Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Ansteuerungsproblem Drosselklappe Sagem S2000RPM-T


von Roland R. (Firma: Privat) (gordini)


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Hallo,

ich heise Roland und wurde über die Google-Suche des öffteren auf euer 
Forum aufmerksam. Hab hier schon viele hilfreiche Beiträge gefunden. Nun 
hab ich mich einfach mal angemeldet. Erstmal vielen Dank dafür.

So, nun mal Problem. In anderen Foren konnte mir leider keiner 
weiterhelfen. Hoffe ich hab auch die Richtige Forum´s Kategorie gewählt, 
ansonsten bitte in die Richtige verschieben.

Wie schon erwähnt, habe ich ein Sagem S2000RPM-T Steuergerät das mir 
eine Drosselklappe steuert. Ein Bild ist im Anhang mit eingefügt. Das 
Ganze funktioniert auch eigentlich einwandfrei.
Zündung an, und fahren soweit der Tank einen trägt, nur wenn ich die 
Zündung aus mache wird im Steuergerät ein fehler hinterlegt. Ich konnte 
über das Diagnose gerät einen Drosselklappen fehler in der Ansteuerung 
ausmachen.
Mit dem Diagnose Gerät kann ich mir die Soll, und Ist Stellung der DK 
sowie die Stellung der Schleif-Potis ansehen. Wie gesagt klappt alles 
bis auf dem moment wenn ich die Zündung ausschalte. Stromversorgungs 
technisch ist bis zum Steuergerät alles in Orndung, glaube ich. Das 
Problem besteht also im Steuergerät bzw. an den Angeschlosenen 
komponenten.

Hab mir ein Adapter Kabel für die DK Ansteuerung gestrickt und hab da 
einfach mal mit dem Multimeter die Spannung gemessen. Beim ausschalten 
der Zündung wechselt auf einmal die Spannung und das bis zu einem Wert 
von ca. -8 Volt. Mein Multimeter ist aber auch nicht grad das 
schnellste. Das dürfte eigentlich nicht sein. dadurch öffnet die DK 
komplett und fällt auf einmal wider zu. Das stimmt natürlich nicht mit 
den Soll Werten überein.
Bin mir nicht sicher, aber könnte das Bauteil L9930 die Ansteuerung für 
die DK sein? In einer anderen Variante wäre es das Bauteil MC33186. Wie 
funktionieren diese Bauteile? Könnte da der defekt liegen?
Oder führt mich ein anderes defektes Bauteil in die irre?


Gruß Roland

von Roland R. (Firma: Privat) (gordini)


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Hallo,

Theoretisch ja, praktisch nen, ist eigentlich ein Renault und wie 
gesagt, da hat keiner eine Ahnung. Dachte ich frag hier mal nach der 
Schaltung der Bauteile.

Ist es normal das die Spannung wechselt, also +- für auf und -+ für zu? 
Achso, klar elektromotor fährt durch umpolen in die andere richtung.
Aber woher könnte das Ansteuerungs Signal kommen?

gruß

Roland

von Deimos (Gast)


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hallo Roland,

entschuldige meine direkten Worte aber: das ist völliger Quatsch wie du 
die Sache hier angehst und vor allem wie du Messungen vornimmst.

Sagem ist zwar bekannt dafür grundsätzlich viel Schrott zu produzieren 
(französisch nunmal), ob Zündspulen oder Steuergeräte, aber man darf 
durchaus davon ausgehen, dass das Problem zuallererst an den Aktoren, 
Verbindungen oder der Gesamtstromversorgung zu suchen ist. KFZ-Bordnetze 
sind mit die verseuchtesten Spannungs- und Stromquellen die man sich 
denken kann. Auch werden Aktoren nicht zwangsläufig nur mit stabiler 
Gleichspannung versorgt. Insofern ist deine Messung von negativer 
Spannung nicht zwangsläufig falsch.

Wo man zuerst ansetzen sollte ist die saubere Kabelverbindung und auch 
die saubere Spannungsversorgung am Steuergerät. Die Frage ist also: Was 
passiert mit der Versorgungsspannung und Masse am Steuergerät (Klemme 30 
und 31) während des Ausschaltens der Zündung? Schaltet hier womöglich 
ein Erhaltungsrelais das verzögert die Spannung unterbrechen soll zu 
früh/abrupt aus?

In Fällen wo ein Fehler auftritt, der durch keine digitale oder 
elektronische Messung eindeutig identifiziert werden kann, beschäftigt 
sich der geneigte Mechaniker nicht stundenlang mit den 
Oszilloskopbildern, Messkurven und den Fehlercodes, sondern tauscht 
plausible Teile aus anderen Fahrzeugen ein (natürlich unter der 
Voraussetzung das Fehler, welche diese Teile beschädigen können, 
ausgeschlossen sind).

Bei neueren Fahrzeugen, insbesondere wieder auch gerne bei französischen 
Modellen, führt der Wechsel der Fahrzeugbatterie in überproportional 
vielen Fällen zur Beseitigung diverser elektronischer Merkwürdigkeiten. 
Einige Batteriedefekte sind nicht sofort ersichtlich und führen zu 
Spannungseinbrüchen.

Bei Volvo (noch solche mit Franzosenmotor/Elektronik) gab es auch mal 
ein bekanntes Problem mit der Drosselklappe, welches ausschließlich nur 
durch ein Firmware-Update behoben werden konnte (ca. 2006 oder so).

von Roland R. (Gast)


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Danke für deine Antwort,

also die Drosselklappe wurde bereits erneuert, der Kabelbaum zwischen 
Steuergerät und DK wurde auch erneuert. Die Steckverbindungen sind 
einwandfrei sauber. Masse 31 ist vorhanden an allen vier stellen. 
Zündungsplus 15 ist auch vorhanden und fällt ganz normal ab wenn die 
zündung ausgeschaltet wird. Das Relais wird vom Steuergerät geschalten 
und bleibt auch noch eine zeit lang vom Steuergerät geschalten. Ein 
Software update habe ich auch schon gemacht. Die Batterie ist auch im 
topzustand. Das verhalten ändert sich dadurch auch nicht selbst mit 
meiner neuen LKW Batterie mit 12V 1000A nicht. Also eigentlich alles so 
wie es sein soll. Deswegen die Frage nach den bauteilen im Steuergerät.

Werd heut abend nochmal mit dem Diagnose gerät nach weiteren anomalien 
schauen.
Ich glaube du überbewertest so manchen kfz schlosser. Und dazu sehe ich 
es auch nicht ein unmengen an geld da zu lassen für arbeiten die 
eigentlich nicht nötig gewesen wären. Man bezahlt für eine Fehldiagnose, 
für Teile die man eigentlich nicht braucht, und für die dafür unnötige 
Arbeitszeit. Man hat also ein haufen geld bezahlt ohne das der Fehler 
behoben wurde.

Da es nicht eilt wollte ich selbst mal schauen wo der fehler liegt.

gruß Roland

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Roland R. schrieb:
> Da es nicht eilt wollte ich selbst mal schauen wo der fehler liegt.

Teil uns doch mal den Fehlercode und die Erklärung aus dem Service 
Manual des Wagens dazu mit.
Hatte der Wagen das schon immer? Leuchtet die MIL?

Roland R. schrieb:
> Beim ausschalten
> der Zündung wechselt auf einmal die Spannung und das bis zu einem Wert
> von ca. -8 Volt.

Die Elektronik fährt die Drosselklappe zu. Das ist eigentlich nichts 
unnormales. Du könntest spasseshalber versuchsweise ein Relais in die DK 
Zuleitung legen, das bei Zündung aus abfällt und die DK sofort stromlos 
macht. Aber bitte nur im Stand probieren und nur fürs Fehlerauslesen.

von Roland R. (Gast)


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Hallo,

also den genauen Text dazu muss ich später mal schnell nach schauen, 
Sinn gemäß war es eben der Fehler ansteuerung Drosselklappe. Wie gesagt 
die Klappe ist neu. Die MIL leuchte bleibt aus. Der Fehler taucht jedes 
mal beim ausschalten der Zündung auf, die Fehlerleuchte Einspritzung 
geht allerdings nicht immer an. Nur wenn sie angeht, läuft der Wagen im 
notlauf, also Drehzahl bis max. 2500 U/min.
Mit einem Normalen Universal Diagnose Gerät zum lesen und löschen der 
Fehler, wird nix angezeigt. Nur mit dem Orginal Diagnose Gerät zu dem 
Fahrzeug.

Das mit dem zufahren der DK ist eigentlich klar, aber dazu braucht es 
normal keine 8V. Das mit dem Relais kam mir auch schon in den sinn, aber 
das wird nicht hin hauen, da sich die klappe ja noch in die Ruhestellung 
bewegen muss. Hätte mit dem Relais die Klappe sofort zum stillstand 
gebracht und würde den selben Fehler bekommen.

Also die klappe ist neu und die macht auch das was sie über die 
Steuerung kabel gesagt bekommt. Deswegen interessiert mich mal ob der 
chip L9930 für die Ansteuerung zuständig ist und wie das funktioniert.
Und was haben die bauteile igbt 9v2040s mit der Zündung zu tun?

gruß Roland

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Roland R. schrieb:
> Deswegen interessiert mich mal ob der
> chip L9930 für die Ansteuerung zuständig ist und wie das funktioniert.

STMicroelectronics behauptet, das der L9930 eine 'Full-Bridge' ist und 
damit prinzipiell der Chip sein könnte, der die DK bedient, denn diese 
bekommt ja, wie du schon gemessen hast, positive und negative Speisung, 
je nachdem, welche Richtung die DK fahren soll. Eine Vollbrücke ist 
dafür genau das richtige.
Allerdings wird das Abgasrückführungsventil oft auch so angesteuert, 
muss aber nicht sein.

Roland R. schrieb:
> Und was haben die bauteile igbt 9v2040s mit der Zündung zu tun?

Irgendein Leistungsbauteil muss ja die Zündspule feuern. In meinem Auto 
kommen zu diesem Zweck drei Leitungen (ist ein 3-Zylinder) aus dem 
Steuergerät und gehen an die drei Zündspulen, für jeden Zylinder eine. 
Ich hab mein Steuergerät nicht geöffnet, aber da drin sind vermutlich 
drei solche Transistoren, die vom Controller im Zündungstakt gesteuert 
werden. Das wird bei dir ein wenig anders sein, da ja nur 2 Transistoren 
vorhanden sind, aber das Prinzip bleibt das gleiche.

Roland R. schrieb:
> Mit einem Normalen Universal Diagnose Gerät zum lesen und löschen der
> Fehler, wird nix angezeigt. Nur mit dem Orginal Diagnose Gerät zu dem
> Fahrzeug.

Ja, das ist klar, solange die MIL aus bleibt. Ein herstellerspezifischer 
Fehler, der nicht emissionskritisch ist, wird nur bei erweiterten 
Diagnosegeräten angezeigt.
Ach, noch eine Frage: Sind DK und Rückmeldepoti bei dir in einer 
Einheit? Sonst könnte es sich lohnen, das Poti mal auszubauen und zu 
reinigen. Durch die Abgasrückführung verrusst da ne ganze Menge im Laufe 
der Zeit.

von Drosselklappe (Gast)


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Im Nachlauf wird normalerweise die Stellung für Drosselklappe 0% und 
100% gelernt und im permanentspeicher (EEPROM oder batteriegepuffertes 
RAM) abgelegt.

Die Neutralstellung für die Feder (Notluft) ist normalerweise bei 5-10%. 
Um 0% zu erreichen muß also negativ angesteuert werden.

L9930 klingt nach Endstufe für die Drosselklappe. Einen Defekt bei der 
Endstufe schließe ich aus (da würde sich gar nichts bewegen).

Deimos schrieb:
> welches ausschließlich nur
> durch ein Firmware-Update behoben werden konnte (ca. 2006 oder so).

Klingt für mich am plausibelsten. Vermutlich wird beim lernen des 
Anschlages eine für die Software unplausible Stellung erreicht. Oder 
beim Abspeichern geht etwas schief (da sollte aber normalerweise ein 
EEPROM/RAM Fehler kommen).

von Roland R. (Gast)


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So,

war grad noch mal am Fahrzeug. Also es gibt sonst keine auffallenden 
Fehlfunktionen. Mir ist aber aufgefallen, das die Fehlfunktion der DK 
nicht nur kommt wenn ich die Zündung ausschalte sondern auch wenn das 
Fahrzeug längere zeit steht und das Schutz Relais Einspritzsteuerung 
unbeschaltet ist. Wenn das zusammen mit der Zündung bestromt wird Fehler 
DK. Beim ausschalten der zündung Fehler DK. Beim wider einschalten der 
Zündung, Relais blieb ja beschalten KEIN Fehler DK. Erst wider beim 
ausschalten.
Das dauerhafte Brücken des Relais bringt nur die besserung das beim 
einschalten der Zündung der Fehler DK verschwindet. Der Fehler beim 
ausschalten bleibt weiterhin bestehen.

L9930, da mein Wagen keine Abgasrückführung besitzt müsste das dann die 
Ansteuerung der DK sein. Könnte man den aus tauschen oder glaubs zwar 
nicht aber ist da irgendeine Software mit drauf?

Desweiteren hätte ich die möglich keit ein gebrauchtes Steuergerät zu 
bekommen, das problem hierbei ist allerdings der Code der Wegfahrsperre, 
der wird beim ersten einschalten gespeichert und lässt sich laut Renault 
nicht mehr ändern. Die Frage wäre welcher chip den abspeichert, man ihn 
austauschen kann gegen einen unbeschriebenen bzw. lässt der sich 
löschen?

gruß Roland

von Marcan (Gast)


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Für mich hört es sich an ob der Einspritzdruck zu nieder ist, und 
dadurch die Stellung der DK falsch erkannt ist. Ich weis, hört sich 
komisch an, aber wenn Einspritzdruck zu nieder = zu viel Luft am 
Luftmassenmesser = zu viel Sauerstoff im Abgas also DK fehlerhaft. Das 
der Druck zu nieder ist kann das STG nicht erkennen wegen fehlendem 
Sensor im Kraftstoffdruckkreis.

Prüfe mal den Kraftstoffdruckregler und den dazugehörigen 
Unterdruckschlauch auf Marderbiss...

von Drosselklappe (Gast)


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Roland R. schrieb:
> Könnte man den aus tauschen

Wieso denn?
Die Ausfallwahrscheinlichkeit für so ein sicherheitsrelevantes ASIC ist 
<< 1ppm. Abgesehen davon daß du das Kühlpad sowieso nur mit Zerstörung 
der Leiterplatte herunterbekommst.

Die Ausfallwahrscheinlichkeit für einen Steckerkontakt, Kabelbaum oder 
sonst irgendwas mechanisches ist > 1000 ppm.

von Roland R. (Gast)


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Hallo,

Das mit dem Nachlauf stimmt, aber ich hab eben keinen eeprom fehler.
Die Einlesung passt einwandfrei. Die ruhe Stellung liegt bei mir laut 
diagnose gerät bei 24 d°. Die DK fährt da ja auch hin, allerdings macht 
sie zuerst komplett auf und fällt dann zu und geht erst dann auf die 24 
d°.
Ein Software Update auf die neueste version wurde auch durchgeführt, 
brachte aber auch keine Besserung. An einen defekt des L9930 kann ich 
eigentlich auch nicht glauben, da das komische ja ist das die 
ansteuerung beim Fahren einwandfrei funktioniert, und das in allen 
Drehzahlen.

Hab mir grad das Datenblatt zu dem L9930 angesehen, wofür sind auf dem 
schaltplan für die Typische verwendung am V-Bat Anschluss zwei 
Kondensatoren verbaut? Was wäre wenn diese defekt wären bzw. die Sperr 
diode defekt wäre?
Immerhin funktioniert die DK ja wenn die Zündung an ist.

gruß Roland

von Roland R. (Gast)


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Hallo,

der Fehler taucht ja auch auf wenn ich z.b. nur die Zündung an mache 
bzw. ausmache ohne das der Motor lief. werd trotzdem morgen nochmal nach 
dem Einspritzdruck schauen.

gruß

Roland

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Drosselklappe schrieb:
> Die Ausfallwahrscheinlichkeit für so ein sicherheitsrelevantes ASIC ist
> << 1ppm.

Na gut, nun ist der L9930 kein ASIC, sondern ein ganz normales IC von 
STM, der ist aber mit Sicherheit nicht defekt, sonst würde dein Auto 
nicht mehr fahren. Wie siehts denn nun mit den Sensoren aus? 
Unterdrucksensor und DK-Poti sind verdächtig und du hast die Frage

Matthias Sch. schrieb:
> Hatte der Wagen das schon immer?

noch nicht beantwortet. Wenn der Wagen das schon immer hatte, bleibt 
eigentlich nur ein Firmware Fehler. Wenn der Fehler erst später 
auftauchte, dann sinds meistens Fehler bei den Sensoren, bzw. Kabelbaum 
(ist bei Franzosen nichts ungewöhnliches). Häng also mal dein 
Diagnosegerät ran und überprüfe bei laufendem Motor alle relevanten 
Sensoren im Lufteinlass - Temperatur, Druck, DK-Stellung usw.

Roland R. schrieb:
> Die Frage wäre welcher chip den abspeichert, man ihn
> austauschen kann gegen einen unbeschriebenen bzw. lässt der sich
> löschen?

Das wird vermutlich der EEPROM (95160? Komische Bezeichnung, steht da 
noch mehr drauf) sein. Dort sind allerdings noch viele andere Werte 
gespeichert, die sich nicht ohne weiteres übertragen lassen, wenn du 
nicht ein Lese/Schreibgerät für den Typ hast und ein frisches EEPROM vom 
gleichen Typ besitzt.

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