Hi Leute, wie würdet ihr eine Bewertung verschiedener Varianten zur Lösung eines Problems vornehmen, über die ihr folgende Informationen besitzt? Ein Seilzug soll aktuiert werden. Ihr habt Informationen über Nenndaten des Motors (Nennleistung, Anhaltemoment, Wirkungsgrad Motor & Elektronik, Leerlaufdrehzahl, Leerlaufstrom, Haltestrom und einige andere Werte aus den Datenblättern), Wirkungsgrade der verschiedenen Komponenten bis hin zum aktuierten Objekt am anderen Ende des Seilzugs, Bauvolumen der gesamten Konstruktion, die theoretische maximale Kraft und Geschwindigkeit, die der Seilzug erreicht. Wichtig ist: hohe Kraft bei hoher Geschwindigkeit, geringer Bauraum. Nach was für einer Art Formel würdet ihr also die Varianten gegenüberstellen? Danke! Viele Grüße, Hendrik
Du willst ein Optimum finden? Du willst also optimieren? Dann muss Du erstmal festlegen, was Du überhaupt optimieren willst, also nach welchen Kriterien.
Naja. Das Optimum beginnt da, wo die geforderten Werte erreicht werden. Bei Ueberdimensionierung wird's nur noch teurer. Allenfalls nimmt bei Ueberdimensionierung die Lebensdauer zu. Daher were die Einschaltdauer noch ein Kriterium.
Hendrik W. schrieb: > Nach was für einer Art Formel würdet ihr also die Varianten > gegenüberstellen? Der Techniker wird für langes Leben und ausreichende Zugkraft optimieren und der Buchhalter wird behaupten, daß der Billigste richtig ist. :-)
oszi40 schrieb: > Der Techniker wird für langes Leben und ausreichende Zugkraft optimieren > > und der Buchhalter wird behaupten, daß der Billigste richtig ist. :-) Der Materialeinkauf hat wiederum andere Kriterien als der Produktionsleiter, der es herstellen muß. Der Vertrieb..., der Arbeitsschutz... , die EMV... , der CE-Verantwortliche...
Geht eher aus Sicht des Technikers erstmal um einen theoretischen Ansatz. Geld spielt dabei noch keine Geige. Es geht primär darum, verschiedenste Varianten der Aktuierung eines Seilzugs zu untersuchen und die optimale Lösung heraus zu suchen. Optimal heißt hierbei: bestes Verhältnis aus erreichbarer Kraft im Seil, erreichbarer Seilgeschwindigkeit und erforderlichem Bauraum -> möglichst stark, möglichst schnell, möglichst klein. Ich brauche am Ende allerdings nicht nur die eine optimale Lösung, sondern ein Ranking, also einen Vergleichsquotienten, für den Fall, dass eben aufgrund weiterer, nicht mit in die erste Bewertung einfließender Kriterien eben nicht das Optimum genommen wird, sondern von den Top 3 beispielsweise die günstigste Variante. Dieser Vergleichsquotient sollte möglichst einfach erklärbar sein (einheitenlos) und mehr oder weniger deutlich die verschiedenen Varianten gegeneinander abgrenzen. Ich habe bisher folgenden Ansatz: ich multipliziere alle Werte einer Kategorie (Kraft, Geschwindigkeit, Baugröße) mit einem kategoriespezifischen Gewichtungsfaktor und teile sie durch das jeweilige Maximum der Kategorie, so dass dieses Maximum zu 1 und darüber hinaus einheitenlos wird. Ich bilde daraus einen Bruch, bei dem im Zähler die Summe all derer Werte steht, für die größer = besser gilt, und im Nenner die Summe aller Werte für die kleiner = besser gilt. Der Bruch sieht derzeit also folgendermaßen aus:
Wobei F_n die normierte Kraft, v_n die normierte Geschwindigkeit und V_n das normierte Bauvolumen sind. Was haltet ihr grundsätzlich von diesem Ansatz des Rankings?
Hendrik W. schrieb: > Was haltet ihr grundsätzlich von diesem Ansatz des Rankings? Wenig, da die Lieferfähigkeit Deiner Lieferanten für Ersatzteile sehr verschieden sein kann. Meine speziellen Zahnräder von einer japanischen Firma mit 3 Buchstaben haben vier Wochen gebraucht bis sie endlich eingetroffen sind!
oszi40 schrieb: > Hendrik W. schrieb: >> Was haltet ihr grundsätzlich von diesem Ansatz des Rankings? > > Wenig, da die Lieferfähigkeit Deiner Lieferanten für Ersatzteile sehr > verschieden sein kann. Meine speziellen Zahnräder von einer japanischen > Firma mit 3 Buchstaben haben vier Wochen gebraucht bis sie endlich > eingetroffen sind! Lieferfähigkeit von Ersatzteilen spielt m.E. bei dem Projekt keine große Rolle, da es ein reines Forschungsprojekt ist und somit ein Einzelstück wird.
Hendrik W. schrieb: > Lieferfähigkeit von Ersatzteilen spielt m.E. bei dem Projekt keine große > Rolle, da es ein reines Forschungsprojekt ist und somit ein Einzelstück > wird. Das merkt man in deiner Vorgehensweise. Mach es einfach wie es alle machen. Bilde Kategorien, vergib Punkte, wichte sie ggf. und summiere zu einer Gesamtpunktzahl. Perfektes Optimum wird es nicht geben, da ist der Ingenieurverstand gefordert.
Karl schrieb: > Hendrik W. schrieb: >> Lieferfähigkeit von Ersatzteilen spielt m.E. bei dem Projekt keine große >> Rolle, da es ein reines Forschungsprojekt ist und somit ein Einzelstück >> wird. > > Das merkt man in deiner Vorgehensweise. Mach es einfach wie es alle > machen. Bilde Kategorien, vergib Punkte, wichte sie ggf. und summiere zu > einer Gesamtpunktzahl. Perfektes Optimum wird es nicht geben, da ist der > Ingenieurverstand gefordert. Also quasi meine Vorgehensweise etwas abstrakter (weniger mit konkreten Zahlen aus Datenblättern, mehr mit persönlicher Einschätzung) mit mehr Bewertungskriterien, richtig?
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