Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Fragen zu Abschirmgehäuse / EMV


von Peter A. (Gast)


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Hallo,

ich ich möchte eine Schaltung vor Elektromagnetischer Strahlung 
schützen. Darum hab ich mir ein Weißblechgehäuse zugelegt, indem ich die 
Platine unterbringen möchte.

Nun, Deckel drauf, für jede Leitung ein Loch bohren (1x differenzielles 
Signal und GND/VCC) und gut ist alles?

Oder was gibt es da zu beachten?
Durchführungskondensatoren?
Ist es sinnvoll das Gehäuse mit dem GND der Schaltung zu verbinden, oder 
warum nicht?

Auch über Links und Literatur zum Thema Abschirmung und EMV wäre ich 
dankbar!

Gruß Peter

von Anja (Gast)


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Peter A. schrieb:
> ich ich möchte eine Schaltung vor Elektromagnetischer Strahlung
> schützen.

Welche Frequenz?

Peter A. schrieb:
> und gut ist alles?
Fast

Peter A. schrieb:
> Durchführungskondensatoren?
Besser ist das. Alternativ eine echte Schirmung.

Peter A. schrieb:
> Ist es sinnvoll das Gehäuse mit dem GND der Schaltung zu verbinden, oder
> warum nicht?
Zu dem Thema wirst du so viele verschiedene Meinungen erhalten wie 
Antworten.
Wenn Du ein "ideales" Gehäuse hast ist es der EMV egal solange du keine 
Masseschleifen aufziehst. In der Praxis sieht es allerdings meistens 
anders aus.

Gruß Anja

von Kai K. (klaas)


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>Oder was gibt es da zu beachten?

Du mußt den Faradayischen Käfig auch über die Kabel ausdehnen. Also, 
abgeschirmte Leitungen verwenden und den Kabeschirm 360° mit dem Gehäuse 
verbinden, sodaß ein durchgehender und ununterbrochener Faradayischer 
Schirm entsteht.

Alle Leitungen an nur einer Stelle in das Gehäuse führen. Sonst zwingst 
du Störungen dazu bei unvollkommener Schirmung und Filterung teilweise 
durch die Schaltung zu fließen, also in das Innere des Gehäuses 
einzudringen.

>Ist es sinnvoll das Gehäuse mit dem GND der Schaltung zu verbinden, oder
>warum nicht?

Wenn das Gehäuse nicht auf dem gleichen Potential wie die Signalmasse 
liegt, verwandelt sich die Abschirmung in das Gegenteil und strahlt 
Störungen in die Schaltung ein. Also, natürlich das Gehäuse mit der 
Signalmasse verbinden, entweder hart, also mit direkter Verbindung, oder 
weich, über einen 10nF/1kV Kondensator.

>Durchführungskondensatoren?

Macht nur Sinn, wenn das entsprechende Signal auch kapazitiv mit der 
Gehäusemasse verbunden werden darf, also DC- oder Versorgungsspannungen. 
Aber nicht alle Signale dürfen über die Kapazität eines 
Durchführungskondensators mit der Gehäusemasse verbunden werden. Bei 
abgeschirmten Leitungen ist das ja auch garnicht erforderlich.

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