Eine interessante Studie über Selbstständigkeit in Deutschland: - Es gibt immer mehr Selbstständige - Die meisten davon sind Ein-Personen-Unternehmen - Die Selbstständigen sind in der Regel besser qualifiziert als der Durchschnitt - Trotz guter Ausbildung kommen viele aus einer Notlage in die Selbstständigkeit - Das mittlere Einkommen dieser Erwerbstätigengruppe liegt unter dem der Arbeitnehmer - Der Anteil an Personen, die nicht über das Niveau über das eines Geringverdieners kommen ist hoch - Viele können keine Rücklagen für Auftragsflauten bilden - Bei vielen droht Altersarmut - Viele wollen wieder in ein abhängiges Arbeitsverhältnis zurück. Etwa die Hälfte schafft das auch. http://www.heise.de/resale/artikel/Solo-Selbstaendige-Allein-und-arm-1837835.html
:
Gesperrt durch Moderator
Und was nützt dieser Artikel im Bezug auf unsere Berufsgruppen? Richtig! Nichts!
Ulrich S. schrieb: > im Bezug auf unsere Berufsgruppen Sind ja nicht alles nur ing. u. dr. hier. Ich bin z.B. ein popeliger Handwerker (angestellt).
Extra geschrieben "unsere Berufsgruppen" und nicht "uns Ingenieure". m(
Den Heise- Beitrag kann ich nur bestätigen: Ich bin fast 70 und muß immernoch malochen als Einzelsebstständiger, weil die Rente nicht reicht.
selbst ist der Mann schrieb: > - Es gibt immer mehr Selbstständige Das stimmt, wobei man Selbstständige, Freiberufler, Ein-Mann-firmen und da wieder die ICH-AGs unterscheiden muss! > - Die meisten davon sind Ein-Personen-Unternehmen Selbständige sind IMMER Ein-Personen-Unternehmen! Juristisch sind sie allerdings keine "Unternehmen" - falsch formuliert. Andererseits sind auch einige Angestellte Ein-Personen-Unternehmen, denn sie sind GF ihrer eigenen GmbH. Schön wie hier wieder alles durcheinandergewürfelt wird! > - Die Selbstständigen sind in der Regel besser qualifiziert als der > Durchschnitt Die freiberuflich Selbständigen ja. Die große Masse derer, die Ein-Mann-firmen sind, NEIN! > - Trotz guter Ausbildung kommen viele aus einer Notlage in die > Selbstständigkeit Aha, jetzt reden wir also von Freiberuflern. Diese Aussage ist richtig und sie gilt auch für die erfolgreichen Selbständigen. > Das mittlere Einkommen dieser Erwerbstätigengruppe liegt unter dem der > Arbeitnehmer Wieder drei Unterscheidungen nötig: Die echten Freiberufler, Berater und Selbständigen mit guter Auslastung verdienen deutlich mehr! Diejnigen, die weniger Auslastung haben, haben immer noch einen erhöhtes Relativgehalt, in Summe aber weniger. Die vielen Scheinselbständigen, Zwangsselbstänigen und Ich-AGler, haben weniger Stundensatz und meisten auch wenig Auslastung. Für die stimmt das ganz besonders! -------------------------------------------- Mein add zu dem Thema: Das Problem sind unter den Ingenieuren und Informatikern inzwischen die Gruppe 2: Die, die super gut ausgebildet sind, die auch gute Stundensätze erzielen (könnten) aber immer weniger zu tun haben. Die Beschäftigungslage der Freiberufler ist in Deutschland in den letzten 2 Jahren dramatisch zurückgegangen, nachdem es sich in 2011 wieder etwas erholt hatte. Viele Freiberufler haben kaum Aufträge, müssen wochenlang suchen und mit den Preisen runter. Wir haben heute auch unter den Topinformatikern und Ingenieuren ein Preisniveau wie vor 5 Jahren!
Selbstständiger schrieb: >> - Trotz guter Ausbildung kommen viele aus einer Notlage in die >> Selbstständigkeit > > Aha, jetzt reden wir also von Freiberuflern. Diese Aussage ist richtig > und sie gilt auch für die erfolgreichen Selbständigen. Wieso betrifft das nur Freiberufler?
Selbstständiger schrieb: >> - Die meisten davon sind Ein-Personen-Unternehmen > Selbständige sind IMMER Ein-Personen-Unternehmen! Warum? Was ist mit dem Handwerksbetrieb mit 3 Angestellten oder dem Ingenieurbüro mit 3 Angestellten, vielleicht noch mit einer kleinen Werkstatt für Kleinserienherstellung oder für Versuche.
Selbstständiger schrieb: > selbst ist der Mann schrieb: >> - Es gibt immer mehr Selbstständige > Das stimmt, wobei man Selbstständige, Freiberufler, Ein-Mann-firmen und > da wieder die ICH-AGs unterscheiden muss! Für mich gibt es zwei Gruppen von Existenzgründern: 1. Leute die Produkte (=alles wozu der Kunde bereit ist zu zahlen) auf dem Makt anbieten und damit anderen Unternehmen Konkurenz machen. 2. Leute die Dienstleistungen den Firmen anbieten und damit anderen Arbeitnehmern Konkurenz machen. Unter 2. dürfte der Anteil der Scheinselbstständigen sehr hoch sein, besonders bedenklich wenn dieser Personenkreis noch andere Einkommensquellen wie z.B. Vorruhestand oder sowas hat.
selbst ist der Mann schrieb: > Die Selbstständigen sind in der Regel besser qualifiziert als der > Durchschnitt >> An mangelndem Wissen kann es jedenfalls nicht liegen: im EU-weiten >> Vergleich finden sich unter den Solo-Selbständigen nirgendwo so viele >> Personen mit einem akademischen oder technischen Hintergrund. Sagt alles, Bildung jeglicher Art ist in Deutschland eher hinderlich und schon gar kein Garant, einen auskömmlichen Job zu finden. Da werden zig Leute Jahr für Jahr durch einen Überhang von Akademikern, sei es in den Orchideenfächern oder aber in den Ingenieurfächern, verheizt.
??? schrieb: > Warum? Was ist mit dem Handwerksbetrieb mit 3 Angestellten oder dem > > Ingenieurbüro mit 3 Angestellten, Das ist ein Arbeitgeber, meistens in der Rechtsform der GmBH oder implizit der GBR, falls nichts angemeldet ist und kein Selbständiger. Wenn jemand dort dauerhaft mitarbeitet, ist er entweder Teilhaber oder Angesteller aber nicht selbständig.
TG schrieb: > Wenn jemand dort dauerhaft mitarbeitet, ist er entweder Teilhaber oder > Angesteller aber nicht selbständig. Aber der Eigentümer der Firma und der Chef (in diesen Fällen die selbe Person) ist Selbstständiger.
Heiner schrieb im Beitrag #3145158: > stimmt nur teilweise. Jedenfalls in Ungelernten Jobs, wenn es nicht > gerade bei Daimler als Festangestellter am Band ist, verdient man weit > weniger. Ansonsten kannst ja dein Studium schmeissen und dich in eine > Putzkolone einreihen. Mal sehen wer von denen mehr als 40 k verdient. Es gibt ne Menge Ingenieure, die weniger als 40k verdienen und nicht als Ingenieure angestellt sind. Die Putzleute verdienen durch ihre Schichtarbeit gar nicht schlecht.
Wenn sich abzeichnet, dass langfristig nur noch Hartz-4 drin ist, sollte man doch lieber versuchen das allgemeine Preisniveau durch Effizenzsteigerung zu verringern, anstatt nur zu versuchen mehr zu verdienen?