Forum: Mechanik, Gehäuse, Werkzeug Wie Bohrt man richtig Alu-Platten ?


von Bert (Gast)


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Hallo,

ich habe eine Aluplatte gebohrt bloß das Ergebniss sieht zum "Kotzen" 
aus.
Stärke: 1,5mm
Bohrdurchmesser: 8,5mm
Vergebohrt mit 3mm

Das Alu hat es nicht gebohrt sondern richtig Ausgerissen.

Bild:
http://s7.directupload.net/images/130508/2k3r2yfw.jpg

Ich habe verschiedene Drehzahlen ausprobiert.
Wenn es schnell war hatte ich ein "Dreieckiges" Loch.
Wenn es langsam war hat es das Alu ausgerissen.

Es ist ein neuer Metallbohrer, er Eiert auch nicht.

Was zum Teufel mache ich falsch?

????


Gruß

: Verschoben durch Moderator
von Lukas T. (tapy)


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Es fehlt wohl an der hinreichenden Kühlung.
Persönlich halt' ich's mit Alu wie mit Glas: Schale, Wasser rein, Platte 
rein und Loch durch. Allerdings mit "so mittlerer Drehzahl". Aber dafür 
gibt's von den Puristen gleich auf's Dach.

von Alex B. (pugvonstardock)


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Hmmm,

Bei Spülen aus Stahlblech nimmt man Schälbohrer und bohrt von klein auf 
groß damit man keine graten hat.

Weiss nur nicht obs bei Alu genau so gut klappt.

von oszi40 (Gast)


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Bohrständer? j/n
Maschinenschraubstock?

Dünnes Blech bohren ist nicht einfach. Behelfsweise das Blech fest 
zwischen Sperrholzplatten spannen könnte helfen. Da es aber Alu ist, ist 
es auch noch kratzemfindlich. Dagegen hilft evtl. Klebestereifen. Sonst 
wäre noch ein Stufenbohrer oder aufreiben eine Möglichkeit. Je nach 
Material kann auch Anschliffwinkel ungünstig sein.

von amateur (Gast)


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Geringer Vorschub und vorher ordentlich fixieren. Schmieren hilft nicht 
nur in der Politik.

Wenn vorhanden: Blech- oder Schälbohrer bis kurz vor Passend und den
                Rest mit passendem Normalo. Wird aber auch nix, wenn
                bei diesen Dicke-/Durchmesserrelationen nicht gut
                befestigt.

Bei großen Flächen kann es sinnvoll sein auch das "Abheben" zu 
verhindern.

von Frank M. (frank_m35)


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Ich nehme Stufenbohrer, nur damit wird's bei mir richtig rund, mit einem 
normalen Bohrer eben meist oval. Ebenso lässt es sich mit diesen 
Stufenbohreren auch schön entgraten.

von Torsten K. (Gast)


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Das wirst Du mit einem normalen Bohrer mit typischerweise 118 Grad 
Spitzenwinkel nicht wirklich schaffen. Versuche mal mit 1 oder 2 mm 
vorzubohren und nimm dann einen Holzbohrer (vorbohren wegen der 
Holzbohrerspitze). Keine schnelle Drehzahl.

Üblicherweise nimmt man einen Blechbohrer (umgeschliffenen Stahlbohrer) 
um Bleche zu bohren (die kommen Holzbohrern sehr nahe)

Ggf. noch eine Holzplatte unterlegen und beides mit einer Spannzwinge 
befestigen... denn Vorsicht... Bleche sind tückisch und neigen dazu beim 
Bohren hochgezogen zu werden... und unser Reflex führt gerne dazu da 
eingreifen zu wollen, was zu Bösen Verletzungen führen kann. Daher 
festklemmen.

von HildeK (Gast)


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Bohrer für Alu haben einen anderen Spitzen- und Drallwinkel als für 
Stahl.
Hier sind ein paar Hinweise: 
http://forum.zerspanungsbude.net/viewtopic.php?f=37&t=6625

von Torsten K. (Gast)


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Falls Du bereit bist Geld auszugeben, hier nur noch als Nachtrag zu 
meinem obigen Thread... Blechbohrer bei einem Versender

http://www.handwerker-versand.de/Elektrowerkzeug-Zubehoer/Bohrer/Metallbohrer/Blechbohrer?XTCsid=67803800f597924f28b2b54577dbaaeb

Wobei das mit dem Holzbohrer auch geht, wenn man nicht ständig Bleche 
bohren will

von Michi (Gast)


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Bis 20mm mit "über Mitte" schneidendem Schlichtfräser (einer der vier 
Schneiden geht über den Mittelpunkt hinaus und kann dadurch auch in das 
Material eintauchen, sprich auch dort Spanabnahme gewährleisten). 
Darüber hinaus bis ca. 100mm mit rotierendem Meissel alias 
Kreisschneider. Noch größere Durchmesser mit Wasserstrahlschneidanlage. 
In allen genannten Fällen bekommt man perfekte Schnittkanten.

von Georg W. (gaestle)


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Ist das Reinalu? Das ist sehr weich und lässt sich nur schlecht 
bearbeiten. Da gibt es diesen Trichter am Auslauf. Außerdem hat das 
Material geschmiert (Werkzeug nicht sauber geschliffen?). Ich würde auch 
Schäl- oder Stufenbohrer bei mäßiger Drehzahl empfehlen. Da gibt es auch 
kein Problem mit dem Einhaken wenn der Bohrer austritt. Aber es geht 
auch mit einem normalen Bohrer für Metall, wenn er richtig scharf ist, 
dann empfiehlt es sich aber wie bereits geschrieben eine Unterlage, die 
mit durchbohrt wird.

von herbert (Gast)


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Bohrer für Aluminium hat nicht jeder.Eigentlich bohrt man das Millimeter 
weise auf. Stufenbohrer ist auch gut wenn es ein guter in 
Werkstattqualität ist. Natürlich bekommt man wie immer auch billiges zu 
kaufen und dann ist der Jammer groß. Schmieren wie bei Alu üblich mit 
Spiritus. Dann sollte das doch gehen. Ist die Bohrung durch ein falsches 
vorgehen schon unrund muß man zur Feile greifen und nacharbeiten bevor 
man mit einem Bohrer weitermachen kann.

von Dietrich L. (dietrichl)


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Als Schmiermittel für Alu solltest Du mal Spiritus versuchen.

von Andi_73 (Gast)


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Auch ich verwende zum Bohren von Aluminium oder Kupfer Spiritus zur 
Kühlung.
Das Schmieren und ausreissen wird hierdurch verhindert.

von Hans K. (Firma: privat) (sepp222) Flattr this


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Bei Alu nehme ich nur Spiritus in einer Wegerfspritze mit Nadel,es 
stinkt
halt nach Spiritus.

                                Gruß Hans

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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Zum Entgraten gibts ein spezielles Werkzeug, z.B. bei ELV Nr. 68100469 
mit Bitanschluss, ein Messer in Kurbelform, das man im Loch herumleiern 
soll.
Ich hab sowas mit Griff, bin aber nicht sehr überzeugt von der Wirkung. 
Der Rand ist schnell unregelmäßg und zu weit angefast.

von Hans K. (Firma: privat) (sepp222) Flattr this


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Um ein Loch in Alu zu endgraten machen habe ich ein Spitzsenkersortiment 
bis
25 mm,bei mir sind es 6 St. Der kleinste hat 3 Schneiden,der größte 5 
Schneiden.Den Entgrater nehme ich nur für Messing oder Stahl.

                              Gruß   Hans

von herbert (Gast)


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Recht ordentlich funktionieren Querlochsenker. Aber eben nicht die 
billigsten. Meinen günstigen Kegelsenker kannst in die Tonne 
werfen....hätte besser etwas mehr ausgegeben und ein deutsches 
Markenprodukt gekauft. Auch wenn es zunächst teuer ist aber der Bastler 
braucht es immer wieder und ein schönes Ergebnis freut ja auch...

von dolf (Gast)


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Bert schrieb:
> Das Alu hat es nicht gebohrt sondern richtig Ausgerissen.

mein örtlicher werzeugmacher hat mir mal aus hss bohrern lochkreisbohrer 
zurecht geschliffen.
in der mitte ne zentrierspitze und eine schneide außen.
körnen, ansetzen, loch drin.

von herbert (Gast)


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dolf schrieb:
> mein örtlicher werzeugmacher hat mir mal aus hss bohrern lochkreisbohrer
> zurecht geschliffen.

Mit maschinell geschliffenen Bohrern kann mann nicht gut senken.Da muß 
man mit Gefühl händisch nachschleifen. Habe das in meiner Lehrzeit lange 
genug üben müssen. Wie so ein Senker danach aussieht hängt vom Material 
ab für das er gedacht ist. Fertige Senkbohrer habe ich auch nicht 
ausgeliehen...;-)Ob das ein junger Werkzeugmacher oder Feinmechaniker 
heute noch lernen muß ..keine Ahnung.

von Nicolas S. (Gast)


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Hallo Herbert,
kannst Du das mit den Senkern näher erläutern oder eine ausführlichere 
Quelle nennen?

Klar paßt der Spitzenwinkel nicht (90° oder 180° bei Senkern und 120° 
bei Bohrern), aber gibt es sonst noch Unterschiede?

Mir ist mal aufgefallen, daß in den Fällen, wo ich einen Bohrer zum 
Senken mißbrauchen mußte öfter mal der Anschnitt sehr deutlich in der 
Senkung sichtbar blieb.

Viele Grüße
Nicolas

von Martin S. (sirnails)


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Bei Alu gibt es halt ein paar Sachen, die man beachten muss:

1) Alu muss eingespannt werden, z.B. mit Schraubzwingen.
2) Normale HSS-Bohrer sind normalerweise ungeeignet. Alu-Bohrer haben 
einen anderen Winkel an der Hauptschneide. Teilweise sind Alu-Bohrer 
auch leicht spitz angeschliffen.
3) Stumpfe Bohrer gehören schonmal tunlichst entsorgt. Ich schleppe seit 
Jahren ein paar Nieten mit mir herum, die immer wieder den Weg in die 
Schublade finden.

von herbert (Gast)


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Nicolas S. schrieb:
> kannst Du das mit den Senkern näher erläutern oder eine ausführlichere
> Quelle nennen?
>
> Klar paßt der Spitzenwinkel nicht (90° oder 180° bei Senkern und 120°
> bei Bohrern), aber gibt es sonst noch Unterschiede?
>
> Mir ist mal aufgefallen, daß in den Fällen, wo ich einen Bohrer zum
> Senken mißbrauchen mußte öfter mal der Anschnitt sehr deutlich in der
> Senkung sichtbar blieb.

Es gibt wohl keine Spiralbohrer zu kaufen die "Senkerqualität" haben. 
Diese Eigenschaft ergibt sich aus dem speziellem Schliff welcher vom 
tradidionellem
Maschinenschliff abweicht. Der Spitzenwinkel passend zur Senschraube ist 
das was man frei Auge beim schleifen leicht beurteilen kann aber die 
anderen "Feinheiten"wie Schneidwinkel,Freifläche bzw. Hinterschliff habe 
ich nie nachgemessen. Ist auch nicht so wichtig wenn er top schneidet. 
Da wurde viel probiert und nicht nur eine Probesenkung gemacht. Jedes 
Material Stahl,Messing Alu braucht was anderes. Ich bin eigentlich schon 
zu weit weg von der händischen schleiferei. Wichtig ist halt wie ich 
immer erwähne ,dass man Qualitätswerkzeug kauft also dort wo Werstätten 
einkaufen gehen. Es zahlt sich beim Ergebnis immer aus denn wer arbeitet 
schon gerne mit Sachen die rattern,  eiern und einen Grat an anderer 
Stelle erzeugen.

von Paule H. (stk500-besitzer)


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herbert schrieb:
> Wichtig ist halt wie ich
> immer erwähne ,dass man Qualitätswerkzeug kauft also dort wo Werstätten
> einkaufen gehen. Es zahlt sich beim Ergebnis immer aus denn wer arbeitet
> schon gerne mit Sachen die rattern,  eiern und einen Grat an anderer
> Stelle erzeugen.

Worin besteht denn der Unterschied zwischen einem HSS-Bohrer aus dem 
Baumarkt und einem aus einem Werkzeugfachmarkt für den 
Heimwerker/Kleinserienfertiger?
Man kann auch mit Fachmannwerkzeug krumme Löcher bohren.

Zum Entgraten kann man auch gerne mal einen größeren Bohrer verwenden - 
es geht dabei darum, den Grat zu entfernen. Nach DIN ist das natürlich 
Pfusch, aber schon seit Jahrzehnten Praxis.
Zum Senken benutzt man natürlich Senker mit einem definierten 
Spitzenwinkel.

Alublech kann man übrigens wunderbar mit einem flachgeschliffenen 
HSS-Bohrer bohren. Die Mittelschneide sollte man aber stehen lassen...

von herbert (Gast)


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Paule H. schrieb:
> Worin besteht denn der Unterschied zwischen einem HSS-Bohrer aus dem
> Baumarkt und einem aus einem Werkzeugfachmarkt für den
> Heimwerker/Kleinserienfertiger?

Also das wesentliche besteht wohl darin, dass Qualitätswerkszeug einen 
Namen hat und die spezifikationen dem entsprechen was draufsteht. Ein 
Qualitätswerkzeug durchläuft meist mehrere Kontrollprozesse wo auch 
selektiert wird. Billiges Werkzeug wird so verkauft wie es zb. in China 
gefertigt wurde. Der deutsche Importeur verkauft die ungesehen. Es gibt 
Markenfirmen die zwar auch in China einkaufen aber scharfe 
Kontrollprozesse eingebaut haben. HSS ist nicht gleich HSS...auch da 
wird getürkt. Ein Markenhersteller garantiert für sein Produkt. Ich habe 
zb. Chinesenbohrer gesehen die wurden als rundgeschliffen verkauft und 
eierten trotzdem.Einen Senker kannst daraus nie schleifen. Außerdem 
waren die unsymetrisch geschliffen.Geh mal zu Jeddeloh und Konsorten die 
verkaufen so eine Schrott. Für gute HSS Bohrer mit Kassette 1-6mm 0,1mm 
steigend muß man etwa 80 Euro aufwärts rechnen wobei man dabei billiger 
wegkommt als wenn du alles einzeln kaufst. Du kannst die auch für unter 
dreißig haben wennst dich ärgern willst. Markenbohrer haben auch einen 
sauberen Schaft und eine gut lesbare Größenangabe. Schrottbohrer sehen 
am Schaft wie abgebissen aus lesen kann man die Größe oft auch nicht. 
Dafür sind die oft goldig angemalt.;-)

von Martin S. (sirnails)


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Herbert bringt es schon gut auf den Punkt.

Oftmals wird bei den Billigst-Teilen am Material gespart. HSS ist nicht 
gleich HSS sondern bezeichnet eine ganze Werkstoffgruppe. Neben der 
relativ teuren Legierungen im Vergleich zum auch bei Billigwerkzeugen 
anzutreffenden Werkzeugstahl wird bei billigen HSS-Bohrern gerne der 
aufwändige, und damit kostenintensive Härteprozess verkürzt. Die 
Legierung enthält vor dem Härten einen hohen Anteil an Austenit (einer 
metallischen Phase) die durch das langsame Anlassen in Martensit 
überführt wird (ebenfalls eine metallische Phase aber mit deutlich 
größerer Härte). Außerdem werden durch Diffusionsprozesse Carbide 
ausgeschieden, die dann eine sog. Ausscheidungshärtung bewirken.

Renommierte Hersteller lassen sich die Fertigung also auch etwas kosten, 
bei China-Massenware kann hier gut und gerne verzichtet werden.

Das Ergebnis ist allerdings sehr schnell zu erleben: Einmal in härteren 
Stahl gebohrt werden die Billigbohrer sofort stumpf. Ein hochwertiger 
Bohrer kann regelrecht traktiert werden, und verzeiht einem dies 
anstandslos (gut, natürlich wird auch dieser stumpf, aber eben lange 
nicht so schnell, wie billige).

Darüber hinaus gibt es natürlich noch die Kobalt- oder 
Titanbeschichtungen. Wie der Name schon suggeriert: Bei billigen Bohrer 
wird hier lediglich beschichtet (z.B. durch Galvanisieren), bei guten 
Bohrer wird legiert. Ganz abgesehen davon sorgt diese Beschichtung im 
Handgebrauch für keine nennenswerten Vorteile. Im Maschineneinsatz 
(CNC), bei welchem die Schnittdaten der Werkzeuge berücksichtigt wird, 
kann so ein Bohrer im Grenzbereich mit einer deutlich höheren Standzeit 
aufwarten, als ein klassischer HSS Bohrer. Allerdings sind diese 
beschichteten Bohrer (HSS-E Bohrer) auch, so es denn gute sind, gleich 
deutlich teurer.

Ich habe hier einen Satz Industriebohrer, der lediglich 0,5er Abstufung 
ab 1mm besitzt und ab 10 - 18 nur 1er Schritte beinhaltet. Der Satz hat 
170 Euro gekostet. Wenn man V2A/V4A bearbeiten will, und nicht für jedes 
Loch einen neuen Bohrer kaufen möchte, dann kommt man um so einen Satz 
kaum herum. Allerdings sind auch diese Bohrer bei V2A innerhalb weniger 
Löcher stumpf.

Darüber hinaus gibt es auch bei Qualitätsbohrern Unterschiede. Der 
klassische HSS-Bohrer hat einen festen Spitzenwinkel und ist auf 
Rundlauf geschliffen. Es gibt auch bessere Bohrer, die an der Spitze 
leicht zylindrisch angeschliffen sind, um eine bessere Zentrierung zu 
erhalten. Weiterhin werden gute HSS-Bohrer auch leicht konisch 
geschliffen, damit der Schaft der Bohrers nicht die Oberfläche der 
Bohrung zerscheuert.

von Nicolas S. (Gast)


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Martin Schwaikert schrieb:
> Die
> Legierung enthält vor dem Härten einen hohen Anteil an Austenit (einer
> metallischen Phase) die durch das langsame Anlassen in Martensit
> überführt wird

Hmm..... HSS und austenitischer Staht schließen sich irgendwie aus. Und 
durch das Anlassen wird der Stahl normal nicht noch härter, sondern 
wieder etwas duktiler.

Viele Grüße
Nicolas

von Nicolas S. (Gast)


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Hoppla - HSS hat tatsächlich metastabile austenitische Phasen. Da hat 
mich meine Erinnerung wohl etwas getrübt. Nichtsdestotrotz wird durch 
das Anlassen das Werkzeug wieder weicher.

von herbert (Gast)


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Nicolas S. schrieb:
> Nichtsdestotrotz wird durch
> das Anlassen das Werkzeug wieder weicher.

Es wird eine Gebrauchshärte erzielt...weil durchgehärtete Teile auch 
brechen können. Ach ich hätte noch ein Töpfchen blaue Anlassfarbe zum 
abgeben...

von Tom K. (ez81)


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dolf schrieb:
> mein örtlicher werzeugmacher hat mir mal aus hss bohrern lochkreisbohrer
> zurecht geschliffen.
> in der mitte ne zentrierspitze und eine schneide außen.
> körnen, ansetzen, loch drin.

Holzbohrer mit Zentrierspitze kommen dem recht nah (allerdings muss man 
~1mm vorbohren, so dass die Zentrierspitze eine Führung hat) und sind 
aus dem üblichen Baumarktsortiment das geeignetste Werkzeug für Alublech 
(auch wenn die Metaller jetzt toben werden).

von Nicolas S. (Gast)


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herbert schrieb:
> Ach ich hätte noch ein Töpfchen blaue Anlassfarbe zum
> abgeben...

Hmmmm.....tauschst Du gegen einen Alumagneten?

von Martin S. (sirnails)


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Ich biete ein Paar Siemens Lufthaken.

von Mechaniker (Gast)


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>> körnen, ansetzen,

mit Hammer draufschlagen

 >> loch drin.

Nennt sich "Stanzen".

von neanderthaler (Gast)


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Die unrunde Lochform liegt weniger am Material, als vielmehr am dünnen 
Blech. Also im (Holz-)Paket bohren und ordentlich spannen, dann klappts 
auch mit preiswerten Standard-118°-Bohrern.
Als Alternative hab ich mir zum Dünnblechbohren in freier Wildbahn ein 
paar Bohrer mit Spitzenwinkel 90° und annähernd 0° Freiwinkel 
zurechtgeschliffen. Eigentlich als Senker gedacht, lassen sich danit 
dünne Bleche in ausreichender Qualität bohren. Drehzahl reduzieren!
Versuch mach kluch.

von F. F. (foldi)


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Georg W. schrieb:
> Ist das Reinalu? Das ist sehr weich und lässt sich nur schlecht
> bearbeiten. Da gibt es diesen Trichter am Auslauf. Außerdem hat das
> Material geschmiert (Werkzeug nicht sauber geschliffen?). Ich würde auch
> Schäl- oder Stufenbohrer bei mäßiger Drehzahl empfehlen. Da gibt es auch
> kein Problem mit dem Einhaken wenn der Bohrer austritt. Aber es geht
> auch mit einem normalen Bohrer für Metall, wenn er richtig scharf ist,
> dann empfiehlt es sich aber wie bereits geschrieben eine Unterlage, die
> mit durchbohrt wird.

Das mit dem nicht scharfen Bohrer könnte stimmen, wenn der TO nicht 
gesagt hätte, dass der Bohrer neu war.
Anstatt langsamer Drehzahl würde ich ich eher mit hoher Drehzahl bohren, 
aber mit ganz wenig Vorschub (also ganz wenig drücken. Klotz, der mit 
durchgebohrt wird, gehört da runter. Vorbohren ist selbstverständlich.
Ich kann das auch so bohren, ohne Klotz und auch ohne, dass es ein Ei 
wird.
Wirklich am Ende den Druck ganz von der Maschine nehmen. Das ist die 
einzige Kunst daran.
Als Fluggerätemechaniker, der ich bin, musste ich früher (mache das 
schon lange nicht mehr) ganz viel in Alu bohren.
Wenn du das so immer noch nicht hin kriegst, dann nimm mal einen Bohrer 
der nicht mehr so scharf ist, vor allem an den Wendeln.
Aber ich denke mit einem Klotz drunter und wenig Druck am Ende, wirst du 
das schon hin kriegen.

von Stephan B. (s_bronco)


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herbert schrieb:
> Ach ich hätte noch ein Töpfchen blaue Anlassfarbe zum
> abgeben...

wenn das Kornblumenblau ist, hätte ich Interesse,
tausche gegen eine optische Achse, ca 2m lang

von Wolfgang (Gast)


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Bert schrieb:
> ich habe eine Aluplatte gebohrt bloß das Ergebniss sieht zum "Kotzen"
> aus.

Das wird wohl kaum reines Aluminium gewesen sein. Je nach Legierung 
verhält sich "Alu" sehr unterschiedlich bei der Bearbeitung und es gibt 
nicht den Bohrer dafür.

von Thomas D. (thomasderbastler)


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Vorzugsweise, wenn man die Möglichkeit auf der fräsbank, mit einem 
Fräser und nicht mit einem Bohrer.

Es gibt, mir fällt der Name nicht ein, so ein verstellbare Kreisfräser.

von Tim R. (mugen)


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Stufenbohrer ist meiner Meinung nach die eleganteste und vor allem die 
einfachste Lösung. In einem Schub große Löcher bohren und entgraten. 
Zwar kosten Stufenbohrer leicht 50€, aber ist auch jeden Cent wert.

von F. F. (foldi)


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Jetzt mal ganz ehrlich, wenn man vorsichtig und ohne viel Druck bohrt, 
dann kann man doch mit der Handbohrmaschine noch ein viel größeres Loch, 
auch ohne Unterfütterung, bohren.
Das ist doch so ähnlich wie die meisten Frauen (sorry, nicht 
frauenfeindlich gemeint, ist aber so) mit einem Messer schneiden; bei 
denen ist die Schneide mehr eine "Drücke". Das wird auch in diesem Fall 
das Problem sein.

von herbert (Gast)


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Stephan B. schrieb:
> wenn das Kornblumenblau ist, hätte ich Interesse,
> tausche gegen eine optische Achse, ca 2m lang

Ja ,aber nur wennst mir ein Gewinde drauf machst und auf 180 Grad 
biegst.

von Florian Wurntischer (Gast)


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Thomas der Bastler schrieb:
> Vorzugsweise, wenn man die Möglichkeit auf der fräsbank, mit einem
> Fräser und nicht mit einem Bohrer.

Fräsmaschine heißt das
es gibt nur eine DREH " BANK "

von MaWin (Gast)


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> es gibt nur eine DREH " BANK "

Vor 100 Jahren gab es die, heute heissen die Drehmaschinen.

http://de.wikipedia.org/wiki/Drehmaschine

von F. F. (foldi)


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MaWin schrieb:
>> es gibt nur eine DREH " BANK "
>
> Vor 100 Jahren gab es die, heute heissen die Drehmaschinen.
>
> http://de.wikipedia.org/wiki/Drehmaschine


... weißt du, weil du selbst eine hast. :-)
Erinnere mich noch gut an deine Erklärung.

Man ich hatte mal so eine Wut auf dich (wenn du das überhaupt warst, was 
ich mittlerweile bezweifeln muss) und heute lese ich von dir mit am 
liebsten.

Schade, dass du nur als Gast hier auf tauchst.

Du hast wirklich was auf dem Kasten und scheinst ein feiner Kerl zu 
sein.

Liebe Grüße
Frank

von Thomas D. (thomasderbastler)


Angehängte Dateien:

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Foldi :
Ich muss Dir hier auch rechtgeben.
MaWin ist für mich ein super feiner kompitenter Kerl !

Jetzt ist mir der Name gerade eingefallen, "womit" man sauber, grosse 
Löcher fräsen kann.
Wohlhaupter.

von Vn N. (wefwef_s)


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MaWin schrieb:
>> es gibt nur eine DREH " BANK "
>
> Vor 100 Jahren gab es die, heute heissen die Drehmaschinen.
>
> http://de.wikipedia.org/wiki/Drehmaschine

An der damals noch ein Schraubendreher Schrauben drehte.

von Tany (Gast)


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Thomas der Bastler schrieb:
> Vorzugsweise, wenn man die Möglichkeit auf der fräsbank, mit einem
>
> Fräser und nicht mit einem Bohrer.
>
>
>

Wo hab ihr alles gelernt und was hab ihr während eurer Ausbildung 
gemacht?
Blech bohren tut man entweder mit "Blechbohrer", ähnlich wie Holzbohrer 
oder mit Stufenbohrer. Es wurde oben mehrfach erwähnt.

> Es gibt, mir fällt der Name nicht ein, so ein verstellbare Kreisfräser.

Thomas der Bastler schrieb:
> Jetzt ist mir der Name gerade eingefallen, "womit" man sauber, grosse
>
> Löcher fräsen kann.

Sowas nennt man Bohrstange oder Ausdrehkopf und kein Fräser.

Tany

von Thomas D. (thomasderbastler)


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Wenn ich mal grössere Löcher benötige, spannen die Kollegen das Material 
in der Fräsmaschine und "schneiden" das Loch mit dem Wohlhaupter. So 
gemeint.
Meine Mechaniker Kollegen, teilweise schon 40 Jahre Berufserfahrung, 
nennen das Ding "Wohlhaupter".

von Georg A. (georga)


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> Jetzt ist mir der Name gerade eingefallen, "womit" man sauber, grosse
> Löcher fräsen kann.
> Wohlhaupter.

Allerdings erfordert so ein Ding eine STABILE Fräse. Im 
Wolfcraft-Ständer wird das nix. Die Belastung ist einseitig, von 
ausgewuchtet auch ganz weit weg. Wenn man da zu schnell mit zuviel 
Vorschub dreht, kann es schonmal die ganze Spindel verziehen (war 
jedenfalls die Warnung eines alten erfahrenen Mechanikers...).

Ansonsten aber eine gute Erfindung :) Für dünnes Blech taugts aber auch 
nicht.

von Thomas D. (thomasderbastler)


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Naja in meiner Fa. gibt es keine Dremel oder Wolfcraft oder sonstige 
Spielzeuge ..

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