Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Halogentrafo brummt, wenn gedimmt


von tommy (Gast)


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Hallo zusammen,
Ich habe schon die Suchfunktion bemüht und bin auch schon schlauer....

Zum Problem: Meine Frau hat sich in eine Halogen-Wohnzimmerlampe 
verliebt und die dann auch gekauft.
Zugegeben: Mir gefällt sie auch. Schiene mit 4 x 20W Spots plus 20W 
Pendelleuchte.
Da sie über einen konventionellen, gewickelten Transformator betrieben 
wird, habe ich erstmal den vorhandenen Dimmer inspiziert.
Der ist natürlich nur für ohmsche Last. Egal, testen kann ich ja mal, es 
muss eh ein neuer her.
Funktioniert, aber ein lautes Brummen oder Surren vom Trafo. Wenig bei 
kleinster und voller Helligkeit
und am meisten bei mittlerer Helligkeit. Die Zusammenhänge sind mir 
klar.
Dann den richtigen Dimmer gekauft und installiert. Das Brummen ist immer 
noch, aber deutlich leiser.
Hat dessen Entstördrossel vielleicht eine höhere Induktivität und 
glättet den Strom besser?

Jetzt mein Frage: Hat eine/r von euch schon mal Versuche mit höherer 
Induktivität gemacht?

Und um dem Shitstorm vorzubeugen:
- Ich weiss, dass Halogenlampen Stromfresser sind.
- Dimmen ist Gift für die Lebensdauer von Halogenlampen.
- LEDs sind ganz toll, auch wenn die Farbzemperatur nicht so toll ist.

von J. A. (gajk)


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Ich geh mal davon aus, dass auch Dimmer für induktive Lasten sich 
irgendwie am sinusförmigen Verlauf der Wechselspannung zu schaffen 
machen.

Jeder Zacken im Sinus führt aber zu kräftezehrenden Vorgängen im Trafo, 
die diesen dann brummen lassen.

Bräuchte man da vielleicht eine Vollwellensteuerung? Oder einen 
Stelltrafo?

von J. A. (gajk)


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Alternativvorschlag: Gibt es nicht auch "elektronische" Trafos, die sich 
besser, sprich leiser, dimmen lassen?

von Εrnst B. (ernst)


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J. Ad. schrieb:
> Alternativvorschlag: Gibt es nicht auch "elektronische" Trafos, die sich
> besser, sprich leiser, dimmen lassen?

Ja, such nach "Sinusdimmer" oder so.

Die machen sozusagen eine PWM über die Wechselspannung, raus kommt ein 
glatter Sinus mit verringerter Amplitude.

von Wusel D. (stefanfrings_de)


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> Alternativvorschlag: Gibt es nicht auch "elektronische" Trafos,
> die sich besser, sprich leiser, dimmen lassen?

Na klar gibt es die. Da wäre der "Dimmer" integriert. Nennt sich 
"regelbares Netzteil".

von MaWin (Gast)


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Brummen konventioneller Trafos an Phasenanschnittdimmern ist normal 
wegen Magnetostriktion und man kann nichts dagegen machen. Wenn der 
Dimmer selber bfummt, kann Austasch helfen. Nur Sinusdimmer oder 
Stelltransformatoren lösen das Problem an der Wurzel (und uralte grosse 
leistungsfressende Schiebewiderstände aus Theatern des vorigen 
Jahrhunderts).

von Lothar S. (loeti)


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Leistungsregler für Trafos:
http://www.kemo-electronic.de/de/Wandler-Regler/Regler/Module/M160-Leistungsregler-fuer-elektronische-Trafos.php
Damit sollte das Brummen zumindest weniger werden.

Grüße Löti

von oszi40 (Gast)


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Lothar S. schrieb:
> Damit sollte das Brummen zumindest weniger werden.

Ein Trafo ist keine Ohmsche Last wie eine Glühlampe.

von Lothar S. (loeti)


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> Ein Trafo ist keine Ohmsche Last wie eine Glühlampe.

Das ist auch ein spezieller Regler!

Grüße Löti

von Matthias L. (limbachnet)


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Das ist ein Phasenab(!)schnittsdimmer für dimmbare elektronische Trafos. 
Nicht alle elektronischen Trafos sind dimmbar, aber wenn, dann meist mit 
einem solchen Phasenabschnittsdimmer. Die "normalen" Dimmer sind 
üblicherweise Phasenan(!)schnittsdimmer, die schalten also am anderen 
Ende jeder Halbwelle. Nur wenige elektronische Trafos sind mit 
Phasenanschnittsdimmern steuerbar, und bei denen steht das üblicherweise 
explizit dabei, weil's so selten ist. ELV hat sowas.

Dass das Kemo-Teil einen konventionellen Trafo ruhisgstellen kann, wäre 
auszuprobieren, aber allzuviel Hoffnung habe ich da nicht - ob nun mit 
definiertem Abstand vom Anfang oder vom Ende der Halbwelle hart 
geschaltet wird, dürfte dem Trafo doch eher egal sein?

von Lothar S. (loeti)


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> Das ist ein Phasenab(!)schnittsdimmer für dimmbare elektronische Trafos.

Liest Du vielleicht bitte die Beschreibung des Herstellers?

Grüße Löti

von Harald W. (wilhelms)


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Matthias L. schrieb:

> Das ist ein Phasenab(!)schnittsdimmer für dimmbare elektronische Trafos.

Solche Dimmer sind für Eisentrafos eindeutig nicht geeignet.
Die steilen Abschaltflanken führen zu hohen Induktionsspannungen,
die die Elektonik schnell zerstören würden.
Gruss
Harald

von Lothar S. (loeti)


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> Solche Dimmer sind für Eisentrafos eindeutig nicht geeignet.

Das ist kein normaler Phasenabschnittsdimmer!

Wo bleibt Euer KnoffHoff?

Grüße Löti

von Matthias L. (limbachnet)


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"Liest Du vielleicht bitte die Beschreibung des Herstellers?"

Hab' ich.

"Das ist kein normaler Phasenabschnittsdimmer!"

Nein, es ist ein recht guter Phasenabschnittsdimmer. Mit Softstart und 
kurzschlussfest. Und er kann auch konventionelle Trafos treiben, gut, 
aber vielleicht möchtst du mal erklären, warum die dann nicht mehr 
summen und brummen sollen?

Ich schrieb die Frage oben schon:
"ob nun mit definiertem Abstand vom Anfang oder vom Ende der Halbwelle 
hart
geschaltet wird, dürfte dem Trafo doch eher egal sein?"

Lass uns doch an deinem Wissen teilhaben - ohne jede Erklärung nur zu 
behaupten, dass das Modul hilft, spiegelt jetzt auch kein 
übersprudelndes KnoffHoff wieder.

von Lothar S. (loeti)


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> Lass uns doch an deinem Wissen teilhaben - ohne jede Erklärung nur zu
> behaupten, dass das Modul hilft, spiegelt jetzt auch kein
> übersprudelndes KnoffHoff wieder.

Da ist einfach eine rießen Drossel drin die die Spikes nicht zulässt.
Kein großes Geheimnis nur relativ teuer, wegen der Jumbo-Drossel.

Grüße Löti

von MaWin (Gast)


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> rießen Drossel
> Kein großes Geheimnis

Zumindest so geheim, dass der Duden das Wort nicht kennt.
Weißt du überhaupt, was du schreibst ?

von Matthias L. (limbachnet)


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Eine Riesendrossel zusätzlich zum Dimmer in einem Gehäuse von 6x4cm? 
Nun, da bin ich in der Tat überrascht.

von Lothar S. (loeti)


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> Zumindest so geheim, dass der Duden das Wort nicht kennt.

Da siehst Du mal was unsere Jugend noch lernt.

> Nun, da bin ich in der Tat überrascht.

Na, da kannst Du ja jetzt Dein Wissen erweitern.

Grüße Löti

von Matthias L. (limbachnet)


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Hmja, schau'n mer mal. Was ich bei Trafos auch noch nicht verstanden 
habe, ist, warum eine vorgeschaltete Induktivität überhaupt einen 
nennenswerten Effekt hat - der Trafo selbst ist ja eine richtig dicke 
Induktivität. Zwei Induktivitäten in Reihe addieren sich, das ist klar, 
und das Drosselmaterial dürfte für höhere Frequenzen geeignet sein als 
das des Trafos, was meist auf die Netzfrequenz optimiert ist. Hm. 
Liegt's daran? Man will ja die höherfrequenten Anteile weghaben...

von Lothar S. (loeti)


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> der Trafo selbst ist ja eine richtig dicke Induktivität

Die ist Last abhängig und gar nicht so groß unter Last.

Die in diesen "Dimmern" verwendete Induktivität ist wirklich riesig, 
deshalb auch die max. 5A. Allerdings bleiben sie dennoch eine Krücke.


Grüße Löti

von F. F. (foldi)


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Lothar S. schrieb:
>> Ein Trafo ist keine Ohmsche Last wie eine Glühlampe.
>
> Das ist auch ein spezieller Regler!
>
> Grüße Löti

Weiß zwar nicht, ob das Brummen damit weniger wird, aber da ist nur Diac 
und Triac drin. Hab hier noch so ein Teil und hatte versucht damit ne 
Ständerbohrmaschine zu regeln. Brauche ja wohl nicht sagen, dass das 
nicht geklappt hat.

von Lothar S. (loeti)


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> Weiß zwar nicht, ob das Brummen damit weniger wird, aber da ist nur Diac
> und Triac drin.

Ich hab' so einen Spezialdimmer, allerdings von Busch-Jäger, und da ist 
so eine große Drossel drin.
Ich kenn' diese Schaltungen auch so wie von mir beschrieben.

Grüße Löti

von Elo (Gast)


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Frage an die wirklich Kundigen, wie wird heute, oder schon etwas länger, 
in Dimmern nun geschalten, per Triac oder Mosfet, oder vllt. ganz 
anders?
Will mir doch jemand weiß machen, dass Triacs (Thyris) schon soooo lange 
out sind.
Kann ich mir nur nicht so recht vorstellen, und ständig welche zu 
sezieren mach ich leider nicht.

von F. F. (foldi)


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Elo schrieb:
> Frage an die wirklich Kundigen, wie wird heute, oder schon etwas länger,
> in Dimmern nun geschalten, per Triac oder Mosfet, oder vllt. ganz
> anders?
> Will mir doch jemand weiß machen, dass Triacs (Thyris) schon soooo lange
> out sind.
> Kann ich mir nur nicht so recht vorstellen, und ständig welche zu
> sezieren mach ich leider nicht.

In diesen Fußdimmern habe ich bisher immer Triacs gefunden.

von Thomas D. (t0mmy)


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Ich hab einen Ringkerntrafo von Ikea für Halogenspots mit 
vorgeschaltetem Dimmer erst dann ruhig bekommen, als ich den Trafo gegen 
einen dimmbaren elektronischen und den Dimmer gegen einen 
Phasenabschnittsdimmer getauscht hatte.
Der elektronische Trafo war so klein, dass er anstatt des Ringkerns in 
das alte Trafogehäuse gepasst hat.

Dimmer gabs im Baumarkt, Trafo bei Reichelt.

von Lothar S. (loeti)


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> Will mir doch jemand weiß machen, dass Triacs (Thyris) schon soooo lange
> out sind

In diesen Forum is' alles out was der jeweilige Schreiberling nicht 
kennt... .

Grüße Löti

von Harald W. (wilhelms)


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F. Fo schrieb:

> Weiß zwar nicht, ob das Brummen damit weniger wird, aber da ist nur Diac
> und Triac drin.

Für induktive Last sollte zumindest ein Snubber parallel zum Triac
angeschlossen werden. Den sieht man auch immer, wen man sich
Schaltvorschläge für Dimmer im INet ansieht. Ausserdem sollte in
der Ansteuerung ein doppeltes RC-Glied verbaut sein. Unter diesen
Voraussetzungen kann man einen Trafo so einigermaßen dimmen.
Bei Motoren klappt es trotzdem nicht immer, weil das auch von
der Art des Motors und dessen Last abhängt.
Gruss
Harald

von Lothar S. (loeti)


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> Bei Motoren klappt es trotzdem nicht immer, weil das auch von
> der Art des Motors und dessen Last abhängt.

Da gibt's auch "relativ" neue Schaltungen die einen uC verwenden zum 
Triggern. Und mit den uC, in der stromlosen Phase, die Gegeninduktion 
messen und so den Triggerzeitpunkt errechnen.
Funktioniert erstaunlich gut.

Grüße Löti

von Elo (Gast)


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> In diesen Forum is' alles out was der jeweilige Schreiberling nicht
> kennt... .
es war nicht in diesem Forum, und es ist auch eine allgemeine Frage, so 
man die Innereien und Schaltungen kennt,..
also die Frage besteht wieder nach wie vor

oder wer käme auf die Idee, das jetzige Wechsel*strom*netz auf 
Gleich*strom* umzustellen, mit all seinen Eigenheiten, die da u.a. 
wären: bei Dimmern / Leistungsstellern mit Triac oder Thyri würde das 
wohl etwas komisch ausgehen

von Harald W. (wilhelms)


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Elo schrieb:

> oder wer käme auf die Idee, das jetzige Wechsel*strom*netz auf
> Gleich*strom* umzustellen, mit all seinen Eigenheiten, die da u.a.
> wären: bei Dimmern / Leistungsstellern mit Triac oder Thyri würde das
> wohl etwas komisch ausgehen

Nun, es gibt in normalen Haushalten immer weniger Geräte, die wirklich
unbedingt Wechselspannung brauchen; Triacs kann man z.B. problemlos
durch FETs ersetzen. Ein Gleichspannungsnetz hat auch verschiedene
Vorteile. Der Nachteil beim Schalten besteht übrigens erst seit
Einführung der sog. Wippschalter. Die früher üblichen Kipp- und
Drehschalter hatten keine Probleme mit Gleichstrom.
Gruss
Harald

von Lothar S. (loeti)


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> Nun, es gibt in normalen Haushalten immer weniger Geräte, die wirklich
> unbedingt Wechselspannung brauchen;

Ein Schwachsinn is' es aber dennoch, mangels Rückwärtskompatibilität... 
.

Grüße Löti

von Elo (Gast)


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> Ein Schwachsinn is' es aber dennoch, mangels Rückwärtskompatibilität...
wem sagst du das , der Wirtschaft und dem Staat wäre das wieder sehr 
dienlich

von Lothar S. (loeti)


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> der Wirtschaft

Nein alle Umspannwerke müssten neu... .

Grüße Löti

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