Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik alter Printtaster keinen Kontakt mehr


von syn (Gast)


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Hallo, ich habe ein "MyAvr Lpt"¹ Testboard, dort sind 2 Printtaster² 
verbaut.
Diese sind schon von Anfang an negativ aufgefallen wegen schlechten 
Kontakt und sehr langer Prellzeit.

Jetzt nach ein langem nicht gebrauchen sind die Tastern exterm schlecht 
und man kann nur noch Kontakt bekommen wenn der "Stempel" seitlich fest 
eingedrückt wird.

Da dies sehr hinderlich beim Testen von neuen Programmen ist wollte ich 
das Problem angehen in dem ich die Taster mit Isopropanol geflutet habe.
Dies hat anfangs (die ersten Minuten) super funktioniert, so gut hat der 
Tastern noch nie funktioniert.
Nur leider ist der Effekt nicht von dauer gewesen und sobalt der 
Isopropano verdunstet ist geht das spiel wieder los mit fast keinen 
Kontakt.

Bevor ich die Taster auslöte und ersetzte wollte ich mal fragen ob es da 
andere Möglichkeiten gibt sie nochmal zum "funktionieren" zu bringen?
Eventuell ein Spritzer WD-40 Öl?



¹ 
http://www.mikrocontroller.net/attachment/95008/board_lpt_mit_lichtsensor_g.png

² 
http://www.techome.de/media/images/68-189-57_w01_duckschalter-large.jpg

von Peter D. (peda)


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Ich würde mal nen Pullup (1 .. 4,7k) zuschalten. Manche Tasten brauchen 
einen Mindeststrom, um feinste Oxydschichten zu beseitigen.

von 6A66 (Gast)


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syn schrieb:
> Jetzt nach ein langem nicht gebrauchen sind die Tastern exterm schlecht
> und man kann nur noch Kontakt bekommen wenn der "Stempel" seitlich fest
> eingedrückt wird.

Im Prinzip ist da ein winziger Knackfrosch (bitte nicht verwechseln mit 
Knusperfrosch :) drinnen. Die Kontaktfläche mancher Knackfrösche ist 
leider nicht so ausgeführt wie es sollte (vergoldet) sondern billigst. 
Da hab ich auch schon versilbert gesehen!. Das kann auf Dauer zu 
schlechtem Kontaktverhalten führen (wie beschrieben). Gibt's nur eines: 
Austauschen - entweder gegen den gleichen Typen (denke RS hat die) oder 
gegen einen anderen Taster Deiner Wahl

syn schrieb:
> Bevor ich die Taster auslöte und ersetzte wollte ich mal fragen ob es da
> andere Möglichkeiten gibt sie nochmal zum "funktionieren" zu bringen?
> Eventuell ein Spritzer WD-40 Öl?

Wenn Du Dir da zusätzliche Bastelei antun willst. WD-40 halte ich für 
die falsche Chemie im Bereich Elektronik, das gehört in die Mechanik.

rgds

von 33 (Gast)


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> Gibt's nur eines: Austauschen - entweder gegen den gleichen Typen
> (denke RS hat die) oder gegen einen anderen Taster Deiner Wahl

Die gibt es sogar bei Reichelt

von Harald W. (wilhelms)


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6A66 schrieb:

> Knusperfrosch :)

Lecker! :-)

> Die Kontaktfläche mancher Knackfrösche ist
> leider nicht so ausgeführt wie es sollte (vergoldet) sondern billigst.
> Da hab ich auch schon versilbert gesehen!

Silber ist zumindest bei schwefelfreier Atmosphäre genausogut wie Gold.
Gruss
Harald

von Stefan M. (derwisch)


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Ja ja, die Programmierer....
bevor der Lötkolben angeheizt wird lässt man lieber einen Schamanen um 
die Schaltung tanzen, um sich zu wundern warum auch das nicht 
hilft...;-)

Zynischer Modus>> Off

Im Ernst:
In der Zeit wo du hier einen Thread eröffnst hättest du von Reichelt 
schon die Taster geliefert bekommen und der Lötkoben wär auch schon 
heiss.

Bei solchen Billigtastern käme ich nicht auf die Idee, irgendwelche 
Chemoie da rein zu kippen...

Tauschen und gut.

Wenn du mit solchen Platinen arbeitet solltest du doch auch eigentlich 
ein Sortimentskästchen haben, wo diese Taster drin sind, genauso wie 
Pullup Widerstände, Jumper, Feinsicherungen, etc.

Sonst ist das wie eine Autowerkstatt, die keinen 13er Maulschlüssel 
besitzt.

mann bin ich giftig heute... ;-)

von 6A66 (Gast)


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Harald Wilhelms schrieb:
> Silber ist zumindest bei schwefelfreier Atmosphäre genausogut wie Gold.

Hallo Harald,

ich denke unsere normale Atmosphäre enthält genug Schwefel und Schgadgas 
dass der Taster luftdicht sein müsste um nicht zu oxidieren. Ist aber so 
gut wie keiner. Korrekt gemacht (also mit Gold) kostet in Masse einige 
wenige Cent mehr, bringt dem End-Kunden mehr Freude und dem Hersteller 
einen besseren Namen.

rgds

von syn (Gast)


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>Die Kontaktfläche mancher Knackfrösche ist
>leider nicht so ausgeführt wie es sollte (vergoldet) sondern billigst.

Die bei Reichelt angebotenen Kurzubtaster¹ haben alle das gleiche 
Kontaktmaterial laut Datenblatt²:

Shorting Contact: Phosphor bronze or stainless steel with silver 
plating.


>Silber ist zumindest bei schwefelfreier Atmosphäre genausogut wie Gold.

Ist nicht Schwefelsäure in Zigaretten, wenn ja dann wird es auch einem 
neuen Taster ohne Gold bald nicht anders ergehen...


>Ich würde mal nen Pullup (1 .. 4,7k) zuschalten. Manche Tasten brauchen
>einen Mindeststrom, um feinste Oxydschichten zu beseitigen.

Gute Idee, laut Datenblatt soll ja der Taster "100 milliohms max. @ 5 
VDC, 10 mA" haben.
Na da bin ich mal gespannt ob das auch eingehalten wird. :)



¹ 
http://www.reichelt.de/Kurzhubtaster/TASTER-3301B/3/index.html?;ACTION=3;LA=446;ARTICLE=27893;GROUPID=3278;artnr=TASTER+3301B


² 
http://www.reichelt.de/index.html?;ACTION=7;LA=3;OPEN=0;INDEX=0;FILENAME=C200%252Ftaster.pdf

von syn (Gast)


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>>Ich würde mal nen Pullup (1 .. 4,7k) zuschalten. Manche Tasten brauchen
>>einen Mindeststrom, um feinste Oxydschichten zu beseitigen.

>Gute Idee, laut Datenblatt soll ja der Taster "100 milliohms max. @ 5
>VDC, 10 mA" haben.
>Na da bin ich mal gespannt ob das auch eingehalten wird. :)

So, ich hab mal 10mA (470 Ohm bei 5 Volt) angelgt.
Leider tut sich da auch nichts und der Übergangswiderstand pendelt im 
bereich 200-3k Ohm bis unendlich wenn der Taster gedrückt ist.

Wenn ich die Dinger bei gelegenheit austausche werde ich mal 100-1000mA 
durchjagen, vielleicht verglüht ja dann die Oxydschicht und sie werden 
wieder benutzbar. :D

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