Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik SG3525 Flusswandler - Ausgangsdrossel


von Gideon F. (flunzelord)


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Ich bin zur Zeit dabei, einen Flusswandler zu bauen für eine Endstufe. 
Ich habe in diesem Forum von 2010 ein Thema gesehen, in dem man sich 
darum geprügelt hat, ob nun eine Drossel auf die Sekundärseite des 
Trafos sollte, oder nicht. Ich würde sagen: In meinem Fall ja. Im 
gegentaktbetrieb schalte ich mit meinen Mosfets auf beide Primärspulen 
jeweils 70A! Das ist schon mehr als Grenzwertig, deshalb habe ich 
nachgedacht, ob es nicht absolut Sinn machen würde, auf der 
Ausgangsseite Drosseln anzubringen. Ausgänge, welche habe ich da?

Nun...
2 x 150-250V, Buck Converter auf 140V @ 4A
2 x 55-85V, Buck Converter auf 40V @ 7.5A

Wenn sich einer die Frage stellt, wozu den Immensen Aufwand von solchen 
Convertern? Naja, im Grunde ist es die einzige Regulierung, die mir alle 
Spannungen konstant hält, was für mich wichtig ist, da die eine Endstufe 
bei überspannung sofort abraucht und die andere mit 1kW@8Ohm im Class 
D(AB) keine großen Schwankungen will. Die professionellsten PC Netzteile 
nutzen teils DC/DC Converter, deswegen und auch, weil es für mich seeehr 
einfach ist, werde ich es genauso machen. Bitte keine Diskussion, was 
besser funktioniert. Ich habe bereits 100% der Schaltung aufgebaut und 
werde es nicht umbauen. Buck Converter haben einen Wirkungsgrad von 
definitiv über 80% in meiner Topologie.


Die Frage ist lediglich, welche Drossel ich nach dem Trafo anbringen 
sollte, um den Strom sinnvoll zu begrenzen. Sicher dürften für beide 
Spannungen auch unterschiedliche Drosseln gut sein, oder? Nun, ich bin 
mal auf Vorschläge gespannt. Wenn möglich, sehr klein, dann kann ich das 
noch auf etwas größere Ringkerne Quetschen. Ich will nicht wie im DC/DC 
Converter Bereich weitere ETD Kerne bestellen müssen. Und die sind bei 
den Strömen und Induktivitäten auch nötig. Auf der 140V Seite brauche 
ich 550uH. Gewickelt, gemessen, 590uH - Perfekt. Und für Zweifler: 
Natürlich habe ich das mit HF Litzendraht (Selbstbau ist hier billiger) 
gewickelt, der außerdem noch dick genug ist.
Die Bauteile sind alle fast doppelt Dimensioniert, um Ausfallsicherheit 
zu garantieren. Nun, auf der Primärseite ist das aber leider nicht 
zwingend sicher, wie wir von 2010 noch wissen...

Beitrag "SG3525 regelt nicht"


Also, welche Ausgangsinduktivität empfehlt ihr mir für die Genannten 
Werte?

von Diekuhliefumdenteich (Gast)


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Gideon Falta schrieb:
> Also, welche Ausgangsinduktivität empfehlt ihr mir für die Genannten
> Werte?

Kommt auf den Rippelstrom durch die Drossel an, welchen Du noch für 
zulässig erachtest.

BTW: Den Sättigungsstrom Deiner Drossel hast Du schon auch mit beachtet?

von Gideon F. (flunzelord)


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Danke für die Antwort. Sättigung von unter 50mT. Kern verkraftet 100 bei 
der Frequenz. Ist also perfekt.

von Diekuhliefumdenteich (Gast)


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Gideon Falta schrieb:
> Danke für die Antwort. Sättigung von unter 50mT. Kern verkraftet 100 bei
> der Frequenz. Ist also perfekt.

Ich kenne kein Kernmaterial, welches schon bei 100 mT sättigt. 
Vermutlich verwechselst Du Flussdichtehub/Magnetisierungshub (deltaB) 
mit Sättigung (Bmax). Die Angabe deltaB ist für die Audgangsdrossel aber 
eher nebensächlich, sondern für den Ünertrager relevant.

von Gideon F. (flunzelord)


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http://www.ferroxcube.com/prod/assets/etd34.pdf

Eigentlich geht es auch bei 200mT, aber da sind die Verluste halt höher 
und ich Spare jedes Watt, was ich sparen kann. Ich habe bisher einen 
Errechneten Wirkungsgrad von 93,75 für ein seeehr Stabiles, aber nicht 
reguliertes Netzteil. Bei 80% will ich landen. Das heißt also, die 
Regulierung muss 85% Wirkungsgrad haben. :D Verluste erlaube ich mir 
nicht. Trafo, sowohl auch Drosseln mit mhd. 4-Facher Stromfestigkeit und 
Gleichrichter mit wenig möglichst wenig Spannungsabfall und Kapazität so 
wie eine saubere Ansteuerung der Mosfets, eine Effektive Ansteuerung. 
Das alles soll das Schaffen. Und bisher sieht es super aus. 85% Buck 
Converter ist leicht zu schaffen. Dann darf mein Netzteil das Zeichen 
80+ Tragen. :D Nein, darum geht es nicht, nur Spaß. Aber Wirkungsgrad 
ist mir wichtig. Ein kleine Ringkern funktioniert oft auch, aber ist 
halt nicht so effektiv wie ein ETD mit vieeel mehr Wickelraum.

Sättigung bei 1/4 von den angegebenen 200mT ist sicher auch nicht 
schlimm. Eher gut - weniger Verluste. 1.5kW aus 12V bei 80%... Eine 
Herausforderung für mich! Aber bisher läuft es Erstklassig! :D

von Diekuhliefumdenteich (Gast)


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Gideon Falta schrieb:
> http://www.ferroxcube.com/prod/assets/etd34.pdf

Interessanter Kern für eine Drossel...

Hast Du mal ausgerechnet, bei welchem Strom (I) die Drossel anfängt zu 
sättigen? ;-)

Kleiner Tip: Luftspalt???

Gideon Falta schrieb:
> Aber bisher läuft es Erstklassig!

Dann wird sich dann sehr schnell ändern. Versuche es doch bitte erstmal 
mit den Grundlagen der Schaltnetzteiltechnik.

von Gideon F. (flunzelord)


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http://www.daycounter.com/Calculators/Inductor-Current-Power-Calculator.phtml

http://www.mikrocontroller.net/articles/Transformatoren_und_Spulen


Laut der ersten Seite würde es funktionieren, wenn ich eine Gewissen 
Frequenz habe. Aber das kann ja nicht ganz richtig sein, da das ja 
generell Kernabhängig ist.

Laut der zweiten habe ich eine angenehme Sättigung von:

1.55MEGT

Habe mehrfach nachgerechnet unter sehr optimistischen Werten, das kam 
wirklich raus.

Kann das denn überhaupt sooo hoch sein? Und bitte Nachhilfe, welche 
Kerne ich nehmen sollte für meine Bedingungen.

250Vmax@10A,600uH
100Vmax@15A,150uH

Wie teuer wird das Werden? Ich will ja auch nicht viele Verluste über 
den Widerstand des Drahtes haben. Wie wird das also bei mir aussehen? 
Wenn ich einen ETD mit Luftspalt nehmen muss, alles schön und gut, nur 
welche Größe ist denn für solche Werte zu empfehlen?

von Gideon F. (flunzelord)


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http://www.mikrocontroller.net/articles/Transformatoren_und_Spulen#Drosseln

Moment, die Formel muss Schmarrn sein, da die Sättigung alleine schon 
äußerst stark von der Frequenz abhängt. In der Formel ist aber nirgends 
die Rede von f oder Ton/Toff. Ich glaube nicht, dass der Kern von mir 
1,55MEGT erreichen würde, da das eine Erwärmung von einigen Trilliarden 
K heißen würde.

Also, wie berechnet man das nun tatsächlich?

von Rocker (Gast)


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Gideon Falta schrieb:
> Und für Zweifler:
> Natürlich habe ich das mit HF Litzendraht (Selbstbau ist hier billiger)
> gewickelt, der außerdem noch dick genug ist.

Ich verstehe. Mit diesem Satz willst Du die Leser dazu bringen, noch 
mehr an Dir zu zweifeln ;)
In der Ausgangsdrossel fliesst DC mit einem gewissen Rippel (typ. 
10...20%). Deine "HF-Litze", beeindruckt höchstens die 10...20% AC 
Anteil. Dafür hast Du einen viel kleineren Kupferfüllfaktor. Und der 
wirkt auf den gesamten Strom. Du hast den Wirkungsgrad der Schaltung 
also mit sehr hohem Aufwand reduziert.

Gideon Falta schrieb:
> Wenn ich einen ETD mit Luftspalt nehmen muss, alles schön und gut, nur
> welche Größe ist denn für solche Werte zu empfehlen?

Dafür nimmt man einen Eisenpulverkern! Wie kommst Du überhaupt auf 
600µH?

Grundlagen Grundlagen Grundlagen.

von Gideon F. (flunzelord)


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Man braucht knapp über 550uH für die 140V bei:

150-250Vin
140Vout,5.5A
20%Ripple, 100kHz

Das ist so bei Buck Topologie.

Und woher soll man bezahlbar einen groß genugen Einsenpulverkern 
herbekommen? Die Ringkerne sind teuer wie sau, sonst kenne ich leider 
nichts aus Eisenpulver.

von MaWin (Gast)


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> Ich habe bereits 100% der Schaltung aufgebaut

Ja welcher denn? Du redest von Buck step down und optionaler 
Ausgangsdrossel, ist das dann die zweite Spule nach der Spule des Buck 
Reglers oder hast du am SG3525 einen Trafo zur Netztrennung? Für 
Netzeingang hättest du aber merkwürdige Eingangsspannungen. Natürlich 
braucht ein buch Regler zumindest eine Spule.

von Gideon F. (flunzelord)


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SG3525 - 10-16V zu 2x150-250V und 2x55-80V
Gesamt 1.7kW. Verwendet wird natürlich ein gigantischer Kern, der EC70. 
Dazu 100kHz, gegentakt. So, dieser Teil ist der, der zu 100% 
funktioniert. Der ist uninteressant.


Ich will die 150V bis 250V nun aber noch regulieren, da das sehr 
ungünstig für einen Class D Verstärker ist. Und das einzige Problem ist 
hier lediglich die Drossel. Wie bekomme ich solch große Drosseln? Wie 
wickel ich die selber? Und soll ich wirklich keine Litze nehmen? Ich 
habe noch 2mm Kupferlackdraht - eine volle Rolle. Nehm ich auch, wenn 
ihr das empfehlt. Nur, welchen Kern empfehlt ihr denn für solche 
Anforderungen? Das sind ja durchaus gigantische Anforderungen, gebe ich 
zu. :D

In einem Monat und 11 Tagen muss das Ding vorgeführt werden als Teil 
einer Wette. Deshalb brauch ich mit dem letzten Problem auch noch eine 
Lösung. Alle anderen sind aber schon gelöst. (Natürlich treten da auch 
an anderen Stellen Probleme auf, das ist klar.)



Back on Topic: Drossel! Wie? Lösung? :D


Edit: Und ich rede nicht vom zusätzlichen Filter, sondern NUR 
Buckdrossel und Kondensatoren. Keine Filterspule. 2V Ripple treten auf, 
das ist absolut verkraftbar, dafür, dass ich nur 1mF Kapazität verwende. 
:D Das spart alles Platz und viel Geld und der Verstärker kommt mit 
sowas gut klar.

von MaWin (Gast)


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> SG3525 - 10-16V zu 2x150-250V und 2x55-80V

Also bisher ungeregelt sondern die Ausgangsspannung hängt demnach wohl 
direkt von der Eingangsspannung (und etwas von der Belastung) ab, 
einfacher Trafo.

Da braucht man keine Ausgangsdrossel, ausser wenn man den Ripplestrom 
der Elkos verringern will (muss, weil sie nicht so viel aushalten).

> Ich will die 150V bis 250V nun aber noch regulieren,

Dann braucht man eine Ausgangsdrossel, und einen ganz anders gewickelten 
Trafo, nämlich einen mit ungefähr doppelter Ausgangsspannung.

von Diekuhliefumdenteich (Gast)


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Gideon Falta schrieb:
> Man braucht knapp über 550uH für die 140V bei:
>
> 150-250Vin
>
> 140Vout,5.5A
>
> 20%Ripple, 100kHz
>
> Das ist so bei Buck Topologie.

Gideon Falta schrieb:
> Ich bin zur Zeit dabei, einen Flusswandler zu bauen für eine Endstufe.

1. Unter einem Flusswandler verstehe ich in erster Linie einen 
Eintaktflusswandler. Das Tastverhältnis kann bei konventioneller 
Auslegung max 0,5 betragen. Folge: Unter nicht-Berücksichtigung aller 
Verluste erreichst Du in dem Fall max. 125V Uout bei 250V Uin.

2. Bei 250Vin, 140Vout, 550µH & 100kHz komme ich auf I_Ripple=1,12A. Das 
sind ziemlich genau 20%.

3. Deine Spulenauslegung mit dem 3C9x ETD34-Kern stättigt bei spätestens 
713 mA, d.h. bei Strömen über 0,7A hast Du quasi nur noch eine Luftspule 
mit entsprechend geringer Induktivität...

--> Gideon Falta schrieb:
> Und woher soll man bezahlbar einen groß genugen Einsenpulverkern
> herbekommen?

Da wirst Du nicht drumherumkommen. Ein entsprechend größerer Ferritkern 
mit Luftspalt würde aber genauso gehen.

von Rocker (Gast)


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Gideon Falta schrieb:
> Gesamt 1.7kW. Verwendet wird natürlich ein gigantischer Kern, der EC70.

Ein ETD59 wäre ausreichend gewesen. Mit dem EC70 bist Du weit weg vom 
Optimum.

Gideon Falta schrieb:
> Wie bekomme ich solch große Drosseln? Wie
> wickel ich die selber? Und soll ich wirklich keine Litze nehmen? Ich
> habe noch 2mm Kupferlackdraht - eine volle Rolle. Nehm ich auch, wenn
> ihr das empfehlt. Nur, welchen Kern empfehlt ihr denn für solche
> Anforderungen? Das sind ja durchaus gigantische Anforderungen, gebe ich
> zu. :D

Reichelt hat Eisenpulverkerne. Und so teuer sind die auch nicht. 
Eisenpulver kannst Du viel höher aussteuern als Ferrit und brauchst 
dementsprechend weniger Kernmaterial.
http://www.reichelt.de/Amidon-Eisenpulver-Ringkerne/2/index.html?;ACTION=2;LA=3;GROUP=B521;GROUPID=3186;START=0;OFFSET=500;SHOW=1

HF-Litze hat auf einer Glättungsdrossel nicht einen einzigen Vorteil. 
Schlechter Füllfaktor, schlechte Wärmeleitfähigkeit, aus diesen beiden 
Gründen schlechter in der Effizienz und das Ganze ist auch noch viel 
teurer.

Den Kern wählst Du aus, indem Du die Flussdichte auf einen Wert 
festlegst, die entsprechende Windungszahl über die magnetische Fläche 
des jeweiligen Kerns berechnest und mit dem AL-Wert schaust, wo Du mit 
der Induktivität landest. Den besten Kern nimmst Du. Der 
Aussendurchmesser des Kerns wird schätzungsweise im Bereich von 5cm 
liegen. Achte darauf, dass das Material für Deine Frequenz geeignet ist. 
Den Kern kann man ruhig bis auf ca. 80...90% der Sättigungsflussdichte, 
die je nach Material bei bis zu 750mT liegt, aussteuern. Eisenpulver 
sättigt weich, da passiert nichts. Das erhöht Dir für Lastspitzen sogar 
die Dynamik.

von Gideon F. (flunzelord)


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[offtopic]Einer sagte, der ETD59 würde reichen für meinen Zweck. 
Theoretisch richtig und genau den habe ich auch zu Hause liegen. Da gibt 
es nur leider ein großes Problem: 2x2 Windungen 70A, 2x11 Windungen 6A, 
2x30 Windungen 4A.

Dafür reicht mir der Wickelraum nicht aus. Ich habe die Lagen mit dünnem 
Isoband nochmals zur Sicherheit isoliert - das nimmt nicht viel Platz 
weg, gehört bei mir aber zur sicherheit, falls der Litzendraht durch das 
Verdrillen nicht genug Spannungsfestigkeit haben sollte. Im schlimmsten 
Fall reden wir hier von 500V Spannungsdifferenzen - eigentlich nur 250, 
da in die Selbe Richtung gewickelt, aber sicher ist sicher.

Die Litzen sind besonders verlustarm in Sachen Strombelastbarkeit. Das 
nimmt leider viel Wickelraum weg. Aber entsprechend der Berechnung für 
SNT Trafos reichen die Windungszahlen auf jeden fall genau aus. (12V 
Seite 1,75 berechnet, ich verwende 2 Windungen - Sicher ist sicher, ergo 
ist es genauer.)

Für solche Leistungen kann ich den ETD59 nicht verwenden, da ich sonst 
nicht genug Wickelraum habe. Der EC70 hat einigen Raum zusätzlich und er 
reicht für die Leistung bei 100kHz auf jeden Fall aus.


70 Ampere mal 2. Das nimmt schon fast den halben Wickelraum weg. 
Versuche einer diesen Strom bei 100kHz ohne Litze zu übertragen. Viel 
Spaß. :D

Naja, für die Drosseln werde ich nun auf euren Rat einfachen Draht 
nehmen. Danke für den Tipp!!![/offtopic]




Danke für die Antworten soweit!

Ich würde mir dafür von Amidon den T225-18 Typ nehmen. (Da 57mm :D)

Für 150uH@100V@100kHz spuckt mir der Ringkernrechner 31.6mT aus, 6W 
Verluste.
Für 550uH@250V@100kHz spuckt mir der Ringkernrechner 41.2mT aus, 11W 
Verluste. Das bei maximalen Spannungswerten.

Verluste durch Widerstand: 150uH mit 2mm Draht - 1W Verluste.
Verluste durch Widerstand: 550uH mit 1mm Draht - 2W Verluste.

Das ganze mal jeweils 2 mal.

Seid ihr damit einverstanden? Oder ist daran etwas auszusetzen? :D

Habe ich etwas nicht beachtet? Der Ringkernrechner bezieht doch Ströme 
nicht mit ein. Wie sieht das denn eigentlich aus? Ich verstehe bei 
Speicherdrosseln leider nicht im Ansatz die mathematischen 
Hintergründe...
Die Kerne sind auf jeden fall sehr groß. Die müssten doch mit solchen 
Leistungen problemlos fertig werden, oder?

von Axel S. (a-za-z0-9)


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Gideon Falta schrieb:
> SG3525 - 10-16V zu 2x150-250V und 2x55-80V
> Gesamt 1.7kW. Verwendet wird natürlich ein gigantischer Kern, der EC70.
> Dazu 100kHz, gegentakt.

Wow! Endlich tust du mal Butter bei die Fische. Schon im 7. Post 
deinerseits! Ja, das war Ironie!

> Ich will die 150V bis 250V nun aber noch regulieren

Was meinst du mit "nun aber noch"?

Laß mich raten: du hast bis jetzt die Regelung deines 
Gegentakt-Durchflußwandlers totgelegt und betreibst ihn mit 100% (oder 
wieviel der SG3525 maximal hergibt) Tastverhältnis? Und jetzt willst du 
die Regelung aktivieren?

Dann ist das recht einfach: beim ungeregelten Gegentaktwandler braucht 
man keine Drossel auf der Sekundärseite, weil der Strom kaum lückt (den 
Rest fängt der Siebkondensator auf). Die geregelte Variante kann man 
ohne Drossel bauen, dann ist der Ripplestrom entsprechend höher. Bei 
einer Leistungsanwendung wie deiner will man da aber eine 
Glättungsdrossel auf der Sekundärseite haben.

Dimensionierung der Drossel ist 100% wie beim Buckregler. Also einfach 
den Ripplestrom vorgeben und rechnen. Die 4A sind dabei nicht mal die 
Herausforderung. Eher die 140V Hub über der Drossel. Laut

http://schmidt-walter.eit.h-da.de/smps/abw_smps.html

brauchst du 300µH pro Zweig bei 2A Ripplestrom (50% von I_out) und dem 
entsprechend I_max = 5A.


XL

von Diekuhliefumdenteich (Gast)


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Rocker schrieb:
> Reichelt hat Eisenpulverkerne. Und so teuer sind die auch nicht.
> Eisenpulver kannst Du viel höher aussteuern als Ferrit und brauchst
> dementsprechend weniger Kernmaterial.
> http://www.reichelt.de/Amidon-Eisenpulver-Ringkern...

Der größte dort verfügbare Eisenpulver-Kern ist ein T 106. Da kann der 
TO ganz ordentlich stapeln...

Rocker schrieb:
> bei bis zu 750mT

Da bleibt selbst bei Material -18 nicht mehr viel übrig. So hoch würde 
ich nicht gehen.

Gideon Falta schrieb:
> Für 150uH@100V@100kHz spuckt mir der Ringkernrechner 31.6mT aus, 6W
> Verluste.
> Für 550uH@250V@100kHz spuckt mir der Ringkernrechner 41.2mT aus, 11W
> Verluste. Das bei maximalen Spannungswerten.

Was rechnest Du hier eigentlich? Ich glaube, Du versuchst mit einem 
Rechner für *Transformatoren/Übertrager* die Flussdichte für eine 
Speicherdrossel auszurechnen.

Axel Schwenke schrieb:
> Die geregelte Variante kann man
> ohne Drossel bauen, dann ist der Ripplestrom entsprechend höher.

Kann man nicht! In jeder FLussphase werden 2 Spannungsquellen 
"aufeinandergehalten", nämlich die Ausgangsspannung des Trafos mit der 
"geregelten" Spannung des Siebekondensators. Wenn der Trafo jetzt 10V 
Sekundär nach Gleichrichter bringt und Du auf 5V regeln willst, wie soll 
das funktionieren? Die Ausgangsspannung des Trafos ist und bleibt 10V, 
auch bei superniedrigem Tastverhältnis.

Axel Schwenke schrieb:
> brauchst du 300µH pro Zweig bei 2A Ripplestrom

Du vergisst, dass an der Ausgangsdrossel die doppelte Frequenz beim 
Gegentaktwandler anliegt --> 200 kHz --> I_Ripple=1A

Axel Schwenke schrieb:
> und dem entsprechend I_max = 5A.

Den halben Ripplestrom musst Du noch dazu addieren.

Die gibts Quellen an, die Du selbst nicht gelesen/verstanden hast!

von Diekuhliefumdenteich (Gast)


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Gideon Falta schrieb:
> Ich würde mir dafür von Amidon den T225-18 Typ nehmen. (Da 57mm :D)

> Für 550uH@250V@100kHz spuckt mir der Ringkernrechner 41.2mT aus, 11W
> Verluste. Das bei maximalen Spannungswerten.

Bei 6A komme ich mit einem T225-18 bei 550 µH auf 0,26 T --> Da wäre 
sogar noch Luft nach oben drin.

von Axel S. (a-za-z0-9)


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Diekuhliefumdenteich schrieb:
> Axel Schwenke schrieb:
>> Die geregelte Variante kann man
>> ohne Drossel bauen, dann ist der Ripplestrom entsprechend höher.
>
> Kann man nicht!

Ähhm. <nachdenk> stimmt! Mein Fehler.

Hinter dem Gleichrichter hat man ja exakt die gleiche Situation wie beim 
Buck hinter dem Schalter. Was ich mich allerdings beim Betrachten von 
bspw. http://joretronik.de/Web_NT_Buch/bilder/b8_4_b.gif frage:

Wo ist die Freilaufdiode? Oder soll sich die Drossel über die andere 
Hälfte der Sekundärwicklung entladen? (Das Bild ist aus 
http://joretronik.de/Web_NT_Buch/Kap8/Kapitel8.html)

>> brauchst du 300µH pro Zweig bei 2A Ripplestrom
>
> Du vergisst, dass an der Ausgangsdrossel die doppelte Frequenz beim
> Gegentaktwandler anliegt --> 200 kHz --> I_Ripple=1A

Stimmt auch wieder. Man könnte den Sekundärkreis zwar auch als doppelte 
Einweggleichrichtung auslegen, aber wenn man viel Leistung übertragen 
will, macht man besser eine Mittelanzapfung und doppelte 
Mittelpunktschaltung. Aber die Details rückt der TE ja nicht raus.

>> und dem entsprechend I_max = 5A.
>
> Den halben Ripplestrom musst Du noch dazu addieren.

Hab ich doch. 4A + 1/2*2A


XL

von Diekuhliefumdenteich (Gast)


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Axel Schwenke schrieb:
> Wo ist die Freilaufdiode?

Mittelanzapfung/Mittelpunktschaltung --> Strom teilt sich in der 
Freilaufphase über beide Gleichrichter-Dioden & Wicklungen gleichermaßen 
auf, quasi die Gleichrichterdioden werden zu Freilaufdioden. Da beide 
Teil-Wicklungen bifilar, entgegengesetzt geplot sind, heben sich die 
magnetischen Flüsse auf und es wirkt nur der reine Kupferdraht, d.h. dem 
Trafo juckt das nicht weiter.

Axel Schwenke schrieb:
> aber wenn man viel Leistung übertragen
> will, macht man besser eine Mittelanzapfung und doppelte
> Mittelpunktschaltung.

Auch hier bleibt die doppelte Frequenz an der Drossel erhalten (siehe 
oben) ;-)

von Rocker (Gast)


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Diekuhliefumdenteich schrieb:
> Rocker schrieb:
>> Reichelt hat Eisenpulverkerne. Und so teuer sind die auch nicht.
>> Eisenpulver kannst Du viel höher aussteuern als Ferrit und brauchst
>> dementsprechend weniger Kernmaterial.
>> http://www.reichelt.de/Amidon-Eisenpulver-Ringkern...
>
> Der größte dort verfügbare Eisenpulver-Kern ist ein T 106. Da kann der
> TO ganz ordentlich stapeln...

Ich bekomme sogar einen T400 angezeigt:
http://www.reichelt.de/Amidon-Eisenpulver-Ringkerne/T-400-2/3/index.html?;ACTION=3;LA=2;ARTICLE=20004;GROUPID=3186;artnr=T+400-2

Ansonsten gibt es auch noch ferrite.de. Die bieten High Flux Materialien 
mit einer Sättigungsflussdichte von 1.4T an. Das wird eine kompakte 
Sache, wenn man bis auf ~1.1 ... 1.2T geht.

Diekuhliefumdenteich schrieb:
> Rocker schrieb:
>> bei bis zu 750mT
>
> Da bleibt selbst bei Material -18 nicht mehr viel übrig. So hoch würde
> ich nicht gehen.

Bitte genau lesen und vollständig zitieren.

Diekuhliefumdenteich schrieb:
> Bei 6A komme ich mit einem T225-18 bei 550 µH auf 0,26 T --> Da wäre
> sogar noch Luft nach oben drin.

Und zwar einiges! Der Kern ist viel zu gross. Vor allem sind die 
Kernverluste bei diesem kleinen Rippelstrom ohnehin nicht dramatisch.

Gideon Falta schrieb:
> Für solche Leistungen kann ich den ETD59 nicht verwenden, da ich sonst
> nicht genug Wickelraum habe. Der EC70 hat einigen Raum zusätzlich und er
> reicht für die Leistung bei 100kHz auf jeden Fall aus.

Ein ETD59 kann das - definitiv! Das ist alles eine Frage der thermischen 
Auslegung. Bei Dir sind die Windungszahlen allerdings eine 
Einschränkung, mit der man nicht mehr ins Optimum kommt. Unter diesen 
Umständen ist der EC70 vertretbar. Es wäre allerdings hilfreich, wenn Du 
solche Sachen wie Windungszahlen gleich im ersten Post preisgibst. 
Ansonsten werden hier Themen diskutiert, die man sich hätte sparen 
können.

Gideon Falta schrieb:
> Ich würde mir dafür von Amidon den T225-18 Typ nehmen. (Da 57mm :D)

Grosse Bauteile sind noch lange nicht besser als kleine. Die Drossel 
kann man kleiner und efizienter bauen! Da muss man das Optimum suchen.

von Gideon F. (flunzelord)


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Aber will ich über die Spule ja auch einen gewissen Gesamtstrom 
schicken. Der geht nunmal weitaus weiter. Wenn ich nun die dünner mache, 
habe ich mehr Widerstandsverluste.


http://www.spulen.com/shop/product_info.php?products_id=1020
Ich sehe gerade, dass ich die kleinere Spule UND die Größere gut mit dem 
kern vom Link machen kann. Der dürfte doch nicht sättigen, oder? Dann 
werde ich mir den Kupferlackdraht auch gleich von der Seite bestellen. 
Ist ein High Flux Material mit AL=61. Das macht zwar für die Große Spule 
fast 100 Windungen, aber das wäre WESENTLICH kleiner und viiiiiel 
billiger. Würdest du mir das Raten? Berechnungstechnisch müsste der 
Wickelraum für 1mm und 0,5mm Lackdraht mit rund 10% zur Grenze reichen. 
Lässt sich ein Ringkern von Hand so genau wickeln? Wäre auf jeden Fall 
schön. Spart viel Geld und unmengen an Platz auf der Platine.

von Diekuhliefumdenteich (Gast)


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Rocker schrieb:
> Ich bekomme sogar einen T400 angezeigt:
> http://www.reichelt.de/Amidon-Eisenpulver-Ringkern...

Ja, sehr schlaue Antwort! Wo sich Material -2 mit µr=10 auch so dolle 
für eine SNT-Speicherdrossel eignet! Da kann der TO aber wickeln, den 
T-400 wird er dann auch brauchen!

Die für SNT sinnvollen T18 & T26 gehen bei Reichelt nur bis T 106.

von Gideon F. (flunzelord)


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Diekuhliefumdenteich schrieb:
> Rocker schrieb:
>> Ich bekomme sogar einen T400 angezeigt:
>> http://www.reichelt.de/Amidon-Eisenpulver-Ringkern...
>
> Ja, sehr schlaue Antwort! Wo sich Material -2 mit µr=10 auch so dolle
> für eine SNT-Speicherdrossel eignet! Da kann der TO aber wickeln, den
> T-400 wird er dann auch brauchen!
>
> Die für SNT sinnvollen T18 & T26 gehen bei Reichelt nur bis T 106.




Für meinen Link: Es braucht "nur" 95 Windungen für 550uH. Befrage den 
Ringkern Rechner. Ich bekomme locker 0,5mm Draht drauf, der immernoch 
genug Strom leitet.

Und ich weiß nicht, ob der so genau rechnet, ich habe mal die 
Kreisfläche errechnet und bin bei 95 Windungen auf fast 3mm^2 gekommen, 
macht also über 1,5mm Draht. Ich werde mal sehen, ob der raufpasst. Habe 
zur not so oder so anderen Draht.

von Inkoknito (Gast)


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Hallo,

ich habe nur eine kurze Frage und wahrscheinlich ist diese auch recht 
simple,

aber wie lese ich aus dem Datenblatt eines Ferritmaterials die 
Sättigungsflussdichte ab? In jeder App-Note steht, dass die 
Sättigungsflussdichte bei Ferriten ca. 0,2T beträgt. Schön und gut aber 
woher weiß man es genau?

Als Beisiel wäre es schön wenn mir jemand für das Material 3C90 von 
Ferrox einen Tipp geben könnte.

Besten Dank für eure Mühe

von Klaus R. (klara)


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Inkoknito schrieb:
> Als Beisiel wäre es schön wenn mir jemand für das Material 3C90 von
> Ferrox einen Tipp geben könnte.

Vielleicht findest Du hier etwas.

http://www.spulen.com/ferritsorten/
Gruss Klaus

von Johannes E. (cpt_nemo)


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Inkoknito schrieb:
> aber wie lese ich aus dem Datenblatt eines Ferritmaterials die
> Sättigungsflussdichte ab?
> ...
> Als Beisiel wäre es schön wenn mir jemand für das Material 3C90 von
> Ferrox einen Tipp geben könnte.

Ist doch direkt in der Tabelle angegeben (470 mT bei 25°C und 380 mT bei 
100°C).

Zusätzlich gibt es ein Diagramm "Fig. 3 Typical B-H loops, darin siehst 
du den Verlauf der Flussdichte bei einer Feldstärke bis 250 A/m.

von Inkoknito (Gast)


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danke für eure Antworten,

also sehe ich das richtig, dass die Sättigungsflussdichte konstant ist 
und nicht mehr mit der Frequenz abnimmt?

Das "einzige", was die Flussdichte bei höheren Frequenzen im Ferrit 
begrenzt sind somit die Verluste? Welche in dem Diagramm Pv/m^3 über der 
Flussdichte gegeben sind.

Welche Verluste pro Volumen kann ich denn für Ferritkerne in der Größe 
(E18 bis E23)  annehmen und somit die maximale Flussdichte für meine 
Anwendung auswählen? Ohne das der Kern bei Umgebungstemperatur kocht.
Dafür hatte ich bereits einmal die Verluste berechnet (200kHz und 200mT) 
und bin dazu gekommen, dass 1mW/mm^2 bereits zu viel sind. Daraus ergibt 
sich eine Verlustleistung von ca. 1-2W bei einem Ferrit in der oben 
genannten Größe.
Vielleicht habt ihr dazu, ein Tipp für mich.

Die Frequenz für meine Anwendung liegt bei 200kHz, als Materialien hätte 
ich entweder 3C96 oder 3F3 von Ferroxcube ausgewählt, liege ich damit 
richtig?

Sorry, als Beginner in magnetischen Berechnungen steht man am Anfang vor 
einer ziemlich großen Wand, mit vielen Begriffen die allesamt verwirrend 
sind, aber trotzdem danke für eure Hinweise.

Grüße

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