Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Beeinflusst CFK einen Drahtwiderstand?


von Brini3 (Gast)


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Ich möchte mit Dehnungsmessstreifen (DMS) Spannungen in meinem CFK 
(Kohlefaserverstärkter-Kunststoff) messen. Dazu werden die DMS in mein 
CFK eingebracht. Da meine DMS feine Drähte besitzen habe ich nun Angst, 
dass mein Messergebnis auf Grund des umliegenden CFK verfälscht wird. 
CFK ist ja elektrisch leitend.

Ich habe mir deshalb überlegt, dass ich einfach einen dünnen Kupferdraht 
nehme, erst den Widerstand davon messe und dann schaue in wie weit sich 
dieser verändert wenn ich diesen Draht in CFK einbringe. Leider besitze 
ich kein Messgerät, dass Drahtwiderstände im Milliohm-Bereich misst. Ich 
besitze nur ein VOLTCRAFT R-200 Widerstands-LCR-Messgerät, 
Milliohm-Meter CAT III 600 V, das ab 400mOhm messen kann.

Kann mir vielleicht jemand sagen wie ich meinen Widerstand damit messen 
kann? Und hat jemand schon Erfahrung mit CFK in Verbindung mit 
Dehnungsmessstreifen?

Ich bin für jede Antwort dankbar :)

von T. (Gast)


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Wie wird der DMS im Laminat eingebracht? Längs zur Faser gibt es (fast) 
keine Dehnung bei CFK.
Wenn der DMS quer über mehrere Fasern liegt gibt es imo keine Probleme, 
da die Fasern durch das Harz zueinander einigermaßen isoliert sein 
sollten. Das selbe gilt für die Anschlussdrähte. Am Besten wäre 
natürlich isolierter Draht, z.B. Kupferlackdraht.

von Peter R. (pnu)


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Ein elektrischer Kontakt einer Kohlefaser zu beiden Anschlussdrähten 
wird als Parallelschaltung zum DMS wirksam, wäre also durchaus messbar 
und könnte instabile Messwerte bringen.

Ein Kontakt eines einzelnen Drahtes entlang der Kohlefaser wäre kaum 
messbar, alleine wegen der deutlich schlechteren Leitfähigkeit der 
Kohlefaser im Vergleich zum Kupfer.

Wenn die Anschlussflächen des DMS mit dem dazugehörigen Kleber oder mit 
Lack bedeckt werden, dürfte es aber doch keinen Kontakt zu den 
Kohlefasern geben?

von Reinhard Kern (Gast)


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Brini3 schrieb:
> CFK ist ja elektrisch leitend.

Das ist doch eigentlich ein nichtexistentes Problem - so ziemlich alles, 
worauf man sinnvollerweise DMS aufbringt, leitet, meistens handelt es 
sich ja um Metall. Also muss der DMS isoliert sein, normalerweise ist er 
zwischen zwei Folien untergebracht, und die Anschlussdrähte sind 
selbstverständlich auch isoliert. Selbst die billigste Personenwaage 
wird nicht mit blanken Drähten verkabelt sein.

Gruss Reinhard

von Georg A. (georga)


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> normalerweise ist er zwischen zwei Folien untergebracht

Ich kenne schon einige Typen, die nur eine Folie "unten" haben. Auf 
deren Oberseite sind dann die Windungen und die Anschlüsse. Aufkleben 
auf Metall ist damit kein Thema...

von Reinhard Kern (Gast)


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Georg A. schrieb:
> Ich kenne schon einige Typen, die nur eine Folie "unten" haben.

Stück Tesafilm drauf löst das Problem, ob nun Kohlefaser oder nicht. 
Noch besser: dünn mit Harz + Haftvermittler bestreichen und härten 
lassen, dann einbauen.

Gruss Reinhard

von oszi40 (Gast)


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Brini3 schrieb:
> besitze VOLTCRAFT
> ich kein Messgerät, dass Drahtwiderstände im Milliohm-Bereich misst.

Dann lies mal: "Die durch Gustav Kirchhoff (1824-1887)[1] eingeführte 
Variante benötigt nur einen Präzisionswiderstand und Potentiometer.

http://de.wikipedia.org/wiki/Wheatstonesche_Messbr%C3%BCcke

von Reinhard Kern (Gast)


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T. schrieb:
> Wie wird der DMS im Laminat eingebracht? Längs zur Faser gibt es (fast)
> keine Dehnung bei CFK.

Darauf wollte ich auch nochmal zurückkommen: DMS messen keine Spannung, 
sondern Verformung, und die hält sich bei Kohlefasern doch sehr in 
Grenzen, deswegen nimmt man sie ja. Ich schätze da kommt kein 
verwertbares Signal heraus.

Gruss Reinhard

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