Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Langfristige Planung: Angestellter oder Freiberufler?


von g. k. (jlagreen)


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Hallo Liebe MT User,

das wird ein langer Einleitungstext, wer sich da also nicht durchkauen 
will, der kann auch einfach zu Fall 1: und Fall 2: scrollen und dort den 
Kern der Frage lesen.

Ich habe das Gefühl, dass ich in meinem Berufsleben an einen Punkt 
angelangt bin, an dem ich so langsam die Weichen stellen sollte für 
meine langfristige berufliche Entwicklung. Konkret also die Fragen 
beantworten sollte: Wo will ich hin? Und was mache ich dann dort?

Aktuell sieht es bei mir eigentlich ganz gut aus. Ich habe ein BA-Diplom 
in Mechatronik und bin seit fast 7 Jahren fest im Berufsleben. Meine 
aktuelle Tätigkeit beinhaltet die Inbetriebnahme von kleinen 
Sonderanlagen sowie ein oder mehrwöchige techn. Schulungen an den 
Anlagen und zu Themen der Automatisierungstechnik (Robotik, CNC, SPS, 
etc.). Die Arbeit ist idR Vorort beim Kunden und das weltweit, halt je 
nachdem wo der Kunde ist. Dank IGM Tarif im Unternehmen ist die 
Bezahlung gut und ich kann mich mit 29J. nicht über die ~85k p.a. 
beklagen.

Nebenbei mache ich nun einen Master zum Vertriebsing. im Fernstudium, 
weil ich zum einen den Master schon lange machen will und zum anderen 
die Inhalte für meine neue Stelle sehr hilfreich sein werden. Denn ich 
wechsle dieses Jahr in den techn. Vertrieb, um die Vertriebskollegen 
Vorort in den Gesellschaften vor allem im techn. Bereich zu 
unterstützen.

Für den Wechsel habe ich mich aus 2 Gründen entschieden. Zum Einen ist 
meine aktuelle Stelle definitiv eine Sackgasse, es gibt einfach keine 
Entwicklungsmöglichkeiten. Und zum Anderen werde ich im Vertrieb vor 
allem viel mehr Kontakte mit ausländischen Kollegen und dem Management 
aufbauen können. Hier sehe ich langfristig also ein Sprungbrett für den 
Aufstieg im Unternehmen oder ggf. die Möglichkeit im Ausland permanent 
arbeiten zu dürfen. Regional werde ich auch nur auf dem amerikanischen 
Kontinent aktiv sein, nicht mehr weltweit.

Nun kommt aber meine Unsicherheit, denn für mich ist klar, dass ich im 
Vertrieb nicht ewig bleiben werde. Mein Planungshorizont derzeit beträgt 
so 5-10J. maximal. Ich bin mir auch unsicher, ob ich danach dann dem 
Trainer dasein und der Technik lebe wohl sagen sollte und mich auf eine 
Führungsposition konzentrieren sollte, oder vielleicht doch eher wieder 
zum Vollblut Trainer werde.

Für beide Fälle jedoch wäre die Strategie anders:


Fall 1: Leitender Angestellter

Als Angestellter käme für mich nur eine leitende Stelle in Frage, das 
ist einfach mein Karriereziel. Allerdings weit nach oben muss es auch 
nicht sein, als Abteilungsleiter wäre ich bestens bedient. Auch beim 
Gehalt muss es kein großer Sprung sein, mit 100k p.a. (was bei IGM 
durchaus realistisch ist) sind die Forderungen im Rahmen.


Fall 2: Technischer Trainer als Freiberufler

Eigentlich war mein bisheriger Job schon fast mein Traumjob. Nur wenige 
Dinge störten mich. Eins davon ist der Vertrag als Angestellter, denn 
wenn er auch viele Sicherheiten bietet (regelmäßiges Einkommen) so 
schränkt er auch in solch einem Job viel ein (Arbeitszeit, 
Unternehmensrichtlinien, etc.). Der andere Punkt ist, dass mein Job 
bisher sich auf wenige Bereiche konzentriert hat und ich mich darin 
spezialisiert habe, ich möchte aber ein eher "freier" Trainer sein, d.h. 
auch techn. Grundlagen praktisch schulen. Als Freiberufler wäre die 
Sache daher relativ simpel, Firma/Kunde bucht eine Schulung und bezahlt 
mich auf Honorarbasis pro Tag oder Woche. Wenn keine Schulung ansteht, 
habe ich frei und bilde mich weiter oder erfülle anderweitige 
Tätigkeiten für die Firma (z.b. Dokumentationserstellung).


Wie man sicher aus meinem Schreibstil rauslesen kann, tendiere ich klar 
zu Fall 2. Denn vom Interesse her ist das einfach mein Ding, aber das 
Risiko ist halt dann auch entsprechend höher.

Was also machen? Den sicheren Hafen als Angestellter ansteuern, oder 
doch mit finanziellem Risiko der Leidenschaft folgen?

Denn falls mal nichts ansteht, gibt es natürlich auch keine Einnahmen. 
D.h. ich müsste mich bei meinen Ausgaben auch einschränken und immer um 
die Zukunft bangen sowie ein Polster bereithalten. Grundsätzlich wäre 
der finanzielle Rahmen nicht schlecht. Wir beschäftigen bereits einen 
Freiberufler als Trainer und von ihm weiß ich, dass er rund 1000€ zzgl. 
MwSt. pro Tag Schulung erhält. Nur ist er eben auch spezialisiert auf 
wenige Produkte und in der Krise 2009 wurde es bei ihm finanziell schon 
sehr eng (er hat nach eigener Aussage kaum Rücklagen).

Daher noch eine weitere Frage, was sollte ein Freiberufler ca. p.a. an 
Umsatz haben, um in etwa so viel Netto zu haben wie ein Angestellter mit 
100k p.a.?


Ich bin derzeit echt unentschlossen, allerdings muss ich aufpassen. Im 
Unternehmen ist derzeit eine starke Orientierung auf Wachstum, es 
herrscht große Aufbruchsstimmung. Einhergehend wird es viele 
Veränderungen geben und damit entstehen auch vor allem Chancen für neue 
Positionen und Möglichkeiten. Nur sollte mir schon klar sein, wohin ich 
will, um zu erkennen, ob ich eine Chance ergreifen sollte.

Mir ist klar, dass hier niemand die richtige Antwort liefern kann, aber 
mich würden mal andere Meinungen interessieren. Kollegen kann ich zu dem 
Thema leider schlecht fragen und auch im Bekanntenkreis ist es 
schwierig. Für mich persönlich weniger, aber sobald man über den Beruf 
spricht, kommen halt auch Fragen zum Gehalt und das führt zu 
Diskussionen, die ich privat nicht führen möchte. Daher wende ich mich 
hier an ein Forum, um unabhängige Meinungen zu lesen. Danke!

von Dipl.-Ing. (Gast)


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Zum Thema Einnahmen gibt es eine Menge Infos und Rechnungen. Such das 
mal hier im Forum.

Du verdienst schon sehr gut und kannst ganz praktisch nebenbei dein 
Vermögen mit Immos usw. aufbauen. Hast keinen Stress, machst deinen 8h 
und gut ist. Manchmal ist weniger auch mehr.

Andererseits bist jung, kannst es riskieren, hast vielleicht keine 
Familie zu ernähren. Wenn es nicht klappt, kannst du nach 5 bis 10 
Jahren locker wieder als AN arbeiten. Dann wirst du dich wenigstens nie 
Fragen müssen, was wäre wenn ich es getan hätte.

Es gibt viele Selbstständige in D. Die haben sich auch gut abgesichert 
und sind weit gekommen. Wenn man will, schafft man das auch. Nach oben 
ist alles offen und liegt dann in deinen Händen.

Wer nicht wagt, der nichts gewinnt!

von g. k. (jlagreen)


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Danke für die Antworten und die Mühe meinen Text gelesen zu haben.

Also, es ist wirklich nicht einfach. Ich weiß finanziell ist es als 
Angestellter sicher besser, als Freiberufler müsste ich Glück haben und 
quasi min. 6 Monate pro Jahr durchgehend Aufträge haben. Aktuell schaffe 
ich das an Schulungen als Angestellter, als Freiberufler würde ich aber 
mich breiter ausrichten und so für mehr Themen und Aufträge bereit sein.

Und der Freiberufler bei uns, macht nicht nur Schulungen, sondern zieht 
auch Aufträge an Land. Mit seinen Provisionen macht er auch gutes Geld. 
Er hat natürlich entsprechende Kontakte aufgrund seiner langen 
Tätigkeit.

Ich weiß nur nicht, was mich da wirklich blockt das Risiko einzugehen. 
Existenzängste habe ich nicht, ich bin recht bescheiden und für mich ist 
klar, dass ich meine Verhältnisse problemlos an mein Einkommen anpassen 
kann. Im Prinzip lege ich ja jetzt schon mehr als 50% meines Nettos weg.

Aber ich bin relativ träge, was Veränderungen angeht. Privat bin ich 
eher der gemütliche Typ und ich denke das hindert mich auch an der 
Entscheidung. So habe ich auch in der Vergangenheit schon Chancen 
verpasst, für den ersten Versuch der Selbstständigkeit hätte es vor 1 
Jahr eine gute Möglichkeit gegeben, aber ich habe mich nicht wirklich 
getraut das Thema konsequent durchzuziehen.

von angestellt (Gast)


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Ich sehe es so:

1) Als Freiberufler ist es deine erste und wichtigste Aufgabe Aufträge 
an Land zu ziehen. Ein guter Name ist notwendig aber nicht hinreichend, 
persönliche Kontakte und dauerhafte Bewerbung da und dort sind 
entscheidend. Ob DU dann die Aufträge selber durchführst oder 
durchführen lässt ist dann zweitrangig - du kannst dann auch anstellen.

Aufträge an Land ziehen kann sicher nicht jeder, hier ist die Chance des 
Scheiterns definitiv gegeben. Aber: Man kann auch ans richtig große Geld 
kommen. Man ist ja dann quasi "Unternehmer".

2) Als Angestellter ist es deine vordringlichste Aufgabe die Themen die 
dir vorgegeben zu bearbeiten. Das kannst du gut oder schlecht machen, 
letztlich hängst du aber mit drinnen ob auch Aufträge an Land gezogen 
werden. Wenn das deine Firma nicht schaffst gehst du als Angestellter 
mit Kompetenzspektrum A-Z zur nächsten.

Überlege einfach wo deine Stärken sind und wieviel Mut zum Risiko du 
hast.
Das Leben ist definitiv keine Abhak-Liste die einem ins Kindbett gelegt 
wird. Notfalls mach eine Bar in Florida auf und freu dich des Lebens 
(für eine Zeitlang halt).

von Axel L. (axel_5)


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Erst das Eine, dann das Anderes.

Ich würde erstmal bei der Firma bleiben. Dann kannst Du Rücklagen 
aufbauen und Kontakte schaffen.

In ein paar Jahren mit den Kontakten und dem Geld im Rücken kannst Du 
dann relativ entspannt in die Freiberuflichkeit gehen.

Gruss
Axel

von g. k. (jlagreen)


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Bei der Firma bleibe ich zunächst noch, aber ich denke ich sollte die 
Augen offen halten.

Den Vertriebsjob werde ich nun nutzen, um mir ein besseres Bild über die 
Situation machen, vor allem in der Region, in der ich meine Zukunft sehe 
(Zentral- und Südamerika). Z.B. bin ich gerade in der Karibik berufl. 
unterwegs und ich könnte mir gut vorstellen mit den Menschen hier 
längerfristig zusammen zu arbeiten. Habe hier auch schon ein paar 
Deutsche getroffen, die sich hier niedergelassen haben :).

Meine Situation erlaubt mir durchaus das Abwarten, aber ich will auch 
nicht zu träge werden.

@angestellt
Deine Sichtweise gefällt mir, sie fasst es eigentlich ganz gut zusammen. 
Auf Kurzstreckenflügen träume ich manchmal gerne vor mir hin und sehe 
mich da durchaus als Unternehmer.
Z.B. stelle ich mir dann vor, falls meine Freiberuflichkeit wirklich gut 
klappt und die Nachfrage groß wird, dass ich dann gar langfristig sogar 
eine Firma als Dienstleister gründen könnte. Ich habe die Situation da 
teilweise schon vor Augen und sehe quasi die nächsten Jahrzehnte meiner 
berufl. Laufbahn vor mir.
Natürlich tue ich das dann als Hirngespinst ab, aber warum eigentlich? 
Sicher, mag das nun wie ein feuchter Traum aussehen, aber ohne Träume 
formen sich keine Ziele und ohne Ziele folgt schließlich die Lähmung.

Irgendwie stimmt mich das nun nachdenklich. Vielleicht sollte ich das 
Thema Freiberuflichkeit nicht nur als Option sehen, sondern doch eher 
zum Ziel ausformen und in den nächsten Jahren entsprechende Vorkehrungen 
treffen...

von Angestellte (Gast)


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Ich kann Dir nur aus meinem Kollegen- und Bekanntenkreis erzählen, daß 
Du als Freiberufler auf jeden Fall deutlich mehr an Arbeitszeit 
aufwenden wirst, als als Angestellter. Ich kann konkret meine Position 
(Angestellte, AT Bezahlung) mit der eines Arbeitskollegen vergleichen, 
der als Freiberufler in der gleichen Firma arbeitet.

Ich habe nominell meine 40 Std Woche, die allerdings bei Dienstreisen 
(die derzeit recht häufig sind) dann in deutlich mehr Abwesenheit von 
zuhause ausartet, habe meine 30 Tage Urlaub im Jahr, gleitende 
Arbeitszeit und bezahlte Krankheitstage. Deutscher Angestelltenluxus 
eben.

Mein freiberuflicher Kollege hat Arbeitszeit auch am Wochenende (den 
Action-Item Status "hab ich nicht geschafft" gibts da eben nicht), darf 
seine Reisespesen zum Teil selber bezahlen, kann aber auch freier 
bestimmen, wann und wo er arbeitet, soweit er eben nicht gerade beim 
Kunden vor Ort sein muß. Wenn er es einrichten kann, macht er eben home 
office. Er kann selber bestimmen, mit welchen Arbeitsmitteln er arbeiten 
will. Sein brutto Jahreseinkommen (vor Steuer) ist schätzungsweise 
doppelt so hoch wie meines, aber enthält keinerlei Sozialleistungen, an 
denen sich ein Arbeitgeber beteiligt, keinen Urlaub, keine Krankheit 
etc.

Gemessen am Arbeitseinsatz und Jahresumsatz dürfte der Stundenlohn bei 
ihm in etwa meiner Größenordnung sein.

Dafür hat er - wie schon oben geschrieben - das ganze unternehmerische 
Risiko, die Akquise (sp?), Vertragsangelegenheiten auf seiner Schulter. 
Bei entsprechendem Angebot, kann er sich seine Projekte aussuchen; er 
hatte aber auch schon Jahre, da war es sehr dünn, da hatte er zwar viel 
Freizeit, aber eben auch kaum Umsatz.

Aus seiner Freiberuflerposition braucht er sich auch nicht mehr in 
größeren Firmen bewerben, da ist man ein wenig "versaut".

Mein Fazit ist; die Entscheidung hin zum Freiberufler ist oft eine 
Einbahnstraße, erfordert meist mehr Einsatz als Angestellter, hat ein 
höheres Risiko, aber erlaubt - bei entsprechenden Auftragsangeboten - 
auch mehr Freiheiten. Ob Du allerdings als freiberuflicher Einzelkämpfer 
jemals in die Gehaltsregionen aufsteigen kannst, die sich bei Deiner 
geschilderten Position - jetzt schon - im Angestelltenleben abzeichnen, 
halte ich für fraglich.

Hope it helps,

die Angestellte, die es seit 20+ Jahren ist und wohl auch bleiben wird.

von Viktor N. (Gast)


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Man sollte sich vor dem Selbstaendigwerden eine Frist setzen. Bis dann 
sind entweder die eigenen Aufwaende und die Arbeitszeit explodiert, oder 
der Gewinn. Wenn sich der Gewinn nicht eingtellt haben sollte, sollte 
man die Uebung ebenso schnell wieder abbrechen.

von g. k. (jlagreen)


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Die Entscheidung ist wirklich nicht leicht, vor allem wird mir nun 
zunehmend klar wie gut meine aktuelle Situation ist.

Als Angestellter genießt man doch einige Vorteile gegenüber eines 
Freiberuflers. Dieser schafft das nur durch hohes Einkommen zu 
kompensieren, meist aber ist der Stundenlohn wiederum nicht so erheblich 
viel höher, der Druck aber steigt enorm.

Vor allem habe ich eine Sache bisher nicht wirklich beachtet, die gerade 
wieder aktuell ist und das ist die quasi sichere langfristige 
Gehaltserhöhung durch die IG Metall. In den letzten 6J. waren es 
durchschnittl. 3% p.a. und aktuell wird wieder 5,5% gefordert. Ich 
vermute, es wird sich so bei 3-3,5% einpendeln. Das klingt nach wenig, 
aber es ist trotz Inflation eine kleine Erhöhung. Und sollte sich der 
Trend die nächsten Jahre fortsetzen und keine gravierende Krise kommen, 
dann hätte ich gar in 6J. schon fast die 100k p.a. nur durch 
Tariferhöhungen erreicht.

Das ist ein Punkt, der als Freiberufler nicht so leicht ist, da doch 
regelmäßige Verhandlungen nötig sind. Bei IG Metall profitiere ich 
einfach vom Tarifsystem im Unternehmen.

D.h. generell sollte ich nicht so naiv sein und realistisch gesehen mit 
Gehaltseinbußen als Freiberufler rechnen, zumindest in den ersten 
Jahren. Das macht die Entscheidung umso schwieriger, weil es dann auf 
die Bauchentscheidung (Freiberufler) oder Vernunftsentscheidung 
(Angestellter) hinausläuft.

Die Entscheidung wird immer komplizierter...

von Arc N. (arc)


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g. k. schrieb:
> Die Entscheidung wird immer komplizierter...

Noch ein anderer Punkt: Leitender Angesteller (im Sinne des BetrVG) 
bedeutet rechtlich auch, dass es ein paar Eingeschränkungen beim 
Kündigungsschutz gibt und das das Arbeitszeitgesetz nicht gilt. Ebenso 
dürfte die Bezahlung außertariflich sein...

von dadada (Gast)


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Um noch mal mit einer Faustregel überschläglich zu rechnen. Man sagt, 
man sollte selbständig das dreifache pro Stunde in Rechnung stellen 
können als als Angestellter. (So pi x Daumen, Arbeitgeberanteil 
Sozialversicherung ist ja sonst drin, Fahrtkosten müssen bezahlt werden, 
Urlaub und Krankheit, und je nachdem wie lange die Projekte sind geht 
auch immer gut und gerne im Schnitt 1 Tag pro Woche für admin und suchen 
drauf. Zudem hat man das Risiko, d.h. es soll sich dann auch lohnen!)

Also bei Dir 85k/a = 7.1k/m = (180h/m) = 39 €/h * 3 = 118€/h
D.h. Tagessatz 950€. Das ist machbar, wenn Du was machst, was gefragt 
ist, aber eher an der oberen Grenze. Tagessätze über 1k€ sind selten 
(hängt natürlich vom Bereich ab) und am ehesten zu erreichen, wenn da 
noch die Miete für ein teueres Gerät (das Du mitbringst und in Deiner 
Dienstleistung verwendest) mit im Angebot ist.

von Dr. Schnaggels (Gast)


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>Allerdings weit nach oben muss es auch
>nicht sein, als Abteilungsleiter wäre ich bestens bedient. Auch beim
>Gehalt muss es kein großer Sprung sein, mit 100k p.a. (was bei IGM
>durchaus realistisch ist) sind die Forderungen im Rahmen.

Sehr interessant ;-)

von A. $. (mikronom)


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dadada schrieb:
> Also bei Dir 85k/a = 7.1k/m = (180h/m) = 39 €/h * 3 = 118€/h
> D.h. Tagessatz 950€. Das ist machbar, wenn Du was machst, was gefragt
> ist, aber eher an der oberen Grenze.

Und da ist das große Problem, was die meisten Angestellten von euch 
nicht verstehen. Bei diesen Preisen kommen tausend andere Freiberufler, 
die es für 800, für 500 oder gar für 400 machen (zum Beispiel weil 
derjenige ausm Osten kommt und er dort vorher nur 36.000 Euro verdient 
hat, er also bei deiner Kalkulation mit 400 Euro auskommen würde). Dass 
der Billiglohner irgendwann feststellt, dass seine Kalkulation kaputt 
ist, würde dazu führen, dass er seien Preise auf etwa 600 anhebt, er 
dann aber von dem ersetzt wird, der nur 500 verlangt.

Wer sich im Bereich von Allerweltstätigkeiten selbständig macht hat 
meiner Meinung nach unvollständiges Geschirr im Schrank oder ist naiv 
bzw. dumm (vom Auftraggeber verars*ht und geblendet).

von Jo S. (Gast)


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g. k. schrieb:
> ... ein oder mehrwöchige techn. Schulungen an den Anlagen ...


Er will doch keine "Allerweltstätigkeiten" anbieten.

1.000 € pro Tag ist realistisch.

Mach´s in der Anfangszeit wie Dein freiberufl. Kollege. Arbeite zunächst 
nur für Deine jetzige Firma, aber auf Honorarbasis.

Grundvoraussetzung sind ausreichende finanz. Rücklagen, von denen Du 2 
oder besser 3 Jahre lang leben könntest - das gibt ein Gefühl von 
Sicherheit. (Wenn der Freiberufler keine Rücklagen hat - wie Du 
schreibst - dann ist er ein Vollidiot, der irgendwann abstürzen wird)

Halte Deine privaten und beruflichen Ausgaben so niedrig, wie möglich.

Verschulde Dich nicht, auch nicht per Leasingvertrag.

Meide Zahlungsverpflichtungen

Meide Versicherungsvertreter, Bank-"Berater" und Steuerberater - die 
wollen alle nur Dein Bestes - Dein Geld!

Im Vertrag mit dem Auftraggeber mußt Du unbedingt Deine Haftung 
ausschließen und begrenzen: "Bei Fahrlässigkeit übernehme ich keine 
Haftung, bei grober Fahrlässigkeit ist die Haftungssumme auf Höhe meines 
Honorars beschränkt". Wenn Du auch beratend oder planerisch tätig sein 
willst, ist zur Risikobegrenzung eine GmbH empfehlenswert.

Viel Erfolg!

von A. $. (mikronom)


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Jo S. schrieb:
> g. k. schrieb:
>> ... ein oder mehrwöchige techn. Schulungen an den Anlagen ...
>
>
> Er will doch keine "Allerweltstätigkeiten" anbieten.

Du meinst der Markt für "Technischer Trainer als Freiberufler" ist auf 
Angebotsseite unterpräsent und auf Nachfrageseite überpräsent? Kannst du 
dazu Details liefern?

> Meide Versicherungsvertreter, Bank-"Berater" und Steuerberater - die
> wollen alle nur Dein Bestes - Dein Geld!

Einen Rechtsanwalt wird er anfangs brauchen, um sich Vertragsunterlagen 
erstellen zu lassen und um die abzuschließenden Versicherungen 
(Betriebshaftpflichtversicherung) dahingehend auszuwählen, dass sie dem 
unternehmer auch was nützen, wenn der Ernstfall eintritt.

Einen der deftigsten Fehler hast du bereits begangen:

> Im Vertrag mit dem Auftraggeber mußt Du unbedingt Deine Haftung
> ausschließen und begrenzen: "Bei Fahrlässigkeit übernehme ich keine
> Haftung, bei grober Fahrlässigkeit ist die Haftungssumme auf Höhe meines
> Honorars beschränkt".

Bauchklatscher ins Fettnäpfchen! Pauschaler Schadenersatz 
("Haftungssumme auf Höhe meines Honorars beschränkt") ist unwirksam, 
wenn dem Vertragspartner kein Recht eingeräumt wird, einen anderen 
Schaden nachzuweisen ("Der Schadensersatz ist höher oder niedriger 
anzusetzen, wenn der Auftraggeber einen höheren oder der Auftragnehmer 
einen geringeren Schaden nachweist."). Klauselverbot aus § 309 Nr. 5 b 
BGB. Konkret würde das heißen, dass der gesamte Schaden beim 
Freiberufler hängenbleibt.

von g. k. (jlagreen)


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Der Bereich, in dem ich mich selbstständig machen würde, ist keinesfalls 
Allerweltsthema. Vor allem neben dem techn. Spezialwissen sind vor allem 
sehr gute kommunikative und pädagogische Fähigkeiten gefragt. Ich will 
als Trainer bzw. Seminarleiter freiberufl. tätig sein.

Ich merke ja schon allein hier im Unternehmen wie teilweise wenig 
begehrt solch eine Arbeit ist. Ich habe einige Kollegen hier, die 
fachlich besser sind als ich, aber im O-Ton nichtmal für das doppelte 
Gehalt Trainer sein wollten.

Das ist ein Job, für den man geboren sein muss, die Techniken kann man 
erlernen, aber wenn man es nicht mag als Trainer aktiv zu sein, wird man 
darin nie erfolgreich sein. Mein Feedback und mein Gefühl der letzten 
Jahre zeigt mir aber, dass es eben mein Ding ist und ich da wirklich 
eine Chance zu Selbstständigkeit sehe.

Nur wie die letzten Beiträge zeigen, ist das Ganze finanziell nicht zu 
unterschätzen. Ich hatte gedacht, dass ich mit 120-150k p.a. als 
Freiberufler gut dastehe, aber wenn ich 3x mehr verdienen sollte, ist 
das schon ein ganz andere Hausnummer...

von Olaf B. (omb)


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Wieso meinst du 3x mehr zu verdienen als deine bisher geplanten 120-150k 
p.a.?

Wenn du wirklich jede Woche gebucht wärst, was schon unwahrscheinlich 
ist, und einen Tag pro Woche für administrative Aufgaben nutzt, komme 
ich bei 30 Tagen Urlaub und 11 Feiertagen auf 167 Arbeitstage.
Das mal 1000€ Tagessatz = 167.000€

von A. $. (mikronom)


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g. k. schrieb:
> Der Bereich, in dem ich mich selbstständig machen würde, ist keinesfalls
> Allerweltsthema. Vor allem neben dem techn. Spezialwissen sind vor allem
> sehr gute kommunikative und pädagogische Fähigkeiten gefragt.

Na dann klingt das doch schon besser. Multi-Fähigkeiten gibt es nicht so 
oft.

Bleibt jetzt noch die Frage, wie groß die Nachfrage ist und ob die 
Kundschaft das (die Notwendigkeit der Multi-Fähigkeiten) auch schätzt 
oder anfordert. Dein jetziger Arbeitgeber ist da nicht unbedingt die 
Referenz!

> Ich will
> als Trainer bzw. Seminarleiter freiberufl. tätig sein.

Ich bin mir im Übrigen nicht sicher, ob der Begriff "Freiberufler" hier 
richtig ist. Das ist aber erst mal uninteressant, schlägt aber bei der 
Gewerbesteuer radikal zu. Das sollte aber unbedingt vor der 
Selbständigkeit geklärt werden.

> Das ist ein Job, für den man geboren sein muss,

Als Vertriebler auch. Aber Vertriebler gibt es wie Sand am Meer.

> Nur wie die letzten Beiträge zeigen, ist das Ganze finanziell nicht zu
> unterschätzen. Ich hatte gedacht, dass ich mit 120-150k p.a. als
> Freiberufler gut dastehe, aber wenn ich 3x mehr verdienen sollte, ist
> das schon ein ganz andere Hausnummer...

Das bezieht sich nicht auf den jahresgewinn im Vergleich zum Gehalt, 
sondern auf den Stundenlohn, denn als Freiberufler verdienst du nicht 40 
Stunden pro Woche Geld. Ob das jetzt drei Mal so viel sein muss sei mal 
dahingestellt, ich kenne das mit doppelt so viel.

Aber schätz doch mal ab, wieviele Tage pro Jahr dein jetziger 
Arbeitgeber dich als Trainer buchen würde!

von g. k. (jlagreen)


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Feiertage zählen bei der Berechnung weniger, ich bin viel im Ausland 
unterwegs, da interessieren Feiertage in DE nicht. Das stört mich auch 
weniger, mein Freizeitausgleich auch als Angestellter ist eigentlich 
ausreichend. Ich habe zwar kein Gleitzeitkonto mehr, aber ich darf 
jederzeit auch mal so einen Tag zu Hause bleiben ohne Urlaub zu nehmen. 
Das ist als Auslgeich auch nötig, weil ich eben beim Reisen viele WE 
opfere.

Man kann einen Vertriebler nicht mit einem Trainer vergleichen. Die 
Ziele sind zu verschieden, als Trainer muss ich nichts mehr verkaufen, 
das Produkt ist meist schon gekauft. Das Ziel ist es die Teilnehmer im 
entsprechenden Bereich weiterzubringen und Wissen zu vermitteln. Und 
während sich im Vertrieb problemlos schwarze Schafe halten können, 
würden diese als Trainer relativ schnell arbeitslos werden.
Und Wissensvermittlung ist viel schwerer als man denkt, es ist nicht 
ohne Grund, dass Seminare relativ teuer sind, denn gute Trainer sind rar 
und teuer. Leider ist es aber so, dass Kunden das anders sehen und daher 
gerne die Preise drücken würden oder meinen, sie könnten alles selbst 
hinkriegen.

Allerdings ist meine Erfahrung der letzten Jahre, dass der Markt 
Wachstumspotential hat. Kunden erkennen mehr und mehr wie wichtig gut 
geschultes Personal ist. Und hier sehe ich eben auch Chancen für mich. 
Ein Problem jedoch ist, dass ich einerseits mein Unternehmen sehr mag, 
ich aber wohl besser den Direktvertrieb suchen sollte. D.h. ich sollte 
versuchen Kontakte direkt zu Kunden zu knüpfen und meine Dienstleistung 
anbieten. Das würde aber meinem Unternehmen weniger gefallen, 
schließlich verdienen sie gerne mit bei den Trainings. Denn die 
erwähnten bis zu 1000€ pro Tag sind ja Honorar für den Freiberufler, der 
Kunde zahlt erheblich mehr ans Unternehmen.

Ich hatte auch schon oft Anfragen in diese Richtung, z.B. Urlaub nehmen 
und dann für 5000€ 1-Woche Schulung im Ausland abhalten. Sowas lehne ich 
vehement ab, aber wie gesagt, die Kunden zahlen ungern mehrere 
Provisionen.

Wie oft ich im Jahr gebucht werde, ist wirklich volatil. Es ist schwer 
das genau zu erfassen, allerdings ist die Tendenz der letzten Jahre 
stark steigend. Einhergehend natürlich mit der Erweiterung meines 
Wissenstands und damit mehr Themen, die ich schulen kann. Im letzten 
Jahr war ich gute 6-7 Arbeitsmonate unterwegs, wenn ich das so 
überschlage. In diesem Jahr war ich bisher etwas über 3 Monate komplett 
in Trainings. Andererseits, sieht es in den nächsten Wochen nach wenig 
aus, wird im Gesamtjahr wohl also auch wie letztes Jahr sein.

Es ist wirklich nicht einfach, von einem anderen Kollegen weiß ich, dass 
er es zunächst auch als Freiberufler versuchen wollte. Er scheiterte 
letztlich aber auch an Aufträgen und vor allem an der Akzeptanz in 
seiner Region. Ich sehe seinen Fehler aber vor allem in der Erfahrung 
(nur 2J. BE) und dem überschaubaren Produktwissen. Manche Trainings in 
seinem Gebiet habe ich übernehmen müssen, weil er es nicht konnte. 
Mittlerweile ist er Angestellter und froh im "sicheren" Hafen zu sein.

Die finanzielle Abhängigkeit ist bei mir derzeit allerdings auch ein 
kleines Problem. Denn ich wohne in einer finanzierten ETW, d.h. ich bin 
zum einen gebunden und zum Anderen finanziell abhängig. Ich erwarte die 
Abzahlung in spätestens 7J., werde aber ggf. in 3J. den Restbetrag 
einfach tilgen, da meine Sparrate deutlich höher als die Tilgungsrate 
ist. Ich bin zum Verkauf auch mittlerweile nicht mehr abgeneigt, daher 
sehe ich die Wohnung nicht wirklich als Klotz am Bein. Neben der Wohnung 
habe ich noch ein 5-stelliges Vermögen, mit dem ich aktuell knapp 2J. 
mit 0% Einkünften leben könnte.

Ich weiß, der Text ist lang, aber ich habe noch eine abschließende 
Frage: Wie sieht die Sache "Angestellter vs. Freiberufler" eigentlich im 
Ausland aus? Da ich mir gut vorstellen kann eher auf dem amerikanischen 
Kontinent tätig zu sein, wäre auch eine Wohnsitzänderung entsprechend 
denkbar. Z.B. wäre ein Traumland von mir Costa Rica und dort sind die 
Steuergesetze ja anders als hier. Allerdings würde ich sicher keine 
Hals-über-Kopf Aktion durchführen, sondern restmal schauen, dass ich 
auch entsprechend in der Region aktiv bin. Dazu soll mir vor allem der 
neue Job helfen.

von archibald potlowskiwslavkov (Gast)


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g. k. schrieb:
> Der Bereich, in dem ich mich selbstständig machen würde, ist keinesfalls
> Allerweltsthema. Vor allem neben dem techn. Spezialwissen sind vor allem
> sehr gute kommunikative und pädagogische Fähigkeiten gefragt. Ich will
> als Trainer bzw. Seminarleiter freiberufl. tätig sein.
Das ist das Hartz-4 Segment unter den Selbstständigen. Von 
Trainertätigkeiten kann keiner leben, egal was du trainierst, von 
wenigen Ausnahmen mal abgesehen und selbst dann geht das nur für gewisse 
Zeit.

Vergiss den Trainerquatsch ganz, da kommst du nie auf einen grünen 
Zweig. Geld wird mit Produkten verdient die Zeit und Geld sparen und 
nicht als Vorturner.

von Purzelbaum (Gast)


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Guten Morgen,

ich war vor zwei Jahren in einer ähnlichen Situation und habe ungefähr 
folgnden Weg gewählt:

Mach Dich mit Nebenerwerb selbstständig. Stelle einen jungen, fähigen 
Mitarbeiter (Student etc. ein) und bilde diesen aus -> Dein Investment.

Danach vermittelst Du ihn als Trainer zu den ersten Kunden. Bei 5-10 
Mitarbeitern kannst Du von der Marge, die Deine Truppe erwritschaftet, 
leben. Das ist der Zeitpunkt zu dem Du Deinen Job aufgibst - nicht 
früher.

Der Trick ist, erstmal für Einkommen unabh. von deinem Angestelltenjob 
zu sorgen. Ich kenne Leute die haben geerbt, leben von Aktiendividenden 
etc. Das sind die erfolgreichen Unternehmer, weil sie den Rücken frei 
haben. Bei mir hat obiger Weg zwei Jahre gedauert und war erfolgreich.

VG

Marc

von A. $. (mikronom)


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g. k. schrieb:
> Wie sieht die Sache "Angestellter vs. Freiberufler" eigentlich im
> Ausland aus? Da ich mir gut vorstellen kann eher auf dem amerikanischen
> Kontinent tätig zu sein, wäre auch eine Wohnsitzänderung entsprechend
> denkbar.

Andere Länder, andere Sitten. Ins Ausland zu gehen ist nicht so, als 
wenn man innerhalb Deutschlands in den Nachbarort zieht. Die 
kuklturellen Unterschiede sind enorm. Schau dir einfach mal an, wie 
herzlich willkommen bei uns Russen, Türken und Asiaten sind, dann weißt 
du in etwa, wie liebevoll du im Ausland begrüßt wirst.

Warst du schon mal nonstop länger als ein halbes Jahr irgendwo im 
Ausland, um dabei auch einen Kulturschock durchzumachen?

Erst vor kurzer Zeit wurden doch Zahlen aus der Schweiz veröffentlicht. 
Die Deutschen sind nicht nur das Land mit den meisten Einwanderern in 
die Schweiz, sondern mittlerweile auch die mit den meisten Auswandererns 
aus der Schweiz. Siehe:

http://www.20min.ch/schweiz/news/story/Deutsche-ziehts-heim---weil-sie-einsam-sind-22903655
http://www.blick.ch/news/politik/die-deutschen-kehren-der-schweiz-den-ruecken-id2256928.html

> Z.B. wäre ein Traumland von mir Costa Rica

Du sprichst fließend spanisch? Kennst du dort Leute, nicht nur 
dienstlich, sondern privat?

> und dort sind die
> Steuergesetze ja anders als hier.

Nur wegen der Steuergesetze würde mir das nie einfallen. Es sei denn ich 
wäre Mehrfachmillionär.

von reverse (Gast)


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Ich würd an deiner Stelle Angestellter bleiben. Das ist sicherer als 
wenn du jetzt von heute auf morgen Freiberufler wirst. Das Geld was du 
jetzt schon verdienst reicht auch, mehr Geld = mehr Stress.
Wenn du wirklich dein eigener Herr sein willst, dann versuche einen 
Nebenerwerb wie Purzelbaum.

Als Freiberufler bist nicht wirklich frei, sondern hängst noch mehr ab 
von deinen Auftraggebern bzw Kontakte. Klar kannst du dann entscheiden 
heute mal Blau zu machen, aber spätestens Morgen ( egal ob Wochenende 
oder Feiertag und davon gibts dieses Jahr im Mai 4 Stück) musst du dein 
Arsch hochheben und schaffen. Du wirst dir ab und an mal 2 Wochen am 
Stück Urlaub leisten, aber wenn dein Auftraggeber genau da dich braucht, 
wirst es nicht immer absagen können.

Mich würde mal dein letztes Jahresgehalt und deine tatsächlichen 
Arbeitsstunden in dem Jahr interessieren. Fast 100k klingt toll aber 
falls deine Arbeitsstunden sich 80h pro Woche nähern ist das auch nicht 
mehr der Bringer , zumindest aus meiner Sicht.

Arbeitsstunden sind in meinen Augen alles was du nicht mit privaten 
Angelegenheiten und Freizeit bzw. Schlafen füllen kannst. Ein 
elendlanger Arbeitsweg oder ein Flug sonstwohin ist dabei auch 
Arbeitszeit.

von Mangel (Gast)


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Purzelbaum schrieb:
> Mach Dich mit Nebenerwerb selbstständig. Stelle einen jungen, fähigen
>
> Mitarbeiter (Student etc. ein) und bilde diesen aus -> Dein Investment.
>
> Danach vermittelst Du ihn als Trainer zu den ersten Kunden.

Findet man fähige Leute bzw Studenten, die das mitmachen? So eine Firma 
bietet am Anfang keine gute Konditionen, sie kann es auch gar nicht.

Ist der Student wirklich gut, wird er mit Sicherheit zu einem 
Großunternehmen wechseln. Wegen der deutlich besseren Bezahlung ; 
Sicherheit ; Weiterbildung ; Ruf ; Entwicklungsmöglichkeiten.

Als Student ist das kein Problem, aber sobald er seinen Abschluss hat 
ist er weg. Ich würde ebenfalls als Absolvent bei so einer Firma nicht 
anfangen.

Man müsste einen fachlich fähigen Ingenieur finden, der aber nicht auf 
seiner Karriere denkt. Oder der Arbeitsmarkt ist so mit fertigen 
Ingenieuren überschwemmt, dass auch die guten gezwungen sind, das 
Angebot anzunehmen.

Das hört sich schon fast nach Fachkräftemangel an :-)

von Arc N. (arc)


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Andi $nachname schrieb:
> Bauchklatscher ins Fettnäpfchen! Pauschaler Schadenersatz
> ("Haftungssumme auf Höhe meines Honorars beschränkt") ist unwirksam,
> wenn dem Vertragspartner kein Recht eingeräumt wird, einen anderen
> Schaden nachzuweisen ("Der Schadensersatz ist höher oder niedriger
> anzusetzen, wenn der Auftraggeber einen höheren oder der Auftragnehmer
> einen geringeren Schaden nachweist."). Klauselverbot aus § 309 Nr. 5 b
> BGB. Konkret würde das heißen, dass der gesamte Schaden beim
> Freiberufler hängenbleibt.

Und da wäre dann u.U. ein Rechtsanwalt hilfreich (scnr)...
§310 BGB (1) § 305 Abs. 2 und 3 und die §§ 308 und 309 finden keine 
Anwendung auf Allgemeine Geschäftsbedingungen, die gegenüber einem 
Unternehmer, einer juristischen Person des öffentlichen Rechts oder 
einem öffentlich-rechtlichen Sondervermögen verwendet werden.

von Markus (Gast)


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reverse schrieb:
> Als Freiberufler bist nicht wirklich frei, sondern hängst noch mehr ab
> von deinen Auftraggebern bzw Kontakte

Wenigstens kann man Aufträge ablehen und sich was aussuchen.
Als Angestellter machst Du das, was Dein Chef will und hast keine 
Option.

reverse schrieb:
> Mich würde mal dein letztes Jahresgehalt und deine tatsächlichen
> Arbeitsstunden in dem Jahr interessieren.

1600h aufgewendet, 1300h bezahlt
knapp 100.000 Umsatz, rund 85.000 Gewinn, 78.000 zu verst Eink.

Ist fast das, was ich als Angestellter zuletzte hatte, bei weniger 
Arbeit.

von Panzer H. (panzer1)


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Markus schrieb:
> Ist fast das, was ich als Angestellter zuletzte hatte, bei weniger
> Arbeit.

Was war weniger Arbeit: Angestellter oder Freiberufler?

von Viktor N. (Gast)


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Noch ein Tip. Als Freiberufler sollte man immer einen Parameter offen 
halten. Und das auch so kommunizieren.

Wenn also Leute kommen und den Preis druecken wollen mit egal welchen 
Gruenden ... macht man den Leuten klar, dass sie dann zuhinterst in der 
Kolonne sind und auch bleiben. Dass du also irgendwelche Projekte, die 
mehr bringen vorziehst. Dh Niedrigpreis Projekt haben keine Deadline 
mehr.

Denn Superschnell - Supergut - Superguenstig schliessen sich aus.

Aber im Dreieck : Schnell - Gut - Guenstig kann man sich bewegen, indem 
man das Eine gegen das Andere ausspielt. Dh Gut & Guenstig kann es zwar 
geben, nur eben irgendwann, nach den Ferien natuerlich.

von Walzenfreddy (Gast)


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Viktor N. schrieb:
> Noch ein Tip. Als Freiberufler sollte man immer einen Parameter offen
> halten. Und das auch so kommunizieren.
Erstaunlich ist immer die Reaktion der Auftraggeber/Vermittler, die 
denken oft man wäre auf diesen einen Auftrag angewiesen "Was sie haben 
noch andere Anfragen???" Da sieht man durchs Telefon wie die 
Gesichtszüge schlagartig runtergehen. Die verwechseln den 
Freelancermarkt mit dem Hartz-4-Markt wo man die Leute gnadenlos 
erpressen kann. Meist kapieren sie dann, dass die Billigtour nicht läuft 
oder sie lassen nichts mehr von sich hören.

von Heiner (Gast)


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Markus schrieb:
> 1600h aufgewendet, 1300h bezahlt
> knapp 100.000 Umsatz, rund 85.000 Gewinn, 78.000 zu verst Eink.
>
> Ist fast das, was ich als Angestellter zuletzte hatte, bei weniger
> Arbeit.

der TO schreibt ja, dass er als Angestellter schon 85 k hat, man müsste 
halt wissen was er dafür tun muss. Also ob gemütliche 35 / 40 h Woche am 
selben Standort oder ob dafür Reisetätigkeit + viele Überstunden 
notwendig sind.

Falls ersteres, dann lieber Angestellter bleiben.

Ebenso beim Abteilungsleiterjob mit 100 k. Wenn man da vllt. eine 40 - 
50 h Woche hat, würde ich das lieber nehmen als eine Freelancer 
Tätigkeit. Da kommt man ggf. nach Abzug der Kosten, wenn man gut ist, 
auch auf 100 k, trägt aber unternehmerisches Risiko und muss sich 
nebenbei um Projektbeschaffung kümmern und hat immer einen 
Unsicherheitsfaktor.
Das bewerten auch Banken so. Z.B. einen Immokredit bekommt ein 
Freelancer bei einigen  Banken überhaupt nicht, bei anderen nur unter 
schlechteren Bedingungen.

Wenn selbständig, dann nicht direkt als Freelancer, sondern andere für 
sich arbeiten lassen. Z.B. als als Vermittler, Personalberater oder 
gleich selbst einen kleinen Dienstleister aufmachen.

von h-da-kenner (Gast)


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Wenn man Geld verdienen will ist eine 1:1-Beziehung immer unvorteilhaft. 
Dann sollte man sich lieber darüber Gedanken machen, wie man eine 
1:n-Beziehung etablieren kann. Also Produkt verkaufen oder Mitarbeiter 
einstellen, die die Arbeit machen.

von Markus (Gast)


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Walzenfreddy schrieb:
> Erstaunlich ist immer die Reaktion der Auftraggeber/Vermittler, die
> denken oft man wäre auf diesen einen Auftrag angewiesen "Was sie haben
> noch andere Anfragen???" Da sieht man durchs Telefon wie die
> Gesichtszüge schlagartig runtergehen. Die verwechseln den
> Freelancermarkt mit dem Hartz-4-Markt wo man die Leute gnadenlos
> erpressen kann.

Da ist was dran. Habe schon Anfragen gehabt, wo sie mir 55,- geboten 
hatten, weil ein anderer das angeblich auch so billig macht.

Heiner schrieb:
>> Ist fast das, was ich als Angestellter zuletzte hatte, bei weniger
>> Arbeit.

> der TO schreibt ja, dass er als Angestellter schon 85 k hat, man müsste
> halt wissen was er dafür tun muss. Also ob gemütliche 35 / 40 h Woche am
> selben Standort oder ob dafür Reisetätigkeit + viele Überstunden
> notwendig sind.

85k bei 35h halte ich nicht für real. Eher 45!

Und wenn ich 45h arbeite und das übers Jahr, lande ich bei 140.000 
Umsatz. Auch bei hohen Kosten ist das erheblich mehr als ein 85k Gehalt 
mit AG-Anteilen.

von Heiner (Gast)


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Markus schrieb:
> Und wenn ich 45h arbeite und das übers Jahr, lande ich bei 140.000
> Umsatz. Auch bei hohen Kosten ist das erheblich mehr als ein 85k Gehalt
> mit AG-Anteilen.

allerdings brauchst Du dann auch 45 h pro Woche an bezahlten 
Projektstunden. Gerade Projektaquise zahlt einem ja fast keiner, das 
macht man ja auf eigene Rechnung.

Wer natürlich permanent 45 h pro Woche, bei 30 Tagen Urlaub + im Schnitt 
10 Tagen Krankheit, arbeiten und dabei 140 k Umsatz machen kann, kann 
sich das ja überlegen.

Wenn man 30 Tage Urlaub und im Schnitt 10 Tage Krankheit abzieht pro 
Jahr, bräuchte man bei 45 h pro Woche ca. 70 Euro pro Stunde, die auch 
so bezahlt werden. Aquise wäre dann in der "Freizeit" zu erledigen, 
Reisezeit käme ggf. noch oben drauf ( zahlen ja die wenigsten Kunden ).

Man müsste dann quasi über Jahre solche Projekte permanent am Start 
haben. Dann kann es sich natürlich lohnen.

Wehe man hat mal eine schlechtere Phase mit wenig / gar keinen Projekten 
oder nur schlechten Projekten oder muss kostenlos nachbessern, dann 
sieht die Bilanz schon anders aus.

Zumal der TO ja die Chance auf 100k hat als Führungskraft. Ein 
Freelancer dagegen bleibt i.d.R. ein hochspezialisierter Einzelkämpfer.

Und 100 - 140 k als Selbständiger vs. 100 k als Angestellter mit 40 - 50 
h pro Woche ohne Reisezeit, da wäre ich lieber Angestellter.

Wenn schon Selbständiger, dann sollte man ggf. schauen ein paar Leute 
anzuwerben ( sollte ja leicht sein laut den Berufsjammerern hier ;-)  ) 
die man dann in Projekte bringt und entsprechend fakturiert.

von Markus (Gast)


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Das ist die Theorie aber die Auftraggeber sichern sich ja ab, dass man 
das Projekt nicht weitergibt, ausserdem wie sollte man den bezahlen? 
Wenn es einen gibt, der das kann, arbeitet er ja nicht für mich sondern 
selber den Projektgeber.

Heiner schrieb:
> Wer natürlich permanent 45 h pro Woche, bei 30 Tagen Urlaub + im Schnitt
> 10 Tagen Krankheit, arbeiten und dabei 140 k Umsatz machen kann, kann
> sich das ja überlegen.

40h die Woche im Schnitt bei 40 Wochen Arbeit im Jahr sind die 1600h 
eines Angestellten. Umsatz 100k-110k. Ist nach Kosten und Abzügen wie 
80k Gehalt. Bleiben noch 200h unbezahlt fürs Zeug drum herum.

Im Grossen und Ganzen tut es sich nichts.

von Heiner (Gast)


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Markus schrieb:
> 40h die Woche im Schnitt bei 40 Wochen Arbeit im Jahr sind die 1600h
> eines Angestellten. Umsatz 100k-110k. Ist nach Kosten und Abzügen wie
> 80k Gehalt. Bleiben noch 200h unbezahlt fürs Zeug drum herum.
>
> Im Grossen und Ganzen tut es sich nichts

dafür die Sicherheit als Angestelter. Ein Angestellter braucht sich die 
Arbeit nicht zu beschaffen, er bekommt sie vom Chef. Wenn der Chef 
gerade nix reinholt, bekommt der Angestellte dennoch sein Gehalt. Klar 
langfristig muss es für den Ang. genügend Arbeit geben, schon klar. Aber 
kleinere "Durststrecken" muss der Ang. nicht überbrücken.

Je nach Angestelltenjob fallen auch keine Reisezeiten an, als Freelancer 
dagegen oft schon, zusätzlich zu den 40 h.

Wie du sagtest, da es sich bei 40 h / Woche und 100 - 110 k Umsatz nicht 
viel gibt, dann lieber Angestellter mit 85 k wie der TO.

Markus schrieb:
> Das ist die Theorie aber die Auftraggeber sichern sich ja ab, dass man
> das Projekt nicht weitergibt, ausserdem wie sollte man den bezahlen?
> Wenn es einen gibt, der das kann, arbeitet er ja nicht für mich sondern
> selber den Projektgeber.

muss man aushandeln. Kenne einige, die sich im IT Bereich so selbständig 
gemacht haben. Erst als Freelancer, dann nach und nach Leute von 
woanders abgeworben und selbst in Projekte mit rein gebracht.

Wenn der Auftraggeber den Bedarf hat, lässt sich mit dem darüber 
verhandeln. Dienstleister haben ja auch oft ganze Teams beim Kunden. 
Bezahlen muss man den natürlich mit dem Geld, was man vom Entleiher 
bekommt. Anfangs sollte man natürlich ein entsprechendes Puffer haben 
bzw. Zusagen von Entleihern bzgl. des Bedarfs an weiteren Mitarbeitern.

Im IT Bereich kenne ich einige Mittelständler, die Ende der 90er oder 
auch vor ca. 10 Jahren als Freelancer angefangen und nach und nach 
Mitarbeiter angestellt haben und gewachsen sind.

Die ehemaligen Freelancer sind nun Geschäftsführer und kümmern sich fast 
nur noch um Aquise, Kundenbetreuung oder wenn es im Projekt mal brennt.

von g. k. (jlagreen)


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Ich war nun etwas länger nicht mehr im Forum und es wurde hier ja 
fleißig gepostet.

Was mir hier aber vor allem auffällt, es geht hier ausschließlich um 
Geld und Arbeitszeit. Hier wird Arbeit überwiegend als Arbeit angesehen.

Vielleicht habe ich das im Eingangspost nicht so wirklich rüber 
gebracht, aber mein Job macht mir Spass! Ja, ich stehe super gerne dafür 
auf und bin stets hochmotiviert und das auch nach 6J. Die Athmosphäre 
beim Kunden und in den Seminaren ist sehr selten ernst, meist sind die 
Kunden sehr humorvoll und so wird auch oft gelacht. Als Arbeit wird ein 
Seminartag mMn von fast niemanden betrachtet. Ich kenne auch 2 Trainer, 
die das Rentenalter schon weit überschritten haben und einen weiteren, 
der Mitte 50 ist. Als ich ihn fragte, ob er den Ruhestand plante, meinte 
er nur: "Was, Ruhestand? Da müsste ich ja erstmal mit Arbeiten anfangen 
:)"

Beim Stammtisch schäme ich mich daher manchmal auch, weil ich meine 
Tätigkeit noch nie als "Arbeit" angesehen habe und daher nichts zu 
Meckern habe. Daher ist auch mein Zeitgefühl ganz anders, denn die 85k 
p.a. erhält man in meinem Alter selbst im DAX nicht einfach so. Nur 
Altverträge bieten das, mein Neuvertrag ist da natürlich mit 
Reisetätigkeit verbunden.
Allerdings ist es doch schwer die Arbeitszeit aufs Jahr genau zu 
erfassen, denn manchmal habe ich Vorort eben 50-60h und manchmal auch 
nur 30-35h, ist auch vom Land abhängig. Wenn ich im Büro bin, habe ich 
in der Regel 30h + 5h Pause, länger arbeite ich da kaum. Wenn ich alles 
zusammen zählen würde, würde ich im Jahr vielleicht auf 40-45h pro Woche 
kommen, aber so genau habe ich mich nie damit befasst. Wie gesagt, der 
Stundenlohn hat mich noch nie wirklich interessiert, denn insgesamt 
macht mir meine Arbeit Spass. Ok, im Büro ist es manchmal öde, aber so 
ist das, wenn man nichts zu tun hat, dafür sind die Kollegen einfach 
spitze.

Nun ist es aber so, dass ich mich eben frage:
Angestellter bleiben und versuchen sesshaft zu werden (z.B. 
Abteilungsleiter in 5-10J.) oder weiter die Welt bereisen und dabei als 
Freiberufler Spass haben?

Ich denke auch, dass ich als Angestellter finanziell sicherer und besser 
fahre. Nur ist mir auch klar, dass ich z.B. als Abteilungsleiter 
vermutlich den "Spass" für "Arbeit und Stress" tauschen werde.
Als Freiberufler hingegen ist das Risiko sehr hoch, allerdings würde ich 
das Thema eh nicht blauäugig angehen. Zunächst würde ich für Vermögen 
sorgen, dass ein Übergang finanziell tragbar ist. Vielleicht ist das 
auch nicht wirklich klar, aber ich bleibe die nächsten Jahre sicher noch 
Angestellter, um mein Netzwerk auszubauen.

Aber ich sehe schon, es bleibt wohl eine Situationsentscheidung. Z.B. 
bin ich derzeit wieder Single, das kann sich aber eben auch ändern. Da 
ändern sich die Sichtweisen auch, mit Familie sieht der 
Abteilungsleiterposten attraktiver aus.

von D. I. (Gast)


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g. k. schrieb:
> Aber ich sehe schon, es bleibt wohl eine Situationsentscheidung. Z.B.
> bin ich derzeit wieder Single, das kann sich aber eben auch ändern. Da
> ändern sich die Sichtweisen auch, mit Familie sieht der
> Abteilungsleiterposten attraktiver aus.

Findest du? Nach deiner Beschreibung denke ich eher genau umgekehrt. 
Wenn du bisher Freude an deiner Arbeit hattest, sorge dafür dass es so 
bleibt, wen interessiert die vermeintliche Sicherheit oder ein paar 
Euronen mehr wenn man dann dafür 8h ne Fresse schiebt.
Auf Tipps zum Thema Selbstständigkeit würde ich nicht auf Leute 
vertrauen die selbst noch nicht mit dem Thema in Berührung gekommen sind 
außer von den paar Fallbeispielen die sie bei anderen sehen.

von A. $. (mikronom)


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g. k. schrieb:
> Nun ist es aber so, dass ich mich eben frage:
> Angestellter bleiben und versuchen sesshaft zu werden (z.B.
> Abteilungsleiter in 5-10J.) oder weiter die Welt bereisen und dabei als
> Freiberufler Spass haben?

Ich habe mittlerweile den Eindruck, dass du dich das überhaupt nicht 
fragst. Alles was du schreibst, läuft genau darauf hinaus. Jegliche 
Kritik am Freiberufler sein verharmlost du und den Angestelltenjob 
redest du madig. Genau genommen suchst du meiner Meinung nach hier im 
Forum nur noch eine Bestätigung dafür, dass du es so machen sollst, wie 
es dir vorschwebt, also Freiberufler zu sein. Dann tu es doch!

> Z.B.
> bin ich derzeit wieder Single, das kann sich aber eben auch ändern.

Ja, Männer, die ständig unterwegs sind und viel Geld verdienen sind 
wirklich umwerfend attraktiv für Frauen: Bringen viel Schotter heim, 
lassen ihr 5 Tage pro Woche die ungestörte Möglichkeit sich mit anderen 
Männern zu vergnügen und nach der Scheidung ("Er ist nie zu Hause und 
vernachlässigt mich!") bekommt sie auch noch richtig viel Unterhalt. 
Eigentlich müssten die Tussis bei die Schlange stehen.

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