren Porscha Cayenne?

Das Auto hat natürlich für manche auch Repräsentationscharakter.
Mir reicht es, wenn das Teil von A nach B fährt und ich dabei noch ne 
halbe Tonne transportieren kann.
Mit nem Smart wäre hier z.B. kein Materialtransport möglich.

Ich verstehe Dich durchaus, bloß: wo legt man die Messlatte an?

Ich habe jetzt in eine CNC-Fräse investiert, die ich frühestens Ende 
nächsten Jahres wirklich voll nutzen kann. Aber das ist jetzt schon 
sinnvoll, weil ich teilweise die Funktionalität (z.B. 3D-Druck) nutzen 
kann. Wie soll ein Externer so etwas entscheiden?

Auch die Anschaffung des Wagens damals war eine Zukunftsinvestition: 
anfangs hätte ich die Transportmöglichkeit nicht benötigt.

Es ist meine unternehmerische Freiheit, zu entscheiden, was ich wann 
benötige und wie viel ich dafür ausgeben will.

Für diese Entscheidung halte ich bei Fehlentscheidungen dann eben auch 
meinen Kopf hin.

von Icke ®. (49636b65)


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Den Ausführungen von Chris habe ich nur hinzuzufügen, daß ich als 
steuerzahlender Selbständiger auch die Abwrackprämie mit trage, obwohl 
ich davon selbst keinen Vorteil habe. Und ich zahle neben der 
Einkommensteuer auch noch ordentlich Gewerbesteuer, die bei 
Arbeitnehmern nicht anfällt. Alles hat zwei Seiten.

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Michael S. schrieb im Beitrag #3141138:
> Wenn deine Besucher so lange warten müssen, werden die weniger
> gefrustet in das Gespräch kommen. Für aktive Firmenwerbung wäre
> es zumindest Zeitgemäß. Ein paar Firmenprospekte würden es aber
> auch tun.

Zum Beispiel - aber welcher Externe (hier im FA) will und kann das 
entscheiden?

>> Benötigt man gerade diesen teuren Chefschreibtisch?
> Wenn du gut zu tun hast werden sich darauf die Unterlagen schnell
> türmen. Ein Ikea-Tisch würde da irgendwann kapitulieren.

Du wirst lachen: hier steht seit anbeginn eine schön zurechtgesägte und 
geschliffene Leimholzplatte auf Ikea-Ständern :-)

Für die schweren Dinge (Ordner etc.) steht hier ein Expedit (auch Ikea) 
- das ist praktisch, robust und war preiswert.

Fürs Labor und die Werkhalle sind es natürlich richtig stabile Tische 
mit entsprechenden Schubladen - aber alle gebraucht gekauft, teilweise 
für 5 Euro.

Also müsste einer vom FA dann sagen können: "Nehmen Sie die gebrauchten, 
das reicht vollkommen."

Man sieht schon an dem einfachen Beispiel: das wird nicht funktionieren.

>> Müssen es die sündhaft teuren Teppichfliesen oder der Marmor im Büro
>> sein?
> Das ist eine Stilfrage, aber wenn man sich sonst nichts gönnt?

Ja. Letztendlich sollte das der entscheiden, der täglich da drin hockt.

> Wenn man im Wohlstand lebt, sollte man ihn auch zeigen.

Ich sehe das anders: weil mich noch nie interessiert hat, was Fremde 
haben oder von mir denken könnten.

Wenn mich Kunden mit meinem sehr einfachen Fahrzeug (Basisausstattung) 
sehen und erstaunt gucken, sage ich immer: "Ich lege mein Geld lieber in 
guten Geräten/Maschinen an." Das wirkt eigentlich immer :-)

Aber wer das will und ein größeres Auto fahren möchte, sollte es auch 
tun dürfen. Auch als Unternehmer. Ich habe kein Problem damit, wenn 
jemand sich einen schicken Flitzer kauft - ich gönne es ihm.

Zu beurteilen, ob und welches Fahrzeug jemand wirklich benötigt, halte 
ich für unmöglich - das weiss man ja selbst oft nicht genau (z.B. weil 
man die zukünftige Entwicklung des Unternehmens nicht kennt).

>> Braucht man dieses große Maschinenzentrum wirklich?
> Ja, denn es macht einen unabhängiger und flexibler als wenn
> man Arbeiten extern vergibt und die Termine von Zulieferern
> eine unsichere Variable haben.

Das weisst Du, das weiss ich - aber ob das der Prüfer wüsste?
Kann der beurteilen, warum ein Albrecht-Futter zu Recht eben deutlich 
mehr kostet als ein Röhm und man für zwei, drei Stück dann eben 500€ 
hinlegen muss? Eher nicht.

> Jede Betriebsausgabe wird doch auch quasi vom Staat mit
> subventioniert, selbst wenn es nur ein Teil der Mwst. ist.

Die USt. ist halt eine Konsumentensteuer - bei uns ist die nur 
durchlaufender Posten. Dafür gibt es eben andere Dinge wie die oben 
erwähnte Gewerbesteuer usw.

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Michael S. schrieb im Beitrag #3141287:
> Chris D. schrieb:
>> Michael S. schrieb im Beitrag #3141138:
>
>> Zum Beispiel - aber welcher Externe (hier im FA) will und kann das
>> entscheiden?
> Alles was dem Unternehmen dient, sollte anerkennungswürdig sein.

Ja, wird es auch.

Ich bezog mich nur auf die Forderung, dass man Firmenwagen in Preis und 
Größe einschränken solle.

Und aus meinen Beispielen sollte nur deutlich werden, dass das eben 
schwierig ist.

Dass die Jungs beim FA von dem, was ich mache, keine Ahnung haben (und 
auch nicht müssen), haben sie schon oft nachgewiesen.

Wie Du schon sagst: es muss einigermaßen plausibel sein.

Ich habe mal einen Klistiergummiball für eine selbstgebaute Handpumpe im 
Sanitätshaus gekauft - ich denke, da wird es dann doch mal eine 
Nachfrage geben :-)

> Wenn der Steuerberater grünes Licht gibt, warum sollte das FA
> da sich querstellen?

Weil das FA oft nicht der Meinung des StB ist :-)

Aber ansonsten kann man bei den Jungs nicht meckern - die machen auch 
nur ihren Job und sind freundlich und auch hilfsbereit.

>> Du wirst lachen: hier steht seit anbeginn eine schön zurechtgesägte und
>> geschliffene Leimholzplatte auf Ikea-Ständern :-)
> Ich hatte da eher die Tischplatte als Schwachpunkt im Fokus, weniger
> das Traggestell. Wenn sich die Platte zu sehr durch biegt, kann sie
> auch brechen. Je billiger, um so eher.

Die Leimholzplatten halten schon einiges aus.
Für den 22-Zöller und ein bißchen Papier reicht es jedenfalls.

> Da sind
> Einkäufe bei ebay dann Tabu, schon wegen der Befürchtung, dass das FA
> da Ärger macht und das wohl auch nicht ohne Grund.

Da hatte ich noch nie Ärger. Das sind ganz normale Betriebsausgaben, 
meist eben ohne Vorsteuer, da von privat gekauft.

>> Die USt. ist halt eine Konsumentensteuer - bei uns ist die nur
>> durchlaufender Posten. Dafür gibt es eben andere Dinge wie die oben
>> erwähnte Gewerbesteuer usw.
> Die Gemeinde die dich umsorgt muss ja auch von was leben.

Ja, aber die umsorgt alle, nicht nur die Gewerbetreibenden :-)

Ist aber schon ok so - irgendwoher muss das Geld nun einmal kommen.

von Paul B. (paul_baumann)


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Chris schrob:
>Ich habe mal einen Klistiergummiball für eine selbstgebaute Handpumpe im
>Sanitätshaus gekauft....

Dann kennst Du ja nun auch das Tier mit der kürzesten Lebenszeit:
Das Klis-Tier -schwupp ist's im Ar....

;-)
MfG Paul

von Lasst mich A. (ich_bin_durch)


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Wenns um den Autounterhalt geht ist die Seite zu empfehlen

http://www.autokostencheck.de/

Da sind alle Kosten aufgelistet, auch der Wertverlust.

von Reinhard S. (rezz)


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Ich weiß nicht, was ihr hier von Wertverlust habt. Wenn ich mir ein Auto 
kaufe, dann hab ich doch in erster Linie als Kosten "nur" den 
Anschaffungspreis, Versicherung, Steuern und eben Sprit.

Was interessiert mich der Wertverlust? Ich will mein Auto ja möglichst 
lange fahren und nicht sofort wieder verkaufen.

Oder bin ich jetzt zu altmodisch?

von Robert L. (lrlr)


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von Marko ⚠. (mos6502) Benutzerseite Flattr this


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Hier ein paar Ratschläge basierend auf eigener Erfahrung.

1. Niemals ein neues Auto kaufen. Größere Geldverschwendung gibts nicht.
2. Behalt den Golf. Der ist noch nicht mit Elektronik vollgestopft, 
somit auch reparierbar.
3. Lern dein Auto selbst zu reparieren. Die meisten Arbeiten sind 
lächerlich einfach. Du sparst massig Geld und meistens auch Zeit.
4. Falls du wirklich ein neues Auto brauchst, kauf dir nen Toyota oder 
Honda um das Baujahr 2000. Das sind die zuverlässigsten.
5. Kauf niemals ein deutsches, italienisches oder französisches Auto.
6. Mach einen großen, großen Bogen um alles was mit GM zu tun hat.
7. Was du bei nem Diesel an Sprit sparst zahlst du in der Werkstatt 
wieder drauf. Kauf nen Benziner.

von Robert L. (lrlr)


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zu 7 gäbe es jetzt ein "berühmtes" Gegenbeispiel
den Smart (for2) vor allem die älteren

da sind die Diesel extrem zuverlässig, und die beziner nach 100000km tot

von Michael B. (laberkopp)


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> Oder bin ich jetzt zu altmodisch?

Nein, dumm.


Natürlich kannst du den Anschaffungspreis nur am ersten Tag rechnen
"boh, die 3km vom Autohändler nach Hause haben mich 10000 EUR/km 
gekostet" und dann in Zukunft diesen Wertverlust unterschlagen "ey, ich 
fahre für 0ct/km wenn ich das Benzin klaue" aber das ist dumm.

Letztlich ist es zwar so, daß man den Wertverlust erst errechnen kann, 
wenn man das Auto wieder verkauft hat, denn "10% pro Jahr" anzusetzen 
geht in die Hose, wenn du am 3. Jahr gegen einen Baum fährst.

Aber WENN man das Auto verkauft hat, kann man sehr genau ausrechnen, was 
es einen pro km gekostet hat (und beispielsweise schauen, ob man bei der 
Steuererstattung draufgezahlt hat).

Aber das hilft dir nicht bei einer Vorabbewertung, also rechnet man mit 
einer mittleren Haltbarkeit des Autos von 9 Jahre (und zusätzlichen 10% 
Wertverlust im ersten Jahr) wenn man nichts genaueren weiss, und 
richtigeren Zahlen wenn für das MOdell der durchschnittliche 
Wiederverkaufspreis bekannt ist (der sich allerdings bei normalen Autos 
nach der Formel oben berechnet).

von Icke ®. (49636b65)


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Malignes Melanom schrieb:
> 2. Behalt den Golf.

Bei einem 3er mit hoher Laufleistung lohnt sich die Reparatur irgendwann 
nicht mehr, vor allem, wenn Rost im Spiel ist. Da wird die Brühe teurer 
als das Fleisch.

> 7. Was du bei nem Diesel an Sprit sparst zahlst du in der Werkstatt
> wieder drauf. Kauf nen Benziner.

Erklär mal. Ich mußte bei meinem Diesel mit 170Tkm noch nichts ersetzen. 
Bei den Benzinern davor schon (Zündkerzen und -kabel, Verteiler, 
Zündspule). Ob man unterm Strich mit dem geringeren Verbrauch des 
Diesels günstiger kommt, hängt vor allem von der Kilometerleistung ab.

> 5. Kauf niemals ein deutsches, italienisches oder französisches Auto.

...und auch kein japanisches, koreanisches, malaysisches, 
amerikanisches, rumänisches, russisches, tschechisches oder sonstiges. 
Kein Auto, keine Kosten fürs Auto.

von Ralph B. (rberres)


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bernd banane schrieb:
> Kaufpreis habe ich so an 8.000 - 10.000 gedacht, die auch so schon habe

Für das Geld bekommt zwar keinen neuen Golf.


Aber ich habe voriges Jahr im November einen VW Golf6 Jahreswagen
Kilometerstand 3700km mit einer recht brauchbaren Ausstattung für 14000 
Euro gekauft. Meines hatte wunschgemäß ein fest eingebautes Navi.
Ohne Navi mit einen einfachen Radio wäre ich mit 13500 Euro dabei 
gewesen.
Das alte Auto hätte ich sogar für 500 Euro in Zahlung geben können.

Dieses hatte einen Getriebeschaden ( Golf4 130000km 13 Jahre alt ).Meine 
Hauswerkstatt hatte mir mit den zusätzlichen Winterreifen 650 Euro 
geboten.

Also bei dem Geldbetrag würde ich mal zu einen kleineren VW Händler 
gehen, und nachfragen. Kleinere VW Händler kommen dem Kunden oftmals 
mehr entgegen und suchen bessere Angebote im Firmeneigenenen Intranet, 
als große Händler. Die wollen nur das los werden, was auf dem Hof steht.

Ralph Berres

von Icke ®. (49636b65)


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Ralph Berres schrieb:
> Meine Hauswerkstatt hatte mir mit den zusätzlichen Winterreifen 650 Euro
> geboten.

Beim Exporteur hättest du dafür bestimmt das Doppelte bekommen. Für 
meinen letzten 3er bot der Autohändler, wo ich den Nachfolger kaufte, 
"maximal 800€". Der Kärtchenstecker hat ihn mir für 1500€ abgenommen.

von Ralph B. (rberres)


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Icke ®. schrieb:
> Beim Exporteur hättest du dafür bestimmt das Doppelte bekommen. Für
>
> meinen letzten 3er bot der Autohändler, wo ich den Nachfolger kaufte,
>
> "maximal 800€". Der Kärtchenstecker hat ihn mir für 1500€ abgenommen.

Mag sein das bei genügend langer Suche ich jemanden gefunden hätte, 
welche mir das bietet. Aber die üblichen Aufkäufer welches mit der 
Visitenkarte unter der Windschutzscheibe für sich werben, wollte mir nur 
100 Euro maximal geben.

Ich hatte einfach keine Lust da noch länger zu suchen, zumal der Käufer 
meines Altfahrzeuges sich auch um die Ummeldung gekümmert hat.

Ralph Berres

von Icke ®. (49636b65)


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Ralph Berres schrieb:
> Mag sein das bei genügend langer Suche ich jemanden gefunden hätte

Da muß man gar nicht suchen. Einfach bei mobile.de einstellen, die 
melden sich schon. Zwar handeln die vor Ort immer noch runter, aber 
trotzdem geht die Kiste für deutlich mehr Geld weg, als ein Autohaus 
bietet.
100€ für einen 4er ist natürlich dreist, selbst wenn er Getriebeschaden 
hat. In Einzelteile zerlegt und verkauft, bringt der mindestens 2000.

von Ralph B. (rberres)


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Naja Laut Schwackeliste war der Golf4 Baujahr 98 nur noch 1200 Euro 
wert.
Wenn man die Getriebereparatur noch abzieht, war der Restwert wohl 
tatsächlich bei irgendwas um 0 Euro.

Es gibt Firmen die das Getriebe für 600 Euro zwar überholen, hinzu kommt 
aber Aus und Einbau des Getriebes plus Versandkosten für etwa 200km pro 
Strecke. Ich bin nicht in der Lage solche Tätigkeiten selbst zu 
verrichten,
hätte also eine Werkstatt damit beauftragen müssen. Das wäre sogar 
unterm Strich deutlich teurer geworden, als der Schwackewert es vorgibt. 
( Wirtschaftlicher Totalschaden eben ). Auserdem wenn man das Getriebe 
schon mal raus hat, wechselt man in der Regel auch die Kupplung und den 
Simmerring, was nochmal zusätzliche Kosten verursacht hätte.

Das bei einen 13 Jahre alten Auto?

Im Nachhinein kann ich froh sein, für das Auto überhaupt noch was 
bekommen zu haben.

Wenn der Getriebeschaden nicht gewesen wäre hätte ich das Auto wohl 
weiter gefahren, bis ein größerer Schaden aufgetreten wäre.

So ist es ein von der Laufleistung fast neuer Wagen geworden, von dem 
ich hoffe, das es mich die nächsten 15 Jahre begleitet. Danach ist 
sowieso fraglich, ob es noch sinnvoll ist , auf Grund meines Alters, 
Auto zu fahren.

Ralph Berres

von Marko ⚠. (mos6502) Benutzerseite Flattr this


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Icke ®. schrieb:
> Erklär mal. Ich mußte bei meinem Diesel mit 170Tkm noch nichts ersetzen.
> Bei den Benzinern davor schon (Zündkerzen und -kabel, Verteiler,
> Zündspule). Ob man unterm Strich mit dem geringeren Verbrauch des
> Diesels günstiger kommt, hängt vor allem von der Kilometerleistung ab.

Kommt drauf an was für nen Diesel du hast. Eine Common Rail 
Hochdruckpumpe kostet locker 1.000 Euro. Eher mehr. Die Einspritzdüsen 
sind Verschleißteile und kosten so um die 500 Euro das Stück. Alle diese 
Teile sind einem Druck von über 2.500 bar ausgesetzt. Dann kommt noch 
der Turbo, auch ein Teil das unter Extrembedingungen arbeitet und öfters 
hopsgeht und dann gleich nen vierstelligen Betrag kostet.

Zündkerzen, Kabel, Verteilerkappe und Läufer kosten dagegen keine 100 
Euro. Wobei die Autos ab ~2000 einzelne Zündmodule pro Zylinder haben, 
da fallen Verteiler und Zündkabel weg, hat man also nur noch die Kerzen 
als Verschleißteiil.

Wenn man dann einen Japaner fährt dann kann man mit ner Fühlerlehre und 
nem Schraubenschlüssel auf dem Parkplatz die Ventile einstellen. Die 
deutschen haben ja alle diese blödsinnigen Hydraulikstössel wo das 
Einstellen am Anfang entfällt, die Teile aber später kaputtgehen und 
wieder ne teure Reparatur veranlassen.

Beim Zahnriemen schenken sich Diesel und Benziner nix. Hier hat der 
Japaner aber wieder nen Vorteil, da ist die Kurbelwellenriemenscheibe 
nämlich mit 5 Schrauben extra befestigt. Bei der deutschen Karre muss 
man dafür die Kurbelwellenzentralschraube mit x00Nm lösen, was wieder 
Spezialwerkzeug erfordert. Auch ist beim Japaner die Wasserpumpe mit 
einem separaten Keilriemen angetrieben, die muss man also nicht wechseln 
wenn man den Zahnriemen macht.

Wie auch immer, mehr braucht ein Benzinmotor nicht, um 300.000km zu 
erreichen. Regelmäßige Ölwechsel und intelligente Fahrweise 
vorausgesetzt.

von Icke ®. (49636b65)


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Malignes Melanom schrieb:
> Kommt drauf an was für nen Diesel du hast. Eine Common Rail
> Hochdruckpumpe kostet locker 1.000 Euro. Eher mehr. Die Einspritzdüsen
> sind Verschleißteile und kosten so um die 500 Euro das Stück. Alle diese
> Teile sind einem Druck von über 2.500 bar ausgesetzt.

Klar, kann was kaputt gehen. Ist aber weniger eine Frage des Prinzips, 
sondern eher der Auslegung der Teile. Im VW-Konzern gab es bspw. bei den 
Anfang letzten Jahrzehnts gebauten, kleinvolumigen Benzinmotoren 
überdurchschnittlich viele Ausfälle, während die aus dem gleichen 
Zeitraum stammenden Dieselmotoren weitaus weniger betroffen sind. 
Mittlerweile sollte Commonrail so weit ausgereift sein, daß die 
Kinderkrankheiten behoben sind.

> der Turbo, auch ein Teil das unter Extrembedingungen arbeitet und öfters
> hopsgeht und dann gleich nen vierstelligen Betrag kostet.

Turbolader finden sich auch in den meisten aktuellen Benzinmotoren und 
kosten dort nicht weniger.

> Wenn man dann einen Japaner fährt dann kann man mit ner Fühlerlehre und
> nem Schraubenschlüssel auf dem Parkplatz die Ventile einstellen. Die
> deutschen haben ja alle diese blödsinnigen Hydraulikstössel wo das
> Einstellen am Anfang entfällt, die Teile aber später kaputtgehen und
> wieder ne teure Reparatur veranlassen.

Das kann man so auch nicht sagen. Die Hydrostößel halten genauso lange, 
wenn der Motor vernünftig behandelt und regelmäßig gewartet wird 
(Ölwechsel). Ich hatte selbst einen 3er Golf, den ich bis 260Tkm 
gefahren bin und wo kein Klappern zu hören war, auch nicht im kalten 
Zustand.

> Auch ist beim Japaner die Wasserpumpe mit
> einem separaten Keilriemen angetrieben, die muss man also nicht wechseln
> wenn man den Zahnriemen macht.

Die Frage ist wieder, ob sie deswegen länger hält. Mit ~30€ beim Golf 
ist die WaPu auch kein Kostenfaktor.

> Regelmäßige Ölwechsel und intelligente Fahrweise vorausgesetzt.

Das ist ohnehin bei jedem Motor der springende Punkt. Gravierende 
Konstruktionsmängel außen vorgelassen, kann jeder Motor "ewig" leben, 
wenn er gut behandelt wird.

von Marko ⚠. (mos6502) Benutzerseite Flattr this


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Kommt natürlich auch auf die Marke und den Fahrer an, aber aktuelle 
Dieselmotoren sind extrem hochgezüchtet. Die kleinen aufgeladenen 
Benziner-Rasenmähermotoren auch. Deswegen sagte ich ja, um das Bj. 2000 
siehts am besten aus. Dann gings los mit sinnlosem Elektronikkrempel. 
Bei meinem Bj. 98 ist es schon krass, da ist die Kraftstoffpumpe mit dem 
Motorsteuergerät und der Wegfahrsperre verdongelt ...

An dieser Stelle will ich noch den Channel von EricTheCarGuy empfehlen:

http://www.youtube.com/user/EricTheCarGuy

Die Videos sind echt spitze. Er hat fast alle Themen, von 
Gebrauchtwagencheck über Ölwechsel bis Motoreinbau. Sollte eigentlich 
jeder anschauen der ein Auto fährt.

von Lasst mich A. (ich_bin_durch)


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Letztens vom Batteriemanagementsystem (BMS) gehört. Da muss ich 
tatsächlich die Batterie im Boardcomputer einlernen lassen. Kostenpunkt: 
Batterie + 200€ Werkstattkosten.

Gibt es ein neues Auto ohne die ganze Elektronik? Darf auch ruhig etwas 
teurer in der Anschaffung und im Spritverbrauch sein. Das einzige Auto 
das mir so einfällt ist der LADA, aber villeicht habt ihr ein paar heiße 
Tipps für andere Autos mit wenig Elektronik.

von Christian R. (supachris)


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Bei Dacia gibts auch extrem wenig Elektronische Fahrverhinderer.

von K. L. (trollen) Benutzerseite


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Malignes Melanom schrieb:
> 4. Falls du wirklich ein neues Auto brauchst, kauf dir nen Toyota oder
> Honda um das Baujahr 2000. Das sind die zuverlässigsten.
> 5. Kauf niemals ein deutsches, italienisches oder französisches Auto.

Ich behaupte genau das Gegenteil!

Zum Beweis ein französisches Auto: Seit mind. 150.000km keine übliche 
Wartung mehr (alles überprüfen in der Werkstatt). Ölwechsel regelmäßig, 
Probleme stelle ich selbst fest, aber außer Verschleißteilen nichts. Die 
Hydrostößel sind noch so genau eingestellt, als käme er gerade aus der 
Fabrik.

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