Hallo zusammen, für Modellbauzwecke benötige ich einen 20x LiPo-Lader, der max. 20 Einzelzellen gleichzeitig laden kann. Aus China gibt's ja schön billige Module basierend auf dem TP4056 für gut 1 Euro pro Kanal: http://www.electrodragon.com/?product=1a-lithium-battery-charger-module-wminiusb Ich habe mir auch shon ausreichend viele bestellt und sie funktionieren auch wie gewünscht. Den Ladewiderstand habe ich auf 12k geändert, damit der Ladestrom 100 mA beträgt (sind 100 mAh Zellen). Mein Problem ist, dass der TP4056 wie auch deutlich teurere Ladecontroller von Microchip oder Maxim bei ca. 10% des Ladestroms abschalten und den LiPo als voll betrachten. Für übliche LiPo-Nutzung ist das auch O.K. und schont den Akku, da er so nie ganz voll wird und nicht lange im schädlichen Bereich mit hoher Spannungslage bleibt. Die Spannung sackt sogar nach dem "Ladeende" ein gutes Stück nach unten (sieht man in den Datenblättern). Für meine Zwecke ist das aber kontraproduktiv, da ich aus Gewichtsgründen wirklich das letzte Quäntchen Energie aus dem Akku quetschen will - und das muß da erst mal rein. Ein Controller wie der MAX 1811 lässt nach dem Ende der Ladung die Spannung von 4,2V stehen und der Akku wird so nach und nach schön voll. Da geht bei der 10%-Schwelle nur die LED aus, aber effektiv lädt er weiter. Dummerweise kostet ein MAX 1811 aber über 3 Euro und bei 20 Kanälen sind das dann über 60 Euro - und der Ladestrom ist auch nur entweder 100 mA oder 500 mA. Ich hätte es aber gerne flexibler und günstiger. Darum habe ich mir oben angehängte Schaltung überlegt: Eine Spannungsreferenz aus TL431 erzeugt 4,2V, die dann über jeweils einen Spannungsfolger an die 20 Kanäle gelegt wird. Über einen Widerstand von 160 Ohm wird sichergestellt, dass nicht mit mehr als 5 mA nachgeladen wird. So wie ich es sehe sollte das funktionieren und denn der TP4056 verträgt das, schließlich muß der auch damit rechnen, dass ein voll geladener Akku angeschlossen wird. Benötige ich noch irgendwo Kondensatoren um evtl. Schwingneigungen zu unterdrücken? Hat jemand eine bessere Idee? Gruß, Bernd
Wenn du mit 1C lädst und bei C/10 aufhörst rechne erstmal nach wie viel mehr du noch in die Zelle bekommst wenn du den Ladestrom z.B. erst bei C/20 statt C/10 beendest. Wenn die Zelle und die Kontaktierung(!) i.O. sind macht das typischerweise weniger als 1% aus. Wenn es bei C/10 beim Abschalten einen merklichen Spannungsabfall gibt ist eh was anderes faul.
rcc schrieb: > Wenn du mit 1C lädst und bei C/10 aufhörst rechne erstmal nach wie viel > mehr du noch in die Zelle bekommst wenn du den Ladestrom z.B. erst bei > C/20 statt C/10 beendest. Wenn die Zelle und die Kontaktierung(!) i.O. > sind macht das typischerweise weniger als 1% aus. Wenn es bei C/10 beim > Abschalten einen merklichen Spannungsabfall gibt ist eh was anderes > faul. Der Spannungsabfall ist wohl normal. Ich habe mal einen Ausschnitt aus einem Microchip-Datenblatt angehängt, bei dem man das bai 180 s (schwach) erkennen kann. Dann noch zwei Bildchen der Spannung von einer eigenen Messung mit dem TP4056 (an einer 100 mAh Zelle). Da sieht man deutlich, wie die Spannung nach dem Abschalten (nach ca. 4000 s) um 10 mV wegsackt. Als letztes Bild noch die Strommessung (eines anderen Ladevorgangs). Die Messung war eine indirekte Strommessung (über den Spannungsabfall am 400 mOhm Widerstand) und ist entsprechend verrauscht, aber man sieht die Abschaltschwelle deutlich. Vielleicht ist das bei "normalen" LiPos auf Handy und Co. nicht so ausgeprägt wie bei Hochstromzellen, die man innerhalb von ein paar Minuten leerzieht? Gruß, Bernd
10mV sind jetzt nicht gerade "ein gutes Stück" (vor allem wenn man sich die typischen Messtoleranzen da noch mit anschaut) In Deinem vorletzten Bild sackt die Spannung auch nur um 5mV ein, alles was danach kommt ist Relaxation in der Zelle, die hat man immer wenn man nicht gerade 4 oder 5h lang CV Laden will. Der kleine Abfall ist aber normal, kommt direkt ausm ohmschen Gesetz Aus deinem letzten Bild kannst Du dir grob ausrechnen was noch in die Zelle reingeht wenn man den Cut-Off-Strom kleiner macht, einfach die Stromkurve weiterinterpolieren und dann mal drüber integrieren. Mehr als 1% wird das nicht.
rcc schrieb: > 10mV sind jetzt nicht gerade "ein gutes Stück" (vor allem wenn man sich > die typischen Messtoleranzen da noch mit anschaut) > In Deinem vorletzten Bild sackt die Spannung auch nur um 5mV ein, alles > was danach kommt ist Relaxation in der Zelle, die hat man immer wenn man > nicht gerade 4 oder 5h lang CV Laden will. Der kleine Abfall ist aber > normal, kommt direkt ausm ohmschen Gesetz > Aus deinem letzten Bild kannst Du dir grob ausrechnen was noch in die > Zelle reingeht wenn man den Cut-Off-Strom kleiner macht, einfach die > Stromkurve weiterinterpolieren und dann mal drüber integrieren. Mehr als > 1% wird das nicht. Hallo rcc, Das Problem ist, dass ich den Cut-Off-Strom gar nicht beeinflussen kann, da der TP4056 eben nur diese eine Schwelle bei 10% kennt. Ich vermute aber, dass mir tatsächlich Energie fehlt, denn ich kann beim Fliegen einen Unterschied erkennen, wenn ich eine Zelle, die mit dem MTP4056 geladen wurde mit einer Zelle vergleiche, die ca. 24h lang an einem Ladegerät mit CV (am Schluss) geladen wurde. Die finale Spannungslage beim CV-Lader ist 4.216 V (gemessen mit dem gleichen Multimeter wie für die Messungen oben) und Relexation gibt's erwartungsgemäß auch keine nennenswerte mehr, denn nach 10 Minuten ohne Ladegerät liegt die Spannung am Akku beim 4,215 V). Wenn ich mir die Steigung der Spannung im linearen Bereich von 1000 s bis 2000 s und um 3000 s ansehe, dann komme ich ca. auf 100 µV/s (bei 85 mA Ladestrom). Mit dem CV-Lader komme ich wie geschrieben auf 4,216 V. Mit dem TP4056 nach der Relaxation auf 4,172 V. Das ergibt also eine Differenz von 44 mV. Ausgehend von einer Steigung von 100 µV/s könnte man also noch 440 s länger laden, was bei 85 mA eine zusätzliche Ladung von 10 mAh bedeutet. Bei einem 160 mAh Akku ist das schon ordentlich (6 % mehr). Wenn man das auf die Spitze treiben würde und bis zur erlaubten maximalen Spannung von 4,23V ginge (erlauben alle Hersteller; manche erlauben auch 4,25V und gefährlich wird's ab 4,3 V), dann ergäbe das eine zusätzliche Ladung von knapp 14 mAh (9 % mehr). Nun sind 9 % natürlich nicht sehr viel, aber die Modelle, die ich fliege operieren ziemlich am Ende der Leistungsfähigkeit von LiPos generell und es gibt eigentlich nur zwei Markenzellen, mit denen man halbwegs brauchbare Leistungen erhält, der Rest bricht aufgrund der relativ hohen Stromentnahme bei manchen Manövern weg (Low-Voltage-Cutoff). Mir scheint, dass sich CV am Ende für mich lohnen könnte, da ich die Akkus ohnehin mehrere Stunden nach dem Leerfliegen nicht mehr benötige, da die Konzentration nach 30 - 40 Minuten fliegen weg ist und ohnehin eine längere Pause (nächster Tag) nötig ist. Sprich - mir bringt's nichts, wenn der Akku nach 1h wieder voll wäre. Gruß, Bernd
Hallo zusammen, ich habe die Idee mit den OPVs aus meinem ersten Posting wieder verworfen und mir noch eine leicht andere Lösung überlegt. Ist auch minimal billiger, da's den TL431 (Original ST) für unter 10 ct gibt wenn man 100 nimmt und ich sowieso genug Metallfilm-Widerstände rumliegen habe, die ich dank SMD immer seltener brauche. Wenn ich dem Ausgang eines jeden TP4056 die beigefügte Schaltung nachschalte, dann müsste ich eigentlich nachgeschaltetes CV-Laden hinbekommen. Mit R1 und R2 komme ich auf einen maximalen Strom von unter 5mA in der Nachladephase. R2 habe ich drin, damit garantiert nie der Fall auftritt, dass der TP4056 aufgrund von leicht unterschiedlichen Spannungsschwellen zwischen TP4056 und TL431 seine 100 mA komplett in den TL431 schickt. In diesem Falle würde er nie sein 10%-Limit erreichen und den TL431 wohl irgendwann thermisch plattmachen. Mit den 20 Ohm fließt bei den kleinen Spannungsdifferenzen, die worst-case zu erwarten wären (bei schlechtem Abgleich über R3/R4) ein Strom, der immer kleiner sein wird als die 10 mA, bei denen der TP4056 abschaltet. Die exakte CV-Spannung würde ich über R3/R4 und einen hochohmigen Widerstand parallel zu einem der beiden Widerstände abgleichen (habe noch einen LT 1021 CCN8-5 mit initial ±0.05 % als Referenz fürs Multimeter rumliegen). Die Genauigkeit/Stabililität des TL431 müsste doch nach "Handabgleich" bei offenem Aufbau (kaum Temperaturschwankungen) und ziemlich stabilen 5V Versorgung (lokaler DC/DC-Wandler) ausreichen - oder? Leider gibt's keine Angaben zur Stabilität über die Zeit, sondern nur über die Temperatur. Hat da jemand Erfahrungen bzw. eine Meinung dazu? Gruß, Bernd
Bernd O. schrieb: > Die Genauigkeit/Stabililität des TL431 müsste doch nach "Handabgleich" > bei offenem Aufbau (kaum Temperaturschwankungen) und ziemlich stabilen > 5V Versorgung (lokaler DC/DC-Wandler) ausreichen - oder? Leider gibt's > keine Angaben zur Stabilität über die Zeit, sondern nur über die > Temperatur. Hat da jemand Erfahrungen bzw. eine Meinung dazu? Hallo nochmals, wenn hier gerade wohl alle Vatertag feiern, dann antworte ich mir einfach mal selbst ;-) Ich habe mir die Auswirkung der thermischen Stabilität nun mal genauer angesehen - und das sieht sehr gut aus in Punkto "Sicherheit vor zu hoher Spannung", denn die wesentlichen Temperaturabhängigkeiten, die die Schaltung aufweist sind die Temperaturabhängigkeit der Referenzspannung und die Temperaturabhängigkeit des Eingangsstroms am Referenzeingang. - Temperaturabhängkgkeit Referenzspannung: Sie beträgt maximal 17 mV über den gesamten Temperaturbereich aber praktischerweise liegt das Maximum der Referenzspannung bei Raumtemperatur und die Minima bei höheren oder niedrigeren Temperaturen. Wenn ich also bei Raumtemperatur abgleiche, dann kann die CV-Spannung am Lipo über diese Temperaturabhängigkeit nur kleiner werden. Im Extremfall wären das dann 17 mV * (4,2V/2.5V) = ca. 30 mV weniger am Lipo. - Temperaturabhängigkeit des Eingangsstroms am Referenzeingang: Sie beträgt maximal 1,2 µA über den gesamten Temperaturbereich. Über den Innenwiderstand des Spannungsteilers (ca. 4,8 kOhm) entspricht das einer Spannungsänderung von maximal 6 mV. Auf die Spannung am LiPo hochgerechnet (4.2V/2.5V) wären das dann max. 9 mV. Hier ist es so, dass der Strom mit steigender Temperatur sinkt. Der Spannungsabfall am Innenwiderstand des Spannungsteilers sinkt dann ebenfalls und am Referenzeingang des TL431 steigt die Spannung an, was der TL431 mit einer Absenkung der LiPo-Spannung kompensieren wird. Es ist also so, dass bei Erwärmung die CV-Spannung praktischerweise sinkt. Für Temperaturen um 0°C wären es maximal ein paar (2-3) Millivolt mehr, was aber vermutlich von der sinkenden Referenzspannung (über)kompensiert wird und selbst wenn nicht keine Rolle spielen sollte. => Damit kann ich gut leben, denn wenn ich mal 0°C oder 70°C im Wohnzimmer habe ist es mir bestimmt egal, wenn die LiPos nicht ganz voll werden ;-) Jetzt sind noch zwei Dinge ungeklärt: 1) Die Angaben im Datenblatt gehen von einem Querstrom von 10 mA aus, ich brauche aber nur 5 mA. Hier vermute ich, dass sich die Parameter bezüglich Temperaturabhängigkeit bei niedrigerem Strom nicht nennenswert ändern. Weiß hier jemand genaueres? 2) Es gibt keine Angaben zur Langzeitstabilität des TL431? Jedenfalls konnte ich keine finden. Gruß, Bernd
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