Guten Tag, ich habe hier einen schönen 4,5 PS Außenborder. Leider hat der Zylinder unter der Salzluft stark gelitten (Stahlguss, kein Alu). Bevor ich ihn lackieren kann, müsste er Sand/Glaspergestrahlt werden. Kann und möchte mir das einer machen? Es handelt sich nur um die Kühlrippen. Die Planflächen sollten heile bleiben. Grüße M. Schwaikert
Martin, du solltest dazuschreiben, in welcher Ecke Deutschlands / Österreichs du gerade bist. Oder willst du das Teil versenden?
Ja klar, ist doch billiger. Das Teil geht als Päckchen durch und kostet damit nur 4,90 Versand. Dafür kann ich mit meinem 12l Schluckmonster nicht sonderlich weit fahren :)
setzt doch mal ein Bild und ´ne Bemaßung (wg. Größe der Strahlbox) hier ein, so aus dem Text kann man sich das einfach schlecht vorstellen. hört sich bei 4,5 PS nach nem 80er Mopedmotor an, was die Baugröße angeht? dass nach dem Sandstrahlen sofort irgendein Farb- oder Lackschutz auf das Metall drauf sollte, muß man nicht extra erwähnen?
Sven F. schrieb: > setzt doch mal ein Bild und ´ne Bemaßung (wg. Größe der Strahlbox) hier > ein, so aus dem Text kann man sich das einfach schlecht vorstellen. Werd ich morgen nachholen. Dann sieht man auch den Bedarf :) > hört sich bei 4,5 PS nach nem 80er Mopedmotor an, was die Baugröße > angeht? Ich denke nur 49qcm. Es ist ein Tomos Motor. So wie ich hörte, sind das etwas modifizierte PUCH Motoren. Die Maße sind ungefähr 10x10x10cm > dass nach dem Sandstrahlen sofort irgendein Farb- oder Lackschutz auf > das Metall drauf sollte, muß man nicht extra erwähnen? Nene, das ist klar. Eventuell leg ich ja dem Päckchen noch eine Dose WD40 bei, mit der Bitte, das gestrahlte Teil kurz einzusprühen. Wir hatten in meinem Nebenjob-Betrieb mal Teile von Schiffsmotorprototypen. Die waren aus einem ganz ganz tollem Stahl, der innerhalb von fünf Minuten (unübertrieben!) Flugrost angesetzt haben. Leider haben die dort keinen Sandstrahler, sonst hätte ich mich dahin gewandt. Den Zylinder Sandstrahlen zu lassen ist für mich auch etwas ein finanzielles Risiko. Der Motor läuft zwar, und die Kompression scheint gut zu sein, allerdings hat der Vorbesitzer sich nicht unbedingt an die Wartungshinweise des Herstellers gehalten, und so habe ich heute fünf Stunden gebraucht, die total zusammengegammelten, vom Salz aufgeblühten, Aludruckgussteile zu demontieren. Dann hat der Hersteller nur Schlitzschrauben benutzt und zwei sind unweigerlich ausgenüddelt. Das ist also noch viel Arbeit.
Ein neuen Zylinder zu kaufen kommt nicht in Frage? Ist das zu teuer, oder gibts die nicht mehr? Blöd wär nur, wenn das Sandstrahlen daneben geht, man muss ja auch ordentlich "abkleben" ?
Mike Mike schrieb: > Ein neuen Zylinder zu kaufen kommt nicht in Frage? Ist das zu teuer, > oder gibts die nicht mehr? Keine Chance mehr. Der Motor ist zwischen 30 und 40 Jahre alt :) > Blöd wär nur, wenn das Sandstrahlen daneben geht, man muss ja auch > ordentlich "abkleben" ? Hmm.. solange die Planflächen der Anschlüsse hinterher keine Mondlandschaft sind, dürfte das passen. Krümmer und Ansaugschacht sind zu meiner Erleichterung aus Alu. Die Laufbuchse müsste halt unversehrt bleiben.
Eine Behandlung mit Drahtbürste reicht. So wild sieht der Rostbefall nun wirklich nicht aus (schon viel schlimmeres und immer noch funktionierendes gesehen). Das Sandstrahlen wird mehr kaputt machen als es hilft. Lackieren würde ich das Ganze auch nicht, es behindert die Wärmeabgabe.
@Mhh Das mit der Drahtbürste kannste knicken. Spreche da aus Erfahrung, wenn es einigermaßen werden soll kommt man ums strahlen nicht herum, weil du mir der Bürste da nichts runter bekommst. @Martin Dir selbst anbieten kann ich es nicht, da ich auch immer nur die Strahlkammer eines Freundes in Beschlag nehme. :D Aber: Ich hab auch schon häufiger alte Zylinder gestrahlt, das geht astrein. Handtuch reinstopfen(wahlweise diese Papiertücher) und die Öffnungen gut mit Kreppklebe abkleben. Ergebnis ist topp und dauert wenige Minuten. Zum Lack: Hab bei ILO Motoren(Stahlbüchse, Aluzylinder) gute Erfahrungen mit Ofen/Kaminlack gemacht. Dose kostet im Baumarkt nen 10er und ist nach dem ersten Warmlaufen temperaturfest bis 650 Grad -> passt. Gutes gelingen für das Projekt!
Simon B. schrieb: > Das mit der Drahtbürste kannste knicken. Das soll nur zur Entfernung von losem Rost dienen, und nicht zu einer metallisch glänzenden Oberfläche führen. (Vorzugsweise an den entsprechenden Stellen in Bild IMGP1299.JPG) Zur Farbe bin ich weiterhin skeptisch - Kolbenfresserrisiko.
Der Mhh schrieb: > Eine Behandlung mit Drahtbürste reicht. So wild sieht der Rostbefall nun > wirklich nicht aus (schon viel schlimmeres und immer noch > funktionierendes gesehen). Das Sandstrahlen wird mehr kaputt machen als > es hilft. Das ist natürlich die Frage, ob man sich die doppelte Arbeit damit macht. Den groben Rost zu entfernen ist schon machbar, aber gerade in den engen Fugen wird das schwierig. > Lackieren würde ich das Ganze auch nicht, es behindert die Wärmeabgabe. Eigentlich das komplette Gegenteil. Der Motor ist zwangsbelüftet. Die Frage bleibt also, ob die Wärmeabgabe nicht erhöht wird und der Zylinder damit nicht auf Betriebstemperatur kommt und somit das Spiel zwischen Laufbuchse und Kolben zu groß bleibt (welches sich im Warmzustand idealerweise fast auf 0 verringert). Eher also kein Kolbenfresser als ein ineffizienter laufender Motor. Die Frage bleibt also, warum der Motor nicht lackiert war. Das Gebläse saugt direkt die Gischt an und das Salzwasser hat den Motor ordentlich rosten lassen. Warum der Zylinder auch aus Stahl- und nicht aus Aluguss ist, werden wir wohl nie erfahren. Da müsste man mal alte PUCH Ingenieure fragen. Jedenfalls könnte es schlicht die Kostenfrage gewesen sein, weil über dem Zylinder der Luftkanal ist, und somit das Rostwerk verdeckt.
Mir erschließt sich leider nicht, warum eine Farbschicht die Wärmeabgabe auch bei einer Zwangsbelüftung steigern sollte. Metall mit unebener (und damit größerer) Oberfläche würde ich als besser einschätzen. Ich bin aber kein Thermiker. Martin Schwaikert schrieb: > Warum der Zylinder auch aus Stahl- und nicht aus Aluguss > ist, werden wir wohl nie erfahren. Das war mal billiger und einfacher herzustellen als Aluguss. Und wie würde Aluguss auf Salzwasser reagieren? Und wie reagiert der heiße Zylinder auf eine kalte Wasserdusche? Könnte also durchaus auch damit zusammenhängen. Und wie gesagt, ich finde das bischen Rost vollkommen unbedenklich.
Sandstrahlen ist da aber unproblematisch. Vielleicht könnte man dem Rost dann weiter mit einer Opferanode vorbeugen, also z.B. ein Magnesiumklotz, der elektrisch leitend mit dem Zylinder verbunden ist. Ausreichende leitfähige Benetzung von Zylinder und Opferanode vorausgesetzt (Gicht und Salzwasser, also optimal), wird die Opferanode dann nämlich die Elektronen ersetzen, die ansonsten beim Rosten des Zylinders verloren gingen.
Der Mhh schrieb: > Mir erschließt sich leider nicht, warum eine Farbschicht die Wärmeabgabe > auch bei einer Zwangsbelüftung steigern sollte. Weil eine blanke Metalloberfläche einen sehr niedrigen Emmissionskoeffizienten hat (siehe Edelstahlkochtöpfe), wohingegen eine schwarz lackierte Oberfläche einen vielfach höheren E.-K. besitzt. Rein Gefühlsmäßig sollte das aber egal sein. > Martin Schwaikert schrieb: >> Warum der Zylinder auch aus Stahl- und nicht aus Aluguss >> ist, werden wir wohl nie erfahren. > > Das war mal billiger und einfacher herzustellen als Aluguss. Und wie > würde Aluguss auf Salzwasser reagieren? Genauso wie alle anderen Aluteile am Motor: Besch****sen. Eine Schraube am Kurbelwellengehäuse ist mir schon abgerissen. Das Alu blumt durch das Salz auf und geht eine Verbindung ein, gegen die eine Schweißnaht wie Kaltlot ist. Das ist nebenbei der gleiche Effekt, der auch die Bremssättel bei PKW festsitzen lässt. > Und wie reagiert der heiße > Zylinder auf eine kalte Wasserdusche? Könnte also durchaus auch damit > zusammenhängen. Stahlguss neigt da auch zum platzen/springen. Deswegen sollte man einen heißen Motor auch nicht duschen :) > Und wie gesagt, ich finde das bischen Rost vollkommen unbedenklich. Unbedenklich ja, aber ich mache mir doch nicht die Arbeit, das ganze Teil auf Vordermann zu bringen, um dann hinterher an der falschen Stelle zu sparen :)
>Weil eine blanke Metalloberfläche einen sehr niedrigen >Emmissionskoeffizienten hat (siehe Edelstahlkochtöpfe), wohingegen eine >schwarz lackierte Oberfläche einen vielfach höheren E.-K. besitzt. Rein >Gefühlsmäßig sollte das aber egal sein. Das dürfte hier kaum eine Rolle spielen, da die Rippen sich gegenseitig "anleuchten", und relativ wenig wirklich rausstrahlt. Die emmitierte Wärmestrahlung kommt also nicht ohne weiteres raus. Bleibt also vorwiegend die Kühlung durch Luftkühlung, wo dann eine Farbschicht eher isolierend wirkt.
Hallo Martin, schau mal hier: http://www.ollis-garage.de/ Ist mein Neffe, macht ordentliche Arbeit und ist in der Bikerszene bekannt. Sollte also genau richtig für Dein Problem sein. Ruf einfach mal da an und sieh dann weiter... Reinhard
@Reinhard: Ich war mal auf der Seite und habe mir die Bilder angesehen.. Wie zum Teufel kommt Olli auf den Trichter das es sich bei der plan gedrehten Dichtfläche eines TS150 Zylinderkopfes um ein strahlbares Teil handelt? Die TS hat keine Zylinderkopfdichtung und ist auf die Planfläche angewiesen.. Kannst Ihn das mal bei Gelegenheit fragen. Ich habe selbst 2 Motorradmotoren (Suzi GS750 und GS1000) Glasperlengestrahlt und neu aufgebaut, Dichtflächen zu strahlen habe ich mir tunlichst verkniffen. Abdecken mit Silikonkleber aus dem Baumarkt reicht aber völlig. Gruß, Holm
Also Planflächen sollte man in keinster Weise irgendwie behandeln. Wenn sie nicht mehr plan sind (z.B. wegen Überhitzung), müssen sie neu geschliffen werden. Allerdings ist es nicht gerade einfach, für einen 30 Jahre alten Motor noch Angaben über die erforderliche Rautiefe zu finden. Manche Dichtflächen brauchen eine genau definierte Rautiefe, da sie die "riefen" im Verbund mit dem passenden Gegenstück zu einer Dichtfläche verpressen und die Riefen damit "plattgedrückt" werden. Solche Verbindungen dürfen aber auch nicht geöffnet werden.
Ich habe es auch selbst versucht und mich erstmal in diversen Foren schlau gemacht. Aber es ist ein riesen Murks geworden. Habe dann den www.bretschneider-lack.de entdeckt (ein Kumpel hat es mir erzählt). Die waren schnell und günstig. Frag doch da einfach mal nach. Die können mit Sicherheit helfen.
Ich meine mich zu erinnern, dass es für die 150er Alu Dichtungen gab und bei einem "übertunten" Kopf lies damit etwas Brennkammervolumen retten. Ist aber lange her.
Ruf da mal an: http://www.scheepers-motorsport.com/ die haben eine Strahlkabine die für sowas geeignet ist.
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