Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Ansteuerung von elektrischen Fußbodenheizungen


von Fritz (Gast)


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Hallo zusammen,

weiß jemand wie die elektrischen Fußbodenheizungen (Kabel, 
230V)angesteuert werden?

ist es nur an / aus über relais? oder eher sowas wie Phasenanschnitt?

(Die Fragen sind nur aus Neugier, also keine Angst das ich so eine 
Steuerung baue!)

Gruß

von Bernd S. (bernds1)


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Hallo Fritz,

bei der Wärmeträgheit eines Fußbodens wäre jeder Phasenanschnitt und 
jede (schnelle) PWM total unnötig. Wenn man die Heizung im Minutentakt 
oder noch länger jeweils ein- und ausschaltet, ist das völlig 
ausreichend. Also mit einem Schütz zum Beispiel, oder Solid State Relais 
mit Nulldurchgangs-Detektor...

Gruß Bernd

von oszi40 (Gast)


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Fritz schrieb:
> wie Phasenanschnitt

Phasenschnitt verursacht viel Störstrahlung. Deshalb besser 
Relais/Schütz oder Paketsteuerung. Auf Grund der hohen thermischen 
Trägheit reicht ein Relais oder bei größerer Leistung ein Schütz. 
Gelegentlich werden im Baumarkt auch Komplettsysteme wie Heizmatte mit 
Thermostat angeboten.

von Erich (Gast)


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Es ist i.d.R. ein Thermostatschalter verbaut, welcher über einen 
Kapilarrohrfühler verfügt.
Der Fühler ist über ein Leerrohr in den Boden eingeschoben.
Siehe http://de.rs-online.com/web/p/thermostate/7334713/

Zusätzlich kann (sollte!) man noch eine Schaltuhr vorsehen, z.B. die 
Unterputz-Ausführung Suevia Typ 248 ; erhältlich bei Völkner bzw. 
Conrad.

Es braucht ca. 2-3 Stunden "Vorlauf" um spürbar warm zu werden in meinem 
Bad, denn diese elektrische Fußbodenheizung (zusätzlich zu 
Warmwasserheizkörper) hat nur ca. 750 Watt.
Also am Vorabend von 05:00-07:00 EIN , falls man vorhat das am nächsten 
Morgen um 07:00 zu spüren.

Um Rückfragen vorzubeugen:
Grund für Einbau von elektrischen Fußbodenheizung (anstelle Einschleifen 
in den Rücklauf des Wasserheizkörpers) war:  In ETW-Anlage mit den 
"Verdunsterfühlern" ist Warmwasserfußbodenheizung nicht erfassbar und 
durfte nicht eingebaut werden. Ginge nur mit Wärmemengenzähler(n) die 
aber in allen Wohnungen dann verbaut sein müssten!

Gruss

von Carsten R. (kaffeetante)


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Ich kann jetzt gerade keine Quellen nennen. Ich habe aber schon mehrfach 
gelesen, daß viele Energieversorger da auch untersagen, daß solche 
Lasten per Phasenanschnitt/Phasenabschnitt oder PWM gesteuert werden. 
Sie sollen daher nur per Relais/Solid-State-Relais oder langsam per 
Wellenpaket gesteuert werden.

Ohmsche Lasten sind die Lieblingslasten der Energieversorger. Daher 
sollen elektrische Heizlasten, sofern man so etwas überhaupt noch 
einsetzt (manchmal macht es durchaus Sinn), nicht noch künstlich 
verhackstückt werden. Nicht umsonst betreibt man beispielsweise bei 
elektrischen Durchlauferhitzern zusätzlichen Aufwand, um den 
geschalteten Anteil und die Schalthäufigkeit niedrig zu halten. Für die 
Vorschrift gibt es zwar Leistungsgrenzen. Aber wie es schon oben genannt 
wurde, bietet sich die einfache Relaisschaltung dank der Thermischen 
Trägheit auch oftmals an. Daher gibt es kaum einen Grund bei 
Unterschreiten der Leistungsklassen plötzlich zwanghaft auf eine schnell 
zerhackende Steuerung/Regelung umzustellen. Dies sollte bei ohmschen 
Lasten nur bei einer konkret vorliegenden Notwendigkeit erfolgen.

von Carsten R. (kaffeetante)


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Erich schrieb:
> Um Rückfragen vorzubeugen:
> Grund für Einbau von elektrischen Fußbodenheizung

Manchmal ist es auch einfach nur eine schnelle, einfache und in der 
Anschaffung billige Nachrüstmöglichkeit. Die Betriebskosten stehen auf 
einem anderen Blatt. Primär ist es ein Nischenprodukt einzelne Teile mit 
Fußbodenheizungen zu versorgen und nicht geeignet/sinnvoll als reguläre 
Heizung eines gesamten Objekts zu dienen.

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