Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Leistungselektronik für Peltier Element - Problem mit PWM


von F. S. (de0_board)


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Hallo Forumsgemeinde,


ich hänge da an einem Problem :(
Ich habe ein Projekt bekommen wo ich eine Temperaturregelung für ein 
Peltier Element machen muss. Von der Software her ist schon alles 
fertig. Jedoch gibt es da ein (kleines) Problem in der 
Leistungselektronik.

Im Anhang habe ich die Schaltung raufgeladen. Das Problem ist, dass auch 
wenn das PWM Signal ausschaltet das Element seinen Strom bezieht, was 
ich nicht verstehe...ich bin schon so lange auf der Suche nach dem 
Problem, aber ich finde es einfach nicht.

Ich hoffe auf Hilfe, die Schaltung ansich sollte schon funktionieren...


Danke an auch,
F.S.

von HonK (Gast)


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F. S. schrieb:
> Das Problem ist, dass auch
> wenn das PWM Signal ausschaltet das Element seinen Strom bezieht

Dann guck dir mal den Pegel am Gate an. FET vielleicht falsch herum?
Ich hoffe, du willst nicht auch rechts die ganze Zeit mit deinen 
Rechteck hin- und herschalten über das Relais ;-)

von icke (Gast)


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Vielleicht entlädt sich das Gate vom FET nicht und es bleibt offen, 
obwohl keine PWM anliegt.
EIn Widerstand vom Gate nach GND kann helfen.

von amateur (Gast)


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Messe einfach mal die Spannung (S-D) über T2.
Da sollte im Ein-Falle eine sehr geringe Spannung anliegen und im 
Aus-Fall die Versorgungsspannung.
Ist die Spannung am Gate im Ein-Fall auch hoch genug?

von F. S. (de0_board)


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Danke euch allen für eure zahlreichen Antworten.

HonK schrieb:
> Dann guck dir mal den Pegel am Gate an. FET vielleicht falsch herum?
> Ich hoffe, du willst nicht auch rechts die ganze Zeit mit deinen
> Rechteck hin- und herschalten über das Relais ;-)

Nein, das ist das erste was ich gechekt habe. Der FET funktioniert, hab 
ihn auf einer kleineren Schaltung getestet.

Das Relais schalte ich nur dann über einen PIN ein, wenn die gewünschte 
Temperatur unter 25° ist. Dann regelt der Regler die Kühlung und nicht 
das aufheizen...

icke schrieb:
> Vielleicht entlädt sich das Gate vom FET nicht und es bleibt offen,
> obwohl keine PWM anliegt.
> EIn Widerstand vom Gate nach GND kann helfen.

Ich denke das da eher das Problem liegt. Ich messe nähmlich bei jedem 
Zustand 0V. Ich verstehe das selbst nicht. Der FET schaltet nie durch, 
aber das Ding zieht seine 1,5 A...???
Ich habe jetzt sogar mal den FET rausgenommen aus der Schaltung und sie 
funktioniert noch immer...kann es sein das die Schaltung falsch ist?

Frage an die Runde: Funktioniert die Schaltung überhaupt?


Ich danke euch allen nochmal für euer Bemühen und eure Zeit. Wirklich 
danke...


lg F.S.

von Brain (Gast)


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Im Prinzip schaltest Du Dein Pelztier von 12 Volt mit einem Mosfet gegen 
Gnd. Das geht prinzipiell natürlich. Also hast Du irgendein Problem im 
Aufbau oder einen kaputten Mosfet / Level Probleme.
Was mir aber zusätzlich Sorgen machen würde: war es nicht so, dass 
Pelztiere nicht mit PWM betrieben werden sollen?

von Gregor B. (Gast)


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F. S. schrieb:
> Ich habe jetzt sogar mal den FET rausgenommen aus der Schaltung und sie
> funktioniert noch immer...kann es sein das die Schaltung falsch ist?

Mit ziemlicher Sicherheit hast Du irgendwo einen Kurzschluss nach Nasse.

von Martin (Gast)


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ich würde vermuten, dass der FET hin es, denn es fehlt eine 
Freilaufdiode...

Gruß Martin

von Martin (Gast)


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>Was mir aber zusätzlich Sorgen machen würde: war es nicht so, dass
>Pelztiere nicht mit PWM betrieben werden sollen?

Zumindest sollte die Spannung immer dasselbe Vorzeichen haben.

Ein Pelztier mit Wechselspannung zu betreiben ... hehe.

von Udo S. (urschmitt)


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F. S. schrieb:
> Der FET schaltet nie durch,
> aber das Ding zieht seine 1,5 A...???
> Ich habe jetzt sogar mal den FET rausgenommen aus der Schaltung und sie
> funktioniert noch immer...kann es sein das die Schaltung falsch ist?

Richtig rausgenommen (gelötet)?

Da Luft ein hervorragender Isolator ist (zumindest bei Normaldruck und 
unter 1000°C) musst du das Unmögliche ausschliessen und dann bleibt das 
Unwahrscheinliche als Lösung übrig:
DU HAST EINEN VERDRAHTUNGS ODER SCHALTUNGSFEHLER.

Nimm halt mal ein Multimeter und messe wo du welche Spannungen hast und 
denke nach welche zu erwarten wären. Daraus ergibt sich wo es klemmt.

von F. S. (de0_board)


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Ich habe nun den Fehler gefunden, ja, ich hatte eine Verbindung zu 
Masse...
War ein blöder Fehler meinerseits...hab den in der ganzen Zeit völlig 
übersehen :schäm:

Martin schrieb:
> ich würde vermuten, dass der FET hin es, denn es fehlt eine
> Freilaufdiode...
>
> Gruß Martin

Nein, das kann auch nicht sein, da ich einen IRLIZ44N verwende und der 
schon eine eingebaute Freilaudiode hat.

Brain schrieb:
> Was mir aber zusätzlich Sorgen machen würde: war es nicht so, dass
> Pelztiere nicht mit PWM betrieben werden sollen?

Oje...im ernst??? Darf ich fragen warum? Das ist aber ungünstig, da mir 
das Projekt in die Hand gedrückt wurde. Ich switsche immer die 12V bei 
einer eingestellten Temperatur von über oder unter 25°.
Das Relais zieht also nur einmal zu Beginn des Programms...


Ich hab da auch eine andere Frage: Welche Frequenz sollte das PWM Signal 
für einen Power-MOSFET haben?


lg F.S.

von Viktor N. (Gast)


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>Brain schrieb:
>> Was mir aber zusätzlich Sorgen machen würde: war es nicht so, dass
>> Pelztiere nicht mit PWM betrieben werden sollen?
>
>Oje...im ernst??? Darf ich fragen warum? Das ist aber ungünstig, da mir
>das Projekt in die Hand gedrückt wurde. Ich switsche immer die 12V bei
>einer eingestellten Temperatur von über oder unter 25°.
>Das Relais zieht also nur einmal zu Beginn des Programms...
>
>
>Ich hab da auch eine andere Frage: Welche Frequenz sollte das PWM Signal
>für einen Power-MOSFET haben?


Naja. In jeden Manual zu einem Peltier steht das. Der Kuehlwirkungsgrad 
ist so schon schlecht und wird noch schlechter. Bei Heizen wird eh alles 
in Waerme umgesetzt. Pulsen geht auf die Lebensdauer. Was man aber 
machen kann ist PWM zum Erzeugen einer variablen Gleichspannung. Mit 
einer Spule, Kondenser und einer Diode.

von Henrik V. (henrik_v)


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Eventuell könnte man ja einen Kondensator von 12V nach D legen, je nach 
FET mit etwas R in Serie (zur Begrenzung des Ladestrompulses) und ! bei 
Verwendung eines polarisierten Elkos einer Diode (damit bei längerer 
Abschaltung und entsprechendem Temperaturgradienten der Elko nicht 
verpolt geladen wird).

Dann zu weiteren Glättung eine dicke Spule , die Bauteile neu mischen 
und schwubs wird's ein Schaltwandler ;)

von F. S. (de0_board)


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Viktor N. schrieb:
>Naja. In jeden Manual zu einem Peltier steht das. Der Kuehlwirkungsgrad
> ist so schon schlecht und wird noch schlechter. Bei Heizen wird eh alles
> in Waerme umgesetzt. Pulsen geht auf die Lebensdauer. Was man aber
> machen kann ist PWM zum Erzeugen einer variablen Gleichspannung. Mit
> einer Spule, Kondenser und einer Diode.

Ja, da hast Du Recht! Als ich mal die Grenzen getestet habe, habe ich 
bei einer Kühlung eine Temperatur von 1° herum gemessen. Mit PWM komme 
ich nichteinmal auf 8 runter :-(
Das Heizen geht problemlos, auch da gebe ich Dir Recht. Seltsam, aus dem 
Datenblatt lese ich den Wirkungsgrad nicht heraus, das gibt eher wenig 
her.

Henrik V. schrieb:
> Eventuell könnte man ja einen Kondensator von 12V nach D legen, je nach
> FET mit etwas R in Serie (zur Begrenzung des Ladestrompulses) und ! bei
> Verwendung eines polarisierten Elkos einer Diode (damit bei längerer
> Abschaltung und entsprechendem Temperaturgradienten der Elko nicht
> verpolt geladen wird).

Ich verstehe das nicht genau...kann man dadurch besser kühlen mit PWM?

F.S.

von MaWin (Gast)


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> > Was mir aber zusätzlich Sorgen machen würde: war es nicht so, dass
> > Pelztiere nicht mit PWM betrieben werden sollen?

> Oje...im ernst??? Darf ich fragen warum?

Verlust = P = U * I = U * U/R, doppeltes U, vierfacher Verlust

Kühlleistung = I = U/R, doppeltes U, nur doppelte Kühlleistmng

Beim sowieso miesen Wirkungsgrad treibt das den Wirkungsgrad unter 0, es 
wird nicht kälter sondern wärmer.

> Eventuell könnte man ja einen Kondensator von 12V nach D legen,

Natürlich nicht, so was macht man mit einer Spule in Reihe zum Petier.

Dann bestimmt sich die notwendige PWM Frequenz an der Grösse der Spule, 
damit der Strom-Ripple unter ca. 10% bleibt.

von Brain (Gast)


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Nur mal so, was nimmt man denn da für eine Spule? Bei 5 kHz PWM, 10 Ohm 
Peltier-Widerstand ist man da ja gut und gern bei 50 mH die man braucht.

von MaWin (Gast)


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Na ja, ich würde eher 100kHz PWM nehmen.

von Brain (Gast)


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Bei so hohen Strömen? Werden da nicht die Schaltverluste und die EMV ein 
Problem?

von F. S. (de0_board)


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Nocheinmal ein Danke an euch alle! :)

Ich verstehe nicht genau was das mit der Spule in Reihe zum Drain auf 
sich haben soll...

MaWin schrieb:
> Na ja, ich würde eher 100kHz PWM nehmen.

Danke für Deine Antwort. Ist das ein Richtwert, oder...? Wie kommt man 
darauf? Also was für ein Hintergrund meine ich...

von Viktor N. (Gast)


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Die Groesse der Bauteile, der Spule und des Kondensators. Die beiden 
muessen eine Groesse, dh Energiespeicherfaehigkeit, in Bezug auf die 
Periodendauer haben. Ja. EMV ist ein Thema. Da ist dann nichts mehr mit 
Steckbrett und dergleichen.

von MaWin (Gast)


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> Ist das ein Richtwert

EIn Komprimiss. Zwischen der Grösse der Spule und den Schwierigkeiten 
beim Aufbau (Schaltverluste im MOSFET, EMI).

von W.S. (Gast)


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F. S. schrieb:
> Also was für ein Hintergrund meine ich...

Bau dir einfach einen Schaltregler, der eine variable Gleich Spannung 
von - sagen wir mal - 1 Volt bis 10 Volt erzeugen kann und verwende 
diesen anstelle deines getakteten Fets. Peltierelemente reagieren sauer 
auf plötzliche Spannungsänderungen, also besser mit ner gemütlich sich 
ändernden Gleichspannung ansteuern.

W.S.

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