Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik 2S LiPo-Akku Ladung


von Rico H. (Firma: FHNW) (2she)


Lesenswert?

Hallo zusammen!

Stehe vor einem kleinen Problem.
Arbeite an einem Messgerät, welches über einen 2S LiPo-Akku gespiesen 
wird. Da ich wenig mitsolchen Akkus zu tun habe kommen einige Fragen 
auf, ich hoffe ihr könnt mir weiterhelfen!

Mein Ziel ist es das Messgerät über eine Buchse mit einem externen 
Steckernetzteil aufzuladen.

Mein Akku: LRP Electronic LiPo Senderakku 7.4 V/3600 mAh 207994

Auf Conrad habe ich folgendes Steckernetzteil gefunden:
Ansmann LiIon-Ladegerät LIC 1-2 5307232/510 LIC 1-2 Lithium Lader 510741


1.
Da der Akku 2 Zellen hat, besitzt dieser auch ein Balancer-Anschluss. 
Das Steckernetzteil soll speziell für 1-,und 2-Zellen Akkus gemacht 
sein. Ich habe in verschiedenen Foren gelesen, dass jedoch scho ab 
2-Zellen ein Balancer zwingend nötig ist.
Was denkt ihr dazu?

2.
Eine zweite Variante wäre für mich ein LiPo-Laderegler inklusive 
Balancer intern auf meinem Board unterzubringen.
Meine Frage ist nun ob es ICs gibt, welche gleich alles integriert haben 
oder muss man sich da was zusammenbasteln?

Besten Dank schon im Vorraus!

von Marius P. (marius_p)


Lesenswert?

Rico H. schrieb:
> 1.
> Da der Akku 2 Zellen hat, besitzt dieser auch ein Balancer-Anschluss.
> Das Steckernetzteil soll speziell für 1-,und 2-Zellen Akkus gemacht
> sein. Ich habe in verschiedenen Foren gelesen, dass jedoch scho ab
> 2-Zellen ein Balancer zwingend nötig ist.
> Was denkt ihr dazu?

JA ! Alles was mehr als eine Zelle hat braucht einen Balancer sonst 
kannst du den Akku bald schmeißen !

von hobbyking (Gast)


Lesenswert?


von Rico H. (Firma: FHNW) (2she)


Lesenswert?

Marius P. schrieb:
> JA ! Alles was mehr als eine Zelle hat braucht einen Balancer sonst
> kannst du den Akku bald schmeißen !

Das heisst also ich brauch zusätzlich zu dem Steckernetzteil, welches ja 
den Ladevorgang nach CCCV regelt, ein Balancer?!

wenn ich das richtig verstanden habe würde der folgende IC genau das 
machen:

bq29200 von TexasInstruments
http://www.ti.com/lit/ds/symlink/bq29200.pdf

Im Datenblatt heisst es dieser wäre für LiIon-Akkus, ist es möglich 
damit auch die LiPo-Akkus auszugleichen?

von tt2t (Gast)


Lesenswert?

fertige Balancer gibt es wie Sand am Meer, hobbyking hat es ja schon 
geschrieben.

> bq29200 von TexasInstruments

Gehäuse QFN-8: Es macht Spass, die zu löten, Transen brauchst du auch 
noch.

von Rico H. (Firma: FHNW) (2she)


Lesenswert?

tt2t schrieb:
> fertige Balancer gibt es wie Sand am Meer, hobbyking hat es ja schon
> geschrieben.
>
>> bq29200 von TexasInstruments
>
> Gehäuse QFN-8: Es macht Spass, die zu löten, Transen brauchst du auch
> noch.

Der Balancer soll aber auf meinen Print und nicht extern rumliegen. Für 
was brach ich denn noch Transistoren?

Löten mit Lötofen macht wirklich Spass;)

von Georg W. (gaestle)


Lesenswert?

Rico H. schrieb:
> Im Datenblatt heisst es dieser wäre für LiIon-Akkus, ist es möglich
> damit auch die LiPo-Akkus auszugleichen?
Elektrisch macht das keinen großen Unterschied. Entscheidend ist dass du 
die max. Ladespannung gemäß Datenblatt nicht überschreitest, diese ist 
mit besser werdenden Fertigungsverfahren leicht gestiegen. Dieselbe 
ausreizen bringt mehr Kapazität bei verringerter Lebenserwartung.

tt2t schrieb:
> Gehäuse QFN-8: Es macht Spass, die zu löten, Transen brauchst du auch
> noch.
Das geht sogar noch per Kolbenlötung, wenn man die Lötpads etwas nach 
außen verlängert.

Maxim wäre auch noch einen Versuch wert.

Edith meint noch: Wenn du einen Ofen hast ist das Löten von QFN kein 
Thema.
Die externen Transistoren braucht es wenn der auszugleichende Strom über 
15mA steigen kann.

von Rico H. (Firma: FHNW) (2she)


Lesenswert?

Georg W. schrieb:
> Entscheidend ist dass du
> die max. Ladespannung gemäß Datenblatt nicht überschreitest

Ok. aber der wird ja mit den genennten Komponenten gleich doppelt 
geschützt - oder?
Das heisst erstens durch das Prozessor-gesteuerte Netzteil, welches den 
Akku per CCCV Ladeverfahren lädt und zweitens durch den genannten 
Protection IC?!

Georg W. schrieb:
> Die externen Transistoren braucht es wenn der auszugleichende Strom über
> 15mA steigen kann.

bin ich richtig in der Annahme, dass der Ausgleichsstrom von den 
verwendeten Widerständen (Rcb im Datenblatt) abhängig ist, was wiederum 
einfach zur folge hat, wie schnell die Zellen ausgeglichen werden 
können?! Wenn ich also im maximal Fall 100mA aus dem Akku ziehe oder 
maximal mit 1500mA lade, reicht ein Ausgleichsstrom unter 15mA, was 
wiederum heisst, dass ich keine Transistoren benötige.
Verstehe ich das richtig?

Besten Dank!

von Georg W. (gaestle)


Lesenswert?

Rico H. schrieb:

> Ok. aber der wird ja mit den genennten Komponenten gleich doppelt
> geschützt - oder?
> Das heisst erstens durch das Prozessor-gesteuerte Netzteil, welches den
> Akku per CCCV Ladeverfahren lädt und zweitens durch den genannten
> Protection IC?!
Nicht ganz. Das Netzteil sorgt nur dafür, dass der Pack als ganzes keine 
zu hohe Spannung bekommt. Ein Auseinanderdriften der einzelnen Zellen 
kann es nicht verhindern.

> bin ich richtig in der Annahme, dass der Ausgleichsstrom von den
> verwendeten Widerständen (Rcb im Datenblatt) abhängig ist, was wiederum
> einfach zur folge hat, wie schnell die Zellen ausgeglichen werden
> können?! Wenn ich also im maximal Fall 100mA aus dem Akku ziehe oder
> maximal mit 1500mA lade, reicht ein Ausgleichsstrom unter 15mA, was
> wiederum heisst, dass ich keine Transistoren benötige.
> Verstehe ich das richtig?
Die Widerstände begrenzen den max. Ausgleichsstrom. Wie viel da 
notwendig ist hängt davon ab, was dein Ladegerät am Ladeschluss, wenn 
eine Zelle schon ihre Maximalspannung erreicht hat, noch an Strom 
liefert. Der Balancer muss ja diesen Strom teilweise wieder verbraten, 
sonst steigt die Zellspannung noch weiter. Ob die 15mA ausreichen weiß 
ich nicht. Falls du die Ladeschaltung selbst aufbaust (ein genauer!, 
strombegrenzter Spannungsregler reicht eigentlich aus) kannst du ja den 
Ladestrom entsprechend begrenzen, sobald der Ausgleichsvorgang einsetzt.

von Rico H. (Firma: FHNW) (2she)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Georg W. schrieb:
> Die Widerstände begrenzen den max. Ausgleichsstrom.

Ich hab mit dem Datenblatt so meine Mühe...

Wie kommt die Tabelle auf Seite 5 zustande???
Und wie berechnet sich Icb aus Icb1+2??

Alles in allem steh ich beim Dimensionieren der verschiedenen R und C 
an. kann mir jemand helfen?

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.