Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Mehrere Ausgangsspannungen von Akkus ohne Spannungswandler


von Christopher J. (kidcrazy)


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Hallo zusammen :)

In meinem aktuellen Projekt möchte ich mehrere Komponenten (Arduino, 
MP3-Player, evtl. noch anderes) mit verschiedenen Eingangsspannungen 
betreiben. Da das ganze akkubetrieben möglichst auch mehrere Monate 
laufen soll, möchte ich die Stromversorgung mit möglichst wenig 
Verlustleistung gestalten.

Ein Spannungswandler setzt meinen Informationen nach ca. 20% der Energie 
in Wärme um, daher möchte ich diesen im Aufbau gerne vermeiden. 
Spannungsteiler kommt aus Effizienzgründen erst recht nicht in Frage. 
Folgende Idee kristalisiert derzeit in meinem Kopf heran, ich weiß aber 
nicht ob es überhaupt möglich ist:

Für einen Arduino benötige ich ca. 3.6V (= 3* Akkuspannung)
Für den MP3-Player brauche ich 1.2V (= 1*Akkuspannung)

Den Arduino könnte ich mit 3 Akkus in Serie betreiben, den MP3-Player 
mit 3 Akkus parallel.

Nun die eigentliche Frage:
Ist es möglich die 3 Akkus gleichzeitig parallel/seriell zu betreiben, 
so dass ich stabile 1.2V und 3.6V Ausgangsspannung erhalte (solange die 
Akkus den Strom liefern können natürlich), die Akkus gleichmäßig 
entladen werden (also die 1.2V nicht einfach an nur einem Akku 
abgreifen) und kein Strom fließt, wenn die Endgeräte nicht angeschlossen 
sind.

Meine bisherigen simultierten Versuche (parallele + serielle Schaltung 
mit Dioden, simuliert mit SPICE/GeckoCIRCUITS) waren leider nicht von 
Erfolg gekrönt und mit google konnte ich auch nichts zum Thema finden. 
Allerdings fehlen mir vielleicht auch einfach die Fachbegriffe :) 
Vielleicht habt ihr ja auch eine alternative Idee, wie ich an das Thema 
rangehen könnte.

Für hilfreiche Kommentare wäre ich ehrlich dankbar :)

Viele Grüße,
Kc

von Flip (Gast)


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So wie du dir das vorstellst geht es nicht. Ich schätze aber, dass der 
mp3 Player intern  auf 2,5 -3,3v hochsetzt.

von Harald W. (wilhelms)


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Christopher J. schrieb:

> In meinem aktuellen Projekt möchte ich mehrere Komponenten (Arduino,
> MP3-Player, evtl. noch anderes) mit verschiedenen Eingangsspannungen
> betreiben. Da das ganze akkubetrieben möglichst auch mehrere Monate
> laufen soll, möchte ich die Stromversorgung mit möglichst wenig
> Verlustleistung gestalten.

Da sind Schaltregler genau der richtige Weg. Alle anderen Lösungen
führen nur zu Problemen. Zur Minimierung der Verluste könnte man
einen Schaltregler mit Trafo und mehreren Ausgangswicklungen
verwenden.
Gruss
Harald

von Mike (Gast)


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Bau den Schaltregler aus dem MP3-Player raus. Das dürfte die 
Energieeffizienz deutlich steigern.

Was spricht ansonsten dagegen, Arduino und MP3-Player aus getrennten 
Akkus zu versorgen? Mit einer Serienschaltung von zwei Akkus mit kleiner 
und einem mit großer Kapazität sind Probleme - spätestens beim Aufladen 
- vorprogrammiert, wenn du dafür nicht jedesmal alles auseinanderreißen 
willst.

von Harald W. (wilhelms)


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Mike schrieb:

> Bau den Schaltregler aus dem MP3-Player raus. Das dürfte die
> Energieeffizienz deutlich steigern.

Wie hoch ist denn die typische Versorgungsspannung von MP3-Playern?
ich denke, die typisch verwendete Einzelzelle wird wohl nicht reichen,
sodas deren Spannung auf jeden Fall hochgesetzt wird.
Gruss
Harald

von Christopher J. (kidcrazy)


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Mike schrieb:
> Bau den Schaltregler aus dem MP3-Player raus. Das dürfte die
> Energieeffizienz deutlich steigern.

Ich hab leider bisher nicht erkennen können, wo sich der Schaltregler 
auf der Platine befindet. Habe leider auch keinen Schaltplan dafür 
finden können. Die meisten Bauteile auf der Platine sind SMD, daher 
würde ich gerne auf zuviel Löterei verzichten, weil ich befürchte sonst 
manche von den Teilen zu lösen.

Die Ansteuerung mache ich über die Taster des ursprünglichen Interfaces, 
weil mir da die Funktionen bekannt sind.

> Was spricht ansonsten dagegen, Arduino und MP3-Player aus getrennten
> Akkus zu versorgen? Mit einer Serienschaltung von zwei Akkus mit kleiner
> und einem mit großer Kapazität sind Probleme - spätestens beim Aufladen
> - vorprogrammiert, wenn du dafür nicht jedesmal alles auseinanderreißen
> willst.

Grundsätzlich nichts, aber dann ist halt die Wahrscheinlichkeit höher, 
dass ich irgendwann mal ankomme und entweder ist der eine oder der 
andere Batteriepack leer. Ich kann Anwendungsbedingt auch keine Aussagen 
darüber machen, wieviel Energie von welchen Komponenten genutzt wird. 
Das kann an jedem Tag unterschiedlich sein. Wenn alle Komponenten aus 
derselben Quelle gespeist werden, dann geht halt immer entweder alles 
oder garnix. Die Akkus sollen handelsübliche NiMH Zellen sein, die ich 
dann alle paar Monate durch aufgeladene Austausche.


Aber ich seh schon, dass ich vermutlich nicht um Spannungsregler 
drumrumkomme :) Grundsätzlich wird es so sein, dass Der Arduino dauernd 
aktiv ist (schlafend, um Strom zu sparen) und die anderen Komponenten 
bei Bedarf aktiviert werden, d.h. wenn der Arduino Sensoraktivität 
erkennt, dann aktiviert er den MP3-Player, sowie wahrscheinlich noch 
einen kleinen Verstärker.

Soweit ich gelesen habe, kriegt man den Arduino im Extremfall auf 1uA 
runter (https://www.sparkfun.com/tutorials/309), d.h. ich würde 
versuchen den Arduino direkt an den Akkus zu betreiben und alles andere, 
was nur bei Bedarf zugeschaltet wird (vermutlich zwischen 10-50 
Schaltvorgänge pro Tag) wird über Spannungsregler angebunden. Da stellt 
sich mir dann nur noch die Frage, wie ich die anderen Komponenten am 
geschicktesten an- und abschalte. MOSFETs haben ja auch ne gewisse 
Verlustleistung, aber Relais bekomm ich wahrscheinlich mit meinen 3.6V 
bzw. 4.8V überhaupt nicht geschaltet, oder?

Gruß,
Kc

von Christopher J. (kidcrazy)


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Harald Wilhelms schrieb:
> Mike schrieb:
>
> Wie hoch ist denn die typische Versorgungsspannung von MP3-Playern?
> ich denke, die typisch verwendete Einzelzelle wird wohl nicht reichen,
> sodas deren Spannung auf jeden Fall hochgesetzt wird.
> Gruss
> Harald

Achso, der MP3-Player den ich hier ausgeschlachtet habe läuft mit einer 
AAA-Zelle, also 1,2-1,5V. Was dann intern draus gemacht wird ist mir 
leider nicht bekannt.

von Michael A. (Gast)


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Christopher J. schrieb:
> MOSFETs haben ja auch ne gewisse Verlustleistung, aber Relais bekomm
> ich wahrscheinlich mit meinen 3.6V bzw. 4.8V überhaupt nicht geschaltet,
> oder?
Die Verlustleistung der MOSFETs kannst du aus Kanalwiderstand und 
Verbraucherstrom ausrechnen. Da mußt du nur drauf achten, dass sich die 
FETs mit der niedrigen Spannung steuern lassen.

Relais für 4.8V (5V) zu finden, ist kein Problem. Die brauchen dann 
vielleicht 20..30mA pro Stück. Bei kleinerer Spannung wird es mit Relais 
langsam eng.

von Simon (Gast)


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Michael A. schrieb:
> Relais für 4.8V (5V) zu finden, ist kein Problem. Die brauchen dann
> vielleicht 20..30mA pro Stück. Bei kleinerer Spannung wird es mit Relais
> langsam eng.

http://www.luedeke-elektronic.de/products/Bauteile-und-Zubehoer/Relais/Miniaturrelais-Metall/Siemens-Subminiatur-Relais-bistabil-12V-DC-max-2A-V23040-C0057-.html

Das läuft mit 1,2V/DC

von Harald W. (wilhelms)


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Michael A. schrieb:

> Relais für 4.8V (5V) zu finden, ist kein Problem. Die brauchen dann
> vielleicht 20..30mA pro Stück.

Es gibt ja auch noch bistabile Relais. Die ziehen nur im Augenblick
des Umschaltens Strom.
Gruss
Harald

von Christopher J. (kidcrazy)


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Harald Wilhelms schrieb:
> Es gibt ja auch noch bistabile Relais. Die ziehen nur im Augenblick
> des Umschaltens Strom.
> Gruss
> Harald

Jup, so werd ichs jetzt vermutlich auch machen. Hab mir ein paar 
entsprechende Relais bestellt und hänge alle Zusatzkomponenten inklusive 
Schaltregler jeweils hinter diese. Das Relais wird dann bei Bedarf vom 
Arduino geschaltet.

Danke für die Hilfe an alle :)

Gruß,
Kc

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