Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Elektrofahrzeug, Leicht-KFZ, Klasse L6E 45km/h- Selbstbau - PWM, Raspberry und was dazugehoert.


von Wicki W. (wicki)


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Hi zusammen,

Es gibt zwar einen aehnlichen Thread, aber der ist schon ein
paar Jahre alt. Also Zeit fuer einen neuen ;-)

Bevor jetzt wieder die bekannten Einwaende kommen:
ja, wir haben uns schon etwas ausgiebiger damit beschaeftigt
ja, wir haben Motor, Controller, Batterien, Fahrzeuge
ja, wir sind auch schon damit gefahren

(wenn ich sage "wir" dann meint das einen Freund und mich)

Wir benutzen ein Leicht-KFZ der Marke AIXAM, das urspruenglich einen
400ccm Dieselmotor hatte. (Fuhr sehr schoen, war hoellisch laut und
die Virationen zerlegen das Fahrzeug mit der Zeit von selbst).

http://erste.de/AIXAM/aixam1.jpg

Jetzt sitzt ein 2.1kW Reihenschlussmotor drin der von zwei 12V/200Ah
Batterien ueber einen Linde-LDC-Controller (der war gerade vorhanden)
mit 24 Volt versorgt wird. Den LDC-Controller (Hersteller Semikron, die
aber keine Dokus dazu herausgeben) haben wir geoeffnet, geroengt, von
der gesamten Steuerelektronik befreit und nun als "Riesenmosfet"
eingebaut,der ueber einen RasPI mit PWM-Signalen (16kHz) versorgt
wird.
Zwischen RasPi und "Riesenmosfet" haengt eine diskrete
Emiterfolger-Treiberstufe, die einen (irf 540n wars glaube ich) weiteren
Mosfet ansteuert, der dann auf das Gate geht. Die Anregung dazu kam
von hier:

Beitrag "n-kanal mosfet treiber diskret mit npn und pnp"


Das Gaspedal wird auf ein Poti gelegt, welches ueber ein
Joystick-Interface das "joydev" bedient, welches dann wiederum
ein C-Programm steuert, das die Pulsweite bestimmt.


Das alles ist aber noch im Prototypen-Stadium und die Tuev-Abnahme steht
uns noch bevor.


Zu Motivation und Hintergruenden

Normale Serienfahrzeuge sind zu schwer um sie auf E-Antrieb umzuruesten.
"Fertige" E-Fahrzeuge enstprechen nicht meinen Vorstellungen.

Was ich auf keinen Fall will:
TUEV-HUs, Steuern zahlen, horrende Versicherungsbeitraege, extrem teure
Akkus, Akkus mieten, Preise von ueber 20.000 EUR fuers Fahrzeug zahlen

Was ich ungern will (bzw. nicht haben muss):
auf die Autobahn, mehr als 50km am Stueck fahren, ein einzsitzigens
Fahrzeug, schneller als 50km/H fahren, im Winter damit fahren


Und nach diesen Kriterien scheidet alles mir bekannte aus.

Da ich die Batterien mit Solarenergie lade
http://erste.de/SOLAR/index.html
faehrt das Fahrzeug umsonst.


Was uns noch fehlt - und was ich hoffe mit diesem Thread vielleicht
ein bisschen voran zu bringen - ist/sind:

Ein eigener Controller, der auch 4kW bei 48Volt schafft. Ich dachte, wir
probieren es mal mit IRF 3808 (75V/140A).
Theoretisch muessten 5 Stueck parallel locker reichen um auch mal 200A
Peak und 100A Dauer schalten zu koennen.
Die Hitze abfuehren mir gigantischem Alublock als Kuehkoerper OK. Aber
kann man durch die duennen Mosfet-Beinchen wirklich 50 Ampere 
schicken???
lt. Datenblatt kann das TO220-Gehaeuse 75A vertragen.
1,5 qmm Leitungen im Haus sind aber mit max. 220V/16A abgesichert.
Kann man dann dem kleinen Mosfet-Beinchen das 3-fache zumuten?

Vielleicht hat ja jemand hier einen Tip dazu.

Achja: das OSMC-Projekt 
http://www.robotpower.com/products/osmc_info.html
kommt nicht in Frage, weil das keine 48V kann - und vor allem: wer sich
das Bild ansieht und dann liest, dass das Teil 160Ampere Dauerstrom
koennen soll, der geraet ins gruebeln - oder ?

von Johannes E. (cpt_nemo)


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Wicki W. schrieb:
> Aber
> kann man durch die duennen Mosfet-Beinchen wirklich 50 Ampere
> schicken???

Ja, das geht. Manchmal sind die sogar für bis zu 100 A freigegeben. Der 
Strom wird eigentlich gar nicht durch das Mosfet-Beinchen selber 
begrenzt, sondern die Bond-Drähte sind üblicherweise das begrenzende 
Element.

Wicki W. schrieb:
> 1,5 qmm Leitungen im Haus sind aber mit max. 220V/16A abgesichert.

Im Haus geht es nicht darum, wieviel der Draht aushält, bevor er 
durchbrennt, sondern darum, um wie viel sich der Draht erwärmt 
(Brandschutz).

Bei einer Hausinstallation sind die Leitungen gebündelt in einer Wand 
verlegt und isoliert, so dass fast keine Wärmeabfuhr vorhanden ist. Die 
erlaubte Temperatur-Erhöhung liegt da üblicherweise im Bereich von 20 K 
oder weniger, deswegen sind die so abgesichert.

Beim Mosfet ist es kein Prolem, wenn sich das Anschlussbeinchen auf 80° 
oder noch mehr erwärmt, außerdem können die Beinchen die Verlustwärme 
direkt in die Umgebungsluft abgeben und werden zusätzlich von beiden 
Enden (Platine und Mosfet-Kühlkörper) her entwärmt.

von ttl (Gast)


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Der Raspbery ist nicht Tüv geeignet, vergesst das also
Ihr müsst SIL2 oder SIL3, nachweisen können.
Bei den Fragen die Ihr stellt, vergesst es einfach.

von Wicki W. (wicki)


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Hi Johannes,


>> kann man durch die duennen Mosfet-Beinchen wirklich 50 Ampere
>> schicken???
>
> Ja, das geht. Manchmal sind die sogar für bis zu 100 A freigegeben.

krass...
Aber es sieht schon wild aus, wenn man von der Batterie 25qmm verlegt
und mit fetten Schraubklemmen am Controller anschliesst - und dann 
sieht,
dass es von da aus mit vielleicht 1qmm in den Mosfet reingeht.


> Im Haus geht es nicht darum, wieviel der Draht aushält, bevor er
> durchbrennt, sondern darum, um wie viel sich der Draht erwärmt
......
> Beim Mosfet ist es kein Prolem, wenn sich das Anschlussbeinchen auf 80°
> oder noch mehr erwärmt, außerdem können die Beinchen die Verlustwärme
> direkt in die Umgebungsluft abgeben und werden zusätzlich von beiden
> Enden (Platine und Mosfet-Kühlkörper) her entwärmt.

Du hast natuerlich Recht. So hatte ich das noch gar nicht betrachtet.




Neuste Statusinfos:

Nach meinen heutigen Telefonaten mit diversen Institutionen bzgl.
Abnahme und Betriebserlaubnis summieren sich die Kosten dafuer
auf mindestens 4000 EUR, durchaus aber auch gerne 8000 EUR.
(1000-2000 EUR fuer TUEV; 3000-5000 EUR fuer EMV; und nochmal
1000 EUR fuers Hin- und Hereiern des Fahzeugs per Anhaeger)


Teures Vergnuegen dafuer, dass man Umwelt und Ressourcen schonen 
will....

Alternativen?
Den fensterlosen Twizzy, dessen Akkus so viel Leasing kosten
wie ein richtiges Auto? noee....
Der einsitzigen City-EL, aus dem man auf Augenhoehe auf die Vetilkappen
der LKWs auf der Nebenspur schaut? noee....
Der Mega-City fuer 30.000 EUR der auch nur 60 faehrt aber alle 2 Jahre
zum TUEV muss? noee....


Ich bin gespannt wie es weiter geht.....

von Wicki W. (wicki)


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ttl schrieb:
> Der Raspbery ist nicht Tüv geeignet, vergesst das also
> Ihr müsst SIL2 oder SIL3, nachweisen können.
> Bei den Fragen die Ihr stellt, vergesst es einfach.

ja, das liebe ich: konstruktive Kritik.....


Den TUEV interessiert nicht was da fuer Innereien drin stecken - und
schon gar nicht, was das PWM erzeugt.
In den TUEV-Anforderungen fuer Elektrofahrzeuge/Einzelgenehmigung taucht
der Begriff "EMV" mehrfach auf - und auch davon gibt es Ausnahmen.
Von "SIL" will niemand was wissen. Die Bedingungen, die erfuellt werden
muessen sind genau aufgelistet und sie sind (wenn auch teilweise teuer)
erfuellbar.

Das RasPI ist da ueberigens nur drin, weil es sich gerade anbot
und zum fahren auf privatem Grund reicht es zum testen vom
Antriebsstrang nicht nur voellig aus, sondern kann auch gleich
noch Messdaten erfassen und loggen.


munter bleiben

Wicki

von amateur (Gast)


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Habt Ihr auch an die Lastverhältnisse gedacht?
Der TÜV achtet auch auf hierauf.

Ohne die genauen Werte zu kennen:
Rahmen unverändert.
Motorgewicht(Be) ungefähr Motorgewicht(El).
Fahrergewicht gleich Fahrergewicht.
Aber
Plus jede Menge Akkugewicht.

Das könnte auf den Rahmen und die vorgeschriebene Bremsleistung 
durchschlagen.

von Bernd K. (bmk)


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Nunja, der IRF3808 ist schon etwas in die Jahre gekommen.

Da gibt es inzwischen besseres; Beispiel:
http://www.st.com/web/en/resource/technical/document/datasheet/DM00022877.pdf

Augenmerk: niedriger RDSon (<3mOhm) bei niedrigem Qg (<100nC)

Gut für weniger Heizleistung sowie schnelles Ein/Ausschalten.

von Wicki W. (wicki)


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amateur schrieb:
> Habt Ihr auch an die Lastverhältnisse gedacht?
> Der TÜV achtet auch auf hierauf.

ja, ist klar.
gewogen haben wir noch nicht. aber:

mindestens 100kg Dieselmotor (2-Zylinder Kubota) ist
raus, Tank kommt raus, Kuehler ist raus.
Und die Variomatik soll auch noch raus.
Der EL-Motor wiegt (hab die Daten nicht mehr im Kopf)
ca. 35kg.
Die 200AH-Batterien wiegen zusammen 120kg.
Ist also in etwa ein Nullsummenspiel.

Aber wir wiegen das nochmal nach....

von klaus auf arbeit (Gast)


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1
krass...
2
Aber es sieht schon wild aus, wenn man von der Batterie 25qmm verlegt
3
und mit fetten Schraubklemmen am Controller anschliesst - und dann 
4
sieht,
5
dass es von da aus mit vielleicht 1qmm in den Mosfet reingeht.

ebendt :)

Vergiß doch bite das ganze TO220-Zeuchs bei den Einsatzzwecken
http://www.pwrx.com/Product/FM200TU-3A
http://www.pwrx.com/LibrarySearch.aspx#1012

Gut - ok. Bei einem Reihenschlussmotor mag die HEX-Brücke nicht zu 100% 
zielführend sein. Der Motor ist bereits fest verplant?
Drehstrom, Frequenzumrichter oder in neudeutsch Brushless, 
Vectormodulation sind da so Stichwörter.

Na wie auch immer: hier auf gar keinen Fall mit TO220-Beinchen 
experimentieren, lohnt sich nicht. Dein Gespür ist hier schon richtig. M 
Fünf Schraubklemmen sind minimum.

k.a.a.

von Wicki W. (wicki)


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> Vergiß doch bite das ganze TO220-Zeuchs bei den Einsatzzwecken
> http://www.pwrx.com/Product/FM200TU-3A
> http://www.pwrx.com/LibrarySearch.aspx#1012

zu den dingen finde ich noch nicht mal n preis. geschweige denn n
lieferant in .de ;-)
grundsaetzlich waere mir sowas ja lieber, aber der preis des
momentanen controllers (0 EUR) ist schwer zu topppen ;-))


> Gut - ok. Bei einem Reihenschlussmotor mag die HEX-Brücke nicht zu 100%
> zielführend sein. Der Motor ist bereits fest verplant?
> Drehstrom, Frequenzumrichter oder in neudeutsch Brushless,
> Vectormodulation sind da so Stichwörter.

auch da sind die motoren ungleich teurer - ebenso wie die controller.

fest verplant ist noch gar nichts. kann auch sein, dass ich das alles
wieder wegwerfe oder es nur als spassmobil nutze.

im leistungsbereich <4kW ist aber m.e. kaum etwas guenstiger
und vor allem gaengiger als reihenschluss-staplermotoren.


> Na wie auch immer: hier auf gar keinen Fall mit TO220-Beinchen
> experimentieren, lohnt sich nicht. Dein Gespür ist hier schon richtig.
> Fünf Schraubklemmen sind minimum.

das ist der grund, warum ich hier herumfrage:
warum baut und verkauft man 180A-mosfets, wenn man nicht mal die
haelfte des datenblattstromes da durch schicken kann?
und warum gibt es so viele bauanleitungen, die mit
to220-mosfets arbeiten?
(und dabei dann >100A dauerstrom koennen sollen)

von Nils P. (ert)


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ttl schrieb:
> Der Raspbery ist nicht Tüv geeignet, vergesst das also
> Ihr müsst SIL2 oder SIL3, nachweisen können.
> Bei den Fragen die Ihr stellt, vergesst es einfach.

Würde es zwar nicht so fomulieren aber so ähnlich ;-)

Wenn Ihr es euch vereinfachen wollt nehmt direkt einen zugelassenen 
Cotroller + Elektronik. Allein an den Redundazanforderungen werdert ihr 
viel Freude haben...

Die Hürden sind viel zu hoch. WO kämen wir dahin wenn jeder sein auto 
selbst baut. Ein Schelm wer böses dabei denkt-.-

Wenn 20000 Euro das limit ist, kauft euch ein neues e-kfz für 10000€

aber eine Wintertaugliche Heizung mit einem Akku wirst du nirgends 
dazubekommen...

Ein Kollege von mir meinte einmal das es nur eine wirkliche change gibt 
selbstbau zugelassen zu bekommen --> wenn ich mich richtig erinnere, war 
das ihrgendeine merkwürdiges H-Einstufung des Autos, wobein man später 
aber vieles umbauen kann

von ttl (Gast)


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Und die EMV Prüfung schafft ihr im ersten Anlauf?

Ich hab mal die EMV für Batterieladegeräte für Lokomotiven gemacht.
Nicht so witzig bei den hohen Strömen.

von Yoschka (Gast)


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Schliess Dich mal mit dem hier kurz:

http://www.custom-manufaktur.de/index.php

Der weiss wie man Autos zugelassen bekommt.


Leute, es geht um den Antrieb.
Nicht um die Bremsen.
Also vergesst diesen ganzen SILx Redundanzquatsch.
Das wird kein selbstfahrender Roboter!


EMV ist die einzige wirkliche Hürde.
Sieh zu das Du Dir von kompetenten Leuten rat holst.
Jemand der das schon mal gemacht hat.

von egal¿ (Gast)


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Nils P. schrieb:
> Wenn Ihr es euch vereinfachen wollt nehmt direkt einen zugelassenen
> Cotroller + Elektronik. Allein an den Redundazanforderungen werdert ihr
> viel Freude haben...

Das Stichwort dazu lautet ISO26262 "funktionale Sicherheit". Die 
Anforderungen dazu sind sehr hoch...

von Helmut L. (helmi1)


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Wicki W. schrieb:
> warum baut und verkauft man 180A-mosfets, wenn man nicht mal die
> haelfte des datenblattstromes da durch schicken kann?

Weil die Werbefuzzis das so wollen.

> und warum gibt es so viele bauanleitungen, die mit
> to220-mosfets arbeiten?
> (und dabei dann >100A dauerstrom koennen sollen)

Bau(Bastel)anleitung != Industrieschaltung wo der Hersteller es dir 
garantieren muss das es funktioniert in allen Lagen.

von egal¿ (Gast)


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Yoschka schrieb:
> Leute, es geht um den Antrieb.
> Nicht um die Bremsen.
> Also vergesst diesen ganzen SILx Redundanzquatsch.

Dein sogenannter Redundanzquatsch ist in jedem Kfz mit E-Gas umgesetzt, 
also vielleicht 13 Jahren stand der Technik.

Aber mach nur, bin mal gespannt wie du Einem Gericht und deinem 
Gläubigern (Schadensersatz) erklärst, alles technisch mögliche 
unternommen zu haben, den Unfall durch selbst-Beschleunigung zu 
verhindern.

von Raff (Gast)


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egal¿ schrieb:
> Yoschka schrieb:
>> Leute, es geht um den Antrieb.
>> Nicht um die Bremsen.
>> Also vergesst diesen ganzen SILx Redundanzquatsch.
>
> Dein sogenannter Redundanzquatsch ist in jedem Kfz mit E-Gas umgesetzt,
> also vielleicht 13 Jahren stand der Technik.
>
> Aber mach nur, bin mal gespannt wie du Einem Gericht und deinem
> Gläubigern (Schadensersatz) erklärst, alles technisch mögliche
> unternommen zu haben, den Unfall durch selbst-Beschleunigung zu
> verhindern.

Genau darum muss die Bremse ein x-faches "stärker" sein als der Motor...

von egal¿ (Gast)


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Raff schrieb:
> Genau darum muss die Bremse ein x-faches "stärker" sein als der Motor...

Die Antwort zeugt von sehr viel Fachwissen auf dem Gebiet.

von fonsana (Gast)


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egal¿ schrieb:
> Dein sogenannter Redundanzquatsch ist in jedem Kfz mit E-Gas umgesetzt,
> also vielleicht 13 Jahren stand der Technik.

Das mag ja sein, aber das funktioniert nicht so:

Wicki W. schrieb:
> Das Gaspedal wird auf ein Poti gelegt, welches ueber ein


fonsana

von Harald W. (wilhelms)


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fonsana schrieb:

>> Das Gaspedal wird auf ein Poti gelegt,

Ja, an dieser Stelle würde ich zumindest auf die Zwischenschaltung
von störanfälliger Digataltechnik verzichten.
Gruss
Harald

von Yoschka (Gast)


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egal¿ schrieb:
> Dein sogenannter Redundanzquatsch ist in jedem Kfz mit E-Gas umgesetzt,
> also vielleicht 13 Jahren stand der Technik.

Hat er nen Bussystem?
Wirkt sein E-Gas irgendwie DIREKT auf die Bremse?
Nein!
Egal ist hier wirklich egal! Scheissegal.

LOL, egal hat noch nicht einmal die Einleitung zur ISO26262 gelesen.

Wahrscheinlich wünscht sich der TÜV nen Not-Aus Pilztaster und eine 
Erklärung, dass die Elektronik Störfest ist.
Mehr nicht.

von egal¿ (Gast)


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fonsana schrieb:
> Das mag ja sein, aber das funktioniert nicht so:
>
> Wicki W. schrieb:
>> Das Gaspedal wird auf ein Poti gelegt, welches ueber ein
>
>
> fonsana

Warum nicht? Das gaspedal wird von einem Poti mit 2 schleifen redundant 
eingelesen, welche einen verschiedenen wertebereich haben. Neuere 
Generationen benutzen allerdings eine beruhrungslose Abtastung mit HALL 
oder Induktionssensoren, welche das Signal analog ausgeben, später 
werden mal digitalschnittstellen zum Einsatz kommen.

von Wir heizen euch ein (Gast)


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Johannes E. schrieb:
> Wicki W. schrieb:
>> Aber
>> kann man durch die duennen Mosfet-Beinchen wirklich 50 Ampere
>> schicken???
>
> Ja, das geht. Manchmal sind die sogar für bis zu 100 A freigegeben. Der
> Strom wird eigentlich gar nicht durch das Mosfet-Beinchen selber
> begrenzt, sondern die Bond-Drähte sind üblicherweise das begrenzende
> Element.

Jo Alla!!  das ist so wie bei mechanischen Bauteilen. Normale 
Maschienenelemente sind 4-5 fach überdiemensioniert. Es würde nie jemand 
auf die Idee kommen eine Welle nur so dick zu machen dass sie bei 
normaler Belastung gerade nicht bricht. .........

von fonsana (Gast)


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egal¿ schrieb:
> von einem Poti mit 2 schleifen redundant

Genau davon war aber nicht die Rede.

Wicki W. schrieb:
> Das Gaspedal wird auf ein Poti gelegt, welches ueber ein
> Joystick-Interface das "joydev" bedient, welches dann wiederum
> ein C-Programm steuert, das die Pulsweite bestimmt.

Da ist noch nicht einmal ein Ansatz von Redundanz zusehen.

fonsana

von egal¿ (Gast)


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Yoschka schrieb:
> Hat er nen Bussystem?
> Wirkt sein E-Gas irgendwie DIREKT auf die Bremse?
> Nein!

Was hat das mit Bussystem und bremse zu tun? Die FuSi von egas bezieht 
sich rein von dem weg von wunschmoment (gaspedal) zu momentenrelevanten 
aktuatoren, beim Otto-Motor Drosselklappe und einspritzsystem.

von egal¿ (Gast)


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fonsana schrieb:
> Da ist noch nicht einmal ein Ansatz von Redundanz zusehen.

Ist ja auch meine rede, dass das FuSi-Thema hier im momentengebenden 
Pfad nicht ansatzweise beachtet wird und das dieses stand der Technik 
für jedes Auto mit egas ist.

von Roland E. (roland0815)


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ttl schrieb:
> Der Raspbery ist nicht Tüv geeignet, vergesst das also
> Ihr müsst SIL2 oder SIL3, nachweisen können.
> Bei den Fragen die Ihr stellt, vergesst es einfach.

Wär mir neu, dass im Auto SIL verlangt wird. Bisher sind ausnahmslos 
alle Autos auf der Straße nicht mal SIL1.

von egal¿ (Gast)


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Roland Ertelt schrieb:
> Wär mir neu, dass im Auto SIL verlangt wird. Bisher sind ausnahmslos
> alle Autos auf der Straße nicht mal SIL1.

Ach echt? Was ist mit esp/abs und Airbag?

von Johannes E. (cpt_nemo)


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Yoschka schrieb:
> Leute, es geht um den Antrieb.
> Nicht um die Bremsen.
> Also vergesst diesen ganzen SILx Redundanzquatsch.

Nimm das nicht auf die leichte Schulter, gerade beim Antrieb gibt es ein 
hohes Gefahrenpotential.

Stell dir mal vor, du stehst an einer Fußgängerampel und plötzlich fährt 
das Auto auf Grund eines Software-Fehlers mit maximaler Beschleunigung 
los. Da kannst du dich nicht drauf verlassen, dass du schnell genug 
auf's Bremspedal drücken kannst.

Oder du möchtest an der Ampel anfahren und das Auto fährt rückwärts 
anstatt vorwärts. Wenn genau in diesem Moment ein Fahrradfahrer hinter 
deinem Auto steht, ist das auch nicht so lustig.

Deshalb fordert der TÜV da schon einen relativ hohen 
Sicherheitsstandard. Allerdings wird hier unterschieden, ob das Auto als 
Einzelstück zugelassen werden soll oder ob es ein Serienfahrzeug wird. 
Bei Einzelzulassungen sind die Anforderungen nicht ganz so hoch. Am 
besten ist, wenn du frühzeitig mit jemandem vom TÜV kontakt aufnimmst 
und dich dort informierst.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Der Kewet ist ein ähnliches Auto und hat seit Jahrzehnten die TÜV 
Zulassung für ein Serienfahrzeug. Der benutzt einen Curtis Controller 
(also reine Hardware) mit ein paar pfiffigen Ideen, die der TÜV gerne 
hat, z.B. das bei einem Kabelbruch zum Gaspoti der Controller auf Null 
und nicht auf 100% geht usw. Ein beliebter Controller auch in 
Golfcaddies und nahezu untötbar.

Übrigens kann der Curtis bis zu 400 Ampere (600A Peak) und benutzt dazu 
8 parallel geschaltete TO220 MOSFets. Der IRF3207 ist z.B. ein dafür 
geeigneter Typ.

Ein Linux als Fly-by-Wire wird beim TÜV Probleme geben, ein bewährter 
Controller ist da auf jeden Fall einfacher durchzukriegen. Wichtig ist 
ausserdem einen gute Verankerung der Batterien, da die ganz schön 
Gewicht haben und bei einem Crash nicht zum Geschoss werden dürfen. Der 
Kewet hat deswegen den Batteriesatz teils unter den Sitzen und teils 
unter der Fronthaube. Motor und Controller sitzen auf der Hinterachse, 
ebenso wie das Hauptrelais und der Polwender.
Das Hauptrelais und ein Not-Aus Schalter im Cockpit sind damals Zwang 
gewesen, es kann sein, das ihr das auch machen müsst.

von fonsana (Gast)


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Matthias Sch. schrieb:
> Der Kewet ist ein ähnliches Auto und hat seit Jahrzehnten die TÜV
> Zulassung für ein Serienfahrzeug.

Das ist schoen, sagt aber nichts aus. Ein Trabbi hat das auch, aber eine 
neue Serie mit derselben Technik waere jetzt nicht mehr 
genehmigungsfaehig.

fonsana

von egal² (Gast)


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Matthias Sch. schrieb:
> z.B. das bei einem Kabelbruch zum Gaspoti der Controller auf Null
> und nicht auf 100%

Alter Hut... Stand der Technik seit Jahrzehnten im Auto - im MSG sind an 
den Analogeingängen für das Gaspedal PullDown-Widerstände bestückt. Wers 
nicht glaubt, zieht den Stecker vom Gaspedal ab und misst den Widerstand 
gegen Masse.

von axelr. (Gast)


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Der CorsaUmbau hat doch auch alle Zulassungen bekommen. Kam sogar im 
WDR.
Zwar haben die den Wechselrichter wegen EMV Problemen während der 
Prüfung abschalten müssen, aber egal...

von axelr. (Gast)


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Leider ist der Link zum WDR nicht mehr "am Leben"
Beitrag "Re: Hochspannungs-Schaltnetzteil im Eigenbau"

von PeterHo (Gast)


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Hallo!
Hier bekommt man fertige E-Autos sogar unter (!) 10kEuro!
Was haltet ihr davon?
http://elektro-mobil-center.com/
Gruß Peter

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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egal² schrieb:
> Alter Hut... Stand der Technik seit Jahrzehnten im Auto

Sag ich doch - das ist bei den Curtis auch Standard. Bei den neueren 
Controllern lässt es sich umprogrammieren, die älteren, wie der 
1205/1204 sind fest darauf eingestellt.
Ein Trick ist, das im Gaspedal auch noch Mikroschalter eingebaut sind. 
Tippt man aufs Pedal, wird ein 'Enable' signalisiert und das Poti steht 
auf ca. 0k Widerstand. Alles, was jenseits von etwa 7k ist, wird als 
Defekt erkannt. Der Widerstand des Gaspotis geht bis max. 5k für 
Vollgas. Sowohl ein Kurzschluss als auch ein offenes Gaspoti führen 
somit zur Abschaltung/Ruhezustand des Controllers.

@TE: Wenn du unbedingt selberbauen willst - ein schönes Projekt für 
einen ausbaubaren, rein auf Hardware basierenden DC Controller ist der 
'Cougar' Controller. Benutze die Suchmaschine deiner Wahl und schau ihn 
dir mal an.
Für bürstenbehaftete DC-Motore ist der ähnlich wie die Curtis geeignet, 
je nach Ausbau mit Endstufen FET kann das Teil bis zu 10kW Maschinen 
bedienen.

von Wicki W. (wicki)


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Ein paar Anmerkungen zum Thema:

Wir reden hier nicht ueber eine 200PS-Tesla-Schleuder, sondern
ueber ein Fahrzeug der 45km/h-Klasse (L6E nach COC) mit derzeit 2kW.
Im Grunde ein ueberdachtes Moped.
Diese Dinger sind in China fuer 5000 USD zu bekommen - haufenweise.
Und das incl Homologation. Also: kaufen, verzollen, Kennzeichen
dran und losfahren.

Dass dann schon mal die 220V-Ladestecker als Maennchen ausgefuehrt
geliefert werden, keine Bremsen drin sind oder Karsosserieteile
abfallen usw., das gehoert zur China-Ware eben dazu.....

Und wenn man sich den ganzen Zulassungskram fuer Selbstbaufahrzeuge
ansieht, dann wundert man sich nicht, warum China so stark waechst
und in .de nur ein paar Nischenhersteller Elektrofahrzeuge bauen (und
sich das teuer bezahlen lassen).
Die EL-Mobilitaet ist ja nur ein kleiner Teilaspekt - in anderen
Branchen wird es aehnlich aussehen. (Man stelle sich vor, ein kleiner
deutscher Hersteller kaeme auf die verwegene Idee, ein neues Handy zu
entwickeln)
Warum wohl kauft man "Blaupunkt", "Grundig", "Telefunken"-Fernseher?
Kein deutscher und kein Europaeer legt da mehr Hand an (ausser
dem Amazon-Lagerarbeiter, der es verschickt).
Die Chinesen sind den Marsch durch die Instanzen gewohnt und haben
das Kapital um mal ein paar 100kEUR in Zulassungen zu stecken.
Wenn man aber eine Zulassung hat, steht ihnen sofort der gesamte EUR-
Wirtschaftsraum offen. Ein lukratives Geschaeft also fuer 
China-Konzerne.
Fuer den EU-Kleinunternehmer (ja selbst fuer den Mittelstaendler) eher
nicht.....

Ich bin durchaus bereit, mir fuer ein selbst gebautes Fahrezug einen
gewissen Pruefungs- und Zulassungsaufwand gefallen zu lassen.
Aber 1000 EUR nur fuer ne vorab-Sichtpruefung beim TUEV und >3000 EUR
fuer ne EMV-Pruefung? Mal im Ernst: die sind nicht ganz dicht!

Da baue ich doch lieber den alten Diesel wieder ein.

"Kontraproduktiv" nennt man sowas glaub ich.....

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Wicki W. schrieb:
> Und wenn man sich den ganzen Zulassungskram fuer Selbstbaufahrzeuge
> ansieht, dann wundert man sich nicht, warum China so stark waechst
> und in .de nur ein paar Nischenhersteller Elektrofahrzeuge bauen (und
> sich das teuer bezahlen lassen).

Sehr wahr - das gehört bei uns in die Politik der Abschottung und ist 
ein Teil der Zusammenarbeit zwischen TÜV und den grossen 
Automobilfirmen. Ein Beispiel dafür war der (im Moment noch 
gescheiterte) Versuch, ESP bei neuen Autos zwangsweise einzuführen.
Die grossen wollen eben nicht, das der Markt für kleinere Hersteller 
geöffnet wird. Da auch die EU Kommissionen vollständig in der Hand der 
Industrie sind, wird sich daran auch noch lange Zeit nichts ändern. Die 
Einführung der 'Kompaktleuchtstoffröhren' war ja ein Paradebeispiel für 
deren Politik.
Ebenso, wie die Forschungsgelder für E-Mobilität zu 95% an die 4 grossen 
Hersteller gehen, die eigentlich sowieso genug Geld dafür haben. Aber 
praktischerweise fehlen sie dann den kleinen.

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