Habe ein Fahrradnavi, welches die gefahrene Strecke anzeigen kann. Ebenso hängt ein Fahrradcomputer (Billigversion für 8 Euro) am Rad. Diesen km-Zähler habe ich damals geeicht, in dem ich eine genau 2,000 lange Strecke abgefahren bin (die Olympia-Ruder-Regattastrecke in München) und den Radumfang so feinjustiert habe, dass der km-Zähler auch die 2,000 km angezeigt hat. Heute hab ich ne Tour mit beiden Geräten am Lenker gemacht. Das GPS-Gerät hat 8,9 km angezeigt, der Fahrrad-Computer 9,505 km. Gehe ich mal davon aus, dass das GPS Gerät nicht rundet, sondern erst "umspringt", wenn die 9,0 km wirklich voll sind, dann habe ich ne Abweichung von mehr als 5%. Dies würde bedeuten, dass ich mich beim Eichen um 100 m vertan habe - oder die Regattastrecke in Wirklichkeit 100 m kürzer ist.... Welche Genauigkeit hat aber die km-Angabe auf dem GPS-Gerät? Die 30m-Ortsungenauigkeit bei der GPS-Ortung dürfte ja bei der Gesamtstrecke keine Rolle spielen.
J. Ad. schrieb: > Welche Genauigkeit hat aber die km-Angabe auf dem GPS-Gerät? Die > 30m-Ortsungenauigkeit bei der GPS-Ortung dürfte ja bei der Gesamtstrecke > keine Rolle spielen. Wenn du dir GPS-Tracks in hoher Auflösung ansiehst, wirst du sehen, daß die Fehlergrenze für jeden einzelnen Trackpunkt gilt und je nach Umgebung und Satellitenkonfiguration auch kräftig überschritten werden kann. Wer Weg, den ein GPS-Gerät aufintegriert, ist der Abstand zwischen den einzelnen Trackpunkte - der ist auf Grund der Fehler fast immer größer, als der mit einem geeichten Streckenmesser gemessene Weg. Laut meinem Garmin Geko 201 habe ich mit dem Fahrrad sogar schonmal die Schallmauer durchbochen ;-)
Uhu Uhuhu schrieb: > J. Ad. schrieb: >> Welche Genauigkeit hat aber die km-Angabe auf dem GPS-Gerät? Die >> 30m-Ortsungenauigkeit bei der GPS-Ortung dürfte ja bei der Gesamtstrecke >> keine Rolle spielen. > > Wenn du dir GPS-Tracks in hoher Auflösung ansiehst, wirst du sehen, daß > die Fehlergrenze für jeden einzelnen Trackpunkt gilt und je nach > Umgebung und Satellitenkonfiguration auch kräftig überschritten werden > kann. Wer Weg, den ein GPS-Gerät aufintegriert, ist der Abstand zwischen > den einzelnen Trackpunkte - der ist auf Grund der Fehler fast immer > größer, als der mit einem geeichten Streckenmesser gemessene Weg. Danke, das leuchtet ein. Kurzum: die GPS-Angaben sind wohl mit Vorsicht zu genießen und ich sollte jetzt nicht hergehen und am Fahrrad-Computer rumjustieren. > Laut meinem Garmin Geko 201 habe ich mit dem Fahrrad sogar schonmal die > Schallmauer durchbochen ;-) Der persönliche Radlstil ist natürlich individuell verschieden. Für Nebenwirkungen mit dem Radstall oder dem Apotheker reden... :-)
Wenn die Strecke nicht über ebenes Land ging, sondern bergig war, kommt noch ein anderer Fehler hinzu: GPS hat eine deutlich bessere Auflösung für die Position auf der Erdoberfläche (Geoid) als für die Höhe. Die Strecke die Du am Berg tatsächlich zurücklegst um von (Oberflächen-)Position a nach b zu kommen, ist je nach Steigung ja deutlich größer als wenn die beiden Punkte mit selbem Oberflächen-Abstand auf einer Höhe liegen. Hoffe ich hab das gut genug erklärt... Manche GPS-Teile sind da schlecht, die ignorieren die Höhe komplett. Andere rechnen die Höhe mit rein. Aber da die GPS-Höhenauflösung eben nicht gut ist, machen auch die Fehler. Wenn man also wirklich gute Daten möchte, braucht man nen GPS mit Barometischem Höhensensor und lässt den Track mit Höhendaten aufzeichnen. Ich erinnere mich dann mal nen Programm getestet zu haben, was daraus dann saubere Entfernungsdaten, Steigungsdaten etc. berechnet hat. Man konnte alle möglichen Höhenglättungen etc. konfigurieren. Weiß aber gerade nicht mehr wie es heißt, war mir für den Alltag letztendlich zu kompliziert. Nen regulärer Fahrradtacho ist nach guter Kalibrierung gar nicht so schlecht.
J. Ad. schrieb: > Dies würde bedeuten, dass ich mich beim Eichen um 100 m vertan habe - Vieleicht hattest Du bei Deiner Eichung ja auch einen höheren Luftdruck im Reifen. Und/Oder Du hast danach etwas zugenommen. > oder die Regattastrecke in Wirklichkeit 100 m kürzer ist.... Ein paar Prozent Abweichung sind sicher auch bei der Regattastrecke denkbar.
J.-u. G. schrieb: > J. Ad. schrieb: >> Dies würde bedeuten, dass ich mich beim Eichen um 100 m vertan habe - > > Vieleicht hattest Du bei Deiner Eichung ja auch einen höheren Luftdruck > im Reifen. Und/Oder Du hast danach etwas zugenommen. Die Reifen sind extrem schmal und extrem prall: 7 Bar. Das Einbeulen aufgrund geringem Luftdruck und eines höheren Gewichts würde ich als sehr gering bezeichnen. Gemessen wird ja der Umfang (2pi r), so dass der Radius linear eingeht. Bei 30 cm Radius wären 5% dann 1,5 cm Einbeulung(sunterschied) - eindeutig zu viel für meine schmalen Reifen. Da kommt dann schon die Felge. >> oder die Regattastrecke in Wirklichkeit 100 m kürzer ist.... > Ein paar Prozent Abweichung sind sicher auch bei der Regattastrecke > denkbar. Es gibt dort 500m-Marken. Der Radweg verläuft parallel zur Strecke. Und es gibt quergespannte Seile, mit denen man auf Flucht kommen kann. Einen Meter hin oder her würde ich da akzeptieren, vielleicht auch noch 2. Aber 100 m wäre da jenseits von Gut und Böse.
Grübel: Das GPS-Gerät zeigt an, dass die Gesamtsteigung 155 m betrug und das Gesamtgefälle 118 m. Start und Ziel waren identisch, da sollten sich doch Steigungen und Gefälle aus-x-en, oder? Vielleicht arbeitet das Gerät über den Luftdruck, und der könnte sich natürlich geändert haben. Mal nachsehen. Die Frage ist auch, was das GPS als Strecke anzeigt bei einer Steigung: die Länge der Kathete senkrecht zum Radius der Erde? Oder die Hypothenuse, die dann wg. der Steigung ingesamt länger ist. Dem Fahrradtacho ist es wurscht, ob es bergab oder bergauf geht.
J. Ad. schrieb: > Einen > Meter hin oder her würde ich da akzeptieren, vielleicht auch noch 2. Ich bin jetzt kein Experte für die Vermessung von Regattastrecken, aber ich würde die Längengenauigkeit nicht viel besser als 1-2% einschätzen. Die selbe Ungeneuigkeit ist auch beim Abrollumfang (trotz dünner Reifen) drin. Aber Unabhängig davon hat Uhu Dir ja zu Beginn schon eine plausible Antwort geliefert (GPS verbindet die Wegpunkte mit Geraden, in jeder Kurve ensteht so ein Fehler).
J. Ad. schrieb: > Die Frage ist auch, was das GPS als Strecke anzeigt bei einer Steigung: > die Länge der Kathete senkrecht zum Radius der Erde? Ich würde mir darüber gleich gar nicht den Kopf zerbrechen - wenn man nicht ganz extrem im Gebirge unterwegs ist, sind die Fehler durch Jitter so groß, daß es auf ein paar Höhenmeter nicht ankommt. Glaub deinem Tacho...
J.-u. G. schrieb: > J. Ad. schrieb: >> Einen >> Meter hin oder her würde ich da akzeptieren, vielleicht auch noch 2. > > Ich bin jetzt kein Experte für die Vermessung von Regattastrecken, aber > ich würde die Längengenauigkeit nicht viel besser als 1-2% einschätzen. > Die selbe Ungeneuigkeit ist auch beim Abrollumfang (trotz dünner > Reifen) drin. > Ja, das wären dann 10 bis 20 m. Klar, die genaue Länge kenne ich nicht, konnte mich nur an die Markierungen dort halten. Die Ungenauigkeit wg. Abrollumfang verschwindet natürlich, wenn ich mit genau diesem Radl die Eichung durchführe, im Ergebnis steckt mein eingedrückter Reifen ja schon mit drin. Nur wenn ich hernach praller oder schlapper unterwegs bin - dann tauchen Fehler auf. Mit den Reifen wäre aber ein halber cm Unterschied von viel und fast der Unterschied zwischen voll und platt. > Aber Unabhängig davon hat Uhu Dir ja zu Beginn schon eine plausible > Antwort geliefert (GPS verbindet die Wegpunkte mit Geraden, in jeder > Kurve ensteht so ein Fehler). Ja, ich denke auch, dass das GPS hier lauter gerade Stücke zusammensetzt und der Tacho gründlicher mitzählt. Ein wenig hin- und hergelenke wird das GPS wohl auch gar nicht mitkriegen, der Tacho jedoch schon. Immerhin decken sich die Begründungen mit der Richtung der Abweichung: GPS hat geringere Anzeige, Tacho höhere Anzeige. Schwieriger wäre es, andersherum zu argumentieren.
> Das GPS-Gerät zeigt an, dass die Gesamtsteigung 155 m betrug und > das Gesamtgefälle 118 m. Viel mehr gibt die GPS-Höhenreproduzierbarkeit nicht her. J. Ad. schrieb: > Vielleicht arbeitet das Gerät über den Luftdruck, und der könnte sich > natürlich geändert haben. Unwahrscheinlich.
So sonderlich genau ist die GPS-Messung offensichtlich nicht. Ich nehme beim Joggen oft mein Garmin etrex mit. Auf 10 km beträgt die Abweichung nicht selten mehr als 500m gegenüber der mit Google Earth "vermessenen" Strecke. Und zwar mal Plus und andermal Minus.
J. Ad. schrieb: > Welche Genauigkeit hat aber die km-Angabe auf dem GPS-Gerät? Fahr doch einfach mal die Regattastrecke mit dem GPS-Gerät ab und vergleiche.
> Diesen km-Zähler habe ich damals geeicht, in dem ich eine > genau 2,000 lange Strecke abgefahren bin Genau hier hast du den Fehler gemacht! Ein Tachometer kann üblicherweise den Radius des Rades in einer 4-stelligen Millimeterangabe aufnehmen. Folglich auf 0,1cm genau. Wie auch immer du deine Referenzstrecke in den Tacho gehämmert hast, du kannst davon ausgehen, dass du dort eine falsche Referenzgröße übernommen hast. Bei 2km Streckenlänge ergibt dein Tacho bei ca. 1,25m/Umdrehung einen maximalen Fehler von weniger als 5 Meter auf 2km. Hinzu kommt die Ungenauigkeit des 1. Trigger-Vorgangs. Der Tacho fängt ja meistens erst bei der zweiten Umdrehung des Rades an, eine Geschwindigkeit zu berechnen, hört jedoch im Mittel eine halbe Rad-Umdrehung zu früh auf, weil der Magnet meist schon weiter gerdeht ist. Nun sind diese Fehlerquellen einmalig aufgetreten, als du deine (vermutlich ungenaue) Referenzstrecke abgefahren bist und hast dir daraus verquere Korrekturfaktoren berechnet, mit denen du deinen Tachometer vollkommen falsch programmiert hast. Darüber hinaus ist aber auch die Angabe des GPS-Gerätes aus den oben genannten Gründen vermutlich noch fälscher, als das was dein Tacho angezeigt hat. Ich empfehle den Tacho einzig nach Reifendurchmesser zu kalibrieren.
>Längengenauigkeit nicht viel besser als 1-2% einschätzen. ein 2km lange, gerade (ebene) strecke, mit sichtkonntakt, kann man eher auf 1 bis 2cm genau ausmessen.. > du >kannst davon ausgehen, dass du dort eine falsche Referenzgröße >übernommen hast. warum?? man braucht die strecke nur 2 mal abfahren.. ich halte die idee für sehr gut... (wesentlich besser, als einen ungenau gemessenen durchmesser einzugeben..)
Die Referenzgröße ist in jedem Fall falsch in den Tachometer übernommen und zwar aus folgenden Gründen: 1. Entweder ist die 2km Strecke tatsächlich falsch (was sehr wahrscheinlich ist), dann erübrigt sich die weitere Diskussion. Die Berechnungsgrundlage wäre dann in jedem Fall verkehrt. 2. Die Referenzstrecke ist richtig. Dann jedoch kann mit dem Tachometer nicht viel gewonnen werden, denn wenn die Referenz mit eben jenem Tachometer abgefahren wird, der selber nur über eine Genauigkeit verfügt, die eben 2Pi*0,1cm/Umdrehung beträgt und dazu Triggerfehler beim Start und beim Ende der Fahrt aufaddiert werden, dann können bei einer so kurzen Strecke von nur 2km kaum brauchbare Korrekturfaktoren gewonnen werden. Ich erinnere: bei 2km ergeben sich ca. 1.600 Umdrehungen. Jede Umdrehung wird bereits mit einer Genauigkeit von 2Pi*0,1cm im Tachometer gezählt. Folglich ist der maximale Fehler 2Pi*1.600*0,1cm = 10 Meter. Dazu kommen Triggerfehler, die bei Start + Stopp ebenfalls ca. 10 Meter ausmachen, aber nicht durch eine Kalibrierung herausgerechnet werden können, weil sie immer davon abhängen, in welcher Position das Rad startet und gestoppt wird. Der dynamische Fehler bleibt also bei 10 Metern, der stochastische Fehler macht ebenfalls ca. 10 Meter aus. Also auf die Strecke von 2km bezogen zusammen ca. 1%. Der Radumfang kann (wie hier angenommen) in Millimetern in den Tacho-Speicher übertragen werden. Auf einen Raddurchmesser (28er Rad) von 711mm ergibt ein Ablesefehler von 1% eine Abweichung von 7,1mm. Folglich würde eine Kalibrierung des Tachos anhand einer Referenzstrecke erst dann Sinn machen, wenn eine Ablesung des Durchmessers mit weniger als 7mm genauigkeit erfolgen würde. Ich denke, dass es für ein halbwegs gesundes Auge kein Problem ist, diese Genauigkeit beim Messen einzuhalten. Erst sobald die Referenzstrecke geteilt durch die Anzahl an Radumdrehungen mal dem dynamischen Fehler genauer ist bezogen auf die Gesamtstrecke, als der relative Anfahrfehler bezogen auf die Gesamtstrecke kann überhaupt ein genauigkeitsgewinn beim Kalibrieren erzielt werden. Folglich müsste die Strecke länger sein als nur 2km und dabei exakt vermessen sein... ...und eine 2km lange wirklich gerade und vollkommen exakt vermessene Strecke gibt es so auch nicht überall. Wahrscheinlich am exaktesten ist noch die 400m Bahn im Stadion. Alles andere hat Bauarbeitergenauigkeit von +-5%
Großes Fragezeichen schrieb: > Auf einen Raddurchmesser (28er Rad) von 711mm ergibt ein Ablesefehler > von 1% eine Abweichung von 7,1mm. Es geht viel einfacher und genauer, als mühsam den Raddurchmesser zu messen: - Du stellst Dein Fahrrad auf dem Boden ab mit dem Ventil nach unten - Du markierst die Stelle unterhalb des Ventils auf dem Boden - Du schiebst Dein Rad um eine (zwei, drei..) Umdrehung weiter - Du markierst erneut die Stelle auf dem Boden - Du misst die Entfernung der Markierungen Dann hast Du den Radumfang. Den teilst Du noch durch Pi, wenn der Fahrradcomputer tatsächlich den Durchmesser und nicht den Umfang haben will, und bist fertig. Wenn Du noch den Einfluß Deines Gewichts berücksichtigen willst, setzt Du Dich halt aufs Fahrrad drauf, während Du schiebst.
Frank M. schrieb: > - Du stellst Dein Fahrrad auf dem Boden ab mit dem Ventil nach unten > - Du markierst die Stelle unterhalb des Ventils auf dem Boden > - Du schiebst Dein Rad um eine (zwei, drei..) Umdrehung weiter > - Du markierst erneut die Stelle auf dem Boden > - Du misst die Entfernung der Markierungen Am sinnvollsten ist es die Strecke zu schieben, während man draufsitzt, weil so das Nachgeben des Reifen mit einkalibriert wird.
Großes Fragezeichen schrieb: > Die Referenzgröße ist in jedem Fall falsch in den Tachometer übernommen Das ist doch kein Wunder - schon das Urmeter ist falsch ;-)
Großes Fragezeichen schrieb: > Die Referenzgröße ist in jedem Fall falsch in den Tachometer übernommen > und zwar aus folgenden Gründen: > > 1. Entweder ist die 2km Strecke tatsächlich falsch (was sehr > wahrscheinlich ist), dann erübrigt sich die weitere Diskussion. Es handelt sich hier wohlbemerkt um eine Olympia-Ruderregattastrecke. Da wird man sich bei der Vermessung schon etwas Mühe gegeben haben. Mit heutigen geodätischen Methoden ist eine Messgenauigkeit von 1 cm kein Problem. Diesen Fehler von 5 ppm kann man ganz sicher vernachlässigen. > 2. Die Referenzstrecke ist richtig. Dann jedoch kann mit dem Tachometer > nicht viel gewonnen werden, denn wenn die Referenz mit eben jenem > Tachometer abgefahren wird, der selber nur über eine Genauigkeit > verfügt, die eben 2Pi*0,1cm/Umdrehung beträgt Bei den mir bekannten Fahrradtachos wird der Raddurchmesser oder der Radumfang, jeweils in mm, eingegeben. Bei einem Raddurchmesser von 711 mm¹ entspricht der Fehler von ±0,5 mm einem maximalen relativen Fehler von 0,7‰ bzw. 0,2‰. Diesen Fehler hat man aber immer, egal mit welcher Methode der Tacho kalibriert wird. > und dazu Triggerfehler beim Start und beim Ende der Fahrt aufaddiert > werden, dann können bei einer so kurzen Strecke von nur 2km kaum > brauchbare Korrekturfaktoren gewonnen werden. Der Triggerfehler des Tachos beträgt maximal einen vollen Radumfang, also 2,2 m oder 1,1‰. > Ich erinnere: bei 2km ergeben sich ca. 1.600 Umdrehungen. Ich komme nur auf 895 Umdrehungen. Das spielt aber keine Rolle, wenn man die Messfehler von vornherein alle relativ betrachtet. Zu den o.g. Fehlern kommt noch folgende Fehler hinzu: - Der Positionsfehler des Fahrrads an Start und Ziel: Wie J. Ad. schrieb, gibt es auf der Regattastrecke die Querseile, über denen man die korrekte Position ziemlich genau anvisieren kann. Lass den Fehler großzügigerweise 1 m sein, dann wären das 0,5‰. - Die Testfahrt verlief sicher nicht exakt parallel zur Regattastrecke, weil der Weg nicht exakt gerade und zudem leicht wellig ist und der Testfahrer leichte Schlangenlinien fährt. Wenn der Radweg ordentlich gebaut wurde und der Testfahrer nicht betrunken war, ergibt sich bei großzügiger Schätzung vielleicht eine Abweichung in Querrichtung von ±1 m auf 20 m Wegstrecke. Nach Pythagoras entspricht dies einem Fehler von 1,2‰. Im ungünstigsten Fall nehmen alle der genannten Fehler ihren maximalen Wert an und haben alle das gleiche Vorzeichen. Dann ergibt sich ein Gesamtfehler von 0,2‰ + 1,1‰ + 0,5‰ + 1,2‰ = 3,0‰ (bei Kalibrierung des Tachos über den Radumfang). Das ist absolut gar nichts im Vergleich zu dem von J. Ad. festgestellten Unterschied zwischen Tacho und GPS (68‰). Deswegen sehe ich als Ursache für diesen Unterschied eindeutig das GPS. > ...und eine 2km lange wirklich gerade und vollkommen exakt vermessene > Strecke gibt es so auch nicht überall. Wahrscheinlich am exaktesten ist > noch die 400m Bahn im Stadion. Warum sollte die ovale Bahn in einem Stadion genauer sein als die kerzengerade Olympia-Ruderstrecke? Großes Fragezeichen schrieb: > Ich empfehle den Tacho einzig nach Reifendurchmesser zu kalibrieren. Das ist aber allenfalls bei harten Rennradreifen halbwegs genau, also für den TE evtl. ausreichend. Bei Tourenrad- oder gar grobstolligen MTB-Reifen macht man es so, wie Frank und Simon geschrieben haben: Simon K. schrieb: > Frank M. schrieb: >> - Du stellst Dein Fahrrad auf dem Boden ab mit dem Ventil nach unten >> - Du markierst die Stelle unterhalb des Ventils auf dem Boden >> - Du schiebst Dein Rad um eine (zwei, drei..) Umdrehung weiter >> - Du markierst erneut die Stelle auf dem Boden >> - Du misst die Entfernung der Markierungen > > Am sinnvollsten ist es die Strecke zu schieben, während man draufsitzt, > weil so das Nachgeben des Reifen mit einkalibriert wird. Noch etwas genauer wird die Sache, wenn man dabei das Fahrrad nicht selber schiebt, sondern die Beine auf die Pedale stellt und sich schieben lässt. Nur dann ist das Vorderrad gleich belastet wie bei realer Fahrt auf der Straße. Wenn man ein genügend langes, halbwegs genaues Bandmaß hat, kann man das Fahrrad auch mehrere Radumdrehungen weit schieben, um den Einfluss des Ablesefehlers zu reduzieren. ————————————— ¹) Tatsächlich hat ein "28-Zoll"-Rad einen anderen Durchmesser, aber nehmen wir die 711 mm einfach mal als Beispiel.
Mal dezent auf die 2 km Wasserstrecke zurückkommend: wird da 2 km Uferstrecke oder Fahrrinne/spur genommen? Und ist das nicht schon an sich durch die Strömung verzerrt => der Aufwand 2 km auf ideellem stehenden Gewässer zurückzulegen und dasselbe auf einer sich mit- oder entgegen-bewegenen Wasserfläche ist doch sicherlich unterschiedlich.
Jungs, laßt die Kirche im Dorf und werft einen Blick auf mein Beispieltrack: - im noch mäßig begrünten Wald ist der Abstand zwischen den Tracks (ein ca. 2,50m breiter Waldweg) 17m - selbst im offenen Gelände verläuft der Track zeitweise deutlich neben der Straße Wollt ihr tatsächlich GPS als das Maß aller Dinge nehmen? Selbst wenn man sturzbesoffen fährt, ist der Tachometer genauer...
Dave B. schrieb: > Mal dezent auf die 2 km Wasserstrecke zurückkommend: > wird da 2 km Uferstrecke oder Fahrrinne/spur genommen? Ich gehe doch mal davon aus, dass es sich hier um ein stehendes Gewässer handelt. Falls diese Gewässer hier gemeint ist, träfe das jedenfalls zu: http://de.wikipedia.org/wiki/Regattastrecke_Oberschlei%C3%9Fheim Uhu Uhuhu schrieb: > Wollt ihr tatsächlich GPS als das Maß aller Dinge nehmen? Wer hat hier geschrieben, dass er das will?
Yalu X. schrieb: > Wer hat hier geschrieben, dass er das will? Ich bin so frei das aus den Beiträgen zu schließen, die an der Tachometereichung herumgekrittelt haben. Natürlich kann man da auch große Fehler machen, aber die sind im Wesentlichen nur ein Faktor und folglich korrigierbar. Wer sich regelmäßig GPS-Tracks ansieht, wird nie auf die Idee kommen, bei einem Wegsteckenvergleich zwischen Tachometer und GPS die Fehlerquelle bei ersterem zu suchen. Die GPS-Fehler sind statistisch und nicht korrigierbar. Das mindeste ist, sich auch die GPS-Punkte anzusehen.
Hier noch ein ganz fieses Beispiel: Die GPS-Maus lag 8 Stunden am Ort, es herrschte jedoch wegen der Bebauung keine maximale Sicht nach oben.
Uhu Uhuhu schrieb: > Wer sich regelmäßig GPS-Tracks ansieht, wird nie auf die Idee kommen, > bei einem Wegsteckenvergleich zwischen Tachometer und GPS die > Fehlerquelle bei ersterem zu suchen. Wie ich weiter oben schon schrieb, die Abweichungen bei der GPS-Messung sind erheblich. Ich laufe immer dieselbe Route und dennoch zeigt mir das etrex jedesmal andere Zahlen an, mit Differenzen bis zu einem halben Kilometer bei rund 10km Strecke.
Uhu Uhuhu schrieb: > Großes Fragezeichen schrieb: >> Die Referenzgröße ist in jedem Fall falsch in den Tachometer übernommen > > Das ist doch kein Wunder - schon das Urmeter ist falsch ;-) Deshalb bezieht man sich inzwischen ja auch auf die Lichgeschwindigkeit. Wenn man sich also auf dem Fahrrad genau eine dreihunderttausendstel Sekunde lang mit Lichtgeschwindigkeit vorwärts bewegt, ist man genau ein Kilometer gefahren. :-)) Gruss Harald
Harald Wilhelms schrieb: > Wenn man sich also auf > dem Fahrrad genau eine dreihunderttausendstel > Sekunde lang mit Lichtgeschwindigkeit vorwärts > bewegt, ist man genau ein Kilometer gefahren. In bodennaher Luft eigentlich kaum mehr als 999 Meter.
Ich zweifel mal an dem c-Kilometer. Bei 0,9c ist das auch schon schwierig: http://what-if.xkcd.com/1/
Großes Fragezeichen schrieb: >> Diesen km-Zähler habe ich damals geeicht, in dem ich eine >> genau 2,000 lange Strecke abgefahren bin > > Genau hier hast du den Fehler gemacht! > Ein Tachometer kann üblicherweise den Radius des Rades in einer > 4-stelligen Millimeterangabe aufnehmen. Folglich auf 0,1cm genau. > Wie auch immer du deine Referenzstrecke in den Tacho gehämmert hast, du > kannst davon ausgehen, dass du dort eine falsche Referenzgröße > übernommen hast. Aha! > Bei 2km Streckenlänge ergibt dein Tacho bei ca. 1,25m/Umdrehung einen > maximalen Fehler von weniger als 5 Meter auf 2km. Die Abweichung, mit der es zum GPS passen würde müsste aber bei 100 m liegen. Siehe oben! > Hinzu kommt die > Ungenauigkeit des 1. Trigger-Vorgangs. Der Tacho fängt ja meistens erst > bei der zweiten Umdrehung des Rades an, eine Geschwindigkeit zu > berechnen, hört jedoch im Mittel eine halbe Rad-Umdrehung zu früh auf, > weil der Magnet meist schon weiter gerdeht ist. > Nun sind diese Fehlerquellen einmalig aufgetreten, als du deine > (vermutlich ungenaue) Referenzstrecke abgefahren bist und hast dir > daraus verquere Korrekturfaktoren berechnet, mit denen du deinen > Tachometer vollkommen falsch programmiert hast. Nun, die Olympia-Regattastrecke stammt aus dem Jahr 1972. Es kann natürlich sein, dass die Erde geschrumpft ist oder aufgeschwollen. Oder dass man schon damals "gedopt" hat, indem man die Strecke verkürzt hat... > Darüber hinaus ist aber auch die Angabe des GPS-Gerätes aus den oben > genannten Gründen vermutlich noch fälscher, als das was dein Tacho > angezeigt hat. "falsch" kann man eigentlich schlecht steigern. Sicherlich meinst du "ungenauer" > Ich empfehle den Tacho einzig nach Reifendurchmesser zu kalibrieren. Gute Idee! Und da ich beim Streckenmessen selbst mit auf dem Drahtesel sitze und dadurch der effektive Abrollradius etwas kleiner ist (ahem!) als im Originalzustand - habe ich den Reifendurchmesser genommen und dann auf die Strecke kalibriert. Die Argumente zur Ungenauigkeit vom GPS fand ich auf jeden Fall überzeugender als die Wiederholung der Abschätzung, wie genau die Tacho-Messung sein dürfte.
Icke ®. schrieb: > Uhu Uhuhu schrieb: >> Wer sich regelmäßig GPS-Tracks ansieht, wird nie auf die Idee kommen, >> bei einem Wegsteckenvergleich zwischen Tachometer und GPS die >> Fehlerquelle bei ersterem zu suchen. > > Wie ich weiter oben schon schrieb, die Abweichungen bei der GPS-Messung > sind erheblich. Ich laufe immer dieselbe Route und dennoch zeigt mir das > etrex jedesmal andere Zahlen an, mit Differenzen bis zu einem halben > Kilometer bei rund 10km Strecke. Na, das stimmt ja dann mit meinen Beobachtungen überein. Demnächst (wenn die Erkältung wieder weg ist) werde ich die Regattastrecke mal mit dem GPS abradeln und hier dann berichten.
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