Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Ledlampe auch für Deckenstrahler?


von Hans M (Gast)


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Hallo,

ich möchte gerne meine Wohnungsbeleuchtung auf Leds umstellen, 
allerdings habe ich bedenken was die Abwärme angeht. Bevor ich jetzt 
doch relativ teure Leds kaufe, die dann direkt kaputt gehn, frage ich 
lieber bei den Expterten nach.

Bei mir sind Spotstrahler aus Metall verbaut, sowas Ähnliches:
http://www.wohnlicht.com/leuchten/wand-und-deckenstrahler-im-retro-look-1-flammig?aff=959
http://www.preissuchmaschine.de/in-Diverses/Diverse-M/Markslojd-Fjallbacka-Deckenstrahler-3-flammig-Antik.html

Der Glühbirne ist es egal ob sie nun 200 oder 220 Grad warm wird, bei 
den Leds ist das anders.
Da die Kühlrippen der Ledlampen an der Seite sind, wären diese bei mir 
nicht frei, sondern vom Lampenschirm umgeben. Kann/würde das Probleme 
geben?

Habt ihr Erfahrungen oder Meinungen was die Temperaturen betrifft?
Müssen die Leds wirklich komplett frei sein, besser wäre es, aber wer 
hat schon ein Kabel aus der Decke hängen an dem frei eine Lampenfassung 
baumelt^^

von Raimund R. (corvuscorax)


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Auch bei diesen Spot-Lampen ist der Lampenschirm nach hinten/oben hin 
nicht immer kompl. geschlossen. I.d.R. sind auch dort Lüftungsschlitze 
drin (so vmtl. auch bei den von Dir eingeplanten).
Falls nicht, dann versuche auf jeden Fall Leuchtmittel zu finden, die 
einen hohen Lumen-pro-Watt-Wert haben. Dann kann man z.B. auch statt 
einer 10W-LED eine mit nur 5...7W einsetzen, um die Wärmeentwicklung, 
und damit die zu hohen Temperaturen, zu vermeiden. Natürlich ist das 
auch eine Preisfrage, denn LED-Leuchtmittel mit mehr als 80 Lumen/Watt 
sind doch recht teuer, und die Billigteile haben meist nur so um die 50 
Lumen/Watt.
Die LEDs gehen zwar nicht gleich kaputt, wenn Sie ein wenig wärmer 
werden, aber die 'Lebenserwartung' verkürzt sich halt.
A propos, bei den angegebenen zig-tausend Betriebsstunden geht häufig 
nicht ursächlich die LED kaputt, sondern die auf die eine oder andere 
Art verbaute Konstantstromquelle. Im Fehlerfall kann Sie aber durchaus 
den LED-Chip mit in den 'Tod' reißen.
Was bei zu hoher Hitze am ehesten in die 'ewigen Jagdgründe' eingeht 
sind die verbauten ELKOs, die selten mehr als 105°C abkönnen.
Die Lebensdauer eines LED-Chips hingegen bezieht sich i.a. auf die 
Reduzierung der Lichtausbaute auf 70%. Will heißen, das mit erreichen 
des Lebensdauerendes die LED nur noch mit 70% der ursprünglichen 
Helligkeit leuchtet aber damit noch längst keinen Totalausfall hat - sie 
wird lediglich etwas 'dunkler' leuchten.

von Hans M (Gast)


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Hallo Raimund.

vielen Dank für die ausführliche Erklärung.
Ich werde mich umschauen und eher auf weniger Leistung achten, auch wenn 
ich dafür Abstriche bei der Helligkeit hinnehmen muss.
Also einfach mal testen und Erfahrung sammeln. Wenn die Elkos bis 100° 
abkömmen und somit die empfindlichste Komponente ist, dann ist es das 
doch schon mal nicht schlecht. 100° Elektroniktemperatur bei 7W 
Lampenleistung muss erstmal erreicht werden.

von Martin B. (statler)


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Ich habe seit fast einem Jahr 3W LED in MR11-Deckeneinbaufassungen (35mm 
Reflektor) Brenndauer typ. 10 Std./ Tag - problemlos. Die Helligkeit 
liegt etwas unter einer 20W Halogen, aber für die MR11 Fassungen gibt es 
leider keine 4W LED :(

Es sind die "billigen" für 3-4 Eu als Direktimport aus china
http://www.ebay.de/itm/MR11-GU4-3W-High-Power-LED-Strahler-Leuchte-Leuchtmittel-Licht-Warmweis-12V-/170941659044?pt=DE_M%C3%B6bel_Wohnen_Leuchtmittel&hash=item27cceab7a4

von Raimund R. (corvuscorax)


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Martin B. aus E. schrieb:
> Ich habe seit fast einem Jahr 3W LED in MR11-Deckeneinbaufassungen (35mm
> Reflektor) Brenndauer typ. 10 Std./ Tag - problemlos. Die Helligkeit
> liegt etwas unter einer 20W Halogen, aber für die MR11 Fassungen gibt es
> leider keine 4W LED :(
>
> Es sind die "billigen" für 3-4 Eu als Direktimport aus china
> 
http://www.ebay.de/itm/MR11-GU4-3W-High-Power-LED-Strahler-Leuchte-Leuchtmittel-Licht-Warmweis-12V-/170941659044?pt=DE_M%C3%B6bel_Wohnen_Leuchtmittel&hash=item27cceab7a4

Autsch, die geben etwa 100 Lm für ihr Leuchtmittel an, was bei 3W leider 
nur etwa 33 Lm/W bedeuten würde. DAS sind tatsächlich die absoluten 
Billigdinger mit einer sehr(!) miserablen Lichtausbeute. Technologisch 
ist man z.Z. daran die 200 Lm/W zu knacken. Gute Leuchtmittel liegen bei 
über 80 Lm/W und besser. Und nach denen würde ich Ausschau halten. Dann 
bräuchte man in Deinem Fall sogar nur 1 W-LEDs für die gleiche 
Helligkeit und hätte 2/3 der Stromkosten eingespart - allerdings auf 
Kosten des (sehr wahrscheinlich) höheren Anschaffungspreises. Aber die 
Leistungsverminderung, und damit die geringere Temp.-Erhöhung 
(vorausgesetzt die Kühlmaßnahmen werden nicht auch verringert) trägt 
wieder zur Lebensdauerverlängerung bei. Insgesamt wird es da sehr 
schwierig DAS richtige Konzept zu finden.
Letztendlich läuft es auf eine reine Philosophiefrage hinaus und wieviel 
Geld man geneigt ist dafür auszugeben - hier soll natürlich jeder für 
sich selbst entscheiden. :-)

von MaWin (Gast)


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> Autsch, die geben etwa 100 Lm für ihr Leuchtmittel an, was bei 3W leider
> nur etwa 33 Lm/W bedeuten würde.

Wahrscheinlich eine 1W LED an einem 2W verbratenden Vorwiderstand damit 
sie 3W verbraucht die man dann aufdrucken kann.

Wer LED-Lampen kauft, WILL verarscht werden.

von Marko ⚠. (mos6502) Benutzerseite Flattr this


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Vorwiderstand, ja sicher MaWin. Rechnen ist nicht deine Stärke, oder? 
Ein Vorwiderstand für eine 3W LED an 230V müsste über 100W verbraten.

von Raimund R. (corvuscorax)


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Malignes Melanom schrieb:
> Vorwiderstand, ja sicher MaWin. Rechnen ist nicht deine Stärke, oder?
> Ein Vorwiderstand für eine 3W LED an 230V müsste über 100W verbraten.

Ähem, nur mal so angemerkt, es steht folgendes in den techn. Daten:
"Betriebsspannung: AC/DC 12V"

Nirgends wo etwas mit 230V, sorry.

von JimBo (Gast)


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Kommt auf die exakte Lampe an. Manche gehen, andere kackn ab. Das 
Problem bei LED Leuchten sind meist nichtmal die LEDs sondern das 
eingebaute Vorschaltgerät, dessen Kondensatoren bei der Temperatur in 
etwa die Lebensdauer einer Glühlampe haben :-(

von MaWin (Gast)


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> Vorwiderstand, ja sicher MaWin. Rechnen ist nicht deine Stärke, oder?
> Ein Vorwiderstand für eine 3W LED an 230V müsste über 100W verbraten.

Lesen, Denken und Rechnen ist offensichtlich nicht deine Stärke,
entschuldigen für strunzdummes rumpaulen sicher auch nicht.

Die Lampe wird an 12V betrieben.

An 230V wäre übrigens eine 3W Lampe mit einem 2.95W Vorwiderstand
nach Gleichrichter und einer 12mA/3.6V/50mW LED ausgestattet.

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