Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik ATmega324P 32,768 kHz Quarz verfused?


von Kai W. (Gast)


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Hallo,

ich habe einen 32,768 kHz Quarz an den ATmega324P angeschlossen und über 
AtmelStudio 6.1 das Fusebit SUT_CKSEL auf EXTLOFXTAL_32KCK_65MS 
eingestellt. Leider funktioniert der ATmega jetzt nicht mehr. Ich dachte 
mir dann mit einem Oszillator 4 MHz könnte ich an XTAL1 den ATmega 
wieder zum Leben erwecken. Ging leider auch nicht. Ich programmiere den 
ATmega über ISP, d.h. die ISP Clock habe ich auf kleiner 1/4, also 2 kHz 
und 4 kHz eingestellt.

Habe ich vielleicht einen Fehler beim Anschluss des Quarzes gemacht?

Ich habe ihn zwischen XTAL1 und XTAL2 angeschlossen und noch jeweils 
einen Kondensator 22pF gegen Masse angeschlossen. Auf Seite 34 des 
Datenblattes des ATmegas steht etwas von 9 pF bzw 12,5 pF.


Habe ich die falschen Kondensatoren verwendet?

Warum kann ich mit einem externen Signal den ATmega nicht mehr zum Leben 
erwecken?


Vielen Dank bereits im voraus.

Gruß

Kai

von Spess53 (Gast)


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Hi

>Ich habe ihn zwischen XTAL1 und XTAL2 angeschlossen und noch jeweils
>einen Kondensator 22pF gegen Masse angeschlossen. Auf Seite 34 des
>Datenblattes des ATmegas steht etwas von 9 pF bzw 12,5 pF.

Auf der Seite steht

32 kHz Osc. Type  Cap(Xtal1/Tosc1) Cap(Xtal2/Tosc2)
System Osc.            18 pF            8 pF

MfG Spess

von Oliver R. (roliver)


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sonst externer takt und neue einstellen mit der Software, takt kann von 
einem schwingkreis Baustein kommen oder PC aus der 
Seriellenschnittstelle/Parallelen ;-)

von Kai W. (Gast)


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ich habe einen externen takt an XTAL1 angeschlossen. 4MHz Oszillator. 
geht aber auch nicht. das dingen will nicht per ISP. Ich habe auch noch 
einen 12 MHz Oszillator ausprobiert. Geht aber auch nicht. Es reicht 
doch, wenn ich den einfach an XTAL1 anschließe oder?

von Thomas E. (thomase)


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Kai Wierzoch schrieb:
> ich habe einen 32,768 kHz Quarz an den ATmega 324P angeschlossen und
> über AtmelStudio 6.1 das Fusebit SUT_CKSEL auf EXTLOFXTAL_32KCK_65MS
> eingestellt.
Nicht ganz im Sine des Erfinders. Einen Uhrenquarz nimmt man 
üblicherweise nur für den Timer2. Als Systemtakt wird der interne 
Oszillator mit 1 oder 8MHz verwendet oder ein "normaler" Quarz an XTAL1 
und XTAL2 angeschlossen.
Der Uhrenquarz kommt an TOSC1 und TOSC2.
So ist auch die Angabe im Datenblatt zu verstehen.
– Power-save Mode: 0.6μA (Including 32kHz RTC)
"RTC" ist Timer2 im Asynchronmode. Im Powersave wird der Systemtakt dann 
abgeschaltet und der Controller zyklisch vom Timer2-Interrupt 
aufgeweckt, um z.B. die Sekunden der Uhr weiterzuzählen.

Kai Wierzoch schrieb:
> Habe ich die falschen Kondensatoren verwendet?
Lass die mal ganz weg. Dann solltest du wieder reinkommen. Und dann 
schliess es so an, wie es gedacht ist.

mfg.

von Oliver R. (roliver)


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Hi,

ich habe eineen Fuse Bit Doctor schaltung gefunden, und eine Platine 
gebau, diese konnte mir bis jetzt alle AVR retten, im Notfall auch sowas 
bauen ;-)

z.b. http://mdiy.pl/atmega-fusebit-doctor-hvpp/

Cu Oliver

von Kai W. (Gast)


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Thomas Eckmann schrieb:
> Kai Wierzoch schrieb:
>> Habe ich die falschen Kondensatoren verwendet?
> Lass die mal ganz weg. Dann solltest du wieder reinkommen. Und dann
> schliess es so an, wie es gedacht ist.
>
> mfg.

Ich habe die Kondensatoren weggelassen. Ich komme aber immer noch nicht 
in den ATmega. Ich habe auch schon 2 Oszillatoren ausprobiert. Was außer 
HVPP kann ich noch machen?

von Thomas E. (thomase)


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Kai Wierzoch schrieb:
> Was außer HVPP kann ich noch machen?
Da fällt mir jetzt auch nichts mehr ein, ausser daß der Quarz oder der 
µC kaputt ist.
Hast du schon mal einen anderen Uhrenquarz probiert? Oder einen 
niedrigen Takt an XTAL1 gehängt? Ob nun 20 oder 50 KHz ist egal. 
Hauptsache da wackelt etwas langsam dran.

mfg.

von Andre S. (andys)


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von Oliver R. (roliver)


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Michi schrieb im Beitrag #3161392:
> Bau den von Oliver verlinkten Fuse-Bit-Doctor oder such dir jemanden,
> der ein STK500 hat. Der kann auch HV-programming.
> http://mdiy.pl/atmega-fusebit-doctor-hvpp/?lang=en


Hallo,

hier ist mein Layout ;-)

Gruß

Oliver

von Kai W. (Gast)


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Ok Danke für Dein Layout.
Ich werde das mal so bauen.
Wenn ich mir das Schema anschaue, dass ich auf der Homepage 
heruntergeladen habe, ist der Atmega8-DOC der Microcontroller auf den 
ich die Firmware laden muss. Die kann ich doch mit einem ISP Adapter auf 
den ATmega brennen, oder?

von Oliver R. (roliver)


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Hallo,

der Links ist der ATMega8 mit der Firmware, und mit einem ISP (5 Pin 
Links unten).
Die zwei Pin sind die RS232 out, so kann man auch Info am PC lesen.
Die zwei Led´s oben einmal Grün für OK und Rot für "fail".

Und oben ist noch ein Foto der bestücken Seite.

Gruß


Oliver

PS.: War meine erste Entwicklung von Platinen.

von Kai W. (Gast)


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Oliver R. schrieb:
> PS.: War meine erste Entwicklung von Platinen.
Mit welcher Anwendung mache ich denn die lay6 Datei auf?

von Oliver R. (roliver)


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von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Kai Wierzoch schrieb:
> Ich komme aber immer noch nicht
> in den ATmega.

Ich komme auch nicht in einen ATmega rein, der ist zu klein für mich. 
;-)

Im Ernst: was hast du denn als Programmer?  Bist du dir sicher, dass
du dessen ISP-Takt auch wirklich auf 8 kHz herunter eingestellt
bekommst?  Nicht jeder Programmer lässt sich langsam genug betreiben.
Ein AVRISPmkII sollte aber funktionieren.

von Kai W. (Gast)


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Ich habe den AVRISPmkII und nutze das AtmelStudio 6.1. Dort habe ich den 
Programmer bis auf 2,4 kHz heruntergestellt.
CLKDIV8 ist bei dem ATmega aktiviert, d.h. wenn ich an XTAL1 nun eine 
niedrigere Frequenz anlege, wie oben von Thomas Eckmann erwähnt, z.B. 20 
kHz, wird diese doch durch 8 geteilt (20 / 8 = 2,5). D.h. der Systemtakt 
wäre dann 2,5 kHz. Jetzt soll die Clockspeed des Programmers ja kleiner 
als 1/4 des Systemtaktes sein. Soweit kann ich den Programmer gar nicht 
herunterstellen. Kann ich z.B. auch 90 kHz an den XTAL1 anschließen?
Wäre das noch langsam genug?

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Kai Wierzoch schrieb:
> Ich habe den AVRISPmkII und nutze das AtmelStudio 6.1. Dort habe ich den
> Programmer bis auf 2,4 kHz heruntergestellt.
> CLKDIV8 ist bei dem ATmega aktiviert,

Uff, ja.  Dann musst du den Programmer natürlich auf weniger als
1 kHz stellen.

> Soweit kann ich den Programmer gar nicht
> herunterstellen.

Ich habe vorhin mal nachgeschaut, der AVRISPmkII geht bis minimal
51 Hz herunter einzustellen. ;-)

Ob Atmel Studio das unterstützt, weiß ich allerdings nicht.
AVRDUDE sollte es unterstützen, also -B 1000 als Option.  Vollständig:
1
avrdude -c avrisp2 -P usb -p atmega324p -B 1000 -m lfuse:w:0x62:m

um den originalen Wert der low fuse wiederherzustellen.

Selbst -B 10000 (100 Hz :) kann ich noch benutzen, ohne dass es einen
USB-Timeout gäbe.  Das wäre jetzt meine größte Sorge gewesen.

von Thomas E. (thomase)


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Kai Wierzoch schrieb:
> CLKDIV8 ist bei dem ATmega aktiviert,
Mit 4Khz Takt geht natürlich nur < 1KHz ISP-Takt.

Jörg Wunsch schrieb:
> Ich habe vorhin mal nachgeschaut, der AVRISPmkII geht bis minimal
> 51 Hz herunter einzustellen. ;-)
> Ob Atmel Studio das unterstützt, weiß ich allerdings nicht.
Das 4er macht das klaglos. Signature unf Fuses. Programmieren habe ich 
jetzt nicht ausprobiert, hab' diesen Monat noch was anderes vor.

mfg.

von Chris D. (xportdus)


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Thomas Eckmann schrieb:
> Kai Wierzoch schrieb:
>> CLKDIV8 ist bei dem ATmega aktiviert,
> Mit 4Khz Takt kann es natürlich mit dem ISP-Takt nicht gehen.
>
> Jörg Wunsch schrieb:
>> Ich habe vorhin mal nachgeschaut, der AVRISPmkII geht bis minimal
>> 51 Hz herunter einzustellen. ;-)
>> Ob Atmel Studio das unterstützt, weiß ich allerdings nicht.
> Das 4er macht das klaglos. Signature unf Fuses. Programmieren habe ich
> jetzt nicht ausprobiert, hab' diesen Monat noch was anderes vor.

habe mal eben die Fuse Bits gelesen - das klappt dauert auch nur einen 
Kaffee ;-)

von Kai W. (Gast)


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So, ich habe es hinbekommen.
Den 32 kHz Quarz angeschlossen, im AtmelStudio die Frequenz des 
Programmers eingestellt auf 500 Hz und schon ging es.
Jetzt habe ich einen 16 MHz Quarz angeschlossen. Alles funktioniert.
Eine Frage zum Fusebit CKDIV8 habe ich. Kann ich das einfach 
deaktivieren, sodass der Atmega auf 16 MHz läuft?

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Kai Wierzoch schrieb:
> Kann ich das einfach
> deaktivieren, sodass der Atmega auf 16 MHz läuft?

Ja, vorausgesetzt, du betreibst ihn mit mindestens ≈ 4 V.  Darunter
wird die Funktion bei 16 MHz nicht mehr garantiert.  (Siehe
Abbildung 27-2 im Datenblatt.)

von Thomas E. (thomase)


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Jörg Wunsch schrieb:
> Ja, vorausgesetzt, du betreibst ihn mit mindestens ≈ 4 V.  Darunter
> wird die Funktion bei 16 MHz nicht mehr garantiert.  (Siehe
> Abbildung 27-2 im Datenblatt.)
Im "Safe Operating Area" ist aber auch sichtbar, daß die Spannung für 
16MHz unter 4,5V liegt. Ich habe auch noch keinen gesehen, der mit 3,3V 
und 20MHz nicht läuft.
Die Arduinos laufen übrigends mit 3,3V und 16MHz.
Zum Basteln sollte das schon Ok sein. Zumindest wenn man den Quarz im 
"Full-Swing" betreibt, was bei den Arduinos wiederum nicht der Fall ist.

Garantieren kann man das natürlich nicht.

mfg.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Thomas Eckmann schrieb:

> Im "Safe Operating Area" ist aber auch sichtbar, daß die Spannung für
> 16MHz unter 4,5V liegt.

Daher hatte ich den Beitrag dann nochmal korrigiert.  Die 4,5 V für
16 MHz galten für die älteren Typen.

> Ich habe auch noch keinen gesehen, der mit 3,3V
> und 20MHz nicht läuft.

Ja, schon klar.  Die Werte werden ja immer für alle Fälle garantiert,
und worst case dürfte hier die maximal zulässige Umgebungstemperatur
sein.

von Kai W. (Gast)


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Jörg Wunsch schrieb:
> Ja, vorausgesetzt, du betreibst ihn mit mindestens ≈ 4 V.  Darunter
> wird die Funktion bei 16 MHz nicht mehr garantiert.  (Siehe
> Abbildung 27-2 im Datenblatt.)
OK, da ich 5 V anliegen habe, werde ich diese Fuse deaktivieren.


@Alle:
Vielen Dank nochmal an alle, die mir geantwortet haben.


Gruß
Kai

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