Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Bandpass 2. Ordnung mit sehr kleiner Bandbreite


von Marco R. (marco__)


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Guten Tag

Hoffe das stimmt was ich jetzt schreibe:
Die Ordnung eines Bandpasses zeigt doch auf, wie steil dieser Bandpass 
ist (Dämpfung pro Dekade) und die Bandbreite eines Bandpasses zeigt die 
Frequenzbreite bei 3dB auf ?

Jetzt ist meine Frage: Was passiert, wenn man einen Bandpass 2. Ordnung 
hat und eine Bandbreite von (jetzt übertrieben) 1Hz wählt ? Man kann ja 
dann die Steilheit des Filters mit der Ordnung und mit der Bandbreite 
einstellen oder seh ich einen Zusammenhang nicht ?


Freundliche Grüsse

Marco

von Daniel V. (danvet)


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Marco R. schrieb:
> Guten Tag
>
> Hoffe das stimmt was ich jetzt schreibe:
> Die Ordnung eines Bandpasses zeigt doch auf, wie steil dieser Bandpass
> ist (Dämpfung pro Dekade) und die Bandbreite eines Bandpasses zeigt die
> Frequenzbreite bei 3dB auf ?

Richtig.

>
> Jetzt ist meine Frage: Was passiert, wenn man einen Bandpass 2. Ordnung
> hat und eine Bandbreite von (jetzt übertrieben) 1Hz wählt ? Man kann ja
> dann die Steilheit des Filters mit der Ordnung und mit der Bandbreite
> einstellen oder seh ich einen Zusammenhang nicht ?

Du ziehst falsche Schlüsse. Zeichne doch mal deine Kurven auf, 
vielleicht wirds dann klarer.

von Dave C. (dave_chappelle)


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Die Steilheit deiner Kurve wird bei einem Bandpass zweiter Ordnung immer
40dB Abfall/Dekade sein.

von Purzel H. (hacky)


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Die beiden Groessen Guete und Frequenz unabhaengig einzustellen ist 
nicht wirklich trivial. Resp. es gibt Schaltungen, die koennen das.

von Yalu X. (yalu) (Moderator)


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Dave Chappelle schrieb:
> Die Steilheit deiner Kurve wird bei einem Bandpass zweiter Ordnung immer
> 40dB Abfall/Dekade sein.

Kleine Korrektur: Es sind nur 20 dB/Dekade.

von Ulrich (Gast)


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Die Ordnung bestimmt die Dämpfung weit ab vom Durchlaßbereich. Dort 
gelten die 20 dB/ Dekade.
Im Durchlaßbereich bzw. nahe dran wird die Kurve von der Güte bestimmt - 
so kann z.B. ein Quarzfilter eine geringe Bandbreite haben, auch wenn er 
als Ganze eher als Filter 2. Ordung anzusehen ist. Für eine 
Resonanzfrequenz von 32 kHz wären 1 Hz sogar relativ realistisch.

von Purzel H. (hacky)


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Ein Quarz kann uebrigens eine Guete von 10^6 haben. Ein Quarz hat sicher 
eine viel hoehere Ordnung wie die 20dB/Dekade. Deswegen hat ein 
Quarzfilter von einer Bandbreite von nicht mal 1%, schnell mal 6 oder 7 
Quarze parallel.
Das Problem von extrem schmalbandigen Filtern ist deren 
Frequenzstabilitaet. Sei das aufgrund von Temperaturdriften, 
Spannungsabhengigkeiten, Bauteiletoleranzen. Ja. Man kann Tracken... 
dann wird's aufwendig. Wenn man sich also anschickt einen Quarz als 
Filter fuer einen Lock-in zu verwenden, muss man extrem praezise auf 
diese Frequenz hin mischen. Ein zweiter Quarz mit derselben Frequenz 
kann schon zu weit daneben sein.

von Kai K. (klaas)


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>Die Ordnung eines Bandpasses zeigt doch auf, wie steil dieser Bandpass
>ist (Dämpfung pro Dekade)...

Nein, wieso? Wenn der zweipolige Bandpaß resoniert, kannt der 
Frequenzgang beliebig steil werden.

von Marco R. (marco__)


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Danke für die Antworten hat mir geholfen.

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