Forum: PC Hard- und Software Acer Notebook: Kein Lebenszeichen nach Heatgun - Reparaturversuch


von Peter Reither (Gast)


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Hallo,

mein Acer Aspire 5520G hat leider den Geist aufgegeben. Wenn ich das 
Gerät eingeschaltet habe, hat es kurz aufgeleuchtet und sich dann wieder 
abgeschaltet.

Das Problem scheint sehr häufig zu sein, und so gibt es Youtube Videos 
wie http://www.youtube.com/watch?v=by4yJ4fpJig, in denen beschrieben ist 
wie man das Problem durch Erhitzen eines Chips manchmal zeitweise 
manchmal dauerhaft wieder lösen kann.

Da ich das Gerät gerne in der Familie verschenken würde, habe ich mich 
also daran gesagt, und das nackte Board mit einer Heißluftpistole wie im 
Video beschrieben langsam von 100 auf 400 Grad erhitzt. Leider 
funktioniert nun gar nichts mehr: Weder der Lüfter zuckt, noch leuchtet 
auch nur eine LED - und sei es nur die Ladeanzeige.

Anbei ein Photo des erhitzten Boards. Möglicherweise ist einer der 
benachbarten Bauteile in Mitleidenschaft gezogen worden? Besonders der 
IC mit der Aufschrift "ROZO" sieht etwas unglücklich aus.

Könnt ihr mir bitte helfen die markierten Bauteile zu identifizieren? 
Habt ihr eine Idee was ich sinnvollerweise noch probieren oder wie ich 
am besten strategisch vorgehen kann?

An Ausrüstung besitze ich Fluke 115 Multimeter, ein (sehr einfaches) 
digitales Oszilloskop und einen Saleae 8 Kanal USB Logic Analyzer.


Vielen Dank im Voraus!

von Florian Wurntischer (Gast)


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jetzt ist es ganz defekt

von Benjamin K. (benjamin92)


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Der NVIDIA Chip hat Blasen bekommen. Schmeiß das Board weg und lern 
daraus, dass das Erhitzen von Mainboards/Grafikkarten Schwachsinn ist. 
Da ist nämlich nichts mehr zu retten.

von Jonas B. (jibi)


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Hallo,

Probier mal am Rand des Chips alle Smd-Bauteile abzukratzen, könnte sein 
dass die die Fehlfunktion verursachen.

Gruß Jonas

von Uhu U. (uhu)


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Versuchs doch mal mit Akupunktur ;-)

von Ihr lönnte ihr name stehen (Gast)


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400°C sind ungefähr 165°C zu viel. schrott.

von Christian R. (supachris)


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Wer solche Videos in Netz stellt, gehört auch verklagt. Das ist ja mehr 
als grob fahrlässig. 400°C ist selbst für bleifrei löten viel zu viel. 
Ich hab schon eine Grafikkarte wieder lebendig bekommen, aber bei 230° 
im Ofen. DU kannst das Mainboard jetzt getrost als Elektronikschrott 
entsorgen. Alleine die Blasen auf dem NVidia Chip sagen dass da rein gar 
nichts mehr zu machen ist. Die ganze Platine hätte man zudem vorher 
lange (im handwarmen Ofen) trocknen müssen. Aber bei sowas muss man 
schon sehr genau wissen, was man tut.

von Hehehe hehehe (Gast)


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Peter Reither schrieb:
> Aufschrift "ROZO"

Ick schmeiss mir weg :=)

von Harald W. (wilhelms)


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Peter Reither schrieb:

> Das Problem scheint sehr häufig zu sein, und so gibt es Youtube Videos
> wie http://www.youtube.com/watch?v=by4yJ4fpJig, in denen beschrieben ist
> wie man das Problem durch Erhitzen eines Chips manchmal zeitweise
> manchmal dauerhaft wieder lösen kann.

Es gibt anscheinend Psychopathen im Netz, die sich daran erfreuen,
wie andere Menschen Ihre teuren Notebooks ruinieren.
Gruss
Harald

von Muuaahhahaha haha ha ha (Gast)


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Christian R. schrieb:
> Alleine die Blasen auf dem NVidia Chip sagen dass da rein gar
> nichts mehr zu machen ist.

Nicht unbedingt. Vielleicht sollte er mal vorsichtig mit dem Hammer das 
DIE wieder festklopfen? Vielleicht auch mit der Nadel die Blasen 
aufpieksen, damit das Gas wieder raus kann.

von Guest (Gast)


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Christian R. schrieb:
> Alleine die Blasen auf dem NVidia Chip sagen dass da rein gar
> nichts mehr zu machen ist

Wieso? Das ist doch kein Problem. Mit einem Bunsenbrenner kann der 
Kunststoff aufgeschmolzen werden. So kann die Luft entweichen und die 
Bondings schmelzen wieder zusammen.

von Wolfgang (Gast)


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Hehehe hehehe schrieb:
> Peter Reither schrieb:
>> Aufschrift "ROZO"
>
> Ick schmeiss mir weg :=)

versuchs mal mit R 020. ist ein Meßwiderstand
(müßte so 0,1-1% toleranz haben)

Grüße

von Christian R. (supachris)


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Hm, ihr seid ja nicht besser als der Psycho, der das Video gemacht hat.

von Wegstaben V. (wegstabenverbuchsler)


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Peter Reither schrieb:
> habe ich mich
> also daran gesagt, und das nackte Board mit einer Heißluftpistole wie im
> Video beschrieben langsam von 100 auf 400 Grad erhitzt.

Hattest du denn einen SMD Heißluftstation, oder eine "ausm Baumarkt zum 
Türblätter abflämmen" ? Vermutlich "etwas größer" (da du ja bis zum 
Meßwiderstand "vorgedrungen" bist). Wenn nicht: Wieso bist du denn dah 
hinten vorbei gekommen?

Versuchsweise hättest du mal an einer alten Platine erste 
Heißluft-Erfahrung sammeln sollen (wie lange, wann wird das Lot flüssig 
etc)

Unbedingt empfehlenswert ist es auch, nicht betroffene Beriche 
abzudecken sofern man den Luftstrom nicht sehr genau steuern kann (z.B. 
weil der "Brenner" zu viel Luft rauspustet)

Zu deinem Notbook kann man wahrscheinlich nur noch Kondolenz-Bekundungen 
aussprechen.

von (prx) A. K. (prx)


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Bei Beileidsbekundigungen und Vorwürfen beachten: Der Unterschied 
zwischen vorher und nachher ist überschaubar. Es war schon defekt.

von Peter Reither (Gast)


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Also,

ich bin ein Mathematikstudent, der sich nebenbei für Elektronik und uC 
interessiert, und sich versucht in der Freizeit ein wenig in die Materie 
einzuarbeiten. Dabei sind sowohl meine Zeit als auch meine Ressourcen 
begrenzt. Und ja, viel Ahnung habe ich deshalb noch nicht - dazu stehe 
ich.

Das Gerät hatte ich für mich schon abgeschrieben, aber da ich es gerne 
an jemanden weitergegeben hätte, der nicht das Geld für so ein Gerät 
hat, und die PC Werkstatt es mit "Mainboarddefekt - nicht zu reparieren" 
abgetan hat, wollte ich es einmal versuchen. Mehr als kaputt machen war 
nicht drinnen, wie "prx" korrekt festgestellt hat. Und da das Video bei 
einigen funktioniert hat, war ich halbwegs guter Dinge, und habe mir von 
einem Bekannten eine Heißluftpistole (no-name) mit Temperaturvorwahl 
ausgeliehen. Die Düse war leider doch recht breit, wohl zu breit.

Hmm, irgendwie finde ich die Reaktionen schade. Wenn ich sehe was für 
hilfsbereite Antworten im Forum (vor allem im uC Bereich) zu selbst 
immer wieder denselben Fragen kommen, und mit was für einem Engagement 
hier geantwortet wird - damit hätte ich nicht gerechnet. Ja, ich kenne 
mich nicht gut aus. Und ja, natürlich weiß ich, dass ich nicht die SMD 
Bauteile vom Chip abkratzen sollte...

Könnt ihr mir bitte ohne Ironie einfach sagen ob ich noch etwas 
versuchen kann, oder ob das Gerät nun endgültig in die Tonne muss?

von kopfkratzer (Gast)


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Sondermüll kommt nicht in die Tonne !
[sarkasmus]Freut sich ein Chinesenkind wieder ordentlich krebserregende 
Dämpfe einhecheln zu können [/sarkasmus]
Sieh's als Erfahrung an und weg mit dem Schrott, neues Mainboard usw. 
usf. kommt genauso teuer wie ein neues Notebook mit besserer Leistung.
Hast dann halt Windoof8 drauf :-P

von icke (Gast)


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Tonne.

Der Chip hat Blasen geworfen. Da ist jede Rettung zu spät.
Man kann versuchen den Chip zu lösen und zu ersetzen, aber das sprengt 
keden Kostenrahmen. Aber als "Löt-Versuchs-Platine" und zum 
Ausschlachten bestimmt noch zu gebrauchen, wie auch der Rest des 
Laptops.

Du kannst Dich ansonnsten informieren, was ein Ersatzmainboard kostet. 
Vielleicht ist es damit getan. Aber ich würde nicht zu viel Hoffnung 
haben ;)

von Hans J. (step_up_mosfet)


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Du kannst die Einzelteile (Monitor, CD-Laufwerk, irgend welche Module, 
Gehäuse) oft noch Gewinnbringend bei eBay verkaufen.

Die Platine kann man auch verkaufen, entweder als Schrott oder für 1 
Euro zum Teile ablöten.

Dein Fehler war die hohe Temperatur.
Du hättest über einen recht langen Zeitraum hinweg Wärme hinzufügen 
müssen, dabei sollte es nicht wärmer als 230°C werden.
Das Problem ist eine Umgebung zu schaffen die sehr warm ist und die 
Temperatur gleichmäßig verteilt. (230°C im Umluft-Ofen oder besser 
Selbstbau-Ofen)

Das draufhalten mit einem 400°C Heißluftfön bringt es nicht, an anderen 
Stellen ist die Wärme dann schon wieder weg weil sie durch die inneren 
Kupfer-Layer in der Platine verteilt wird.

Ein vorwärmen wäre ganz gut, erst bei 50°C über einen Tag und dann eine 
Weile (eine Stunde) bei 100°C.
Wenn dann die ganze Feuchtigkeit aus den Bauelementen entwichen ist 
(hoffentlich nicht aus den Elkos ... ) kannst du deinen Chip erwärmen 
und auf 230°C bringen.

Es gibt aber oft Mikrorisse im Lötzinn, da sich der Grafikchip ausdehnt 
und am Rand die Bälle Risse bekommen, daher müsste man ordentlich 
Flussmittel unter den Chip fließen lassen und dann entfernt man das 
meiste wieder mit Druckluft.


Es gibt schon Leute die sowas können, allerdings haben die sich auch 
schon an alten Mainboards probiert, kennen das Verhalten des Lözinns und 
wissen wann alles flüssig ist.
Dieses Problem mit den Blasen kennt jeder der wertvolle Teile wieder 
auslöten muss und man lernt es dann zu vermeiden.

von Mile S. (Firma: RC "Bilogora") (9a7psn)


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Hallo Peter,

leider, Mainboard ist tot, und ich glaube reparatur auch in 
Reparatur-Service is auch nicht moeglich.

Du kannst versuchen Ersatzmainboard zu finden, es kostet hier in 
Kroatien 50 bis 60 €.
Ich hab gleiche Model wie du, mit gebrochenen LCD, und ich warte jetzt 
das ich finde welche, manchmal kann man auf einem sehr niedrigen Preis 
zu finden.

von Wegstaben V. (wegstabenverbuchsler)


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der durch dich verursachte Effekt heißt "Popcorning"

http://de.wikipedia.org/wiki/Surface-mounted_device

siehe das Bild am Ende des Artikels.

<erläuterung: Das Kunststoff-Gehäuse zieht Feuchtigkeit. Die Platine muß 
vor Heißluft-Bearbeitung erst mal wie Zwieback im Backofen getrocknet 
werden (feuchtigkeit rausholen) bevor du mit höheren Temperaturen dran 
gehen kannst um Chips zu entlöten oder festzulöten

von Michl (Gast)


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420°C?

LORF! Der Typ im Video hat Dich mal mächtig verarscht! Der hat sein 
FUNKTIONIERENDEN Laptop zerlegt, und vorher schön die Temperatur 
gefilmt!
Als er die Düse übern IC gehalten hat war die Lötstation AUS!

Sowas sehen wir in Youtube letzter Zeit öfters...

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Michl schrieb:
> 420°C?

Fahrenheit, und schon sieht die Sache anders aus,
das sind nämlich 216 °C.

von Peter Reither (Gast)


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Gut, dann weiß ich jetzt besser Bescheid, danke!

Das mit dem Mainboard-Neukauf ist ein guter Tipp, mal schauen was eBay 
da so anbietet. Und an dem defekten Board zu üben ist auch eine gute 
Idee

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