Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Oszillatorbauteil bitte identifizieren


von Karel M. (marsalek)


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Liebe Kollegen,

ich bräuchte Ihre/eure Hilfe bei der Identifizierung eines Oszillators - 
im Bild mittig, Aufschrift SaR 5103T.

Vielen Dank
Karel

von 6A66 (Gast)


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Karel Marsalek schrieb:
> Liebe Kollegen,
>
> ich bräuchte Ihre/eure Hilfe bei der Identifizierung eines Oszillators -
> im Bild mittig, Aufschrift SaR 5103T.
>
> Vielen Dank
> Karel

Sieht nach Quarz 5x7mm, 25MHz aus.

Die Kondensatoren an der Seite sind untypisch nah am Gehäuse oder 
zusätzlich manuell nachbestückt.

Grüße

von Karel M. (marsalek)


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Danke! Es kann tatsächlich sein, dass meine Kollegen die zwei 
Kondensatoren nachträglich drangelötet haben. Das Oszillator wollte 
nämlich nicht anschwingen. Es ist wohl in Folge einer 
Protonenbestrahlung über den Jordan gegangen.

Ich kann dennoch zu der Part-Marking im Netz nichts finden. Weitere 
Hinweise sind erbeten :-)

Grüße
Karel

von Paul (Gast)


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Karel Marsalek schrieb:
> Das Oszillator wollte
> nämlich nicht anschwingen.

Wie heisst diese Firma? Ich hoffe das Elektronik nicht euer Kerngeschäft 
ist. Alleine die Inkompetenz die Anschwingkapazitäten wegzulassen ist 
schon erschreckend. Dann aber mit der Information "5x7mm 25MHz" nicht 
weiter zu kommen ist die Krönung. Mann, Mann.

von 6A66 (Gast)


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Karel Marsalek schrieb:
> Es ist wohl in Folge einer
> Protonenbestrahlung über den Jordan gegangen.

Hmm, Protonenbestrahlung? Das ist doch Partikelstrahlung mit geringer 
Reichweite (ca 30cm im menschlichen Körper)? Und wenn Dein Quarz (nicht 
Oszillator!) bei der Bestrahlung hopps geht denke ich mal sollte das 
schon ordentlich Bestrahlung sein - Noch dazu wird er von der Oberseite 
duch einen Metalldeckel geschützt.

Halte ich für zumindest anzweifelbar. Mechanischer Defekt durch Schock? 
Riss am Lötpad?

rgds

von Tim (Gast)


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Bist Du sicher, dass es ein Oszilltor und nicht nur ein Quarz ist? 
Wieviele Pins sind elektrisch angeschlossen? Quarz braucht nur zwei Pins 
(i.d.R. die beiden diagonalen, Oszi benötigt min. 3 Pins für Supply und 
HF)
Bsp: http://www.rakon.com/products/families/prod-xtal -> RSX-5

Was ist das für eine Applikation, was taktet das Bauteil?

Tim

von Gregor B. (Gast)


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Nach dem Marking

SaR würde ich mal auf SaRonix tippen. Die gehören zu Pericom.

http://www.pericom.com/products/crystals-and-crystal-oscillators/

Vielleicht können die helfen.

von amateur (Gast)


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Wenn der Quarz, ein praktisch mechanisches Bauteil, durch 
Photonenstrahlung das Zeitliche gesegnet hat, sind wahrscheinlich auch 
alle anderen Bauteile kurz vor dem Kollaps. Ich würde in eine solche 
Schaltung keinen Cent bzw. keine Minute mehr investieren.
Wir haben, vor Jahren, ein solches Problem nur dadurch in den Griff 
bekommen, das wir die Leitungen entsprechend verlängert haben, um aus 
dem Strahlenfeld bzw. -bereich zu kommen. Strahlengehärtete Bauteile, 
wie in der Sattelitentechnik, waren für uns keine bezahlbare 
Alternative.

von Karel M. (marsalek)


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Hallo Jungs,

das Bauteil taktet ein MIP-405 Prozessor Board (PC104) powerPC.

Während der Bestrahlung ist der Prozessor stehen geblieben, ohne dass 
die Testsoftware vorher jegliche Fehlermeldung hinterlassen hat. Nach 
der Heimkehr hat man festgestellt, dass die ganze Platine keinen Takt 
hat. Dann, vermute ich, haben noch die Kollegen versucht, zusätzliche 
load-capacitors daran zu löten um zu schauen, ob man dem Quarz auf die 
Sprünge helfen kann. Ich glaube nicht, dass der Hersteller der Platine 
die load-capacitors weglassen hat. @Paul, wie kommst Du darauf, dass die 
dort fehlten?

@6A66: die Reichweite ist von der Energie abhängig. 30 cm als gering 
würde ich nicht bezeichnen (im Vergleich zu schweren Ionen). Wider 
Erwarten haben sich Protonen bei 230 MeV als nasty beasts gezeigt. Sie 
haben das gekillt, was unter Schwerionenbeschuss bei vergleichbaren 
Energien aber per Nukleon(!) und noch geringerer Reichweite (SRIM) 
funktioniert hat.

Und noch zu der "ordentlichen Bestrahlung": ja, das stimmt. Das Ziel 
war, eine Gesamtdosis zu simulieren, die das Gerät in ca. 10 Jahren auf 
der geplanten Umlaufbahn abbekommt. Ein Zehntel davon wäre für einen 
Menschen fatal.

Der Deckel am Quarz hat bei dieser Strahlung keine Wirkung. Sogar 10 mm 
dickes Metall spielt keine rolle. Und wenn man versucht, diese Strahlung 
abzuschirmen, bekommt man Sekundärstrahlung / Streustrahlung mit noch 
mehr Teilchen (Teilchen-Schauer).

@ amatuer: Angeblich sind Quarze bei der Frequenzen gegen Strahlung 
empfindlich. Ob es stimmt?

@gregorB: danke sehr für den Tipp!

Grüße
Karel

von amateur (Gast)


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Bin erst jetzt wieder an die Tastatur gekommen.

Wir haben damals Linearbeschleuniger und Kobaltquellen vermessen.
Die Erfahrung hat gezeigt, dass diese sehr demokratisch mit Elektronik 
verfahren. Nämlich alles altert in erstaunlichem Tempo. Das ging von 
"richtigen" Ausfällen bis zur "einfachen" Steigerung des 
Rauschverhaltens, bei Analogschaltkreisen - in Richtung Unbrauchbarkeit.

Wenn Du mal deine Schaltkreise "altern" willst, setze Dich mit einem gut 
bestückten Betrieb, der auch Materialforschung betreibt oder mit einem 
Krankenhaus in Verbindung. In letzterem wird künstliche und natürliche 
Strahlung in der Onkologie verwendet. Manche der dortigen Physiker sind 
ganz umgänglich und "spielen" mal gerne.

von Jochen F. (jamesy)


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Verstehe ich das richtig? Man will eine Baugruppe für 10 Jahre Weltall 
qualifizieren, und dann fragt man in diesem Kasperforum an, um da 
geholfen zu werden?
Wer kommt auf so eine absolut sinnentleerte Idee?

von Karel M. (marsalek)


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Hallo Amateur,

Bestrahlungen mit schweren Ionen an Beschleunigern sind mittlerweile 
mein tägliches Brot. Protonen gibt es in Europa ziemlich häufig, leider 
meistens nur mit 60 MeV für Augenkrebsbehandlung. Für Elektronik nimmt 
man zwischen 200 und 250 MeV. Physikern bekommen meistens ihre 
Strahlzeit nachts, wenn keine Patientenbehandlung stattfindet.

Grüße
Karel

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