Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik AT-Netzteil Überlastabschaltung


von Miche L. (ihoid)


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Hallo,
Ich habe vor mir ein AT-Netzteil liegen und habe dieses nun kurzerhand 
geöffnet. Wie die Spannungsregelung funktioniert ist mir einigermaßen 
klar, aber wie erkennen die Netzteile überlast? (Mir ist klar, dass 
jedes NT etwas anders funktioniert aber einige Grundstrukturen sind ja 
doch (meistens) gleich)
Shunt zur Strommessung kann ich jedenfalls keinen finden.
Wird eine solche Überlast dann erkannt / in welchem Bereich muss ich 
nach der Überlasterkennung suchen?
MfG Miche

von Harald W. (wilhelms)


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Miche L. schrieb:

> Shunt zur Strommessung kann ich jedenfalls keinen finden.

Manchmal wird auch ein Stromwandler (kleiner Ringkerntrafo) verwendet.
Gruss
Harald

von Timmo H. (masterfx)


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Ein Shunt kann auch einfach eine künstlich verlängerte Leiterbahn sein 
(meist im Zick-Zack verlegt)
Wenn das Netzteil Active PFC hat, dann ist der PFC-IC über die 
Überstrom-Überwachung zuständig. Kannst dir ja mal ein paar Appnotes von 
Fairchild oder so angucken, da ist das recht gut beschrieben.

von Bastler² (Gast)


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Die von mir sezierten Netzteile nutzten dazu immer den 
niederspannungsseiten Treiberstrom des Impulsübertragers (nennt sich 
Proportional Base Drive).

von Klaus R. (klaus2)


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...von Zeit zu Zeit wird auch einfach ein 2-5cm langes Stück der 
Massenfläche in Leiterbahnform genutzt, das geht dann an einen OPV und 
dann an den PWM IC - gut &günstig. "Impulstreiberstrom" hört sich 
interessant an, was genau passiert da? Stromwandler ist SEHR 
unwahrscheinlich...

Klaus.

von Bastler² (Gast)


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Beim "Proportional Base Drive" regelt der Bipolartransistor seinen 
Basisstrom selbst. Dazu läuft der Kollektorstrom ebenfalls durch den 
Impulsübertrager und sorgt für den passenden Basisstrom, so daß der 
Transistor nicht in die Sättigung geht (schnelle Abschaltzeiten). 
Dadurch kann man den Primärstrom ebenfalls auf der Sekundärseite messen. 
Dort geht der Mittenabgriff des Impulstrafos meist über 
Diode-Widerstand-Kondensator auf eine Schaltung zum Schnellabschalten.

Einfach mal danach suchen oder den Schaltplan eines typischen 
ATX-Netzteiles anschauen. Hab mich auch gewundert, bis ich in einem 
etwas älteren Buch über Schaltnetzteile auf den Begriff gestossen bin.

von Alexander S. (esko) Benutzerseite


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Bastler² schrieb:
> Beim "Proportional Base Drive" regelt der Bipolartransistor seinen
> Basisstrom selbst.
> Hab mich auch gewundert, bis ich in einem etwas älteren Buch über
> Schaltnetzteile auf den Begriff gestossen bin.

Das muss schon länger her sein, dass man Schaltnetzteile mit 
Bipolartransistoren statt MOSFETs aufgebaut hat.

von Bastler2 (Gast)


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In ATX Netzteilen immer noch üblich...

von (prx) A. K. (prx)


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Wenn es wirklich ein AT Netzteil ist, kein ATX Netzteil, dann ist das 
offensichtlich schon etwas älter, hat vermutlich keine PFC und arbeitet 
ziemlich sicherlich bipolar.

von Miche L. (ihoid)


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Vielen Dank schonmal für eure zahlreichen auskünfte.
Ich werde mir dann die Sache mit dem Proportional Base Driver nochmal 
genau ansehen. Aber wenn ich das richtig verstanden habe müsste ja dann 
der Basisstrom beim Primärseitigen Schalttransistor gemessen werden 
oder?
Dieser wird ja über einen Übertrager von einem TL494CN von der 
Sekundärseite aus Angesteuert. Oder liegt die Überwachung dann irgendwo 
zwischen TL494CN und Übertrager?

Anbei ein paar Bilder des Netzteils.
MfG Miche

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