Hallo, Wie genau muss die Zwischenfrequenz von 10,7MHz für guten Radioempfang mit RDS Empfang eingehalten werden? Reicht aufs MHz genau oder oder muss es gar auf 1kHz genau sein? Oder worauf kommt es an wie genaue die sein muss? lg ....
Im allgemeinen macht man ZF-Filter so schmalbandig wie es Geldbeutel und Technik erlauben, aber so breitbandig, das die Information noch durchkommt. Genau genommen, kann eine ZF garnicht ungenau sein, denn es handelt sich um eine Festlegung während des Designs, das die ZF eben so und so hoch ist. Was abweichen kann, ist die Oszillatorfrequenz. Das hätte zur Folge, das ein 20kHz breites Signal sich nicht mehr mit der ZF-Frequenz und deren Bandbreite deckt. Information würde einfach abgeschnitten. Im allgemeinen sind die ZF-Filter aber so breitbandig, das beispielsweise Sprache durchaus noch zu verstehen ist. Bei Datensignalen kann die Beschneidung (weil Abdeckung durch die Bandgrenze des ZF-Filters) dann schon das eine oder andere Bit verfälschen. Die Toleranzen kenne ich nicht, sollten aber geschätzt so im Hunderter-Hertz-Bereich liegen. Schau Dir mal das Prinzip eines Überlagerungsempfängers genauer an.
Auf die Bandbreite deines Filters kommt es drauf an den die must du treffen. In aller Regel ist die ZF Frequenz heutiger PLL Tuner auf wenige 100Hz konstant.
Sorry, habe ich mich wohl ungenau ausgedrückt^^ Eigentlich möchte ich durch Messen der ZF den Sender an einem UKW-Tuner genau einstellen. Nur ist es schwer möglich die Frequenz genau aufs Hz zu treffen, deswegen die Frage wie genau ich das einstellen muss. Gemessen wird mit einem 20 bit Counter, ich kann die Zeit in der gezählt wird einstellen als 4ms, 8ms, 32ms oder 64ms, soll ich da eine möglichst lange Zeit oder eine möglichst kurze? lg ....
Versteh ich jetzt nicht so recht mit deinem Zähler. Aber was die ZF-Genauigkeit angeht: Die typischen Keramikfilter haben Toleranzklassen von jeweils 25KHz. Bei besseren Geräten wird während der Produktion der internen PLL daher via der MCU das verwendete Filter in die Konfiguration reingeschrieben, z.B. einem EEPROM. Also 10,675 oder 10,7 oder 10,725 . Die PLL wird dann um diese entsprechende Ablage geführt. Der Mischer-Oszillator läuft meist bei Empfangsfrequenz+ZF, also irgendwo bei 110MHz für UKW. Wenn du nun beim Empfang mit der Frequenz etwas daneben liegst, wird sich hinter dem Demodulator eine Gleichspannung einstellen, die man zur Nachregelung nutzen kann. Das ist dann die AFC. Mit steigender Ablage wird der Klirrfaktor immer schlechter. Was folgt daraus? Die absolute Frequenz ist für RDS uninteressant! RDS brauch allerdings sehr genaue 19KHz Referenzfrequenz. Auf diesen 19KHz wird alles aufgebaut und läuft synchron und phasenstarr in einer bestimmten Phasenbeziehung! Früher hat man den bayerischen Rundfunk als billige Normalfrequenz benutzt. Wohlgemerkt, die 19KHz des Stereosignals. Wie genau diese 19KHz sein müssen, steht im RDS-Standardwerk bzw. bei den Chipherstellern. Aus dem Kopf würde ich mal 2Hz sagen.
Abdul K. schrieb:
> Versteh ich jetzt nicht so recht mit deinem Zähler.
Soweit ich verstanden habe, kann der 20 Bit Counter bis 1048576 zählen
und die 7 Ziffernstellen auch anzeigen. Soviele Impulse am Zähler-
Eingang bei 64 ms Torzeit entsprechen umgerechnet 16.384 MHz.
Das Problem bei dem Counter besteht wohl darin, daß dessen Genauigkeit
um ca. den Faktor 16 kleiner ist, als die eines Zählers mit ausreichend
großer Anzeige, der mit 1 Sek. Torzeit auf 8 Stellen genau messen würde.
Die letzte Ziffernstelle für eine Genauigkeit auf 10 Hz +/- 1 Digit ist
bei dem 20 Bit Counter nicht gegeben, dazu fehlen ja ca. 1.5 Ziffern-
stellen. Oder sehe ich das falsch ?
.... schrieb: > Eigentlich möchte ich durch Messen der ZF den Sender an einem UKW-Tuner > genau einstellen. Da sich das ZF-Signal als Resultat von Signalen ergibt, von denen eines konstant, der Rest aber vor dem Filter ein höchst variables Signalgemisch aus unzähligen sich z.T. in der Frequenz dauernd ändernden Signalen ist, oder hinter dem Filter ein einzelnes in der Frequenz sich vorsätzlich stets veränderndes Signal ist (bei FM), ist es tatsächlich nicht leicht, die Frequenz des ZF-Signals sehr präzise festzustellen. Weshalb man gewöhnlich andersrum vorgeht. Man legt die (Mitten-) Frequenz des ZF-Filters schlichtweg fest. Wenn man etwas messen oder einstellen will, dann die Frequenz des Oszillators.
A. K. schrieb: > Weshalb man gewöhnlich andersrum vorgeht. Man legt die (Mitten-) > Frequenz des ZF-Filters schlichtweg fest. Wenn man etwas messen oder > einstellen will, dann die Frequenz des Oszillators. Und man wertet die Richtigkeit der Einstellung hinter dem (vorher abgeglichenen) schmalbandigen Verstaerker aus. fonsana
> soll ich da eine möglichst lange Zeit oder eine möglichst kurze?
Da das FM-Signal niemals stabil bleibt, möglichst lange. Dabei bildet
der Zähler einen Mittelwert.
Das setzt voraus, dass die ZF auch genau auf 10,7 MHz abgeglichen und
symetrisch ist. Ansonsten würde ich mich eher auf das AFC-Signal des
Demodulators verlassen, um auf die Mitte der Demodulator-Kennlinie zu
kommen. Aber das hängt auch vom verwendeten Demodulator ab.
Abdul K. schrieb: > RDS brauch allerdings sehr genaue 19KHz Referenzfrequenz. Wobei man diese genaue Frequenz nicht erzeugen muss, da sie glücklicherweise mitgesendet wird. :-) Gruss Harald
Üblicherweise wird man erst die genaue Mittenfrequenz des ZF Filters ermitteln und diese von der mit dem Frequenzzähler gemessene Lokaloszillatorfrquenz des Eingangsteiles abziehen. Also mit dem Frequenzzähler Oszillatorfrequenz messen und die tatsächliche ZF abziehen und zur Anzeige bringen. Das geht recht gut mit vorsetzbaren Dezimalzähler-ICs. Ich würde hier TTL nehmen, da sie weit schneller sind als Cmos Ics. Man braucht dann nur um Faktor 10 vorzuteilen und kommt mit 0,1Sek Torzeit auf 100Hz Auflösung, was bei UKW dicke ausreicht. Man kann es aber auch mit einen Reziprogzähler auf PIC Basis realisieren. Alles andere ist nur schwer zielführend. Ralph Berres
Man kann auch das ZF-Filter wobbeln und mit einem Markengenerator eine Frequenzmarke auf die Mitte der Wobbelkurve setzen.
hewlett schrieb: > Man kann auch das ZF-Filter wobbeln und mit einem Markengenerator eine > > Frequenzmarke auf die Mitte der Wobbelkurve setzen. Macht man aber ungern während des UKW Empfanges :-) Ralph Berres
Harald Wilhelms schrieb: > Abdul K. schrieb: > >> RDS brauch allerdings sehr genaue 19KHz Referenzfrequenz. > > Wobei man diese genaue Frequenz nicht erzeugen muss, da sie > glücklicherweise mitgesendet wird. :-) Die üblichen RDS-Chips brauchen einen lokalen Quarz und der muß auch meist integermultipel sein.
.... schrieb: > Gemessen wird mit einem 20 bit Counter, ich kann die Zeit in der gezählt > wird einstellen als 4ms, 8ms, 32ms oder 64ms Die 20 bit beschreiben nur die Auflösung des Zählers. Für die Genauigkeit ist entscheidend, wieviele Nullen hinter 4ms, 8ms, 32ms bzw. 64ms kommen, i.e. wie genau die Zeitbasis des Zählers ist.
...-..- schrieb: > Die 20 bit beschreiben nur die Auflösung des Zählers. Für die > > Genauigkeit ist entscheidend, wieviele Nullen hinter 4ms, 8ms, 32ms bzw. > > 64ms kommen, i.e. wie genau die Zeitbasis des Zählers ist. Für UKW Rundfunk reicht eine Auflösung von 1KHz völlig aus. 10KHz wäre schon ausreichend. Wichtig ist m.E. das der Zähler das Ergebnis schnell genug ( also quasi Echtzeit ) anzeigt, und nicht im Sekundenabstand hinterher hinkt. Das ist beim suchen der Sender äuserst hinderlich. Aber das Thema hatten wir ja schon bei Digitalvoltmeter in Netzteilen. Gemessen muss immer die Oszillatorfrequenz für den ersten Mischer, welche auch für die Sendersuche durchgestimmt wird. Von dieser muss dann aber die genaue ( also durch Messung ermittelte tatsächliche ) Zwischenfrequenz abgezogen, bzw hinzuaddiert werden. ( Je nach dem ob der Oszillator unterhalb oder oberhalb der empfangene Frequenz schwingt ). Bei vielen UKW Tunern schwingt die Oszillatorfrequenz unterhalb der Empfangsfrequenz. Ralph Berres
Ralph Berres und B e r n d W. das sind genau die Antworten die ich gesucht habe, vielen Dank :) lg ....
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