Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Hilfe! (antikes) analoges Multimeter vom Schwiegervater angefackelt!


von Sascha Tomato (Gast)


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Howdy Forumers,

Ich hab gerade ein wahres Meisterwerk vollbracht in der Disziplin: "Sorg 
dafür, dass dich dein Schwiegervater dich auf ewig hassen wird."

Ich hab hier ein BBC Goerz Metrawatt  MA 2H Multimeter, dass meiner 
Recherche nach etwa Baujahr 1985 sein dürfte.

Nachdem ich Idiot vorhin die Stromaufnahme eines Lüfters gemessen habe, 
wollt ich noch die Spannung einer Autobatterie messen. Die Messleitung 
oben habe ich umgesteckt, in der Hektik aber vergessen, von 15A auf 15V 
umzustellen. Nach dem anschließen hats dann geraucht und ordentlich 
gestunken und jetzt sitz ich hier, hab das Teil aufgemacht und ne total 
verbrannte Spule vorgefunden ( siehe Anhang )

Kann man die Spule aus geeignetem Spulendraht nachbauen oder gibts da zu 
viel was man falsch machen könnte?

Ich brauch wirklich Hilfe. Ihr Vater killt mich, wenn ich ihm das 
beichten muss.

von Walter R. (alte-fritz)


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Moin,

rufe da mal in Nürnberg bei Metrawatt an und frage nach.
Die haben einen super Reparatur-Service!

GW

von Jochen F. (jamesy)


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Das "war" ein Shunt, vermutlich aus Konstantandraht. Läßt sich 
theoretisch gut ersetzen, wenn man das passende Material da hat. Die 
Leiterplatte hat so wie es aussieht, nichts mitbekommen.

von BeBeCe (Gast)


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Da hast du den Shunt für den (15-) Ampere-Bereich gekillt. Die Meßgeräte 
gibt es immer wieder mal günstig bei eBay. Wenn es schnell gehen soll, 
dann frag mal, wie Walter schon erwähnt hat, bei Gossen-Metrawatt nach 
(Telefonnummer für Ersatzteilbestellung auf folgender Seite):

http://www.gossenmetrawatt.com/deutsch/seiten/service-centerkontakt.htm

von (prx) A. K. (prx)


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Ist der Shunt nun hinüber oder sieht der bloss schaurig aus?

Ich hatte so eine Aktion mal mit italienischer Wertarbeit gemacht, da 
war ein recht ähnlich aussehender Shunt drin. Es fand sich allerdings 
eine passende Engstelle auf der Platine, die den Shunt rettete.

von Thomas S. (thom45)


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Walter R. schrieb:
> Moin,
>
> rufe da mal in Nürnberg bei Metrawatt an und frage nach.
> Die haben einen super Reparatur-Service!
>
> GW

Jaaaaa, und was ist, wenn der fauchende Grossvater in der vielleicht 
langen Zwischenzeit nach dem Messgerät fragt, weil er ein Strom messen 
will??? :-)

Fragen über Fragen? :-/

Gruss
Thomas

von Sascha Tomato (Gast)


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also is das wohl mit sicherheit kein kupferdraht, oder?... Verdammt!

dann werd ich wohl morgen mal bei metrawatt anrufen und fragen, obs den 
shunt als ersatzteil gibt.

von Walter R. (alte-fritz)


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Ahoi Sascha,

wenn machbar, würde ich das AMM an Metrawatt zur Rep. senden und gleich 
eine Kalibrierung durchführen lassen. Das Dingens kann man dann techn. 
wieder als Neu betrachten.

Hast eventuell eine Haftpflichtversicherung, die den Schaden übernimmt?

GW

PS: Falls der Schwiwegervater nachfrägt, wo sein Meßgerät ist, kann man 
immer noch sagen, daß dieses zu Metrawatt zwecks Kalibrierung gesendet 
worden ist - als kleines Dankeschön.

von U. B. (Gast)


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Ich würde es so versuchen:

Mit Konstantan-Widerstandsdraht den abgefackelten Shunt ersetzen.
Der muss natürlich den max. Strom abkönnen, je nach Dicke des Drahtes 
ggf. mit Parallelschaltung.

von egal² (Gast)


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Walter R. schrieb:
> Ahoi Sascha,
>
> wenn machbar, würde ich das AMM an Metrawatt zur Rep. senden und gleich
> eine Kalibrierung durchführen lassen. Das Dingens kann man dann techn.
> wieder als Neu betrachten.

Interessanter Vorschlag. Für den Preis bekommst Du sicherlich ein 
nagelneues MetraHit x-tra - Dein Schwiegerpapa würde sich sicherlich 
über ein solches freuen ;-)

BTW: Was sagt Deine Freundin/Frau dazu? :-)

von Kai K. (klaas)


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>Nach dem anschließen hats dann geraucht und ordentlich
>gestunken und jetzt sitz ich hier, hab das Teil aufgemacht und ne total
>verbrannte Spule vorgefunden ( siehe Anhang )

Da war keine Schutzsicherung drin?

von egal² (Gast)


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Jochen Fe. schrieb:
> Die Leiterplatte hat so wie es aussieht, nichts mitbekommen.

Dann schau doch nochmal ganz genau hin...

von b35 (Gast)


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Schlechte Nachrichten für Dich.
Der Widerstand besteht aus Manganin Draht (Isabellenhütte) und hat einen 
sehr niedrigen Temperaturkoeffizienten.
Was bei Dir gekokelt hat ist im Schaltbild R2a+R2b mit zusammen 784,4 
mOhm !, hat eine Genauigkeit von 1%. Der Teil R2a ist auf Deinem Foto 
nicht zu sehen. Reparabel ist das schon (wenn nicht noch mehr gelitten 
hat), vorausgesetzt man hat solchen Draht und ein genaues Milliohmmeter.
Der Tip von Walter ist gut, die Leute sind kompetent und äußerst 
hilfsbereit.
Das Vorhandene ist eingestellt (4 rote Pfeile), auch wenn das erste Bild 
nicht viel hilft. Die Unterlagen sind in schlechtem Zustand, habe 
versucht einen Kompromiss zwischen Dateigröße und Lesbarkeit zu finden.
Ach ja, das Teil ist nicht antik, nur alt.

von Frühlingserwachen (Gast)


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Ein abgeklärter Pragmatiker löst das Problem ganz elegant, indem er 
nicht etwa das Multimeter repariert, sondern ganz einfach die Frau 
wechselt.

Motto: "das Angenehme mit dem Nützlichen verbinden". ;-)

von oszi40 (Gast)


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WENN der Shunt durchgebrannt sein sollte, wäre noch die Frage zu klären, 
ob das Meßwerk/Zeiger noch gesund ist! Miß mal z.B. bei einer 
AA-Batterie die Spannung. und vergleiche den Wertmit Digitalvoltmeter.

von berliner (Gast)


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Anderer Tipp: ganz schnell ein neueres und viel besseres Messgerät 
kaufen

von Thomas D. (thomasderbastler)


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b35 schrieb:
> ein genaues Milliohmmeter

Sowas könntest schnell selber bauen. Eine präzise KSQ mit 100.0 mA 
Spannungsabfall direkt am Draht messen....Aber ich denke für Dich wird 
einfacher das Ding zum Hersteller schicken.

von b35 (Gast)


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berliner schrieb:
> Anderer Tipp: ganz schnell ein neueres und viel besseres Messgerät
> kaufen

Es geht nicht immer um das Bessere, es ist das Herz welches an manchen 
Dingen hängt (... hat mich ein Leben lang begleitet..., ...von meinem 
ersten Gehalt..., usw.).
Aber das verstehen die Jungen erst wenn sie selber alt sind.

von Walter R. (alte-fritz)


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Ahoi b35,

genauso ist es!!!

Es gibt Dinge, die für manch anderen Nonsens, Schrott, Gerümpel .. ist, 
jedoch für einen selbst das Größte!

Habe selbst noch so "olle" analoge Dinger in meinem Bunker, die auch 
noch zum Einsatz kommen, wo Digitale nur rumzappeln!

GW

von Sascha Tomato (Gast)


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Also...
Gleich- und Wechselspannungen scheint es noch genau zu messen. 
Allerdings hab ich grad einige Widerstände gemessen und dabei kam 
ziemlicher Blödsinn raus. Keine AHnung was ich jetzt machen soll. Selbst 
nen Shunt zu basteln kommt mir etwas gewagt vor. Immerhin gehts hier um 
ein Messgerät und da will man keine Ungenauigkeiten haben.

btw: Neues Messgerät/Frau kommt nicht in Frage ^^ Ihr Vater hängt an 
solchen Sachen (Messgerät).

von Läubi .. (laeubi) Benutzerseite


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Naja ruf halt an und frage was die Reparatur kosten würde, falls 
unwirtschaftlich sei ein Mann und sprich mit dem Schwiegervater, als 
Erinnerung taugt es ja auch in teildefektem Zustand... und auch der 
Schwiegervater wird schon das ein oder andere versemmelt haben.

Für die Zukunft: Kauf dir fürs grobe ein günstiges DMM ...

von radiostar (Gast)


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Ich würde bei Ebay ein gebrauchtes gerät kaufen, dann die Innereien 
tauschen. Dauert halt ein Weilchen, bis wieder mal ein MA 2H zum Verkauf 
ansteht.

von Läubi .. (laeubi) Benutzerseite


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Ja und mit Glück hat er dann zwei defekte Geräte  ;-)

von egal² (Gast)


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Läubi .. schrieb:
> Für die Zukunft: Kauf dir fürs grobe ein günstiges DMM ...

Ein denkbar schlechter Vorschlag! Dann gilt nämlich:

Läubi .. schrieb:
> ...mit Glück hat er dann zwei defekte Geräte

Ein besseres Multimeter (z.B. Fluke 179/Metrahit X-tra) hätte diese Art 
von Fehlbedienung unbeschadet überstanden. Lediglich eine neue Sicherung 
wäre fällig geworden.

von Ulrich (Gast)


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So schlimm sieht der Shunt doch noch gar nicht aus. Den könnte man 
vermultich sogar noch wieder in Form bringen. Die Genauigkeit könnte 
etwas gelitten haben, aber das könnte man relativ einfach kontrollieren 
und ggf. auch hinkriegen. Eine hohe Genauigkeit ist aber ohnehin nicht 
das Wichtigste an so eine Gerät.

Es sind aber vermutlich noch andere Widerstände betroffen, die man dann 
eher ersetzen müsste. Dann funktioniert auch die Widerstandsmessung 
wieder.

von radiostar (Gast)


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Läubi .. schrieb:
> Ja und mit Glück hat er dann zwei defekte Geräte  ;-)

Und wenn er Pech hat? =:-O

von Walter R. (alte-fritz)


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...ist sein Geld futsch und das "glückliche" Gerät obendrein

GW

von karadur (Gast)


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Hallo

nach Schaltung müssten R1 oder Tr1 defekt sein, da dort der Hauptstrom 
fließt. Ich würde da mal die Leiterbahnen überprüfen.

von Wilhelm F. (Gast)


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A. K. schrieb:

> Ich hatte so eine Aktion mal mit italienischer Wertarbeit gemacht, da
> war ein recht ähnlich aussehender Shunt drin.

Bestimmt ein ICE 680R aus den frühen 1970-ern, das hatte ich auch mal. 
Der Shunt für 10A war ein einfacher Kupferdraht, wie abisolierter 1,5 
Quadrat, nicht Konstantan. Verheizt habe ich aber einen exotischen 
Metallfilmwiderstand mit 5,76 Ohm in einem kleineren Strommeßbereich, wo 
nicht der dicke Shunt geschaltet ist, und ein paar OA95 
Germanium-Spitzendioden. Gute Wertarbeit war das Gerät auf jeden Fall, 
1% Toleranz waren für ein Analoggerät auch gut. Ich bekam das Gerät mit 
meinen damaligen geringen 1970-er-Jahre-Kenntnissen dann nicht mehr hin, 
und irgend jemand entsorgte es mal. Ich würde es auch heute wieder 
kaufen, Zeigerinstrumente sind nicht immer verkehrt.

Na ja, ich würde einfach versuchen, das Instrument mit irgend einem 
passenden Elektro-Starrdraht zu reparieren. Anhand der Schaltung könnte 
man den ungefähren Wert heraus bekommen, und dann vielleicht am Ende die 
Sache mit einem guten anderen Multimeter vergleichen.

Konstantandraht zu nehmen, erscheint auf den ersten Augenblick logisch. 
Die anderen Widerstände der Schaltung sind aber eben wahrscheinlich 
nicht aus Konstantan, müssen sich mit der Temperatur alle proportional 
verhalten, so daß man damit evtl. mehr verschlimmbessern würde, als gut 
machen.

von Sascha Tomato (Gast)


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b35 schrieb:
> Schlechte Nachrichten für Dich.
> Der Widerstand besteht aus Manganin Draht (Isabellenhütte) und hat einen
> sehr niedrigen Temperaturkoeffizienten.
> Was bei Dir gekokelt hat ist im Schaltbild R2a+R2b mit zusammen 784,4
> mOhm !, hat eine Genauigkeit von 1%. Der Teil R2a ist auf Deinem Foto
> nicht zu sehen. Reparabel ist das schon (wenn nicht noch mehr gelitten
> hat), vorausgesetzt man hat solchen Draht und ein genaues Milliohmmeter.
> Der Tip von Walter ist gut, die Leute sind kompetent und äußerst
> hilfsbereit.
> Das Vorhandene ist eingestellt (4 rote Pfeile), auch wenn das erste Bild
> nicht viel hilft. Die Unterlagen sind in schlechtem Zustand, habe
> versucht einen Kompromiss zwischen Dateigröße und Lesbarkeit zu finden.
> Ach ja, das Teil ist nicht antik, nur alt.

R2a sieht unbeschadet aus. R2b ist ja auch nicht ganz durch. die letzten 
5 Windungen von R2b stehen noch. Wo steht, dass die zusammen 784,4 mOhm 
haben? kann man auch rausfinden, welchen Widerstand R2b allein hat?

von b35 (Gast)


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Sascha Tomato schrieb:
> Wo steht, dass die zusammen 784,4 mOhm
> haben?

Im Schaltbild, am Widerstand. Ist der rote Pfeil zu klein?

von Helmut L. (helmi1)


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Leute das ist doch nicht so schwer das Teil zu reparieren.
Da loetet man fuer die Widerstand einen Draht ein dessen Widerstand 
etwas groesser ist als erforderlich. Dann mit dem Messgeraert ein 
funktionierendes in Reihe schalten und den Widerstand kuerzen bis es 
past. Das Teil ist doch kein Multimeter mit 6 1/2 Stellen. Der ganze 
Widerstand hat doch gerade 1% Genauigkeit. Also die Groessenordnung von 
Feld, Wald und Wiesenwiderstaaende.

Oder du nimmst einen Handelsueblichen 0.82 Ohm Widerstand und schaltest 
dem kleine Widerstaende parallel bist es passt.

von BeBeCe (Gast)


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Wilhelm Ferkes schrieb:
> Bestimmt ein ICE 680R aus den frühen 1970-ern, das hatte ich auch mal.
> Der Shunt für 10A war ein einfacher Kupferdraht, wie abisolierter 1,5
> Quadrat, nicht Konstantan.

Ich benutze heute noch zwei von den 680R. Die beiden 
Draht-Meßwiderstände (0,064 und 0,567 Ohm) sind aber nicht aus simplen 
Kupferdraht.

von Sascha Tomato (Gast)


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Helmut Lenzen schrieb:
> Leute das ist doch nicht so schwer das Teil zu reparieren.
> Da loetet man fuer die Widerstand einen Draht ein dessen Widerstand
> etwas groesser ist als erforderlich. Dann mit dem Messgeraert ein
> funktionierendes in Reihe schalten und den Widerstand kuerzen bis es
> past. Das Teil ist doch kein Multimeter mit 6 1/2 Stellen. Der ganze
> Widerstand hat doch gerade 1% Genauigkeit. Also die Groessenordnung von
> Feld, Wald und Wiesenwiderstaaende.
>
> Oder du nimmst einen Handelsueblichen 0.82 Ohm Widerstand und schaltest
> dem kleine Widerstaende parallel bist es passt.

Da müssen aber nachher 15A drüber gehen.

von Wilhelm F. (Gast)


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BeBeCe schrieb:

> Die beiden
> Draht-Meßwiderstände (0,064 und 0,567 Ohm) sind aber nicht aus simplen
> Kupferdraht.

Uuuups, der Draht sah farblich original wie Kupfer 1,5-er Draht 
abisoliert aus. Was gibt es denn da, was so aus sieht? Konstantan nicht.

von unbekannter (Gast)


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Meine Güte, sag dem ollen Schwiegervater doch einfach dass du es 
geschrottet hast und das du es versuchst zu reparieren. Dann kauf dir 
ein besseres DMM, baust dir aus z.B. einem Bleistift/Widerstandsdraht 
und der besagten Autobatterie eine Konstantstromquelle und wickelst aus 
Widerstandsdraht einen neuen Widerstand. Mit der Konstantstromquelle und 
deinem besseren DMM kalibrierst du die alte Gurke dann.

von Sascha Tomato (Gast)


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Wilhelm Ferkes schrieb:
> BeBeCe schrieb:
>
>> Die beiden
>> Draht-Meßwiderstände (0,064 und 0,567 Ohm) sind aber nicht aus simplen
>> Kupferdraht.
>
> Uuuups, der Draht sah farblich original wie Kupfer 1,5-er Draht
> abisoliert aus. Was gibt es denn da, was so aus sieht? Konstantan nicht.

Der draht von dem abgebrannten shunt hier sieht auch aus wie kupfer.

Hab jetzt bei ebay nen manganin flachdraht gefunden. Der hätte mit 1x0, 
5 mm sogar nen etwas größeren Querschnitt als der originale 0,7mm 
runddraht. Also ist es machbar, daraus nen passenden shunt zu wickeln? 
Dann würd ich mich da dran machen.

von BeBeCe (Gast)


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Wilhelm Ferkes schrieb:
> Uuuups, der Draht sah farblich original wie Kupfer 1,5-er Draht
> abisoliert aus. Was gibt es denn da, was so aus sieht? Konstantan nicht.

Manganindraht:

http://www.google.de/search?q=manganindraht&bav=on.2,or.r_qf.&bvm=bv.45960087,d.Yms&biw=1672&bih=1053&um=1&ie=UTF-8&hl=de&tbm=isch&source=og&sa=N&tab=wi&ei=unaGUfCpFs6EtQarx4DYBw

von BeBeCe (Gast)


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... und wenn er nicht mehr so schön glänzt, dann ist er eben korrodiert 
(Manganin hat eine geringe Korrosionsfestigkeit). Hier ganz gut zu sehen 
(Angebot nicht von mir):

http://www.ebay.it/itm/Ice-Supertester-680R-circuito-V-serie-Funzionante-/221219784773?pt=Radio_d_epoca_Grammofoni_e_Strumenti_musicali&hash=item3381ba0845

von Michi (Gast)


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BeBeCe schrieb:
> (Manganin hat eine geringe Korrosionsfestigkeit)
Der war ja lackiert, was den Gestank beim Abbrennen erklät.

von Helmut L. (helmi1)


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Sascha Tomato schrieb:
> Also ist es machbar, daraus nen passenden shunt zu wickeln?
> Dann würd ich mich da dran machen.

Ja, warum denn nicht. Was anderes macht der Hersteller auch nicht.
Und dann kalibrieren durch laengenaenderung.

von Stiller (Gast)


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Hoffentlich fliegst Du deswegen nicht aus dem Kreis des Vertrauens, 
Gaylord.

"Meine Frau, ihr Vater, sein Messgerät und ich"

von BeBeCe (Gast)


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Sascha Tomato schrieb:
> Hab jetzt bei ebay nen manganin flachdraht gefunden. Der hätte mit 1x0,
> 5 mm sogar nen etwas größeren Querschnitt als der originale 0,7mm
> runddraht. Also ist es machbar, daraus nen passenden shunt zu wickeln?
> Dann würd ich mich da dran machen.

Wenn der Draht ungefähr die richtigen Werte hat, ja. Ich würde trotzdem 
mal bei Gossen-Metrawatt fragen. Vielleicht ist ein Ersatz überraschend 
günstig!?

von b35 (Gast)


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Ich mags nicht glauben.

Im Schaltbild steht Manganin.

Spezialisten , davon gibt es viele, können auch Bratwurst einbauen.

von Wilhelm F. (Gast)


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BeBeCe schrieb:

> Manganindraht:

Also muß er nun Manganindraht oder das Original-Ersatzteil besorgen?



Sascha Tomato schrieb:

> Hab jetzt bei ebay nen manganin flachdraht gefunden. Der hätte mit 1x0,
> 5 mm sogar nen etwas größeren Querschnitt als der originale 0,7mm
> runddraht. Also ist es machbar, daraus nen passenden shunt zu wickeln?
> Dann würd ich mich da dran machen.

Das klingt doch gut.

Wenn ich hier zu Hause zu Experimentierzwecken irgend einen Widerstand 
im Milliohm- oder unteren Ohm-Bereich brauche, wickele ich mir sowas 
immer aus Draht selbst. Ich tue einen Teufel, da was extra zu bestellen. 
Es sei denn, für eine ausgesprochene Präzisionsanwendung.

von BeBeCe (Gast)


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Wilhelm Ferkes schrieb:
> Wenn ich hier zu Hause zu Experimentierzwecken irgend einen Widerstand
> im Milliohm- oder unteren Ohm-Bereich brauche, wickele ich mir sowas
> immer aus Draht selbst.

Ist dir denn schon mal in den Sinn gekommen warum man Konstantan- oder 
Manganin-Draht für solche Meßaufgaben bei hohen Strömen verwendet? 
Vielleicht der spezifische elektrische Widerstand (bzw. 
Temperaturkoeffizient)?

von Kai K. (klaas)


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>Meine Güte, sag dem ollen Schwiegervater doch einfach dass du es
>geschrottet hast und das du es versuchst zu reparieren.

Wahrscheinlich hat er den Shunt selbst schon einmal geschrottet und 
irgendeine Drahtwendel reingewürgt.

Ein Multimeter ohne Sicherung im Strommeßbereich ist doch sowieso 
Schrott, egal wie antik.

von Helmut L. (helmi1)


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Kai Klaas schrieb:
> Wahrscheinlich hat er den Shunt selbst schon einmal geschrottet und
> irgendeine Drahtwendel reingewürgt.
>
> Ein Multimeter ohne Sicherung im Strommeßbereich ist doch sowieso
> Schrott, egal wie antik.

Eben.

Nimm einen 1.5 Draht und gleich den bei Raumtemperatur ab. Meinst du dem 
SV wird das mit der Temperatur auffallen? Wenn er meckert bekommt er 
seine Tochter zurueck :=)

von egal² (Gast)


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Michi schrieb:
> Der war ja lackiert, was den Gestank beim Abbrennen erklät.

Dann schau Dir doch nochmal auf die Platine genauer an...

von Wilhelm F. (Gast)


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Kai Klaas schrieb:

> Ein Multimeter ohne Sicherung im Strommeßbereich ist doch sowieso
> Schrott, egal wie antik.

Das ist es. Mittelpreisige Geräte hatten keine Sicherungen, eher höher 
preisige.

Meine teueren Instrumente bei der Post hatten Sicherungen. Aber da war 
auch Geld, man kaufte nur das beste.



BeBeCe schrieb:

> Ist dir denn schon mal in den Sinn gekommen warum man Konstantan- oder
> Manganin-Draht für solche Meßaufgaben bei hohen Strömen verwendet?
> Vielleicht der spezifische elektrische Widerstand (bzw.
> Temperaturkoeffizient)?

Ja.



Helmut Lenzen schrieb:

> Nimm einen 1.5 Draht und gleich den bei Raumtemperatur ab.

Meistens verwendet man so ein Gerät eh nur in begrenzten angenehmeren 
Umgebungstemperaturen, sagen wir vielleicht 15-25°C. Deshalb würde ich 
persönlich auch einfachen Kupferdraht aus dem Baumarkt nehmen. Was soll 
es, manchmal interessieren bei einer 10A-Messung auch noch keine 3%.

Ein Grundlagen-Prof. sagte mal immer: Alles, was mehr als drei Stellen 
hat, muß man genauer hinterfragen gehen, oder viel Geld aus geben, und 
ist in der Praxis meistens Nonsens.

von Harald W. (wilhelms)


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Helmut Lenzen schrieb:

> Nimm einen 1.5 Draht und gleich den bei Raumtemperatur ab.

Der muss als Kupferdraht dann aber ziemlich lang werden. Wenns billig
sein soll, nimmt man eher einen Draht aus einem Fön/Toaster o.ä.
und schaltet dann soviele Drähte paralell, bis der Querschnitt stimmt.
Gruss
Harald

von b35 (Gast)


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Wilhelm Ferkes schrieb:
> Meistens verwendet man so ein Gerät eh nur in begrenzten angenehmeren
> Umgebungstemperaturen, sagen wir vielleicht 15-25°C.

Der Messstrom erwärmt den Widerstand nach Pv=I^2*R nicht unerheblich, 
die damaligen Entwickler habe sich dabei schon etwas dedacht.

Ich halte so ein Gebastel an einem geliehenen! Gerät für nicht besonders 
ehrenhaft.

von Tippgeber (Gast)


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Bei Conrad gibt es Widerstandsdraht Isachrom in verschiedenen Stärken. 
Tk ist laut Datenblatt 10^-6/K.

http://www.produktinfo.conrad.com/datenblaetter/400000-424999/421201-da-01-de-WIDERSTANDSDRAHT_ISACHROM_60_10_METER.pdf

von Wilhelm F. (Gast)


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b35 schrieb:

> Ich halte so ein Gebastel an einem geliehenen! Gerät für nicht besonders
> ehrenhaft.

Geliehen: Da hast du Recht. --> Originalteil bestellen. Wenn sonst aus 
dem Gerät nicht noch was anderes angegriffen wurde. Wer weiß?



Harald Wilhelms schrieb:

> Wenns billig
> sein soll, nimmt man eher einen Draht aus einem Fön/Toaster

Ich hab ja gerade mal meinen Toaster kalt gemessen. 57 Ohm für 220V. Ein 
uralter Rowenta von 1970, Anschlußleistung 1kW. Damit erreicht er kalt 
noch nicht mal ganz die Nennleistung, noch nicht mal jetzt mit erhöhten 
230V im Netz.

von Kai K. (klaas)


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>Wenns billig sein soll, nimmt man eher einen Draht aus einem Fön/Toaster

Zuerst hatte der Schwiegervater nur ein kaputtes Multimeter und jetzt 
kommt noch der Fön und Toaster dazu...

von unangenehm (Gast)


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Ich denke, dass dürfte der vernünftigste Vorschlag sein um den Haussegen 
zu bewahren.

Walter R. schrieb:
> wenn machbar, würde ich das AMM an Metrawatt zur Rep. senden und gleich
> eine Kalibrierung durchführen lassen. Das Dingens kann man dann techn.
> wieder als Neu betrachten.

Kai Klaas schrieb:
> Zuerst hatte der Schwiegervater nur ein kaputtes Multimeter und jetzt
> kommt noch der Fön und Toaster dazu...
rofl Der war wirklich gut!

von U. B. (Gast)


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> Zuerst hatte der Schwiegervater nur ein kaputtes Multimeter und jetzt
> kommt noch der Fön und Toaster dazu...

Kreativ sein: beides geht doch noch zu gebrauchen:

Beim Föni ist die Nur-Pusten-Stellung "Kalt" die klassische 
Stromsparstufe; und welcher handelsübliche Brotröster hat schon eine 
solche Option ???   ;-)

von Paul Baumann (Gast)


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Wenn er mit dem Widerstandsdraht aus dem Toaster das Meßgerät reparieren
kann, dann kann der Schwiegervater ja dann mit dessen Hilfe feststellen,
daß der Toaster defekt ist....

Flücht
;-)
MfG Paul

von Bernd F. (metallfunk)


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Grins:

Grüße Bernd

von (prx) A. K. (prx)


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Paul Baumann schrieb:
> Wenn er mit dem Widerstandsdraht aus dem Toaster das Meßgerät reparieren
> kann, dann kann der Schwiegervater ja dann mit dessen Hilfe feststellen,
> daß der Toaster defekt ist....

Da kann er den alten Draht aus dem Messgerät einbauen. Der fällt da 
nicht weiter auf.

von mhh (Gast)


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Für den Hausfrieden:

Vor dem einfügen der Ersatzlösung den Lapsus beichten und die Lösung 
anbieten. Kostet zwar Überwindung, aber nicht den Schwiegervater.  :)

(Wenn er Dich mag, wird das auch nach der Beichte so bleiben.)

von Sascha Tomato (Gast)


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Also. Ich hab die funktionen jetzt noch mal weitgehend getestet. Einzig 
die 15A gleich- und wechselstrommessung bringt keine verlässlichen 
ergebnisse mehr. Der R1 ist heil, besteht auch aus nem relativ massiven 
blech. Der R2a scheint unbeschadet und der manganin draht ist bestellt.

von Gregor B. (Gast)


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Also, ich würde Gossen anrufen.
Wenn es das Metrahit 2A ist, dann bauen sie das heute noch. Kostet 258€ 
bei Eibtron.

von Paul Baumann (Gast)


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Der Schwiegervater spricht zu ihm:
"So, wie viele Schwiegerväter,
lieh ich Dir mein Multimeter,
dringend hätt' ich es gebraucht,
doch nun ist es abgeraucht.

Behandel meine Tochter gut,
halt' sie nicht an die Phase
sonst zieh' ich Dir die Ohren lang
und dreh' an Deiner Nase!"

;-)
MfG Paul

von BeBeCe (Gast)


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Sascha Tomato schrieb:
> der manganin draht ist bestellt

Warum hast du den gegrillten Meßwiderstand nicht herausgelötet, 
'abgewickelt' (nicht einfach lang ziehen) und wieder wie eine Spule 
schön aufgewickelt (mit Abstand zwischen den Windungen). Vielleicht 
funktioniert er ja noch. :-)

Allerdings würde ich die Leiterbahnen auch noch kontrollieren. Die 
Pertinaxplatine ist ganz schön angekokelt.

von Sascha Tomato (Gast)


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BeBeCe schrieb:
> Sascha Tomato schrieb:
>> der manganin draht ist bestellt
>
> Warum hast du den gegrillten Meßwiderstand nicht herausgelötet,
> 'abgewickelt' (nicht einfach lang ziehen) und wieder wie eine Spule
> schön aufgewickelt (mit Abstand zwischen den Windungen). Vielleicht
> funktioniert er ja noch. :-)
>
> Allerdings würde ich die Leiterbahnen auch noch kontrollieren. Die
> Pertinaxplatine ist ganz schön angekokelt.

Der ist schon extrem deformiert und hat am ansatz nen stark verringerten 
durchmesser. Sieht allgemein stark instabil und formverändert aus. Die 
platine scheint nur oberflächlich verbrannt. Auf der anderen seite sieht 
man nicht den Hauch davon was auf der Rückseite geschah.

von Martin S. (sirnails)


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BeBeCe schrieb:
> Warum hast du den gegrillten Meßwiderstand nicht herausgelötet,
> 'abgewickelt' (nicht einfach lang ziehen) und wieder wie eine Spule
> schön aufgewickelt (mit Abstand zwischen den Windungen). Vielleicht
> funktioniert er ja noch. :-)

Also ich hab bisher bei allen Drähten die Erfahrung gemacht, dass - so 
sie denn so heiß wurden, dass sie sich verformt haben, bzw. geschmolzen 
sind - sie sich nicht mehr biegen lassen.

von Wilhelm F. (Gast)


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Sascha Tomato schrieb:

> Der ist schon extrem deformiert und hat am ansatz nen stark verringerten
> durchmesser.

Vielleicht gibt es nahe der Einlötstelle der Platine noch ein originales 
Stück. Aber so ein Draht ist doch dankbar! Denn ich killte auf deine Art 
auch ein Multimeter im 10A-Bereich. Ein vergossener Shunt mit dem ganzen 
Widerstandsarray für alle Meßbereiche war 3 mm weit auseinander 
gesprengt, da ging gar nichts mehr, Gerät direkt für die Tonne.

von J. A. (gajk)


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Stiller schrieb:
> Hoffentlich fliegst Du deswegen nicht aus dem Kreis des Vertrauens,
> Gaylord.
>
> "Meine Frau, ihr Vater, sein Messgerät und ich"

Die Frage ist halt, unter welcher Flagge Sascha in den Hafen der Ehe 
eingelaufen ist. Als erfolgreicher Elektronik-Experte, der auch in der 
Lage ist, seine Tochter (des Schwiegervaters) und die aus der Ehe 
enstehenden 12 Kinder versorgen zu können?

Dann wäre es natürlich peinlich, jetzt nen "Kurzen" zugeben zu müssen...

Ansonsten: Karten auf den Tisch! Wenn der Vater selber schon ein 
Messgerät hat, wird er es vielleicht auch mal aufschrauben oder schon 
mal aufgeschraubt haben.

Ich würde mal sagen er ärgert sich MEHR, wenn er später das Dings 
aufmacht und auf ein Wolleknäuel Manganindraht stößt als wenn Sascha im 
sagt: Schwiegervater setzt dich, es ist was schreckliches passiert.

Wenn dann im Hintergrund noch Feuerwehrfahrzeuge zu hören sind und 
Sascha kommt mit dem läppischen Messgerät, wird sich SV freuen wie an 
Weihnachten.

P.S. Last but not least: Sacha sollte sich freuen, dass er nix von der 
SchwiegerMUTTER abgefackelt hat. DAS sind die richtigen Probleme im 
Leben.

von Helmut L. (helmi1)


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J. Ad. schrieb:
> P.S. Last but not least: Sacha sollte sich freuen, dass er nix von der
> SchwiegerMUTTER abgefackelt hat. DAS sind die richtigen Probleme im
> Leben.

Hat die etwa die richtig teuren Messgeräte jenseits der 10K€ Klasse :=)

von (prx) A. K. (prx)


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Helmut Lenzen schrieb:
> Hat die etwa die richtig teuren Messgeräte jenseits der 10K€ Klasse :=)

Vermutlich nicht, aber vielleicht der besagte Fön.

von Marek N. (Gast)


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Ja echt ey!
Stellt euch vor, er hätte die Autobatterie mit dem Spektrum-Analyzer der 
Schwiegermutter gemessen -- natürlich ohne DC-Block!

von J. A. (gajk)


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Helmut Lenzen schrieb:
> J. Ad. schrieb:
>> P.S. Last but not least: Sacha sollte sich freuen, dass er nix von der
>> SchwiegerMUTTER abgefackelt hat. DAS sind die richtigen Probleme im
>> Leben.
>
> Hat die etwa die richtig teuren Messgeräte jenseits der 10K€ Klasse :=)

Ob auf dem Schrank gewischt ist, wird mit dem Zeigefinger gemessen. 
Eichprotokoll ist da auch gleich mit dabei... :-)

von Nase (Gast)


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Die nächste Frage wäre, den netten Geruch aus dem Gerät zu bekommen ...

von J. A. (gajk)


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Nase schrieb:
> Die nächste Frage wäre, den netten Geruch aus dem Gerät zu bekommen ...

Tja, mit Humor nehmen. Lieber das Messgerät durchgebrannt als die Frau.

von Antik (Gast)


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Helmut Lenzen schrieb:
> J. Ad. schrieb:
>> P.S. Last but not least: Sacha sollte sich freuen, dass er nix von der
>> SchwiegerMUTTER abgefackelt hat. DAS sind die richtigen Probleme im
>> Leben.
>
> Hat die etwa die richtig teuren Messgeräte jenseits der 10K€ Klasse :=)

Das Teil gilt bald als Antiquität. Seine Kinder oder die Kinder der 
Kinder haben damit ein Erbe. Unterschätze den Wert nicht.

von Kai K. (klaas)


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>P.S. Last but not least: Sacha sollte sich freuen, dass er nix von der
>SchwiegerMUTTER abgefackelt hat. DAS sind die richtigen Probleme im
>Leben.

Das Ganze kommt mir vor, wie der Sketch von Loriot: "Das Bild hängt 
schief...". Habe selten so gelacht wie in diesem Thread!

Sascha, ich glaube nicht, daß der Schwiegervater das antike Multimeter 
als etwas wirklich Wertvolles betrachtet. Wahrscheinlich lacht er sich 
halb tot, wenn du ihm die Geschichte von deinem Mißgeschick erzählst. 
Und wer sagt denn, daß das Teil nicht schon vorher defekt war???

von Konrad S. (maybee)


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"Schwiegerpapa, es gibt nur eine Möglichkeit, wie du verhindern kannst, 
dass deine Tochter zur Witwe wird! Aber dafür musst du jetzt ganz stark 
sein und dich erstmal hinsetzen ..." ;-)

von Guter Rat (Gast)


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Sascha Tomato schrieb:
> Ihr Vater killt mich, wenn ich ihm das
> beichten muss.

Tut er sowieso: wahrscheinlich hat er das hier schon lange mitgelesen.

Das erinnert mich an einen Fall in der Nachbarschaft wo das Kind heulend 
zur Mama in den Garten lief: Mama ich habe beim abtrocknen die Glaskanne 
der Kaffeemaschine fallen gelassen.
Anstatt der erwarteten Strafpredigt vom Vater kam dann nur: Endlich ein 
Grund für einen Vollautomaten.

von Thomas S. (thom45)


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Helmut Lenzen schrieb:

> Nimm einen 1.5 Draht und gleich den bei Raumtemperatur ab. Meinst du dem
> SV wird das mit der Temperatur auffallen? Wenn er meckert bekommt er
> seine Tochter zurueck :=)

Exzellente Idee. Vielleicht wird ihm diese Rückgabe vergütet. :-))))

von Martin S. (sirnails)


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J. Ad. schrieb:
> Helmut Lenzen schrieb:
>> J. Ad. schrieb:
>>> P.S. Last but not least: Sacha sollte sich freuen, dass er nix von der
>>> SchwiegerMUTTER abgefackelt hat. DAS sind die richtigen Probleme im
>>> Leben.
>>
>> Hat die etwa die richtig teuren Messgeräte jenseits der 10K€ Klasse :=)
>
> Ob auf dem Schrank gewischt ist, wird mit dem Zeigefinger gemessen.
> Eichprotokoll ist da auch gleich mit dabei... :-)

Sehr sehr teures Messgerät. Allerdings genauso nervig wie Windows XP. 
Wenn es neu ist, dann funktioniert es, man hat Spaß damit, man versteht 
sich. Aber mit der Zeit wird es immer langsamer, bringt immer mehr 
Fehlermeldungen (Gemecker), und man nutzt dann halt doch nur die 
gleichen drei Knöpfe: Start, Ausführen und Beenden. Und wenn man dann 
schwermütig Richtung Windows 7 blinzelt, bekommt man einen Anschiss und 
das XP ist beleidigt. Mit der Zeit wird der Unterhalt auch immer teurer. 
Am Anfang hat ein neuer Desktophintergrund noch frischen Wind 
hineingebracht, irgendwann müssen es schon teure Programme wie 
Tuneup-Utilities, das Botox des XP, sein.

Ob der Schwiegervater über "Format Frau:\" dankbar wäre?

von J. A. (gajk)


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Martin Schwaikert schrieb:
> J. Ad. schrieb:
>> Helmut Lenzen schrieb:

> Ob der Schwiegervater über "Format Frau:\" dankbar wäre?

Da fällt mir ein: Wir hatten mal einen uns zugeteilten "Beratungschef", 
der sich an unseren Win3.1-Rechner zu schaffen machte. Also zu einer 
Zeit, als erst mal das DOS kam und man dann am prompt "win" eingeben 
musste.

Da haben wir den Prompt einfach mal umgetauft in "enter password:" - und 
Ruhe war!

von Thomas S. (thom45)


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J. Ad. schrieb:
> Martin Schwaikert schrieb:
>> J. Ad. schrieb:
>>> Helmut Lenzen schrieb:
>
>> Ob der Schwiegervater über "Format Frau:\" dankbar wäre?
>
> Da fällt mir ein: Wir hatten mal einen uns zugeteilten,
> der sich an unseren Win3.1-Rechner zu schaffen machte. Also zu einer
> Zeit, als erst mal das DOS kam und man dann am prompt "win" eingeben
> musste.

Als sich die andern mit DOS um die Ohren geschlagen haben, tat ich das 
selbe viel lieber mit TOS. Und natürlich mit GEM. Gehörte ja dazu... 
:-)))

> Da haben wir den Prompt einfach mal umgetauft in "enter password:" - und
> Ruhe war!

Wieso? Musste der "Beratungschef" nach seinem Besuch beim Pissiater zur 
Endstation Klappsmühle?

Fragen über Fragen... :-)))

von Wusel D. (stefanfrings_de)


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Sei einfach ehrlich und Beichte ihm, was passiert ist.
Sowas kann doch jedem mal passieren. Wenn ich Dein Schwiegervater wäre, 
würde ich mich wahlweise entscheiden:

a) Du sollst mir ein neues Meßgerät MEINER Wahl bezahlen, natürlich eins 
mit fairem Preis

oder

b) Du sollst die Reparaturkosten tragen

oder

c) Ich repariere es selbst und du schuldest mir einen Gefallen.

Mach Dich nicht verrückt, Schwiegerväter sind keine Hausdrachen - das 
sind nur die Schwiegermütter. Die sollte von der Sache am Besten nichts 
erfahren.

Gar nicht lustige fände ich, wenn Du mir ein schlecht repariertes Gerät 
zurück gibst, das nicht mehr gut ist und die Sache verheimlichst. Wenn 
ich das herausbekommen würde, dann wäre ich richtig sauer auf Dich.

Lügen und Verschlagenheit ist 10x schlechter, als Bockmist bauen und 
gestehen. So sehe ich das jedenfalls.

von oszi40 (Gast)


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Stefan Frings schrieb:
> a) Du sollst mir ein neues Meßgerät MEINER Wahl bezahlen, natürlich eins
> mit fairem Preis

Preis damals 171.00 DM Quelle: 
http://www.radiomuseum.org/r/metrawatt_ma_2h.html

Preis heute? + Kasten Bier zur Schmerzstillung?
http://www.pollin.de/shop/suchergebnis.html?S_TEXT=multimeter&log=internal

von Wusel D. (stefanfrings_de)


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Pollin wäre bei mir allerdings ein Ausschlußkriterium. Die haben mir zu 
oft Müll verkauft.

von Kai K. (klaas)


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>Pollin wäre bei mir allerdings ein Ausschlußkriterium. Die haben mir zu
>oft Müll verkauft.

Und die haben auch keine Föns und Toaster...

von mhh (Gast)


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von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Sascha Tomato schrieb:
> Auf der anderen seite sieht
> man nicht den Hauch davon was auf der Rückseite geschah.

Haste Glück gehabt.  Verkohltes Pertiknacks hätte dir zusätzliche
Nebendwiderstände in sehr kreativen Anordnungen in die Schaltung
eingebracht. ;-)

von Harald W. (wilhelms)


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Jörg Wunsch schrieb:

>> Auf der anderen seite sieht
>> man nicht den Hauch davon was auf der Rückseite geschah.
>
> Haste Glück gehabt.  Verkohltes Pertiknacks hätte dir zusätzliche
> Nebendwiderstände in sehr kreativen Anordnungen in die Schaltung
> eingebracht. ;-)

...bringt aber parallel zu 784,4 mOhm keinen grossen Unterschied.
Gruss
Harald

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Harald Wilhelms schrieb:

>> Verkohltes Pertiknacks hätte dir zusätzliche
>> Nebendwiderstände in sehr kreativen Anordnungen in die Schaltung
>> eingebracht. ;-)
>
> ...bringt aber parallel zu 784,4 mOhm keinen grossen Unterschied.

Vermutlich (sehr genau kann man das oben in den Scans nicht erkennen)
gehen da aber noch andere Leiterzüge drunter durch.

von Harald W. (wilhelms)


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Jörg Wunsch schrieb:
> Harald Wilhelms schrieb:
>
>>> Verkohltes Pertiknacks hätte dir zusätzliche
>>> Nebendwiderstände in sehr kreativen Anordnungen in die Schaltung
>>> eingebracht. ;-)
>>
>> ...bringt aber parallel zu 784,4 mOhm keinen grossen Unterschied.
>
> Vermutlich (sehr genau kann man das oben in den Scans nicht erkennen)
> gehen da aber noch andere Leiterzüge drunter durch.

Ja, eine gründliche Reinigung mit Alkohol ist auf jeden Fall sinnvoll.
Irgendwie erscheint mir der Wert für einen 10A-Bereich sowieso zu gross.
Gruss
Harald

von J. A. (gajk)


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Vielleicht der der SV ja auch eher sparsam und hat sich nur deshalb 
nicht schon ein neues Messgerät gekauft, weil das alte ja noch 
funktionierte...

Da freut er sich vielleicht, wenn es der Bub abgefackelt hat und ihm ein 
schickes Digitalmessgerät "ersetzt".

Wenn der das notdürftig reparierte Gerät mal aufmacht und dir 
dahinterkommt, dann hält er dich auch für nen falschen Fuffziger.

Also: Bekennerschreiben!

von Kai K. (klaas)


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>Wenn der das notdürftig reparierte Gerät mal aufmacht und dir
>dahinterkommt, dann hält er dich auch für nen falschen Fuffziger.

Was, schon so alt?

von Thomas S. (thom45)


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Stefan Frings schrieb:

> Pollin wäre bei mir allerdings ein Ausschlußkriterium. Die haben mir zu
> oft Müll verkauft.

Hi mikrocontroller.net-Folks,

Und wie sieht's mit "Conrad" aus? Etwa besser?
Da lachen ja die Hühner. :-(

Ich habe soeben eine leide AEG-Telefon-Geschichte hinter mir. Das erste 
Telefon summte zwischendurch im aufgelegten Hörer. Immer etwa 10 
Sekunden lang. Tagsüber störte das nicht. Aber in der Nacht. 
Eingeschickt für einen Umtausch. Mit dem neu zugesandten selben 
Telefon-Typ der selbe Bockmist. Ich habe erneut das Telefon eingeschickt 
und verlangte eine Gutschrift, die ich bekommen werde.

Die Umtriebe, die man dabei hat kommen, in wenig Euro/Std umgerechnet, 
wesentlich teurer, als das  AEG-VOXTEL-C115 kostet.

Ich kaufe kuhzünftig beim Hohen-C nur noch ganz einfache Dinge, wo eine 
gewisse Wahrscheinlichkeit besteht kein Bockmist mehr zu bekommen. Ich 
hatte schon anderen Ärger mit dem Hohen-C, wie z.B. mit einer Funkuhr. 
Aaaaarghhh

Auch mal eine Infrarot-Fernsteuerung zum Schalten, als Bausatz.  Das war 
sogar ein "CONRAD"-Produkt. Die Reichweite war unbrauchbar. Ich 
untersuchte kurzerhand die Schaltung und verbesserte mit sehr wenig 
Aufwand die Endstufe. Danach war die Reichweite exzellent gut. Wenn 
"CONRAD" fähige Schaltungsentwickler (gehabt) hätte, hätten sie das 
ebenso gut koennen, wie ich es tat und das ohne Mehrpreis.

So dieser selbsterlebte Hohe-C-Bullshit musste mal raus. Warum nicht 
hier...?

Vielleicht verbessert sich das Hohe-C, wenn sie u.a. zufällig hier 
landen und diese ernst gemeinten und wahrhaften Lobeshymnen mitlesen. Es 
gibt auch WWW-Seiten wo das Hohe-C mit Lobeshymnen beweihräuchert wird.

Im umgekehrten Fall würde ich das Hohe-C ehrlich loben. Versteht sich 
von selbst, ohne Wenn und Aber. Aber Kritik muss sein, wenn sie 
berechtigt ist. Und das ist sie.

Gruss und schoenen Feierabend,
Thomas

PS.: Nur Ärgern, wenn es sich lohnt! :-)

von Patrick (Gast)


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Stefan Frings schrieb:
> Sei einfach ehrlich und Beichte ihm, was passiert ist.
> Sowas kann doch jedem mal passieren. Wenn ich Dein Schwiegervater wäre,
> würde ich mich wahlweise entscheiden:
>
> a) Du sollst mir ein neues Meßgerät MEINER Wahl bezahlen, natürlich eins
> mit fairem Preis
>
> oder
>
> b) Du sollst die Reparaturkosten tragen
>
> oder
>
> c) Ich repariere es selbst und du schuldest mir einen Gefallen.
>
> Mach Dich nicht verrückt, Schwiegerväter sind keine Hausdrachen - das
> sind nur die Schwiegermütter. Die sollte von der Sache am Besten nichts
> erfahren.
>
> Gar nicht lustige fände ich, wenn Du mir ein schlecht repariertes Gerät
> zurück gibst, das nicht mehr gut ist und die Sache verheimlichst. Wenn
> ich das herausbekommen würde, dann wäre ich richtig sauer auf Dich.
>
> Lügen und Verschlagenheit ist 10x schlechter, als Bockmist bauen und
> gestehen. So sehe ich das jedenfalls.

Volle Zustimmung.

Auch hier gilt (wie überall im Leben): Du hast Mist gebaut, und Du 
allein bist dafür verantwortlich, also hab auch die Eier und stehe dazu.

Gut; keine Ahnung, wie Euer Verhältnis ist, und das hier:

> Ihr Vater killt mich, wenn ich ihm das
> beichten muss.

klingt ja auch nicht all zu positiv (wobei für mich als Schwiegersohn 
hier die Frage wäre, inwieweit Du mit "Ihrer" Familie klarkommst, denn 
diese "kaufst" Du ja grundsätzlich mit und musst zwangsläufig auch mehr 
oder weniger häufig gut mit ihnen auskommen).
Wenn sich von mir allerdings jemand (unabhängig davon, wer) etwas leiht, 
dieses beschädigt und dann versucht, den Vorfall zu vertuschen, so wird 
das mit massivem Vertrauensverlust geahndet. Wird der Vorfall hingegen 
gebeichtet - meine Güte; sowas passiert einfach mal. Wir sind alle nur 
Menschen und machen Fehler (d. h. sind nicht perfekt). Wenn mir 
derjenige einen gleichwertigen Ersatz beschafft oder mir die Kosten zur 
Beschaffung erstattet, ist doch gar nichts passiert...

von Frank M. (frank_m35)


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Hier wurde ja schon alles gesagt, meine Vorgehensweise:
Dem Schwiegervater es beichten mit dem Hinweis, dass du dich schon 
erkundigt hast, dass es nur der Shunt zu sein scheint, dessen Werte du 
schon weißt (siehe ein Post in diesem Thread), und dass du diesen 
ersetzen könntest, mit einem besseren, Konstantan.
Dann kaufst du dir einen Widerstandsdraht mit geeignetem Durchmesser, 
aus dem Datenbklatt entnimmst du die Werte um die benötigte Länge zu 
berechnen, schneidest diese dir zurecht, wickelst es zu einer Spule und 
baust ihn ein. Mit einer KSQ kannst du dann das Messgerät sogar noch 
'eichen' und ggf. den Draht verkürzen.

Böse sollte da kein normaler Mensch werden, da es eben ein Unfall war 
und er sieht, dass es dir nicht egal ist und du sogar eine Lösung hast. 
Im besten Fall sagt er, dass es halb so schlimm sei und kauft sich bei 
nächster Gelegenheit einfach ein neues Multimeter.

von Dave C. (dave_chappelle)


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Wie ist die Story eigentlich ausgegangen?

von Kai K. (klaas)


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Wahrscheinlich kann er nicht mehr antworten...

von Dave C. (dave_chappelle)


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Kai Klaas schrieb:
> Wahrscheinlich kann er nicht mehr antworten...

Hoffe nicht :)

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