Schönen guten Tag, Ich habe schon mal einen Thread geöffnet in dem ich eine kleine Kreissäge bauen möchte. Jetzt habe ich endlich wieder ein wenig Zeit dafür. Jetzt stellt sich mir die Frage der Versorgung. Ich wollte diesen Motor verwenden: http://www.neuhold-elektronik.at/catshop/product_info.php?cPath=96_97&products_id=4282 Den gleichen Motor hätte ich dann auch gerne in einer Platinenbohrmaschine verbaut. Nachdem ich die Geräte nicht gleichzeitig verwende, hätte ich gerne eine gemeinsame Stromversorgung dafür. 12V Trafo 200VA Gleichrichter 40.000 uF Kondensatoren Bei dieser Konstellation komme ich aber auf eine Spannung 17,97 V - 1,4 V = 15,57 V. Der Motor ist angegeben mit 12 V. Beide Geräte bekommen eine Halbbrücke mit PWM für die Drehzahlregelung. Wenn ich die PWM auf max. 75% einstelle habe ich ein mittel von 11,46 V. Stimmt das so oder gilt das nur für den Strom. Der andere Punkt ist der Strom. Der Motor verträgt bis zu 75A. Das passiert aber nur wenn zB. das Sägeblatt oder der Bohrer stecken bleiben würde oder nicht? Vielen Dank Andreas
Andreas Riegebauer schrieb: > Der andere Punkt ist der Strom. Der Motor verträgt bis zu 75A. Das > passiert aber nur wenn zB. das Sägeblatt oder der Bohrer stecken bleiben > würde oder nicht? Das ist die maximale Stromaufnahme. Der Betriebszustand dabei ist nicht definiert, ich würde aber auf einen sehr langsam drehenden Motor tippen, weil sonst die Gegen-EMK den Strom reduziert... > Wenn ich die PWM auf max. 75% einstelle habe ich ein mittel von 11,46 V. Spar dir die Nachkommastellen. > Stimmt das so oder gilt das nur für den Strom. Es wird sich bei 75% PWM ein gewisser Strom einstellen, der dann zu einer bestimmten Spannung führt. Bei Belastung wirst du mit 75% PWM eine andere Motorspannung messen. Stichwort wieder: EMK
> Ich wollte diesen Motor verwenden: Also ein Spielzeug Motor für Kurzzeitbetrieb und kurze Lebensdauer von ein paar Stunden. > Wenn ich die PWM auf max. 75% einstelle habe ich ein mittel von 11,46 V. Ja. > Der Motor verträgt bis zu 75A. Das passiert aber nur wenn zB. > das Sägeblatt oder der Bohrer stecken bleiben würde oder nicht? Auch beim Anlaufen. Deine Bauteile (Transistor) müssen also diesen Strom aushalten.
Lothar Miller schrieb: >> Der Motor verträgt bis zu 75A. > Das ist die maximale Stromaufnahme. Ich vermute mal, das ist die Stromstärke, die der Motor dauernd verträgt, wenn er "arbeitet". Die Blockierstromstärke dürfte noch darüber liegen. Gruss Harald
40.000µF erscheinen mir sehr viel. Bedenke, dass die Kondensatoren zu hohen Strömen führen, in den Momenten, wo sie geladen werden. Die Stromaufnahme des Netzteils weicht umso mehr vom Sinus ab, umso größer die Kondensatoren sind. Das belastet Gelcihrichter und Transformator und führt IMHO zu Brummen mit entsprechender mechanischer Belastung. Ich würde erstmal ermitteln, wie hoch der Strom normalerweise unter Last ist (nicht den Blockiert Fall). Und diesen Strom (in Ampere) würde ich mit 1000µF multiplizieren. Laut Artikelbeschreibung sollten es 3,5A sein. Wobei ich mir durchaus auch vorstellen kann, dass die ganze Sache auch ohne Kondensatoren im Last-Strom Kreis funktionieren kann. Die Elektronik braucht natürlich eine stabilisierte Versorgungsspannung. Das ist ein offensichtlich ein Antriebsmotor für Spielzeug Autos. Dauerhaft bringen die nur wenig Leistung (um 40 Watt), sonst überhitzen sie. Die angeblichen 463 Watt kann der Motor sicher nur wenige Sekunden bringen. Reicht Dir das? Frag mal die Modellbauer in einem entsprechendem Forum. Da wird öfters über verschmorte Motoren diskutiert.
Da solltest Du noch einen Widerstand einschleifen, damit der Lade-Spitzenstrom etwas gemäßigt wird: Andreas Riegebauer schrieb: > 12V Trafo 200VA > > Gleichrichter z.B. B40 C 25/40A > 0,05 Ohm/25W Widerstand (noch besser wäre eine Drossel, aber sowas nutzt heute kaum jemand). > 40.000 uF Kondensatoren Der Rest paßt gut. Schön ist auch eine Ausführung mit Mittelpunktgleichrichter und entsprechendem Trafo, da die Verluste etwas niedriger liegen als beim Brückengleichrichter. Aber möglicherweise kannst du leichter an ein Schaltnetzteil kommen, das Dir 12V 40 A...50A DC bereitstellt -- mit entsprechendem Anlaufstrombegrenzugn am Motor / Steuerung wäre das meine Empfehlung.
Harald Wilhelms schrieb: > Ich vermute mal, das ist die Stromstärke, die der Motor dauernd > verträgt, wenn er "arbeitet". Da musser aber gut gekühlt sein. Den Motor gibt beim Max auch: http://www.pollin.de/shop/dt/MDE1OTg2OTk-/Motoren/Gleichstrommotoren/Hochleistungs_Gleichstrommotor_JOHNSON_TC785LG_ES.html Und der hat sogar ein Datenblatt dazu: http://www.pollin.de/shop/downloads/D310489D.PDF Und tatsächlich: Blockierstrom knapp 150A und eine Leerlaufdrehzahl von 22000/min, wenn da dem Sägeblatt nur nicht die Zähne ausfallen...
Lothar Miller schrieb: > wenn da dem Sägeblatt nur nicht die Zähne ausfallen... Wenn die nur runterfallen, ginge es ja noch, aber ich denke es wird seine Zähne gleichmäßig im Raum verteilen. Je nachdem, was zwischen Sägeblatt und Wand ist, gibts dann rote Flecken auf der Tapete. :-( Gruss Harald PS: Bei Gleichstrommotoren würde sich vielleicht sogar eine echte Drehzahlregelung anbieten.
Lothar Miller schrieb: > Da musser aber gut gekühlt sein. Der setzt dann rund 450W in Wärme um. Wie kühlt man die bei dieser Baugrösse weg?
A. K. schrieb: > Der setzt dann rund 450W in Wärme um. Wie kühlt man die bei dieser > Baugrösse weg? Dicker Ventilator bzw. Gebläse. Zum Glück wird ein Teil der elektrischen Leistung ja auch in mechanische Leistung umgewandelt. Gruss Harald
Harald Wilhelms schrieb: > Dicker Ventilator bzw. Gebläse. Zum Glück wird ein Teil der elektrischen > Leistung ja auch in mechanische Leistung umgewandelt. 12V * 75,9A = 910W Gesamtleistung, darin sind 463W mechanischer Leistung enthalten. Bleiben 448W Wärmeleistung. Da ist ein recht ordentliches Gebläse nötig, zumal der grad mal 66mm x 44mm "gross" und nur recht sparsam mit Lüftungsöffnungen ausgestattet ist.
Also ich werde eine Übersetzung vom Motor auf die Welle machen. 1:2 Dann habe ich am Sägeblatt schon "nur" mehr 11k RPM. Ich verwende ein Baltt von Proxxon. 80mm 24 Zähne 12k RPM. Übersetzung noch erhöhen? Wie funktioniert eine echte Drehzahlregelung?
Kühlung im Ölbad? Aber dann klappt das mit der Maximaldrehzahl nicht mehr... ;-)
Lothar Miller schrieb: > Kühlung im Ölbad? > Aber dann klappt das mit der Maximaldrehzahl nicht mehr... ;-) Modellbauer bringen wohl manchmal auch eine Wasserkühlung (Kühlschlange) an solche Motore an. Gruss Harald
Drehzahlregelung: Du meinst die Drehzahl des Sägeblattes zu messen und mittels PWM anzupassen? Ich habe auch ein Beispiel gefunden in dem die Spannung geändert wird und in der Endstufe nur mehr der Strom verstärkt wird. Was ist das für eine Art Steuerung?
Andreas Riegebauer schrieb: > Drehzahlregelung: > Du meinst die Drehzahl des Sägeblattes zu messen und mittels PWM > anzupassen? Ja. Das wäre eine Regelung. Man kann dazu auch die bereits erwähnte Gegen-EMK verwenden, weil die ja drehzahlabhängig ist. Mit https://www.google.de/search?q=drehzahlregelung+gegen+emk Findest du dann z.B. http://www.farnell.com/datasheets/51722.pdf Und dort in der Abbildung 7 eine Applikation als Ideengeber... > Ich habe auch ein Beispiel gefunden in dem die Spannung geändert wird > und in der Endstufe nur mehr der Strom verstärkt wird. Was ist das für > eine Art Steuerung? Leider hast du den Link zur Fundstelle nicht gepostet. Hört sich aber nach "Labornetzteil" an...
Andrew Taylor schrieb: >> 12V Trafo 200VA >> >> Gleichrichter z.B. B40 C 25/40A >> > > 0,05 Ohm/25W Widerstand (noch besser wäre eine Drossel, aber sowas > nutzt heute kaum jemand). Drossel hört sich gut an. Ausgelegt muss diese auf den Strom "normalen" Strom sein und nicht auf die Stromspitze beim Einschalten oder? Wieviel uH sollte so eine Spule denn haben? Danke Andreas
Für einen 12-Volt-Motor kann man vorteilhaft und preiswert anstelle eines "Hochstrom-Hitech-Netzteils" (Schaltnetzteil) bzw. Selbstbau analog mit riesigen Kondensatoren BESSER gleich einen Bleiakku mittlerer Grösse einsetzen, zusammen mit einen eher kleinen Batterieladegerät. Hier würde sich anbieten ein 12V - 36Ah (hat jeder Baumarkt mit Autozubehör) und ein einfaches Ladegerät dazu mit ca. 3-6 A Ladestrom, das genügt (dto. Baumarkt oder Pollin 351079). Bleisäureakkus (Auto, Motorrad) bringen eher mehr Maximalstrom als Bleigelakkus (welche also nicht nötig sind hier). Auchtung: Bei Kurzschluß an Bleiakkus -- da raucht es schnell, da extrem viel Strom fliesen kann. Schmelzsicherung 25A oder 50A (Autosicherung) einbauen! Und Drahtquerschnitt 2,5 qmm oder besser 4 qmm wird sinnvoll sein. Gruss
Für eine Kreissäge verwendet man keinen 12V 75A Motor! Besorg' Dir einen normalen 900W 230V Universalmotor und regle den dann mit den M012 Leistungsregler von Kemo. Zur Ansteuerung mit dem uC benötigst Du nur noch den M150 DC + Puls Konverter. http://www.kemo-electronic.de/de/Wandler-Regler/Regler/M012-Leistungsregler-110-240-V-AC-1200-VA.php http://www.kemo-electronic.de/de/Wandler-Regler/Konverter/M150-DC-Puls-Converter.php Was Du vor hast ist in der Leistungsklasse ein völliger Unsinn, Das macht man bei Maschinen nur mit DC-Motoren bis max. 10A. Modellbau is' was anderes, da steht bei RC-Modellen AC-Netzspannung nicht zur Verfügung. Grüße Löti
Lothar S. schrieb: > Was Du vor hast ist in der Leistungsklasse ein völliger Unsinn, Das > macht man bei Maschinen nur mit DC-Motoren bis max. 10A. > > Modellbau is' was anderes, da steht bei RC-Modellen AC-Netzspannung > nicht zur Verfügung. Selbst da wird man für 900W höhere Spannungen verwenden. Gruss Harald
Bei DC sind max. 48V üblich/zugelassen! Grüße Löti
Guten Abend Lothar, Ich hatte noch einen Motor im Keller und habe mir dazu den KEMO M028 gekauft. Ich habe es aufgebaut und war enttäuscht. Der Motor dreht erst wenn das Poti bei der Hälfte ist und dann ist die Geschwindigkeit nur minimalst einstellbar. Zumindest im Leerlauf. Aber dort sollte man es doch merken. Funktioniert es wenn ich die Drehzahl fix mittels Übersetzung auf 10k rpm bringe? Und wie bringe ich es überhaupt auf meine Welle mit dem Sägeblatt? BG Andreas
> Zumindest im Leerlauf
Und im Betrieb?
Grüße Löti
Ich kann es leider nur im Leerlauf testen weil der Motor nur so da steht. Es ist keine Last angeschlossen.
Der Motor ist ein Einphasenmotor mit Kondensator-Hilfswicklung, der dürfte mit dem Kemo-Dimmer auch nicht stabil in der Drehzahl gesteuert werden können. Mit einem Universalmotor, wie er in Handbohrmaschine oder Staubsauger verbaut ist, würde es klappen.
Danke Matthias! Jetzt habe ich das Kemo Teil wieder zurück gebracht und widme mich wieder meiner Ursprungsidee. Ich habe heute einmal diese Schaltung aufgebaut http://www.eleccircuit.com/wp-content/uploads/2007/07/ee2382390-1.gif und den Motor dran gehängt. Ich habe als Quelle einen 12V Akku mit 33Ah verwendet. Die 2A Sicherung hat sich gleich mal verabschiedet. Ich habe diese dann durch eine 5A ersetzt und damit funktioniert es. Ich habe die PWM bis auf 75% aufgedreht und der Motor hat 2,8 A gezogen. Mit ein wenig festhalten der Welle ist er auf 3,5 A gegangen. Ich habe noch eine andere Schaltung gefunden. http://www.electronica.mk/all_articles/Electric_Car_Projects/PWM_Motor_Control/60A%20Motor%20Speed%20Control%20Schematic.png Diese hat einen Treiber an den FETs. Ist das notwendig? Ich verwende 2 IRLZ34N. Diese hatte ich noch zu hause. Was gibt es denn alles an dieser Schaltung auszusetzten? BG und schönen Abend Andreas
Schönen guten Abend, Ich habe jetzt eine der Schaltungen umgesetzt. Bild im Anhang. Funktioniert super. Die Widerstände werden warm. Die FET bekommen noch einen Kühlkörper. Ich habe die Strombegrenzung jetzt auf 10 A eingestellt. Wenn ich voll aufdrehe dann geht der Strom kurz über 5 A und bleibt im Leerlauf dann konstant bei 4,36 A. Ich habe bis jetzt 6mm Holz und Epoxy Platinenmaterial geschnitten. Die Geschwindigkeit geht ein wenig zurück aber das Sägeblatt geht wie Butter durch das Holz und das Platinenmaterial. BG Andreas
Warum hat Du nicht gleich eine fertige Mini-Kreissäge gekauft?
Weil das langweilig wäre und jeder eine kaufen kann! ;) BG
Kannst Du mal Bezugsquellen und Typen nennen für Motor, Lager, Wellen etc., was Du verbaut hast? Danke
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