Hallo, ich würde gerne einen IC im QFP Bauform löten und brauche dazu eine geeignete Hilfe durch diese drei Zaubermittelchen im Betreff. Leider weiß ich überhaupt nicht, was jetzt das Geeignetste für mein Vorhaben wäre. Wäre nett, wenn mir da jemand helfen könnte. Über einen direkten Link zu einem Artikel in der e-Bucht würde ich mich auch freuen. Ich hab mich schon informiert über Lötwasser, aber da gibt's so viele verschiedene Arten und nur manche sind zum Löten geeignet. Außerdem will ich mich dann nicht abzocken lassen, eine Preiseinschätzung wäre sehr hilfreich. Greetz Alfred
Ich verwendee Lötfett von Stannol, das billgste, in einwegspritzen umgefüllt zum portionieren und sonst von Aoyue das zeug in der Kartusche (hab ich zur rework station mitgenommen). Achte darauf das es "no clean" ist, also das die Überreste nicht weggeputzt werden müssen !
Den Minifluxer gibts auch bei Reichelt für 6,20€. Komme mit dem Ding aber nicht so gut klar. Ich verwende momentan "MG Chemicals 8341 No Clean Flux Paste". Gibts bei z.B. Mouser. Komme damit sehr gut klar. TQFP, QFN, DFN alles kein Problem. Hab ich auch in diesem Video benutzt: http://www.youtube.com/watch?v=17f_-oxRi8A
Die Platine muss 10 Minuten in Lötwasser getränkt werden um sich voll zu saugen. Das IC wird beidseitig 5mm mit Lötfett bestrichen und exakt an seinen vorgesehenen Platz gesetzt. Dann alles mit der Heißluftpistole ordentlich erhitzen und kräftig Zinn hinzugeben. Mit etwas Übung ist das kein Problem.
> Mit etwas Übung ist das kein Problem.
"Grün", dachte er...
das im betreff genannte zeug verwende ich nur, wenn eine entsprechend "warme" gasflamme im spiel ist. (t)qfp löte ich ganz klassisch mit lötkolben und feinem lötzinn. wenn danach noch brücken vorhanden sind, werden diese mit entlötlitze vorsichtig entfernt. wenn man nicht gerade zwei linke hände hat, der lökolben von einem spengler stammt und ein ferngals als brille braucht, dann schafft man das so ganz gut...
> (t)qfp löte ich ganz klassisch mit lötkolben und feinem lötzinn. wenn > danach noch brücken vorhanden sind, werden diese mit entlötlitze > vorsichtig entfernt. Die Brücken bekommt man aber deutlich besser weg (bzw. gar nicht erst), wenn man so einen Fluxstift oder Gel benutzt. Für einen "Anfänger" ist Zinn mit etwas schärferem Flussmittel (zB. SW26) wohl sicher auch nicht verkehrt. Die Fälle, wo da evtl. doch was korrodieren könnte, sind eher pathologisch. Der Unterschied in der "Lötfreudigkeit" zwischen SW34 und SW26 ist aber enorm. Mit SW26 macht mir selbst bei ganz normalem bleifreiem Zinn (99Cu1) das Löten wieder Spass ;)
Lötwasser und Lötfett haben in der Elektronikfertigung nichts verloren. Lötfettrückstände sind hygroskopisch und nehmen daher Luftfeuchtigkeit auf was Korrosion begünstigt. Darüber hinaus enthalten sie agressive Säuren. Lötfett- und wasser sind zum Löten stark verunreinigter Bauteile gedacht. Zum Löten von ICs nimmt man Flussmittel die als "No Clean Flux" gekennzeichnet sind. Diese Flussmittel haben einen geringen Feststoffanteil und hinterlassen praktisch fast keine Rückstände.
Vielen dank für eure ausführlichen Beiträge! Ich habe noch ein paar Artikel gefunden, bei denen ich mir nicht ganz sicher bin, vielleicht könnt ihr mir sagen, ob das geeignet ist (No Clean Flux) und ob es sich um angemessene Preise handelt. http://www.ersa-shop.com/lotflussmittel-mittelm%C3%A4%C3%9Fig-aktiviert-fsw26-flasche-p-3674.html?osCsid=7kcfb5fuc8rvn32k6bi2bdabr6#privatkunde http://www.ebay.de/itm/Lotol-RST-250ml-rostfreien-Stahl-loten-Edelstahl-Tatowiernadeln-loten-NEU-/160971271138?pt=DE_Haus_Garten_Heimwerker_Elektrowerkzeuge&hash=item257aa2abe2 http://www.ebay.de/itm/Lotwasser-PS3-XBOX-360-YLOD-BGA-SMD-Flussmittel-X-M3-100-ml-flussig-liquid-Flux-/161015561237?pt=PC_Viedeospielzubeh%C3%B6r&hash=item257d467c15 Lötwasser verwendet man also vorm Löten und lässt es richtig in die Platine einziehen und Lötöl so wie in dem Video, das masterfx gepostet hat. Habe ich das so richtig verstanden? Greetz Alfred
Der Herr Lötmeister lötet nur Kupferdachrinnen, keine Platinen. Aus dem Spengler-Dunstkreis stammen die Bezeichnungen Lötfett, Lötwasser/öl. Das Zeug da ist so aggressiv ätzend, dass es die dünne Kupferauflage einer Platine innerhalb von ein paar Wochen wegfrisst und nur Grünspan übrigbleibt. Also Finger weg von sowas. Es muss zwingend Flussmittel für Elektronikanwendungen sein, alte Bezeichnungen waren SW26 bis SW34 (kleinere Zahl=aggressiver/aktivierter). Was du da genau nimmst, ist für Hobbyanwendung egal. Reines Kolophonium ist AFAIR SW33, kannst du auch einfach in der Apotheke kaufen und in Isopropanol auflösen. Der Lötlack SK10 ist auch sowas. Halogenhaltiges Flussmittel (gibts auch als Gel) ist etwas schärfer und man sollte die Dämpfe nicht gerade inhalieren, IMO ist es aber gerade für bleifrei sehr hilfreich. Da ist man um alles froh, was das Zinn länger frisch hält...
Alfred schrieb: > Lötwasser verwendet man also vorm Löten und lässt es richtig in die > Platine einziehen und Lötöl so wie in dem Video, das masterfx gepostet > hat. Du solltest nicht alles glauben, was hier von den Postern, insbesondere den nicht angemeldeten kommt. :-( Lötwasser, Lötöl und Lötfett sind grundsätzlich für elektrische Lötungen nicht geeignet! Man verwendet sie eher für nichtkupfer- verbindungen und muss sie nach dem Löten grundsätzlich vollständig entfernen, da es sonst zu Korrosion kommt. Gruss Harald
Also ich kann auch nur ein paar Vorredner bestätigen: Lötfett und Lötwasser ist nichts für Elektronikanwendungen!! Ich habe vor ein paar Wochen selbst die Erfahrung gemacht... Habe aus Unwissenheit und weil grad nichts Anderes da war Lötfett verwendet um einen Mikrocontroller im TSSOP Gehäuse aufzulöten. Rein löttechnisch eigentlich super weil man selbst beim groben Löten keine Brücken bekommt. Als ich dann die Schaltung in Betrieb genommen habe, haben aber dann die Pegel am Controller nicht gestimmt, das Problem konnte immer wieder durch nochmaliges Nachlöten beseitigt werden, kam aber immer wieder. Ein blick auf Wikipedia konnte dann aufklären.... http://de.wikipedia.org/wiki/Flussmittel_%28L%C3%B6ten%29 Lötfett zieht mit der Zeit Wasser aus der Luftfeuchtigkeit und sorgte bei mir für Kurzschlüsse bzw. Kriechströme. Habe dann den Controller wieder entlötet und versucht die Platine zu reinigen, Lötfett ist sehr hartnäckig und konnte selbst mit Azeton nicht vernünftig entfernt werden..... Nach erneutem Auflöten mit richtigem Flussmittel ging alles einwandfrei. Bitte einfach nur ganz normals Flussmittel verwenden!! Die Platine nicht mit irgendwas tränken!! :D
Wer seine Leiterplatten sowieso immer badet der muß sich keine Sorgen machen.Die frage ist doch immer rumbraten oder Flussmittel was schadet der Leiterplatte mehr.Auch Lötfette und Löthonig sind Flussmittel.No clean ist was für leute die generell keine Platte waschen und auch nicht so empfindlich sind wenn das fertige teil nicht so ausschaut wie ein neues Asus Mainboard.:-)
Alfred schrieb: > Lötwasser verwendet man also vorm Löten... meinst du jetzt Klaren, Braunen oder nen Kräuter? oder stehst du eher auf Eierlikör? Im Ernst, sowas wie Salmiaksteine, Lötwasser (= verdünnte Salzsäure) und Konsorten sind in unserem Metier völliger Mumpitz. Wenn du es einfach haben willst, kauf dir bei Pollin ein wenig Kolophonium (gibt's dort in kleinen runden Döschen) und tunke die Kolbenspitze ein wenig hinein vor dem Löten. Alternativ: etwas davon in Spiritus oder (Tip von nem Bekannten: in Aceton) auflösen und dies als relativ mildes Flußmittel auf die zu lötende Stelle auftragen. Man kann davon ruhig recht viel nehmen, schadet nix und läßt sich mit ner alten Zahnbürste, etwas Küchenkrepp und Spiritus auch wieder gut entfernen. W.S.
Hallo W.S. > Alternativ: etwas davon in Spiritus oder (Tip von nem Bekannten: in > Aceton) auflösen und dies als relativ mildes Flußmittel auf die zu > lötende Stelle auftragen. Man kann davon ruhig recht viel nehmen, > schadet nix und läßt sich mit ner alten Zahnbürste, etwas Küchenkrepp > und Spiritus auch wieder gut entfernen. Spiritus geht. Aber Isopropanol ist besser, weil nich ganz so dünflüssig. Und Spiritus aus dem Baumarkt kann erheblich mit Essigsäure verunreinigt sein. Aber das merkt man am Geruch... Weiterer Tipp: Aus der Apotheke ein 100ml Flächschen mit Pipette und Gummiball besorgen. Kostenkunkt so um die 3 Euro. Dahinein die gesättigte Lösung aus Isopropanol und Kolophonium. Kolophonium wirst Du übrigens in ausreichender Menge problemlos in Kiefernwäldern von dem Stämmen sammeln können. Vorsicht....klebt noch schlimmer als Honig, und ist mit Wasser nicht abzuwaschen. Alkohol oder Terpentin(ersatz) nehmen. Ausserdem ist es meist zimlich verdreckt, und müsste erst mal durch einen Filter geschickt werden. Was auch bei manchen Härtefällen Hilft, ist Stearin ( http://de.wikipedia.org/wiki/Stearin ). Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic http://www.dl0dg.de
Vielleicht auch ganz passend zum Thema: http://www.youtube.com/watch?v=uJNjNOAxvqY und http://www.youtube.com/watch?v=yTV8gtSX6tg sowie http://www.youtube.com/watch?v=iv_2ULCmA28
Also, nicht das Alfred noch vor dem Löten in den Wald geschickt wird. Das einzige Flussmittel das beim Löten gebraucht wird ist ein anständiger Humpen Bier. Nicht für das Werkstück, sondern für den Mann. :-) Es reicht völlig wenn vor dem Löten die Kupferbahnen schön blank gemacht werden. Entweder mit der Drahtbürste oder dem Salmiakstein abreiben bis es schön glänzt. Und dann richtig heiß verlöten, sonst wird die Lötstelle kalt. Das wird schon.
Bernd Wiebus schrieb: > Kiefernwäldern von dem Stämmen sammeln können. Vorsicht....klebt noch > schlimmer als Honig, und ist mit Wasser nicht abzuwaschen. ich schaffe es leider nicht ganz, die bezeichnung in meinem heimatlichen dialekt als lautschrift wiederzugeben (sowas ähnliches wie "fårchenpeïch") - aber das zeug ist mir bestens bekannt ;-) kleiner tipp wenn man aus unterwegs aus welchen gründen auch immer kieferpech an die hände bekommen hat, den kleber aber nicht brauchen kann: erde drüberschmieren. sieht zwar alles anders als sauber aus, wirkt aber zuverlässig. zum abwaschen unterwegs geht auch sand - allerdings nicht für empfindliche haut geeignet. zum abwaschen gibt es noch ein hausmittel, das (fast) jeder daheim hat: butter oder margarine - zuerst die händer gut damit einreiben, danach einfach mit seife abwaschen. funktioniert super, auch wenn ich in der zwischenzeit aus persönlicher überzeugung (verschwendung von lebensmitteln) zu handwaschpaste mit so kleinen körnern übergegangen bin.
Lötmeister schrieb: > oder dem Salmiakstein abreiben bis > es schön glänzt. Sowas war vor vielen Jahrzehnten auch mal ein Anfängerfehler von mir, die erste Leiterplatte hatte Messinglötösen mit Kabeln dran - leider hatte ich aus Unkenntnis auch Salmiak als Löthilfe verwendet und nach 6 Monaten waren alle Kabel abgefallen, weil sich die Lötösen aufgelöst hatten. Sowas macht man einmal und nie wieder, zu meiner Entschuldigung, damals waren Leiterplatten überhaupt noch eine neue Technologie und es gab niemand, den ich hätte fragen können. Gruss Reinhard
Reinhard Kern schrieb: > damals waren Leiterplatten überhaupt noch eine neue Technologie und es > gab niemand, den ich hätte fragen können. da hatte ich mehr glück. mein onkel hat mir bei gebracht das lötfett u.s.w. nur für klmpnerkram taugt.und aus..... für deb rest wird kolofon genommen. er hatte recht.
Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.