Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik drahtlose Bremse für ein Fahrrad


von Kai G. (doensi)


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Hallo

Ich habe einen behinderten Sohn. Der ist zwar mit einem Kettcar super 
mobil aber auf seine allgemeine Verkehrstüchtigkeit kann man sich noch 
nicht verlassen. Gerade denken wir darüber nach, ihm ein Fahrrad 
(Dreirad) anzuschaffen.

Um ihn besser in unserem Wohngebiet "erziehen" zu können, wäre es gut 
eine Art ferngesteuerte Bremse bei dem Dreirad anzubauen. Wir müssen 
sowieso immer auf ihn schauen, damit er nicht in die vorhandenen 
Abwassergräben hinein fährt.

Es gab vor anderthalb Jahren mal diverse Artikel über eine 
"verlässliche" Bremse. Dort wurde die Bremse drahtlos betätigt. Leider 
ist diese Art der Bremse nicht in die Produktion gekommen. Das hätte 
vielen Familien dieses Problem abgenommen. Im Netz gibt es den ein oder 
anderen Bauplan mit umgebauten Akkuschaubern (wegen der 
Drehmomentbegrenzung). Ich bin der Auffassung es geht garantiert 
eleganter.

Vielleicht hat ja jemand hier schon mal ein ähnliches Problem gelöst. 
Kann mir jemand helfen?
Meine Vorstellung wäre halt, mit einem ZigBee oder Xbee oder ähnlichem 
ein PWM Signal zu generieren und drahtlos an das Fahrrad zu schicken - 
Reichweite ca. 200-300m. Dort wird die Bremse über ein Servo gesteuert. 
Leider in ich mir auch über die Art der Bremse unsicher?

Es wäre schön, wenn ihr mir helfen könntet.

Vielen Dank

Gruß

Kai

von Electronics'nStuff (Gast)


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Hm, ich denke wohl das aufwendigste ist die Mechanik!
Und du willst ja auch nicht, dass dein Sohn gleich runterfällt, wenn du 
mal bremst.

Hättest du den jemanden, der dir in Sachen Mechanik helfen könnte?
Wie hast du dir die Spannungsversorgung vorgestellt, Einfach ein Akku 
aufs Fahrrad montieren?

Gruss

von Jürgen D. (poster)


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Es geht hier ja um Sicherheit, da finde ich es besser das nicht 
ferngesteuert gebremst wird sonder ferngesteurt die Bremse gelöst wird.
Die Funkübertragung solle da bidirektional erfolgen. Wird der Funk 
gestört wird eine Bremsung eingeleitet.
Genauso bei der Bremse, ein Motor/Magnet löst die Bremse fällt da was 
aus zieht eine Feder die Bremse wieder an.

von kopfkratzer (Gast)


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kopfkratz
Über was für eine Bremse reden wir hier, Notbremse wie im Zug oder 
langsam via Poti/Modellrennwagengeber ?
Notbremse würde ich pneumatisch mit einer CO2 oder N2 Kapsel und 
passendem Ventil realisieren, dann steht das Rad sofort !
Analog wäre ein Modellbauservo der einen Bremsklotz antreibt wohl die 
einfachste Variante, auf passende Frequenz achten nicht das die 
Nachbarskinners gerade mit'm Modellhubschrauber auf gleicher Frequenz 
den Garten unsicher machen ;-)

von Dennis S. (bzzzt)


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Kannst du einen Nabenmotor montieren und den durch Kurzschluss bremsen?
Ist vielleicht einfacher präzise zu steuern als eine mechanische Bremse, 
die blockieren kann.

von Stefan M. (derwisch)


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Genau... es gibt zwei wichtige Punkte:

Dosierung der Bremskraft und Stromversorgung der Bremse.

Am besten, aber technisch schwer umzusetzen wäre eine Induktionsbremse, 
d.h. vereinfacht gesagt ein "fetter" Nabendynamo, der auf Befehl 
kurzgeschlossen wird.
Bzw. ein Teil der Bremsenergie könnte in den Akku gelangen, mit dem der 
Funkempfänger betrieben wird.

Nachteil: Ein permanentes Bremsen auch im Stand ist nicht möglich.

von Kai G. (doensi)


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Vielen Dank für die schnellen Antworten

Eigentlich dachte ich entweder an eine hydraulische oder einen 
Bowdenzugbremse. Also "normale" Bremse mit Ansteuerung über einen 
kräftigen Servo.

Am meisten grübel ich über die "Datenübertragung" nach. Vielleicht über 
Xbee oder so. Ich wollte halt nicht ständig eine große RC-Fernsteuerung 
mitschleppen.

Gruß

Kai

von Dennis S. (bzzzt)


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Stefan M. schrieb:
> [Motorbremse]
>
> Nachteil: Ein permanentes Bremsen auch im Stand ist nicht möglich.

Doch, mit aktiver Motorsteuerung kannst du ihn auch in der gleichen 
Position halten, wenn du einen Akku hast. Denke an den Segway.

von Kai G. (doensi)


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Die Stromversorgung wäre das kleinste Problem denke ich.

von Electronics'nStuff (Gast)


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Kai Gonet schrieb:
> Am meisten grübel ich über die "Datenübertragung" nach. Vielleicht über
> Xbee oder so. Ich wollte halt nicht ständig eine große RC-Fernsteuerung
> mitschleppen.

Ich denke eher, das ist im Moment dein kleinstes Problem!

Grundsätzlich hast du die Varianten Funk und Infrarot, wobei Infrarot 
wohl eher ausscheidet.

Funk mit Xbee -> klingt doch gut, was spricht dagegen?
Kenne jetzt die genaue Reichweite nicht, kannst ja so implementieren, 
dass es automatisch bremst, wenn die Verbindung fehlschlägt.

von Kai G. (doensi)


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Mein Sohn hört eigentlich ganz gut auf das gesprochene (oder geschriene) 
Wort. Aber halt nicht immer.

Notbremse trifft als Bezeichnung für die Anlage am besten.

Kai

von Georg W. (gaestle)


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Funk ist immer ein unsicherer Übertragungskanal. Das muss dann so 
aussehen, dass immer gebremst wird wenn kein gültiges Signal ankommt. Es 
gibt auch fertige Funkmodule für das 433MHz-Band, welche ohne äußeres 
Zutun CRC und Empfangsgüte berechnen. Damit ließe sich so etwas schon 
aufbauen. Dazu noch ein Mikrocotroller, der auf Bremsbefehl oder beim 
Ausfall der Verbindung das Servo ansteuert und fertig ist die Laube. Der 
Sender muss nur periodisch irgendein Kommando senden und ggfs. den 
Bremsbefehl.
Das aufzubauen ist kein Hexenwerk im Gegensatz zur Erlangung einer 
Zulassung, falls du das an andere Betroffene verkaufen willst.

von oszi40 (Gast)


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Kai Gonet schrieb:
> Bremse über ein Servo gesteuert.

Funktioniert nur solange ausreichend Strom verfügbar ist.  Meine Idee 
wäre "Prinzip Mausefalle": "Notaus" durch Auslösung einer gespannten 
Feder.

Wahrscheinlich sollte man Modellflieger zu konsultieren. Deren Flieger 
lassen sich auch nur im Sichtbereich zuverlässig steuern.

von Clemens S. (zoggl)


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für eine Fallbremse habe ich eine keilbremse mit federkraftbegrenzung 
gebaut.

so ein ding besteht aus zwei keilen, von denen einer verschiebbar 
gelagert ist und bei bedarf mit geringer kraft (modellbauservo oder 
magnetstössel) eingerückt wird. die drehung der bremsscheibe nimmt den 
keil dann mit und drücht diesen gegen eine zweiten federgelagerten keil 
=> selbsthemmung. die federn begrenzen die maximale bremskraft und 
verhindern ein blockieren. zum lösen muss das rad ein kleines stück 
zurück gedreht werden und der stössel wieder bestromt werden, damit der 
keil nicht erneut einfällt.

der vorteil ist, dass nur eine sehr kleine betätigungsenergie 
aufgebracht werden muss und der verschleiß sich in weiten grenzen selbst 
ausgleicht, da der keil dann einfahc ein wenig weiter mitgenommen wird.

ist natürlich ein bisschen aufwand bei der fertigung

so etwas, ohne regelung, nur mit maximalkraftbegrenzung durch die 
besagte feder:
http://www.handelsblatt.com/technologie/forschung-medizin/forschung-innovation/bremsleitungen-ueberfluessig-die-renaissance-der-keilbremse-seite-all/2317584-all.html

von Stefan (Gast)


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Ich würde eine normale Fahrrad Bremse (Felgenbremse oder Trommelbremse) 
über einen Seilzug mit einem linearen Aktuator betätigen, der wiederum 
von einer R/C-Car Fernsteuerung angesteuert wird.

Etwa sowas: http://www.servocity.com/html/servo_actuators.html
Oder das: 
http://www.robotshop.com/ca/firgelli-technologies-L12-100-210-12-I.html

von temp (Gast)


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Ich gehe mal davon aus, dass der OP alle Sicherheitsaspekte selbst 
bedenkt und die nötige Erfahrung mit der Elektronik hat. Also sollten 
nicht wieder tausend Beiträge mit erhobenen Finger kommen...
Ja nach Fahrrad kann man ja auch den kleinsten erhältlichen 
Radnabenmotor (ohne Freilauf) einbauen und elektrisch bremsen. Das ist 
dann wenigstens nicht so hart wie einen Knüppel in die Speichen stecken. 
Und wenn der Motor schon mal angeschafft ist, hat man gleich noch eine 
Spielwiese für die andere Richtung. Weiterhin hat es den Vorteil keinen 
Eingriff in die normalen Bremsen machen zu müssen.

von kopfkratzer (Gast)


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Kai Gonet schrieb:
> Ich wollte halt nicht ständig eine große RC-Fernsteuerung
> mitschleppen.

Also die für Modellautos kann man in einer Hand tragen ;-)
Wenn's sicher und günstig sein soll nimm ein gebrauchtes Handy das auf 
eine SMS reagiert, mußt Deins dann halt darauf vorkonfigurieren.
Über was für eine Reichweite reden wir hier eigentlich ?
PMR o.ä. wäre wohl auch noch eine Option.
Störungen gibt's bei Funk aber grundsätzlich !

von Stefan (Gast)


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@Clemens S.

Die Fahrrad-Scheiben-Bremsen mit Seilzug arbeiten alle nach diesem 
Prinzip.

Da braucht man wirklich weniger Zugkraft. Also wenn man das Fahrrad mit 
so einer Bremse ausstatten kann, dann dürfte es leicht sein, einen 
ausreichen starken starken Aktuator zu finden.

von Udo S. (urschmitt)


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Kai Gonet schrieb:
> ein PWM Signal zu generieren und drahtlos an das Fahrrad zu schicken -
> Reichweite ca. 200-300m.

Wer Funk kennt nimmt Kabel. Dir ist bewusst daß da vieleicht das Leben 
deines Sohns abhängt?

Jürgen D. schrieb:
> Wird der Funk gestört wird eine Bremsung eingeleitet.
Klar, der Sohn überquert die Straße, weiter hinten kommt ein Auto und 
der Funk fällt aus. Also bleibt er mitten auf der Straße stehen. Toll!

Stefan M. schrieb:
> Am besten, aber technisch schwer umzusetzen wäre eine Induktionsbremse,
> d.h. vereinfacht gesagt ein "fetter" Nabendynamo, der auf Befehl
> kurzgeschlossen wird.
Also Vorderrad. Prima und wenns ein bischen sandig ist blockiert das 
Vorderrad und ab gehts in die Horizontale.

Sorry wenn ich hier gerade destruktiv bin, aber etwas über wenn und 
falls nachdenken sollte der eine oder andere hier noch üben!

von Stefan (Gast)


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> nimm ein gebrauchtes Handy das auf eine SMS reagiert

Wie soll das denn gehen? Die Übertragung einer SMS kann doch beliebig 
lange dauern!

Man könnte eine Garagentor-Fernsteuerung missbrauchen.

von aeMKai (Gast)


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Das sicherste wäre wahrscheinlich eine ständig blockierende Bremse, 
welche periodisch per Funksignal "freigeschaltet" wird - quasi wie ein 
Watchdog. Fehlt das Signal oder ist die Batterie alle oder ... dann wird 
automatisch gebremts. Dazu könnte man noch einen Panikbutton 
implementieren, welcher sofort stoppt.

Die Bremse an sich würde ich wahrscheinlich über einen Servo ansteuern 
und langsam anziehen lassen, um einen heftigen Bremsruck zu vermeiden.

Zur Mechanik: kommt natürlich auf das Fahrrad/Dreirad drauf an, ich 
könnte mir prinzipiell folgende Lösungen vorstellen:

* vorhandenes Bremssystem nutzen - bei Rücktritt evtl. komplizierter
* klassische Felgenbremse mit Bowdenzug am Vorderrad - liese sich sehr 
einfach mit Servo anziehen
* gebremstes Reibrad/Stempel auf eines/beide der Hinterräder drücken - 
sollte mechanisch auch einfach zu realisieren sein
* eine nicht ganz unflexible Kunststoffsperre LANGSAM in die Speichen 
drehen - ist laut, aber hilft - bei schneller Fahrt werden die Speichen 
noch durchschnappen, irgendwann ist Schluss - allerdings keine Ahnung, 
ob damit eine sanfte Bremswirkung realisierbar ist und ob dann die 
Speichen lange halten
* Wurfanker :-)

von oszi40 (Gast)


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Nabendynamo als Bremse? Wahrscheinlich zu wenig Bremsleistung.
Beitrag "Nabendynamo als Motor"

von aeMKai (Gast)


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Oh, hier wurde aber schon viel geschrieben :-)

Zum Funk: Nimm doch einfach ein normales 433 MHz Funkmodul wie das 
RFM01/RFM02/RFM12 (z.B. von Pollin)
Bezüglich Sicherheit kann man einen Befehl ja mehrmals hintereinander 
senden - einer wird dann schon durchkommen und es kommt sicher nicht auf 
ms an. Absolute Sicherheit gibt es natürlich nie, aber besser als nix.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Um Umfallszenarien bei blockierendem Vorderrad auszuschließen, würde ich 
die Hinterräder abbremsen. Die Bremswirkung ist zwar am Vorderrad 
größer, aber es geht hier wohl weder um sehr hohe gefahrene 
Geschwindigkeiten noch um Gefahrenbremsungen, bei denen es auf jeden cm 
Bremsweg ankommt.

Wenn die Hinterräder über ein Differential angetrieben werden, sollten 
beide gebremst werden, sonst reicht eines.

Hierfür eine klassische Felgenbremse mit Bowdenzug oder, wenn der dafür 
zuständige Servoantrieb nicht die erforderliche Kraft aufbringt, eine 
Hydraulikfelgenbremse verwenden.

Letztere hätte den Vorteil, daß sich auch recht leicht zwei davon "in 
Reihe" schalten lassen, um beide Hinterräder mit nur einem Servoantrieb 
gleichzeitig abzubremsen.

Daß ein so manipuliertes Gefährt im normalen Straßenverkehr nichts zu 
suchen hat, dürfte klar sein, aber so wie der Nutzer des Gefährts 
geschildert wird, wird das Gefährt auch nicht im normalen 
Straßenverkehr, sondern allenfalls auf einer kleinen Nebenstraße 
irgendwo im Wohngebiet o.ä. eingesetzt.

Bevor jetzt allerdings sehr aufwendige Schutzmechanismen entwickelt 
werden -- ist denn bereits abgeklärt, ob der Nutzer nicht eventuell noch 
etwas dazulernen, bzw. sich entwickeln kann, und daher nach 
ausreichendem betreuten Üben keine ferngesteuerte Bremse mehr 
erforderlich sein wird?

von Kai G. (doensi)


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Hallo

Der Nutzer kann und soll dazu lernen ;-)
Aber nicht immer erreichen die Worte der Eltern den Empfänger.
Außerdem ist es einfach ein Schutz. Diese Totmann schaltung gefällt mir.
Wir wohnen zwar in einem "Verkehrsberuhigten Bereich" und er hört recht 
gut. Aber wenn manchmal ein Auto vorbei fährt hält er zwar an, aber beim 
Warten, bis die Gefahrenquelle vorbei ist, rollt sein Kettcar halt.

Hinzu kommt, dass sein jetziges Gefährt durch sein geniales 
Antriebskonzept vor und rückwärts fahren kann (durch treten) das wäre 
bei einem Fahrrad nicht der Fall. Daher wäre es schön, wenn man das 
ungewollte zurückrollen kontrollieren könnte.

Gruß

Kai

von amateur (Gast)


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Egal, wie Du das Bremsproblem löst, allzu viel würde ich mir davon nicht 
versprechen.

Zum einen kann man auch gebremst vor ein Auto fahren und wenn das Ding 
nicht will steigt mal halt ab und läuft davor.
Zum anderen fällt Flucht, vor dem zurücksetzenden LKW, mit Bremse viel 
schwerer, wenn man es sich gerade im toten Winkel gemütlich gemacht hat, 
als mit gelöster.

Das alles sind Dinge, die Dir keine Automatik abnehmen kann, sondern 
Deine oder Muttis Augen erfordern.

von aeMKai (Gast)


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@amateur: Ich denke nicht, dass Kai seinen Sohn vom Wohnzimmer oder 
sonstwo "fernsteuern" will, sondern dass es darum geht, nicht immer im 
Laufschritt nebenhereilen zu müssen nur für den Fall der Fälle, sondern 
die "Leine" auchmal etwas locker zu lassen. Wer Kinder hat, wirds 
verstehen.


Wie gesagt, mit einfachen 433 MHz-Funkmodulen (s.o.) und einem selbst 
implemetierten einfachen Protokoll, welches von Senderseite den Befehl 
einfach 3..5x hintereinander sendet solltest du auf der relativ sicheren 
Seite sein. Die Dinger sind auch kinderleicht anzusteuern.

Hast du eventuell ein Bild von dem Gefährt, dann könnte man auch zur 
Mechanik sinnvollere Aussagen treffen.

von Schorsch (Gast)


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Kannst Du auf dem Fahrrad mitfahren? Lässt Deinen Sohn treten und lenken 
und Du bremst oder so - vielleicht ein 3-rädriges Tandem bauen oder 
so...

von Viktor N. (Gast)


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Mir scheint man sollte die Kinder lernen lassen. Wir sind auch in der 
Graben gefahren. Nicht nur mit dem Dreirad, auch mit dem Fahrrad, oder 
sogar mit dem Auto, das war dann mit Schnee.
Wenn die Gefahr besteht dass das Kind auf die Strasse faehrt, darf man's 
eben nicht in der Naehe fahren lassen. Sondern nur in der umzaeunten 
Umgebung.
Bei Dreiraedern gibt es ja die Ausfuehrung, da hat's hinten einen Griff 
auf praktischer Handhoehe dran.

von Wilhelm F. (Gast)


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Wenn so ein Teil eine Scheibenbremse hätte, da könnte man einfach 
mechanisch einen Bremssattel mit Permanentmagneten auf die Scheibe 
absenken, das braucht bestimmt wenig Kraft. Das würde per Wirbelstrom 
sanft bremsen.

Keine Ahnung, warum man das nicht beim Auto so macht, anstatt die 
Abriebbremsen.

von Delphi Liebhaber (Gast)


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Habe ich letztes Jahr auf der CeBit gesehen

http://www.youtube.com/watch?v=EswhmZe47UM

von B. S. (bestucki)


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Wilhelm Ferkes schrieb:
> Keine Ahnung, warum man das nicht beim Auto so macht, anstatt die
> Abriebbremsen.
Weil du für eine Wibelstrombremse Strom benötigst. Wie willst du ein 
Auto mit Abschleppseil abschleppen, wenn das hintere Auto nicht mehr 
bremsen kann? Eine Bremse, die für Gefahren-/Notbremsungen verwendet 
wird, muss unabhängig vom restlichen System arbeiten.

Ich würde die Sache so angehen:
Funksignal, das permanent sendet. Wird während einer bestimmten Zeit 
nichts mehr empfangen, so wird eine Bremsung eingeleitet. Auch, wenn die 
Versorgung des Empfängers ausfällt (dessen Akku könnte man direkt mit 
einem Dynamo laden).

Zur gestaltung der Bremse muss ich mir noch ein paar Gadanken machen, es 
wird mir schon noch was einfallen. Die oben erwähnte Keilbremse wäre 
sicher ein guter Ansatz.

von Wilhelm F. (Gast)


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be stucki schrieb:

> Weil du für eine Wibelstrombremse Strom benötigst.

Nöö, Permanentmagneten. Ich glaube, die Bahn experimentierte mit sowas 
sogar mal direkt auf Schienen.

von kukuk (Gast)


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Wie soll sich ein Kind entwickeln wenn man es andauernd ausbremst ?

Freiheit nur auf Knopfdruck ? NEIN... zum kukuk !

von Karl H. (kbuchegg)


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Wilhelm Ferkes schrieb:

> Keine Ahnung, warum man das nicht beim Auto so macht, anstatt die
> Abriebbremsen.

Weil Wirbelstrombremsen bei Stillstand keine Bremswirkung mehr haben.

von Wilhelm F. (Gast)


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Karl Heinz Buchegger schrieb:

> Weil Wirbelstrombremsen bei Stillstand keine Bremswirkung mehr haben.

Genau dort könnte man technisch ansetzen: Die Restbremsung mit 
Abriebbelägen, und wenn es Extremsituationen erfordern. Normale 
Bremsungen sogar mit Energierückgewinnung.

von Wilhelm F. (Gast)


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kukuk schrieb:

> Wie soll sich ein Kind entwickeln wenn man es andauernd ausbremst ?
> Freiheit nur auf Knopfdruck ? NEIN... zum kukuk !

Das ist wahr. So ein Kind wird nix mehr, und wenn es schon behindert 
ist, noch viel weniger.

von MaWin (Gast)


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> Es gab vor anderthalb Jahren mal diverse Artikel über eine
> "verlässliche" Bremse.

Daamit es verlässlich ist, darf die Bremse nur entriegelt sein,
wenn der Empfängerakku noch voll ist, und das Sendesignal
dauernd empfangen werden kann.

So was können bestimmte Modellbaufernsteuerungen, also ist ein
Selbstbau unnötig. Der Servo kann eine Achse bremsen in dem er
an einem Hebel zieht, das kann man auf den normalen Bremshebel
legen, muß aber von dem mechanisch entkoppelt sein, d. h.
man darf nicht zur Gegendrücken den Servo behindern können.

Es wird ein eher starker Servo benötigt. Mit etwas Geschick baut
man noch e9nen Dynamo ins Auto, dann wird der Empfänger immer
nachgeladen.

Das war's.

von ABCSchütze (Gast)


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2x Xbee ~100€
1x Bemssatz Öldruck ~100
1x Servo ca. ~30
xx Ansteuerung, Akku, Mechanik, Zubehör mindestens  ~70

Knapp 300 Euro und der Ausgang, der Lernwert der ganzen Aktion ist 
ungewiß.
Wenn es finanziell unter den Umständen machbar ist, viel Erfolg. 
Ansonsten solltest du das ganze wohl besser noch mal überdenken und 
davon lieber einen schönen Urlaub finanzieren.

von heinz (Gast)


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Mit der Totmann Schaltung hätte ich auch das oben genannte Problem - 
Funk fällt in einem ungünstigen Moment aus. Ich hab von Funk keine 
Ahnung, würde das was bringen auf 2 verschiedenen Frequenzen zu senden ?

Oder ein redundantes System zB. Ultraschall

Zur Wirbelstrombremse, das gibts bei LKWs = Retarder

von Georg W. (gaestle)


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ABCSchütze schrieb:
> 2x Xbee ~100€
Für unter 20EUR gibt es Funkmodule mit CRC, Wake on Radio und allen 
Schikanen für das 433MHz-Band. Mit einem RFM wird es noch billiger, 
dafür steigt der SW-Aufwand.
> 1x Bemssatz Öldruck ~100
Weshalb so kompliziert? Beim Rollstuhl wirken auch 2 Bremshebel auf die 
selbe Bremse.
> 1x Servo ca. ~30
> xx Ansteuerung, Akku, Mechanik, Zubehör mindestens  ~70

Ich schätze die Materialkosten auf ca. 100-150 EUR.
Elektronik und Software sind m.E. unkritisch, jetzt braucht es mal 
konkrete Angaben zur vorhandenen Mechanik am Dreirad.

von Kai G. (doensi)


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Hallo

noch mal generell. v.a. @kukuk: Mein Sohn soll lernen. Und er soll so 
viel wie möglich eigenständig tun. Da er aber nicht immer das Gefühl 
haben soll, dass einer nebenher fährt benötige ich halt diese Form der 
"Erziehung". Wir dürfen ihn NIE aus den Augen lassen. Aber auf Kommandos 
hört er nicht 100%ig. Und wer auf sein 7-jähriges Kind 24/7/365 
aufpassen muss, weiß wovon ich rede. Diese Form der Erziehung braucht 
manchmal andere Wege.

@Georg W.: Genau das hört sich eigentlich ganz gut an. Was für ein Modul 
erfüllt diese Kriterien. Wie kann man dort das Signal für den Servo 
"Verstecken" bzw. codieren.
Ein Hinweis, wonach man googlen sollte würde auch schon reichen.

Gruß

Kai

von Kai G. (doensi)


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Das mechanische Problem ist mir momentan zweitrangig (da ich auch denke, 
dass das hier das falsche Forum ist).
Meine Idealvorstellung wäre halt über einen solchen Regler
http://www.modellbau-berlinski.de/Shop/tabid/78/Fernsteuerungen/Ausbaumodule-Schalter/Graupner/2-Kanal-Proportional-Drehmodul-4170.aspx
oder
http://www.miniship.de/proportional-kanal-linear-14-fc-15-fc-16-boat-truck-p-325.html
angeschlossen an was auch immer für einen Sender das Signal rausschickt 
und das Empfangsmodul an einen Servo schickt.
Hmmm. habe schon nach kleineren RC-Sendereinheiten gesucht. Gibt es aber 
anscheinend nicht.

Gruß

Kai

von Georg W. (gaestle)


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Kai Gonet schrieb:
> Ein Hinweis, wonach man googlen sollte würde auch schon reichen.

Z.B. CC1101 von TI. Es gibt fertige Module von diversen Herstellern und 
Smart RF Studio zur Berechnung der Registerwerte. Den Sender kannst du 
so konfigurieren, dass du (nach der Konfiguration) über SPI ein Datum 
(Kennung und Variable für die Stellung des Servos) anlieferst und der 
Rest von alleine geht. Der Empfänger signalisiert dann dass ein gültiges 
Telegramm angekommen ist, daraus kann ein X-beliebiger µC per PWM das 
Steuersignal für ein Servo generieren.

von Carsten R. (kaffeetante)


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Uff viel Text.

Hab jetzt nicht alles gelesen.
Das Meiste erscheint mir unnötig kompliziert.

Mechanisch würde ich vom Motor über eine Spindel auf eine Längsbewegung 
umsetzen. Daran kommt der Bowdenzug. Dazwischen kommt eine passende 
Feder als Zugbegrenzung mit Dehnungsanschlag. Damit wir zunächst weich 
und dann zunehmend stärker gebremst. Ein Bolzen mit Gewinde oder ein 
Stück Gewindestange zum Einstellen begrenzt dann hart den Hub so daß das 
volle Anzugsmoment auf die Bremse kommt.

Das macht man zwei mal. einmal mit Feder zum Bremsen und einmal ohne 
Feder für die schnellere Notbremse. Da Du ihn nicht fernsteuern willst, 
sondern nur bremsen, brauchst Du keine komplexe Funkverbindung. Ein 
Garagentüröffer efüllt diesen Zweck und der Sender paßt ans 
Schlüsselbund.

So etwas hier meine ich:
http://www.pollin.de/shop/dt/MDYzOTQ0OTk-/Bausaetze_Module/Module/Funk_Fernschalter_Set_HD2RX.html

Das wäre ein fertiger Baustein, so daß man sich nicht in das Thema Funk 
mehr einarbeiten muß.

LG

Carsten

von Infos (Gast)


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Thema: Zigbee
Ich glaube, dass du damit die geforderte Reichweite nicht hin bekommst.
In einem der ersten Google-Treffer fand ich eine Reichweite von
max. 100 Meter.
Das zweite Problem könnte die Reaktionszeit sein.
Vielleicht hatte ich es falsch eingestellt,
aber so richtig zeitnah wurden meine Datenpakete nicht übertragen.
Ab und zu sind dann auch Datenpakete verloren gegangen,
aber die könnte man dann nach ein paar Sekunden neu übertragen.

Aber ein paar Sekunden sind für eine Bremse schon eine verdammt
lange Zeit...

von Daniel F. (df311)


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nochmal kurz zum mechanischen teil:
ich würde das ganze nicht über die bestehenden bremsen lösen die das rad 
(egal ob zwei oder drei räder) sowieso haben muss sonder über eine 
dritte bremse. da man sowieso am rahmen ein paar änderungen vornehmen 
muss kommt es darauf auch nicht mehr an ;-)
wie oben schon vorgeschlagen das ganze so aufbauen, dass bei einem 
ausfall der verbindung (oder der stromversorgung) automatisch gebremst 
wird:
z.b. bei einer v-break eine zugfeder zwischen den armen und das ganze 
aktiv mit einem stab anstatt dem bowdenzug auseinander drücken...

von Carsten R. (kaffeetante)


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Die Reichweitenanforderung ist auch relativ.

200-300 Meter real ist wahrscheinlich nicht notwendig. 200-300 Meter 
theoretisch im Freifeld ergibt in der Realität kürzere Reichweiten. 
Wieviel kürzer das ist kann man vorher kaum sagen. Aber in der Realität 
wird man die 300 Meter nicht brauchen. Diese Konstruktion muß ja nur auf 
Sichtweite funktionieren, genauer gesagt auf eine Distanz in der man 
noch sinnvoll Abschätzen kann was passiert. Dann aber auch zuverklässig.

Wenn man eine Art Tot-Mann-Schalter bei Erreichen der Funkgrenze plant, 
wäre es in diesem Fall ohnehin sinnvoller, daß diese Grenze eher 
innerhalb als außerhalb der Sichtweite liegt, so daß er nicht erst 10 
Kilomerter nach verlassen der Sichtweite anspringt. Eine hohe Reichweite 
wäre nur ohne Rot-Mann-Schalter von Nutzen.

Nebenbei:

Für einen Tot-Mann-Schalter ist bidirektional nicht erforderlich. Man 
kann auch eine einfache Funkverbindung so einrichten daß sie Regelmäßig 
ein Ping sendet. Ein Watchdogtimer beim Empfänger bremst dann wenn er 
nichts mehr hört. Ein zweites Signal wird dann zum aktiven (zeitnahen) 
Bremsen innerhalb der Reichweite benutzt. Auch dies erfordert nur eine 
Simple Funkverbindung wie sie auch in einem Garagentoröffner zu finden 
ist. Es muß kein Garagentoröffner sein. Aber es ist manchmal einfacher 
simple Lösungen zuverlässig zu gestalten als Komplexe.

von Frankman (Gast)


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Zum Thema Zigbee:

"Mehrere Sekunden" dauert eine Datenübertragung per Zigbee niemals, auch 
nicht bidirektional. Eher ein paar uS.

Von der Firma Synapse Wireless bekommt man Module für ca. 35 Euro, diese 
bilden selbstständig ein "Meshed Network". Die Module können OTA ( Over 
The Air) programmiert werden. Als Script-Sprache wird Phyton verwendet.
Damit ist die Programmierung innerhalb von Minuten ( auch OHNE 
Vorkenntnisse)
möglich.

Die Reichweite beträgt laut Hersteller 3 Meilen. Nach eigenen Versuchen 
doch nur 300m bei schlechten Verhältnissen. Diese 300m aber sicher unter 
allen Umständen, was hier mehr als Ausreichend sein sollte. Von Synapse 
gibt es auch Starter Kits. Die Module haben schon einen ARM Prozessor 
"ON Board". Damit kann man entweder Schaltsignale weiterleiten, oder 
auch PWM. ( ODER UART oder SPI oder I2C whatever....)
Natürlich geht die Kommunikation in beide Richtungen. Man kann also 
immer automatisch prüfen, ob die Signale richtig übertragen werden und 
ggv. bei gestörter Kommunikation bremsen.
Die Stromversorgung kann mit zwei Batterien erfolgen, die Module 
brauchen im Sleep-Modus nur ein paar yA. Beim Senden kurzzeitig 80mA.

Ich hatte die Idee mit der Funkbremse auch schon, aber zur Zeit hört 
unser Sohnemann ganz gut und bleibt stehen....

von Frankman (Gast)


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Infos schrieb:
> Thema: Zigbee
> Ich glaube, dass du damit die geforderte Reichweite nicht hin bekommst.
> In einem der ersten Google-Treffer fand ich eine Reichweite von
> max. 100 Meter.
> Das zweite Problem könnte die Reaktionszeit sein.
> Vielleicht hatte ich es falsch eingestellt,
> aber so richtig zeitnah wurden meine Datenpakete nicht übertragen.
> Ab und zu sind dann auch Datenpakete verloren gegangen,
> aber die könnte man dann nach ein paar Sekunden neu übertragen.
>
> Aber ein paar Sekunden sind für eine Bremse schon eine verdammt
> lange Zeit...

--> Na Du kennst Dich ja gut aus. ( Glaube ich...)Dann lieber nix 
schreiben...

von Carsten R. (kaffeetante)


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Ähm... Mist^^

Tot-Mann und ncht Rot-Mann

Das R ist dem T so nahe.

von Frankman (Gast)


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Zur Mechanik:

Aus purem Blödsinn ist in unserer Arbeit mal folgendes entstanden:

Sahne-Spender mit Druckluft-Kapsel angebohrt. Einen Druckminderer dran 
montiert. Ein herkömmliches Pneumatik-Ventil angeschlossen.
Damit konnte eine kleiner Zylinder mehrere Tage betätigt werden....War 
mal zum Testen...


Was auch klasse funktioniert: Die kleinen Pumpen aus den billigen 
Blutdruckmessgeräten liefern einen enormen Druck. Damit kann man auch 
kleinere Pneumatik-Zylinder betreiben. ( Oder eine 30 ml Einwegspritze.)
Das hab ich mal ausprobiert. Die Kraft lag bei ca. 20 KG (!!!)

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