Forum: Digitale Signalverarbeitung / DSP / Machine Learning Butterworth, Tschebyscheff, und Cauer-Filter


von F. K. (crack)


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Hallo,

ich hab hier ein Foto von diesen 3 Filtern. Gleich vorweg: 
Achsenbeschriftung, f ist klar, aber was ist a?

Natürlich habe ich mir den Text in meinen Buch vorgelesen, aber da 
stehen leider keine Antworten auf meine Fragen, auch bei Wikipedia 
bleibe ich ratlos. Es sind sicher einige Grundlegende Fragen, aber es 
geht leider nicht anders.

Was soll das Diagramm darstellen? Welche Frequenz es bei jenem a 
durchlässt? Was sind diese schraffierten Flächen?

"Beim Butterworth-Filter ist der Dämpfungsverlauf noch parabelförmig. 
Ist ein steiler Übergang vom Durchlass- in den Sperrbereich notwendig, 
nutzt man das Toleranzschema besser aus(Tschebyscheff-Filter)".

Die linke Schraffierung ist immer der Durchlassbereich? Was ist dann 
unterhalb? rechts die Schraffierung ist der Sperrbereich, aber was ist 
ober- und unterhalb?
Was ist das Toleranzschema?

mfg

von Wolfgang (Gast)


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F. K. schrieb:
> aber was ist a?

Da es sich wohl um den Amplitudenfrequenzgang handelt, könnte a für 
Amplitude stehen.

von Floh (Gast)


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F. K. schrieb:
> ich hab hier ein Foto von diesen 3 Filtern. Gleich vorweg:
> Achsenbeschriftung, f ist klar, aber was ist a?

a = Dämpfung des Filters

> Was soll das Diagramm darstellen? Welche Frequenz es bei jenem a
> durchlässt? Was sind diese schraffierten Flächen?

Ein Tiefpassfilter dämpft hohe Frequenzen stärker als niedrige, wie 
stark sagt das Diagramm.

von chris (Gast)


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>ich hab hier ein Foto von diesen 3 Filtern. Gleich vorweg:
>Achsenbeschriftung, f ist klar, aber was ist a?

Dargestellt ist der Amplitudengang des Filter. Also auf Deutsch: wieviel 
kommt bei welcher Frequenz durch.

Butterworth-Filter:

hat keinen "Ripple" wie die anderen Filter. Ist dafür im 
Durchlassbereich aber nicht so steil.

>Was sind diese schraffierten Flächen?

Grenzwerte, welche die Filtercharakteristik festlegen.

von abcd (Gast)


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Die Diagramme stellen jeweils einen beispielhaften Dämpfungsverlauf 
(nicht Amplitudenfrequenzgang) der drei Filtertypen dar. Die 
schraffierten Flächen stellen dabei die Anforderungen/Toleranzschema an 
das Filter  dar. (Mit Sperrbereich haben die schraffierten Flächen erst 
mal nichts zu tun!) Salopp gesagt: Der Dämpfungsverlauf darf nicht 
innerhalb dieser Flächen verlaufen.

Bei den dargestellten Filtern handelt es sich um Tiefpässe. Das heißt 
für tiefe Frequenzen ist die Dämpfung niedrig (Durchlassbereich) und für 
hohe Frequenzen ist die Dämpfung groß (Sperrbereich).

von F. K. (crack)


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Achso, d.h. Butterworth-Filter verwendet man, wenn ein schneller 
Übergang nicht notwendig ist von Durchlass in sperrbereich. Langsamer 
übergang --> nachteil.

Aber dafür Vorteil: keien Welligkeit.

Tschebyscheff-Filter verwendet man, wenn man schnellen Übergang braucht, 
aber dafür hat man Welligkeit im Durchlassbereich. Das wirkt sich auf 
das Phasenverhalten aus, aber inwiefern?

Dann verstehe ich aber nicht das Cauer-Filter. Der Übergang ist gleich 
schnell, aber was bringt die Welligkeit im Sperrbereich?

von abcd (Gast)


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Welligkeit im Sperrbereich kann einem praktisch egal sein solang das 
Toleranzschema eingehalten wird. Das Signal ist einem in diesem Bereich 
ja in der Regel ohnehin egal bzw. man will es weg haben. Aber solang 
alles zumindest wie gewünscht gedämpft wird ist es meistens egal ob 
manche Bereiche etwas mehr oder weniger stark gedämpft werden.

von abcd (Gast)


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Oh. Und natürlich das Wichtigste: Durch die Welligkeit erkauft man sich 
eine steilere Flanke bzw. einen schmaleren Übergangsbereich. Das ist der 
SInn dahinter. Deshalb ist der Cauer Filter auch der mit der steilsten 
Flanke und der größten Welligkeit.

von F. K. (crack)


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Ah ok danke, jetzt verstehe ich es. Ich hab noch kurze Fragen zur 
Quantisierung bzw. ich versuche es zu erklären und könnt ihr mir bitte 
sagen ob ich was falsches darüber sage?

Im Idealfall wird ein signal s(t) mit einer Reihe von Dirac-Impulsen 
multipliziert. Nun hat man das abgetastete Signal, wie man in bild1 A) 
sieht.
Dieses abgetastete Signal ist wert- und zeitdiskret, richtig?

Im Realfall kann man keine Dirac-Reihe realisieren und darum wird ein 
Rechtecksignal, das möglichst dünn sein sollte, verwendet. Wenn man nun 
das Signal s(t) mit dem Rechtecksignal multipliziert, so erhält man das 
Abgetastete Signal(grün) auf bild2. Dieses ist aber jetzt nur 
wertdiskret, aber nicht zeitdiskret, wegen dem Rechtecksignal, richtig?
Wegen dem Rechtecksignal ist das abgetastete Signal zeitkontinuierlich, 
richtig?

Wenn hier nun fa >= 2fgr nicht eingehalten wird(also z.b. fa < 2fgr), 
entsteht ein Aliasing-Fehler(siehe bild1 C)). Naja und mit Hilfe eines 
sogenannten Anti-Aliasing-Filter wird der der Aliasing-Fehler 
verhindert.

Bei der Rekunstruktion:
Im Idealfall wird ein idealer Tiefpass(Rekunstruktionsfilter oder 
Anti-Imaging-Filter)verwendet, der alle Frequenzen weggeschneidet außer 
-fg und fg, wie man in bild 1 B) sieht.

Diese Trapez-Signale im Frequenzbereich sind ja so Signalspektren. Diese 
sagen uns welche Frequenzen in unserem Signal s(t) vorkommen, richtig?

Wenn du dir bild1 anschaust, sieht man ja die ideale Abtastung auch im 
Frequenzbereich.
Auch die Rekunstruktion erfolgt mit einem idealen Tiefpass.

Jetzt ist die Frage: Wie sieht das im Realfall aus?
Also diese TRAPEZE bzw. Signalspektren. Wie sehen diese Signalspektren 
im Realfall aus? Wie sieht dann die Rekunstruktion mit einem realen 
Filter(Anti-Imaging-Filter bzw. Rekunstruktionsfilter(Tiefpass)) aus im 
Frequenzbereich?

Weil nämlich bild1 zeigt ja alles ideale im Frequenz- und Zeitbereich. 
Und bild2 zeigt ja nur wie man im Zeitbereich abtastet, aber nicht wie 
jetzt eine reale Rekonstruktion im Frequenzbereich aussieht und das 
möchte ich wissen.

Letzte Frage: Ich verstehe nicht was folgendes Bild aussagen 
soll(Quantisierungskennlinie):

von F. K. (crack)


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das bild meinte ich zur kennlinie

von uni ingenieur (Gast)


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F. K. schrieb:
> Im Idealfall wird ein signal s(t) mit einer Reihe von Dirac-Impulsen
> multipliziert. Nun hat man das abgetastete Signal, wie man in bild1 A)
> sieht.
> Dieses abgetastete Signal ist wert- und zeitdiskret, richtig?

Falsch. Das Signal ist jetzt nur zeitdiskret, aber nicht wertdiskret. Es 
ist noch kein digitales Signal (Zeit- UND Wertdiskret).

F. K. schrieb:
> Diese Trapez-Signale im Frequenzbereich sind ja so Signalspektren. Diese
> sagen uns welche Frequenzen in unserem Signal s(t) vorkommen, richtig?

Das ist ein schematisches Spektrum, es steht für ein x-beliebiges.
Das Frequenzspektrum beschreibt die Zusammensetzung des Signals aus 
seinen frequenzabhängigen Signalbestandteilen.

F. K. schrieb:
> Jetzt ist die Frage: Wie sieht das im Realfall aus?
> Also diese TRAPEZE bzw. Signalspektren. Wie sehen diese Signalspektren
> im Realfall aus?

Kommt auf dein Signal an das du digitalisieren willst. Wie gesagt das 
ist nur ein schematisches Spektrum und steht für ein x-beliebiges 
bandbegrenztes Spektrum.

F. K. schrieb:
> Wie sieht dann die Rekunstruktion mit einem realen
> Filter(Anti-Imaging-Filter bzw. Rekunstruktionsfilter(Tiefpass)) aus im
> Frequenzbereich?

Ein realer TP besitzt keine unendlich steilen Flanken und ist zudem 
kausal.

von F. K. (crack)


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Ok, danke und wie wirken sichButterworth, Tschebyscheff, und 
Cauer-Filter auf das Aliasing aus?

Kann man diese Filter als Anti-Aliasing-Filter einsetzen?

Wie sieht es mit Rekunstruktionsfilter aus? Was eignet sich da?

von uni ingenieur (Gast)


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F. K. schrieb:
> Ok, danke und wie wirken sichButterworth, Tschebyscheff, und
> Cauer-Filter auf das Aliasing aus?
>
> Kann man diese Filter als Anti-Aliasing-Filter einsetzen?

Also grundsätzlich muss ein Signal vor dem Abtastvorgang bandbegrenzt 
werden (Anti-Alias Filter).
Ich würde sagen prinzipiell schon. Die einzelnen genauen Eigenschaften 
der Filter hab ich jetzt nicht so ohne weiteres parat. Idealerweise 
sollte das Filter steilflankig sein, allerdings wird das dann recht 
aufwändig.

Eine möglichkeit ist, dass Signal überabzutasten (größerer Abstand 
zwischen Orginalspektrum und Aliasspektrum), dann genügt ein einfaches 
RC-Gleid (TP erster Ordnung, was auch ein Butterworth 1. Ordnung 
entspricht). Allerdings werden dann die Anforderungen auf digitaler 
Seiter erhöht.

F. K. schrieb:
> Wie sieht es mit Rekunstruktionsfilter aus?

Da gilt entsprechendes.

von F. K. (crack)


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Achso ok danke und wie sieht es mit der Quantisierungskennlinei aus, im 
3 Bild das ich gepostet habe(Quantisierungskennlinie.png)?

Was wird da gemacht? Kann mir das wer erklären bitte?

von F. K. (crack)


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Könnte mir eine bitte die Quantisierungskennlinie erklären oben im Bild, 
diese mit der Hand gezeichnete?

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