Forum: FPGA, VHDL & Co. Xlilinx oder Altera?


von Norbert (Gast)


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Hallo,

ich habe mich zwar als Einsteiger zunächst mal für ein Produkt der Firma 
Xlilinx entschieden aber das lag eigentlich eher an einer Entscheidung 
für ein ganz bestimmtes Experimentierboard, das mir vom 
Preis-/Leistungsverhältnis und von seiner Ausstattung für meine Zwecke 
geeignet erschien. Viele Leute favorisieren aus unterschiedlichen 
Gründen eher die Produkte von Altera und ich würde gerne wissen, wo die 
Motivation hierfür liegt.

Es gibt zwei große Fragen, deren Antworten mich sehr interessieren 
würden.

Xlilinx und Altera sind ja bekanntlichermaßen die zwei Platzhirsche auf 
dem Markt der programmierbaren Logikbausteine. Mich würde interessieren, 
ob es im Bezug auf tatsächliche praktische Verwendbarkeit, d.h. der 
tatsächlichen Leistungsfähigkeit des Designs von FPGAs dieser beiden 
Hersteller, die sich in der selben Preisklasse befinden, signifikante 
Unterschiede gibt. Also sozusagen, bei welchem dieser Hersteller das 
Preis-/Leistungsverhältnis seiner Produkte aus Sicht des Designers am 
besten oder am vorteilhaftesten umgesetzt wird. Ich habe z.B. nun 
bereits mehrfach im Internet die (eventuell subjektive?) Aussage 
gelesen, dass die Spartan 6 Serie von Xlilinx aufgrund eines ungünstigen 
Designs mit Routingproblemen und verschiedenen anderen 
"Unzulänglichkeiten" behaftet sei, wenn der Ausnutzungsgrad über ein 
gewisses Maß ansteigt. Bei dem Konkurrenzprodukt von Altera, der 
Cyclone-Serie, wäre das nicht so.

Gibt es eventuell auch Unterschiede der Art, dass die jeweils 
vergleichbaren FPGA Bausteine beider Hersteller bei unterschiedlichen 
Verwendungszwecken jeweils ihre Vor- und Nachteile haben?

Eine weitere Frage, deren Antwort mich interessiert, ist der kostenfreie 
Verwendungsbereich der Software des jeweiligen Herstellers. Bei Xilinx 
habe ich schon herausgefunden, dass sich die Software kostenfrei nur für 
die kleineren und preisgünstigeren Bausteine verwenden läßt. Möchte man 
jedoch FPGA Bausteine der größeren und leistungsfähigeren Klassen 
benutzen, muß die Software für teures Geld registriert werden, was sich 
nur für die Großindustrie bei entsprechend hohen programmierten 
Stückzahlen rechnet.

Wie sieht es hier im Fall von Altera aus? Ich glaube, etwas gelesen zu 
haben, dass hier selbst bei den preisgünstigen Experimentier- und 
Demoboards Software dabei ist, die unbegrenzt für die gesamte Altera 
FPGA Produktpalette verwendet werden kann. Ist diese Information so 
richtig? Oder handelte es sich hierbei um eine eingeschränkte 
Sonderaktion?

Vielen Dank schon mal an die Experten für die Antworten auf meine 
Fragen.

Beste Grüße,

Norbert

von Fitzebutze (Gast)


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Moin,

ich könnte mir hier jetzt den Mund auf zwei Seiten fusslig reden, aber: 
Was soll es bringen?
Jeder Hersteller hat Pro, Contras, beim einen kostet der DDR2-Core, beim 
andern kostet dafür was anderes, und alles halbe Jahr ändert sich's.
Vielleicht sollte man sich auch die Frage stellen, wie es mit dem 
Support aussieht. Beim grossen X habe ich die Erfahrung gemacht, dass 
man bei kniffligen Problemen oder einem wirklich schwerwiegenden 
Verdacht auf einen Silicon-Bug mit dem Arsch nicht mal angeschaut wird, 
wenn man nicht gerade fürs DARPA arbeitet.
So nebenbei: Ich habe letztens div. komplexe Designs von Xilinx nach 
Lattice portiert, und bin recht positiv überrascht. Was mir andere so 
von Migrationskosten erzählt haben, kann ich nicht nachvollziehen.
Insofern schadet es sicher nicht, auch mal die kleineren Hirsche zu 
evaluieren, denn deren Support für den kleinen Mann scheint deutlich 
besser zu sein.
Ansonsten würde ich mich aber nicht mit Fragen nach den Vorzügen der 
einzelnen Produkte verzetteln. Böcke hat nicht nur der Spartan6, und 
meistens trifft man sie nicht an, oder findet einen Workaround.

Vielleicht gibst Du mal konkrete Rahmenbedingungen zum Projekt an, 
welches du stemmen willst. Dann kriegst du bestimmt auch konkretere 
Antworten als mein samstägliches Gefuddel :-)

Grüsse

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Es ist tendenziell egal, was du nimmst. Das Wichtigste: fang einfach an. 
Die Einschränkungen bei der freien Software findest du bei allen 
Herstellern.

Norbert schrieb:
> Wie sieht es hier im Fall von Altera aus? Ich glaube, etwas gelesen zu
> haben, dass hier selbst bei den preisgünstigen Experimentier- und
> Demoboards Software dabei ist, die unbegrenzt für die gesamte Altera
> FPGA Produktpalette verwendet werden kann.
Beim 100€ Evaloard ein 5000€ Softwarepaket dabei?
Das würde den Verkauf von Softwarelizenzen irgendwie hinfällig machen. 
Ich denke, du bekommst eine 60(90,120)-Tage-Lizenz für die "große'" 
Software. Und so eine 60-Tage Vollversion bekommt du auch bei den 
anderen Anbietern. Du kannst ja einfach mal die freie Software deiner 
Wunsch-FPGAs runter laden und damit ein bisschen "herumspielen"...

von Aasgeier Sigurvinson (Gast)


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Altera! hat alles drin!

von VHDL ist schnell (Gast)


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Hmmh Altera oder Xilinx?

hab an der Uni immer mit Xilinx Boards gearbeitet. Das war oft ziemlich 
nervig... dann habe ich mir privat ein Altera Board geholt und muss 
sagen, dass es wenn man tiefer einsteigt auch manchmal recht nervig ist.

Aber bei Altera finde ich diese TimingQuestAnalyzer echt gut, lässt sich 
einfach bedienen.

Und zum Thema Softcores kann ich leider keinen Vergleich geben, hab mal 
was mit dem Microblaze gemacht aber den Nios2 hab ich noch nicht 
angerührt...
Find "Hardcore" da oftmals eh besser + FPGA als Peripherie oder FPGA mit 
µC als Peripherie

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Aasgeier Sigurvinson schrieb:
> Altera! hat alles drin!
Xilinx hat auch "alles drin".
Und Lattice hat das auch "alles drin".
Logisch: die kochen alle mit dem selben Wasser.
Nur mancher ein wenig heißer. Aber eine Suppe machen kann jeder.

Für einen Anfänger heißt das: jedes FPGA hat ausreichend Ressourcen. Und 
wenn das FPGA auf dem aktuellen EVAL-Board zu klein wird, dann kannst du 
das Board ohne nenneswerten Wertverlust wieder verticken und das 
nächtgrößere kaufen...

Mein persönlicher Tipp: nimm Xilinx und VHDL.
Aus 1 Grund: die meisten nehmen Xilinx und VHDL. Wenn du also ein 
Anfängerproblem hast, findet sich eher einer, der dir helfen kann. Und 
später kannst du ohne weiteres mal über den Tellerrand die Töchter 
anderer Mütter anschauen...  ;-)

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