Hallo Ich habe Fragen zu einem alten Transistor Gehäuse aus der Sowjetäera. Siehe Anhang "SowjetAera_Transistor_Seitlich.jpg". 1) Wie war die übliche Pin-Nummerierung, falls es dazu etwas "übliches" gab. 2) Wie war die "offizielle" Gehäusebezeichnung in der westlichen Transskription? Hintergrund: Ich wollte dazu ein Kicad Modul für den Footprint anlegen, und würde daher gerne wissen, wie ich die Pinne am sinnvollsten Nummeriere, und wie ich das Modul überhaupt nennen soll, damit es gefunden werden kann. Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic http://www.dl0dg.de
Bernd Wiebus schrieb: > Hintergrund: Ich wollte dazu ein Kicad Modul für den Footprint anlegen, > und würde daher gerne wissen, wie ich die Pinne am sinnvollsten > Nummeriere, und wie ich das Modul überhaupt nennen soll, damit es > gefunden werden kann. ich würds "B" "C" und "E" nennen... Dann bist auf der sicheren Seite.
Hallo tobi. > ich würds "B" "C" und "E" nennen... Dann bist auf der sicheren Seite. Dummerweise ist mein Exemplar kaputt. Jeder Pin ist hochomig in alle Richtungen. Der mittlere ist allerdings konstruktionsbedingt mit dem Gehäuse verbunden. Das legt nahe, dass das dieses mittlere Pin der Emitter ist. Sicher ist das aber auch nicht......theoretisch könnten es aber auch FETs sein, oder eine Doppeldiode. Ich komme nicht aus der Ostzone, das ich mit den Teilen Erfahrung sammeln konnte. Es gibt übrigens Dioden in einem ähnlichen Gehäuse mit dem Kragen ringsherum. ein Anschluss ist oben, einer unten. Diese haben im kragen eine dreieckige Aussparung.....bei dem Transistor hier fehlt eine solche. Daher ist es eh problematisch, einen anderen Pin als den Mittelpin zu definieren, es sei, mann nimmt den Zahlenaufdruck als Markierung. Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic http://www. dl0dg.de
Bernd Wiebus schrieb: > Der mittlere ist allerdings konstruktionsbedingt mit dem > Gehäuse verbunden. Das legt nahe, dass das dieses mittlere Pin der > Emitter ist. So richtig naheliegend finde ich das nicht. Bei allen mir bekannten (West-) Transistoren mit Pin an Gehäuse ist es der Kollektor.
Ich hab mal einige Typen durchgeschaut, die Pinbelegung recht unterschiedlich.
Bernd Wiebus schrieb: > Dummerweise ist mein Exemplar kaputt. Jeder Pin ist hochomig in alle > Richtungen. Der mittlere ist allerdings konstruktionsbedingt mit dem > Gehäuse verbunden. Das legt nahe, dass das dieses mittlere Pin der > Emitter ist. Sicher ist das aber auch nicht. Nein, es ist falsch. Wenn das ein alter russischer "Germane" ist, dann ist das die Basis. Der optischen Anmutung nach ist das ein Germanium NF-Transistor. Steht denn kein Typ drauf? Falls das ein MP (kyrillisch: МП) -irgendwas ist, dann ist die Anschlußbelegung so: von unten gesehen so daß die Beinchen auf 9, 12 und 3 Uhr liegen; dann ist 9 Uhr = Emitter, 12 Uhr = Basis, 3 Uhr = Kollektor. Für NF-Typen ist das die kanonische Belegung. .....theoretisch könnten es > aber auch FETs sein, oder eine Doppeldiode. Typenbezeichnung regelt. Datenbuch (auf totem Baum) hätte ich hier. XL
Hallo, ich habe gleich mal ein Foto möglicher Belegungen gemacht. Ein Bild mit der genauen Bezeichnung könnte bei der exakten Bestimmungen helfen. Gruß Maik
Hallo A. K., Joe G, Axel Schwenke, Maik L. und Tom. Erstmal Danke an alle für die Hilfestellung. >> Der mittlere ist allerdings konstruktionsbedingt mit dem >> Gehäuse verbunden. Das legt nahe, dass das dieses mittlere Pin der >> Emitter ist. > So richtig naheliegend finde ich das nicht. Bei allen mir bekannten > (West-) Transistoren mit Pin an Gehäuse ist es der Kollektor. Du hast recht. Weiss der Henker, was mir da gerade wieder durch den Kopf ging. :-( > Schau mal hier: > http://lampilich.narod.ru/tr/small/mp25_26.html Danke für den Link! Danach könnte ich auch noch die Footprints für Transistoren machen, von denen ich kein Anschauungsmaterial habe. Dummerweise kann ich aber kein Wort Russisch..... Ich rate jetzt mal: "Konnekmop" ist Kollektor "3Mummep" ist Emitter und "Ga3a" ist Basis. Wie ist meine Trefferquote? Mein Exemplar liegt Zuhause und ich bin unterwegs. Daher kann ich jetzt nichts über die weitere Beschriftung sagen. > Ich hab mal einige Typen durchgeschaut, die Pinbelegung recht > unterschiedlich. >>.....theoretisch könnten es >> aber auch FETs sein, oder eine Doppeldiode. >Typenbezeichnung regelt. Datenbuch (auf totem Baum) hätte ich hier. Ah, ok. Das hilft mit jetzt insofern weiter, dass ich nun weiss, dass eine Pinnummerierung oder Gehäusebezeichnung wohl nicht existierte. Da ich aber nicht einen Footprint für einen konkreten Transistor zeichnen wollte (Kicad ist NICHT Eagle), sondern für eine bestimmte Bauform (Heute wäre das z.B. TO220-3 oder TO220-5 ec.) muss ich nun einfach willkürlich eine Nummerierung annehmen, und in die "Katalog-PDF" bzw. in das "Katalog-Board" eine diesbezügliche Warnung schreiben, dass man das für den konkreten Transistortyp selber anpassen muss. Maik L und Tom: Danke. Es wäre also bei dem mir vorliegenden Exemplar Abbildung W. Alle Anschlüsse in einer Reihe und gleichmäßiger Abstand. Interessanterweise existiert nun keine weitere Markierung, die beim Anblick von unten eine Unterscheidung zwischen den beiden äusseren Anschlüssen nahelegt. Kein Punkt, keine Fahne oder Aussparung, keine Verkröpfung......Siehe im Anhang "SowjetAera_Transistor_Unten.jpg". Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic http://www.dl0dg.de
Hallo, Bernd Wiebus schrieb: > Ich rate jetzt mal: > "Konnekmop" ist Kollektor > "3Mummep" ist Emitter > und > "Ga3a" ist Basis. > Wie ist meine Trefferquote? Hierfür gibt's doch Google. http://translate.google.de/?hl=de&tab=wT#de/ru/Kollektor%0ABasis%0AEmitter Gewöhne dich schon einmal daran, bald wirst Du so alle Datenblätter aus dem chinesischen übersetzen müssen. LOL Mit freundlichen Grüßen Guido
Wiso wilst du ein Bauteil in der software aufnehmen wo die nicht einmal die Pinbelegung weißt?
Hallo Guido C., Andy und A.K. > Gewöhne dich schon einmal daran, bald wirst Du so alle Datenblätter aus > dem chinesischen übersetzen müssen. LOL Den Fall in Japanisch hatte ich schon mal so anno 2005 mit einem TOTX/TORX Toslink Bauteil. Das Datenblatt existierte nur auf Japanisch, und auch Toschiba Deutschland wusste erstmal nicht weiter....allerdings schickten sie mir dann am übernächsten Tag ein taufrisch übersetztes Datenblatt zu. > Wiso wilst du ein Bauteil in der software aufnehmen wo die nicht einmal > die Pinbelegung weißt? Grundsätzlich gibt es auch eine Möglichkeit, Bauteilbibliotheken aufzubauen, indem man vollständig getrennt Footprints und Symbole anlegt. Das gibt sehr schlanke Bibliotheken, weil es wesentlich weniger verschiedene Typen von Transistorsymbolen und von Transistorfootprints gibt als Transistortypen. Wenn man nun einen konkreten Transistor für eine Schaltung ausgewählt hat, stellt man erst die Verbindung her, indem man im Symbol die Pinnummerierung passend zuordnet, und dem ganzen dann einen Footprint zuordnet. Das Verfahren ist auch noch extrem flexibel, wenn man einen anderen Transistortyp einsetzt bzw. den gleichen Transistortyp in einem anderen Gehäuse...... Solange eine einheitliche Nummerierung für die Pinne am Gehäuse existiert, wie bei "neueren" Gehäusetypen üblich, funktioniert das sehr gut. Kicad unterstützt diese Vorgehensweise, obwohl man auch für die Footprints Präferenzen angeben kann, wenn man denn auf labyrinthische Bibliotheken steht, für die für jeden konkreten Transistor ein extra Symbol mit fest verbundenem Footprint existiert. Desweiteren ordnet Kicad die Pinne im Symbol über die Nummerierung den Pads im Footprint zu. Daher ist diese Nummerierung in Kicad obligatorisch. Im konkreten Fall ist eh das Erstellen des Footprints (und des 3D-Modells) die Hauptarbeit. Die Verknüpfung mit dem Symbol ist nur noch wenig Arbeit (und ist bei meiner Bibliotheksphilosophie eh üblich) so das ich sie besser dem überlasse, der einen konkreten Transistor verwenden will, und darum wissen sollte, wie das Pinning dieses Transistors ist. Zudem wenn bei so alten Transistorgehäusetypen an eine Pinnummerierung noch nicht gedacht wurde, weil es eh nur Basis, Kollektor und Emitter gab. Persönlich nutze ich die schlankeren Bibliotheken, um mir dann den Luxus zu leisten, mehr Footprintvariationen für ein Transistorgehäuse zu haben, was andere Bibliothekssysteme bis zur kompletten Unübersichtlichkeit aufblähen würde. ;O) Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic http://www.dl0dg.de
Hallo Bernd Wiebus, wenn möglich dann schick noch mal ein Bild der Bezeichnung, dann könnte ich in einem Heft noch mal nachsehen und ggf. technische Daten und Kennzeichnungen schreiben. Gruß Maik
Bernd Wiebus schrieb: > Ich rate jetzt mal: > "Konnekmop" ist Kollektor > "3Mummep" ist Emitter > und > "Ga3a" ist Basis. > Wie ist meine Trefferquote? 100%, nur mit der Aussprache hapert es noch ;-) Kollektor Emitter Basa Wenn du noch fragen zur Übersetzung hast, immer raus damit.
Joe G. schrieb: > 100%, nur mit der Aussprache hapert es noch ;-) > Kollektor > Emitter > Basa Herrlich! Aber diese alten Teile braucht man doch nicht mehr in eine Bibliothek einzupflegen. Einfach die entsprechenden Pin in die TO-Löcher rein und fertig. Das wurde in der DDR jahrzehntelang gemacht.
Bernd Wiebus schrieb: > Es wäre also bei dem mir vorliegenden Exemplar Abbildung W. Alle > Anschlüsse in einer Reihe und gleichmäßiger Abstand. Interessanterweise > existiert nun keine weitere Markierung, die beim Anblick von unten eine > Unterscheidung zwischen den beiden äusseren Anschlüssen nahelegt. Kein > Punkt, keine Fahne oder Aussparung, keine Verkröpfung Ich habe gerade mal meinen Fundus durchgesehen und zwei Transistoren ähnlich dem deinen gefunden. Einen П416A und einen П422 (das kyrillische П entspricht dem lateinischen P). In beiden Fällen ist eine Farbmarkierung (Punkt) für den Emitter auf der Oberseite des Randes (wo Oberteil und Unterteil des Gehäuses zusammengefügt sind). Allerdings scheint der П416 kaputt zu sein, der pn-Übergang B-E ist hochohmig. Sieht aus wie ein Fall für den Proxxon FBS und eine Trennscheibe :) Ganz allgemein haben die Russen da eine Weile wohl recht wild verpackt. Mein Vater hat mir als Kind mal ein russisches Mittelwellen-Taschenradio aus einem Bausatz zusammengelötet. Da war von jedem Transistor eine explizite Zeichnung in der Anleitung. Mit Farbklecksen nicht nur für die Orientierung, sondern auch für ausgemessene Exemplare (z.B. MП41 mit 1 oder 2 Farbklecksen, je nach Stromverstärkung). XL
Alte Germaniumtransistoren müssen nicht immer kaputt sein. Manche Exemplare wurden es bei mir einfach durch langes Liegen über Jahrzehnte, und andere sind gut wie am ersten Tag. 20 Jahre in einer Anlage gelaufen, und danach noch mal 20 Jahre als Recycling bei mir in der Bastelkiste. Z.B. ASZ18, das Pendant zum neueren 2N3055, was allerdings einzig nicht seine Temperatur aus hält. Bei einigen sehr alten Typen Ende 1950 OC und AC war irgendwas nicht ganz gasdicht, dann diffundieren Fremdatome wie Luftsauerstoff oder auch umgebende Metalle oder Klebstoffe in den Halbleiter, und verseuchen ihn. Germanium wurde noch nicht mit einer Oxidschicht passiviert, wie Silizium mit SiO2. Die damaligen Herstellverfahren erlaubten das so einfach nicht, aber auch das Material. Deswegen ist man mit Silizium heute etwas glücklicher.
Hallo Axel Schwenke. > Ich habe gerade mal meinen Fundus durchgesehen und zwei Transistoren > ähnlich dem deinen gefunden. Einen П416A und einen П422 (das kyrillische > П entspricht dem lateinischen P). In beiden Fällen ist eine > Farbmarkierung (Punkt) für den Emitter auf der Oberseite des Randes (wo > Oberteil und Unterteil des Gehäuses zusammengefügt sind). Da ist bei mir Farbe abgeplatzt, das Gehäuse ist von oben sehr vermackt. Aber ein anderer aus der gleichen Quelle hat dort tatsächlich einen schwarzen Punkt. Hallo Maik L. und Joe G. > wenn möglich dann schick noch mal ein Bild der Bezeichnung, dann könnte > ich in einem Heft noch mal nachsehen und ggf. technische Daten und > Kennzeichnungen schreiben. > Wenn du noch fragen zur Übersetzung hast, immer raus damit. Es handelt sich um einen П14228803. Fotographie der Oberseite muss jetzt aber warten. Ich hab die Knipse nicht am Mann, und das Mobiltelephon ist zu grottig dafür. ;O) Hallo Michael_ > Aber diese alten Teile braucht man doch nicht mehr in eine Bibliothek > einzupflegen. > Einfach die entsprechenden Pin in die TO-Löcher rein und fertig. Das > wurde in der DDR jahrzehntelang gemacht. Klar geht das. Aber ich hab mir jetzt einfach mal den Spass gemacht. ;O) Sowas geht ja in Kicad recht flott. Footprint und 3D-Modell findet sich hier: http://www.mikrocontroller.net/wikifiles/3/3a/OldSowjetAera_Transistor_RevA.zip Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic http://www.dl0dg.de
Bernd Wiebus schrieb: > Es handelt sich um einen П14228803. 8803 ist nur der Herstellungszeitraum. ;-) П1422 erscheint mir allerdings zu lang. Warten wir auf dein Foto.
Hallo Jörg. >> Es handelt sich um einen П14228803. > > 8803 ist nur der Herstellungszeitraum. ;-) > П1422 erscheint mir allerdings zu lang. Das hängt damit zusammen, das bei genauerer Betrachtung dort nur П422 steht. Das "П" macht aber irgendwie, das ich dort leicht eine nicht vorhandene "1" sehe. Zwischen 422 und 8803 ist tatsächlich eine Lücke von ca. einer halben Zeichenbreite. Ich habe das als Problem der Stempelmaschine eingeschätzt.... > Warten wir auf dein Foto. Das muss leider noch was warten. Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic http://www.dl0dg.de
П422 paßt schon - den gibts in solch einem Gehäuse.
Jens G. schrieb: > П422 paßt schon - den gibts in solch einem Gehäuse. sogar mit Datenblatt http://lampilich.narod.ru/tr/small/p422_423.html
Und wenn du dabei bist, kannst du die ähnlich aussehenden DDR-Transistoren der Baureihe OC880.../OC824... in deinen Katalog mit aufnehmen. http://www.wumpus-gollum-forum.de/forum/board/roehren-transistoren-dioden-bauteile-baugruppen/transistoren-ics-dioden/-ost-germanium-la-52_35.html Am Ende gibt es sogar die genauen Maße. Es war der Russennachbau, nur mit feinerem Blech.
Joe G. schrieb: > Jens G. schrieb: >> П422 paßt schon - den gibts in solch einem Gehäuse. > > sogar mit Datenblatt > http://lampilich.narod.ru/tr/small/p422_423.html Kurzfassung: Transistoren für den Frequenzbereich bis 1,6 MHz mit definiertem Rauschfaktor. Im Bild oben der Emitter, mitte Kollektor, unten Basis. Der Rauschfaktor ist bei 1,6 MHz (5 V, 5 mA) mit 10 dB angegeben. Selbst zu der Zeit schon wurden bei denen die Temperaturen komplett in Kelvin angegeben. ;-) Bei Zimmertemperatur (293 K) liegt hFE zwischen 24 und 100.
Michael_ schrieb: > Es war der Russennachbau, nur mit feinerem Blech. Ich weiß ja nicht, wie alt der П422 ist, aber die OC8xx dürften von Ende der 1950er Jahre stammen. Ich würde das nicht Nachbau nennen, vermutlich war es damals eine naheliegende Gehäuseform. Nennenswerter Unterschied ist, dass beim П422 der Kollektor am Gehäuse liegt, während bei den OC8xx meiner Erinnerung nach alle Anschlüssen als Glasdurchführung ausgeführt waren.
Der П422 wurde 1962 hergestellt und es ist eine alte Serie. http://www.khb-radios.de/halbleiter-dioden_transistoren_cccp.html Die OC880/OC824 waren die Ablösung für die ovalen Typen. Sie wurden etwa auch 1962 nur kurzzeitig gefertigt und dann von den GC-Typen im "westlichen" Gehäuse abgelöst. Im Transistorheft Nr.61 Der Praktische FuA von 1964 war die Reihe schon veraltet und GC/GF in Produktion.
Michael_ schrieb: > Der П422 wurde 1962 hergestellt Dass sie so alt sind, hätte ich angesichts des Produktionsdatums oben nicht erwartet. ;-)
Bernd Wiebus schrieb: > Es handelt sich um einen П14228803. Ich bezweifele den Aufdruck, weil ich eine Hand voll dieser Töppe angesehen habe. Erst kommt die Bezeichnung. Meist das Firmenlogo oder ein deutlicher Leerabstand. Danach immer der Monat, danach das Jahr. Der Monat in arabischen oder römischen Zahlen. Und auch die Daten sprechen für einen frühen Transistor. 10V, 20mA - was will man denn damit anfangen. In späteren Schaltungen wurde dafür der П402 und noch später die ГТ-Typen eingesetzt. Vielleicht sehen wir doch noch ein Foto.
8803 passt schon! Das ist März 88. Meine neueren Russischen Nixies (auch bis Mai 1992 produziert!) haben auch diese Datecode-Form. Zuerst das Jahr, dann der Monat. Alte Serien aus den 70ern haben noch zuerst Monat in Römischen Lettern und dann das Jahr. Dass so alte Entwicklungen so lange produziert worden sind, war in der UdSSR gang und gäbe. Mit den Autos haben sie es ja genau gleich gemacht. Wozu auch was neues entwickeln, wenn der Abnehmer keine Auswahl hat?
Michael_ schrieb: > Ich bezweifele den Aufdruck Hatten wir doch aber schon geklärt, es ist ein П422. Christoph Z. schrieb: > Zuerst das > Jahr, dann der Monat. Meines Wissens Jahr + Woche, aber da würde ich mich ohne einen Blick in die Ramschkiste jetzt nicht streiten. ;-) > Wozu auch was neues entwickeln, wenn der Abnehmer keine Auswahl hat? Allerdings wurden Germaniumtransistoren zu dieser Zeit praktisch nirgends mehr verwendet. Die Auswahl besserer Transistoren (gerade für den angedachten Zweck) war Ende der 1980er Jahre auch im RGW durchaus reichlich genug, als dass man sich nicht hätte mit einem Exemplar der frühen 1960er Jahre rumschlagen müssen, welches es auf Mittelwelle auf stolze 10 dB Rauschmaß bringt (und das noch als "kontrolliertes Rauschmaß" bezeichnet, in anderen Sprachen hätte man es vermutlich als "rauscharm" formuliert ;-).
Christoph Z. schrieb: >> 8803 passt schon! Das ist März 88. Meine neueren Russischen Nixies (auch >> bis Mai 1992 produziert!) haben auch diese Datecode-Form. Für Nixies gab es Ende der 80er vielleicht noch Anwndungsfälle, wo es keinen besseren Ersatz gab. Aber П422? >> Dass so alte Entwicklungen so lange produziert worden sind, war in der >> UdSSR gang und gäbe. Jörg Wunsch schrieb: > Allerdings wurden Germaniumtransistoren zu dieser Zeit praktisch > nirgends mehr verwendet. Die Auswahl besserer Transistoren (gerade > für den angedachten Zweck) war Ende der 1980er Jahre auch im RGW > durchaus reichlich genug Full ACK. Als ich meine Bastelkarriere in den 80ern begann, war Germanium schon out. Man hat die Teile damals eigentlich nur noch an den Stellen eingesetzt, wo man a) pnp brauchte und b) es keinen adäquaten Si-Typen gab. Apropos Datecodes: die meisten meiner "Russen" haben noch Datecodes der Form "Monat in römisch" "Jahr 2 Stellen arabisch". Z.B. mein kaputter П422 hat den Datecode "VIII 70". Der älteste mit einem anderen Format ist ein MП21B von "0673". Der jüngste von allen ist ein MП41 mit "3·80". Und was mir gerade noch auffällt: einige haben nach dem Datecode noch ein kyrillisches "Э". Gut möglich daß Bernd das irrtümlich für eine 3 gehalten hat. Der Datecode wäre dann "8·80", also August 1980. Das wäre dann auch plausibel. XL
Michael_ schrieb: > Ich bezweifele den Aufdruck, weil ich eine Hand voll dieser Töppe > angesehen habe. Manchmal erkennt man das wahre Alter am Vergammelungsfaktor (Korrosion, etc.) des Gehäuses. Denn ich habe hier noch OC- und AC-Typen aus den 1960-er Jahren aus dem Westen liegen, sie sehen entsprechend aus. Schon 1975 wurden diese mal aus weg geworfenen Geräten (Radio, TV) ausgelötet bzw. abgeschnitten. > Und auch die Daten sprechen für einen frühen Transistor. > 10V, 20mA - was will man denn damit anfangen. Sehr viel, wenn man genau diese Parameterbereiche braucht. Mir ist manchmal noch ein BC547 zu groß. Wegen besserer Eigenschaften z.B. Kollektorströme im µA-Bereich und Verstärkung wünschte ich mir manchmal einen um den Faktor 10 bis 100 kleiner. Christoph Z. schrieb: > Meine neueren Russischen Nixies (auch > bis Mai 1992 produziert!) Die Russen bauten sogar nach 2000 neue Röhrenwerke auf, um den weltweiten Bastlerbedarf zu befriedigen. Die Nachfrage scheint hoch zu sein, sogar noch zu steigen. Im Westen wollte man das nicht mehr. Auf Seiten wie Jogis Röhrenbude gibt es reichlich Hinweise dazu.
Wilhelm Ferkes schrieb: > Mir ist manchmal noch ein BC547 zu groß. Ein П422 ist noch viel größer. ;-) > Wegen besserer Eigenschaften > z.B. Kollektorströme im µA-Bereich und Verstärkung … auch das bietet der П422 mit Sicherheit nicht. Als Rauschgenerator wiederum gäbe es besseres. :-)
Wilhelm Ferkes schrieb: > Die Russen bauten sogar nach 2000 neue Röhrenwerke auf, um den > weltweiten Bastlerbedarf zu befriedigen. Die Nachfrage scheint hoch zu > sein, sogar noch zu steigen. Im Westen wollte man das nicht mehr. Auf > Seiten wie Jogis Röhrenbude gibt es reichlich Hinweise dazu. kommt halt alles wieder in mode. aber auf germanium halbleiter kann ich verzichten.
Jörg Wunsch schrieb: > Als Rauschgenerator wiederum gäbe es besseres. :-) Ach! Einen Rauschfaktor 10 haben auch heutige moderne Silizium-Kleintransistoren, ohne daß ich das jetzt in der ECA-Tabelle nach schlagen gehe. Aber es sind so einige. Es kommt ja immer drauf an, was genau man mit dem Teil vor hat, und wie weit sich dann was aus wirkt. Aber ja: Ich habe hier noch zwei alte (unbenutzte neuwertige) AD 139 herum liegen. Sie machen von der Leistungsfähigkeit ihrer Baugröße in TO-66 auch keine Ehre, das kann heute schon fast ein BC140 oder BD140. Es sind aber schöne antike Teile. Und ich freue mich einfach wie Bolle, ein paar historische Germanium-Teile zu besitzen, die noch funktionieren. ;-) Wie die ECC83, die einzige Röhre, in meinen Besitz kam, weiß ich gar nicht mehr, und das ist eine Ausnahme. Es muß nur vor 25 Jahren gewesen sein. Verwenden tue ich sowas gar nicht. Weg werfen geht aber auch nicht. ;-) dolf schrieb: > aber auf germanium halbleiter kann ich verzichten. Das stimmt. Es kommt nur auf richtige Schaltungstechnik an, die auch Unzulänglichkeiten wie Bauteilstreuungen eliminiert. Nur das ist wirklich gut. Ein gutes passendes Beispiel, was mir dazu gerade ein fällt: Der Leistungs-Emitterfolger NPN hinter einem OP-Ausgang. Da kann man fast alles verwenden, was die ECA-Tabelle an NPN-Transistoren überhaupt bietet. Für eine LED an einem µC-Pin zu schalten, ebenfalls.
Axel Schwenke schrieb: > Und was mir gerade noch auffällt: einige haben nach dem Datecode noch > ein kyrillisches "Э". Gut möglich daß Bernd das irrtümlich für eine 3 > gehalten hat. Ist auf dem Bild im Eröffnungsbeitrag zu sehen. Entscheide selbst.
@ Wilhelm Ferkes (ferkes-willem) >Die Russen bauten sogar nach 2000 neue Röhrenwerke auf, um den >weltweiten Bastlerbedarf zu befriedigen. Hast du dafür einen belastbaren Beweis? Oder ist das eine der vielen Legenden, die nur allzugern weitererzählt werden, weil sie so schön nostalgisch sind? Ich behaupte mal, das man BESTENFALLS ein paar alte Röhrenwerke erhält bzw. umstrukturiert/verlegt, weil man halt noch einen Nischenmarkt hat. Neu baut das aber kaum einer.
Falk Brunner schrieb: > Hast du dafür einen belastbaren Beweis? Für Beweise ist die Staatsanwaltschaft zuständig, und damit habe ich augenblicklich nichts. > Ich behaupte mal, das man BESTENFALLS ein paar alte Röhrenwerke erhält Na dann behaupte du mal, bring den Gegenbeweis... ;-)
Neues vom Spocht: VfL Falke 04 gegen Turbine Wilhelmsdorf 1:1 zur Halbzeitpause. Turbine Wilhelmsdorf gelangte kurz nach Spieleröffnung durch einen Schuß in's Blaue in Führung, die man jedoch kurz darauf durch einen Konter von Falke einbüßte. Wilhelmsdorfs Spieler Ferkes verwies auf den Schiedsrichter. MfG Paul Sportsmann ;-)
Hallo, zu Thema Germaniumtransistoren. Sicher gibts die noch, selten, käuflich auch teuer. Ein ( gewerbliches ) Anwendungsbeispel : DC/DC Wandler 0,01 V auf 3,5 Volt, als LED-Treiber oder Spannungsversorger http://thermalforce.de/de/product/montage_mess/index.php?uid=90a4d08cd6a7cf746b241d2c32cf1075&ref=#dc01 ( nach unten blättern ) Die angegebeben Wirkungsgrade der Wandler erscheinen mir allerdings zu hoch.
Hallo Michael, Joerg und alle anderen. >> Es handelt sich um einen П14228803. Es ist ein П422 mit dem Datecode 8803. ;O) Wie sich die 1 da reingemogelt hat, ist mir aber selber schleierhaft. > Vielleicht sehen wir doch noch ein Foto. Siehe im Anhang "F422_Anfang.jpg", "F422_Mitte.jpg" und "F422_Ende.jpg". Nicht einfach so eine lange Bezeichnung auf einer so stark gekrümmten Oberfläche zu Fotographieren. Man verzeihe die miese Qualität. Aber ich hab nur eine 50 Euro Knipse. Und persönlich für mich finde ich das muss eigentlich auch langen, ich bin nicht so der Bilderfreak. ;O) Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic http://www.dl0dg.de
Bernd Wiebus schrieb: > Aber ich > hab nur eine 50 Euro Knipse. Wenn man die nicht für Verwackler in der Hand halten muß: Da gehen bei mir auch sehr gute Bilder mit einer Sekunde Belichtungsdauer und Selbstauslöser bei schlechten Lichtverhältnissen, mit der Billigknipse.
Bernd Wiebus schrieb: > Es ist ein П422 mit dem Datecode 8803. ;O) Tja, da sind die Teile offenbar tatsächlich noch 1988 hergestellt worden. Ökonomisch sinnvoll war das sicher auch im Sozialismus nicht, aber wer weiß?, vielleicht hat ja irgendwo das Militär gerufen, dass sie sowas noch als Ersatzbestückung für unabdingbar halten.
Hallo Jörg Wunsch. >> Es ist ein П422 mit dem Datecode 8803. ;O) > > Tja, da sind die Teile offenbar tatsächlich noch 1988 hergestellt > worden. Nun, was genau 8803 bedeutet, scheint keiner genau zu wissen. Es könnte ja auch eine Nummerierung für den Endtester und die Fertigungsstrasse sein, oder KW 88 anno 1963 bedeuten. Ich habe mal in einer Firma gearbeitet, die zählten das Baujahr in der Seriennummer mit Buchstaben hoch, mit "A" angefangen im Gründungsjahr. > Ökonomisch sinnvoll war das sicher auch im Sozialismus > nicht, aber wer weiß?, vielleicht hat ja irgendwo das Militär gerufen, > dass sie sowas noch als Ersatzbestückung für unabdingbar halten. Mmmmh. Also ich habe mal Transistoren vergleichbarer Bauform in der Sprechgarnitur eines sowjetischen P-108D Kurzwellentranceivers gesehen. Ist aber schon was her, so wirklich frisch sind meine Erinnerungen nicht. Das muss aber nichts zu bedeuten haben....manchmal hält sich so Kram unglaublich lange. Vergleichbar mit den hiesigen Teleport VI, die auch immer noch bei der freiwilligen Feuerwehr herumgeistern, obwohl sie offiziell seit über 30 Jahren ausrangiert sind. Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic
Hallo Wilhelm Ferkes. . > > Wenn man die nicht für Verwackler in der Hand halten muß: Du hast mich auf eine Bastelidee gebracht: Weil ich auch öfters Probleme mit dem verwackeln habe, und sehr oft Kleinteile fotographiere, werde ich mir irgendwie ein primitiv Stativ basteln. Irgendwas mit einem Loch für das Objektiv, wohinein die Kamera mit dem Objektiv nach unten eingelegt werden kann, und das ganze eben in 15-20cm Höhe über dem Tisch. Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic http://www.dl0dg.de
Bernd Wiebus schrieb: > Nun, was genau 8803 bedeutet, scheint keiner genau zu wissen. So exotisch waren die Sowjets mit derartigen Nummerierungen nun auch nicht. Wochennummerierung war im Osten eher unüblich, damit ist der wahrscheinlichste Fall „März 1988“. > Mmmmh. Also ich habe mal Transistoren vergleichbarer Bauform in der > Sprechgarnitur eines sowjetischen P-108D Kurzwellentranceivers gesehen. Für uns exotisch anmutende Bauformen waren in der UdSSR allerdings auch noch bis in die 1980er Jahre, also weit in der „Silizium-Ära“, üblich. Erst Anfang/Mitte der 1980er haben sie sich allmählich davon getrennt und international übliche Gehäuseformen übernommen.
Bernd Wiebus schrieb: > Du hast mich auf eine Bastelidee gebracht: > > Weil ich auch öfters Probleme mit dem verwackeln habe, und sehr oft > Kleinteile fotographiere, werde ich mir irgendwie ein primitiv Stativ > basteln. Irgendwas mit einem Loch für das Objektiv, wohinein die Kamera > mit dem Objektiv nach unten eingelegt werden kann, und das ganze eben in > 15-20cm Höhe über dem Tisch. Hat deine Knipse kein Stativgewinde? Stative kriegt man ja nun wirklich hinterhergeworfen. Für die Härtefälle (Knipse ohne Stativanschluß, Handy) gibt es eine einfache Lösung gegen das Verwackeln, die schon der olle Goethe kannte: "Mehr Licht!" XL
Bernd Wiebus schrieb: > Mmmmh. Also ich habe mal Transistoren vergleichbarer Bauform in der > Sprechgarnitur eines sowjetischen P-108D Kurzwellentranceivers gesehen. Bist du dir da sicher? Das waren reine Röhrengeräte. Die R-105D - R109D hatten meines Wissens nur in der letzten Zeit zwei Transistoren (П4В)im Zerhacker. In der Sprechgarnitur waren keine. Evtl. in der M-Serie.
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