Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik FT232R als Lattice JTAG Dongle?


von Michael B. (mboehmer)


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Moin!

Ich bin grade an einem kleinen Board mit MachXO2 von LatticeSemi dran - 
und moechte gerne das JTAG-Kabel quasi integrieren auf dem Board.

Lattice benutzt ja durchgehend den FT2232H, der ist mir aber wegen 
Verfueg- und Loetbarkeit eher unsympatisch (sollen auch mal Studenten 
ran :)

Im ispVM-Verzeichnis befindet sich eine Header-Datei, die nahelegt, dass 
auch der FT232R (klein, gut loetbar, billig, wenig Platz) unterstuetzt 
wird, allerdings gibts bei Lattice keine weiteren Infos dazu.

Hat da jemand eventuell schon Erfahrungen gesammelt?
Ich moechte den FT232R quasi unter ispVM nutzen, nicht ueber ispVME oder 
STAPL/XCF Player.

Gruss Michael

von foobar (Gast)


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Hast du schon was herausgefunden?

von Christian R. (supachris)


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Der FT232R hat doch gar keine MPSSE Einheit, also kein Hardware JTAG 
Interface. Da ginge JTAG nur über Bit Bang, und das will nun wirklich 
niemand...da musst du schon einen 2232 nehmen oder probieren, ob es 
eventuell mit dem FT232H auch klappt, denn der hat dann die MPSSE drin 
und den gibts auch im LQFP48 Gehäuse.

von Michael B. (mboehmer)


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Mir reicht ein Bitbanging Interface vollkommen.
Zeit spielt keine Rolle bei der Applikation. Es ist ne Laborkarte, die 
entweder per FT232R angelegentlich umgeschossen wird, oder per 
Ethernet/uC auf einer Aufsatzplatine per ispVME im Atmel (das 
funktioniert praechtig, VME Datei per Upload auf den uC, und dann rin 
damit :9 )

Ich moechte nur nicht fuer jede kleine Testschaltung ein Wiz200 Modul 
verbauen - abgesehen davon, dass das ganze einfachst anzuwenden sein 
soll, und wenn dann jeder mit DHCP und fixen IPs rummacht... nenenene...

Es gibt eine Sache, die eventuell taugt:

http://wesche.we.ohost.de/Homepage/Version_3/index.php?section=FPGA_JTAG_ISPVME.html

Da ist allerdings keine Doku, keine Pinbelegung, kein Quellcode, nichts.
Werde das aber mal ausprobieren.

Von LatticeSemi habe ich noch keine Antwort, der FAE konnte auch nicht 
helfen. Mal sehen, wenn sich was neues ergibt, dann poste ich.

Michael

von Strubi (Gast)


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Moin,

nimm doch einfach den FT232H, den abgespeckten Bruder des FT2232H.
Mit der Verfügbarkeit sehe ich kein Problem. Sonst melde dich, ich habe 
noch ne Menge davon (wie auch dem kleinen 2232L) rumliegen.
Wenn du den FT2232L nimmst, kannst Du ohne Extraaufwand das Ding direkt 
mit dem Lattice Programmer 'flashen'.

Mit dem Löten würde ich mir da keine Sorgen machen. Bisschen 
Affenscheisse drauf (lecker Flux, Freaks machen sich den aus 
Geigenkolophonium und Spiritus selber), und mit Spiritus wieder gut 
reinigen.
Vom Bitbanging-Modus für JTAG allgemein würde ich laut schreiend 
abraten. Dieser "Fehler" hat mich mal 'ne ganze Woche gekostet. Die Krux 
liegt in der Software.. (für bitbanging musst du die selber schreiben).

Grüsse,

- Strubi

von Christian R. (supachris)


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Michael Böhmer schrieb:
> Mir reicht ein Bitbanging Interface vollkommen.

Naja, schön und gut, aber ob das die Software die das Ding anspricht, 
auch so sieht? Ich glaube es nicht.

von Michael B. (mboehmer)


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> Naja, schön und gut, aber ob das die Software die das Ding anspricht,
> auch so sieht? Ich glaube es nicht.

Glauben ist was fuer die Kirche. Glauben in der Elektronik fuehrt 
meistens zum Entweichen des magischen Rauchs aus den ICs :)

Der Link oben sagt klar:

"The FTDI bitbang interface is used to emulate the jtag connection."

Was mich nicht wundert, da es ein ispVME fuer Windows ist.

Und die original ispVM Software von Lattice... mal sehen, im Headerfile 
fuer den FTDI-Treiber ist sowohl der FT232R als auch der Bitbanging 
Modus mit drinnen. Da warte ich aber mal auf LatticeSemi's Antwort.

Ich wuerde mal vorschlagen, dass weitere Spekulationen erst mal aus dem 
Thread rausbleiben, und wir den LogicAnalyzer sprechen lassen :)

Michael

von Michael B. (mboehmer)


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So. kurzer Update zwischen Tür und Angel: das Tool von Andreas 
Weschenfeld (Link oben) spielt tadellos Bitbanging auf einem blanken 
FT232RL, direkt aus der Stange, ohn MProg oder andere Anpassungen.
Die Bits D[0:3] sind belegt wie bei den Kabeln von Lattice mit FT2232H, 
und toggeln, mangels FPGA auf dem Testboard allerdings nur "trocken" 
getestet.

Was fuer das Lattice-Tool hilfreich waere: kennt jemand ein Tool (wie 
strace auf Linux oder SnoopDOS auf dem Amiga), mit dem man Systemaufrufe 
eines Windows-Programm (z.B. welches USB-Device wird aufgerufen?) 
mitloggen kann?

Michael

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