Forum: HF, Funk und Felder Äußere Einflüsse auf Mobilfunk


von dodo h. (barak)


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Hallo liebe Leute,

ich schreibe zur Zeit meine Abschlussarbeit im Bereich von Ortung 
mittels Mobilfunk.

Dazu möchte ich untersuchen inwiefern eine Ortung über die 
Empfangsstärke des empfangenen Mobilfunkes möglich ist.  Im Zuge dessen 
möchte ich auf die Störanfälligkeit von Mobilfunk eingeben. Allerdings 
konnte ich dazu bisher wenig bis gar nichts an Quellen, Infos finden.

Ich weiß das zum Beispiel WLAN durch Bluetooth, Mikrowellen und 
Videoübertragungssystemen gestört werden kann, da sie die gleichen 
Frequenzen nutzen.
Außerdem bin ich mir bewusst, dass der Funk durch Baumasse (Wände, Glas) 
etc. gedämpft wird.

 Meine Frage lautet also konkret:

Welche (Elektro)-Geräte könnte Einfluss auf die Empfangsstärke des 
Mobilfunkes haben?

Vielen Dank für eure Hilfe....
barak

P.S.: Wenn ihr noch Quellen oder Literatur zu empfehlen habt, wäre das 
affengeil :)

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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dodo heide schrieb:
> Außerdem bin ich mir bewusst, dass der Funk durch Baumasse (Wände, Glas)
> etc. gedämpft wird.

Auch durch Biomasse.  Ob die Person mit dem Mobilofon in Richtung
Basisstation steht oder mit dem Rücken, dürfte also schon ein großer
Unterschied sein.  Je nach Dämpfung hast du dann noch das Problem
der Mehrwegeausbreitung; es kann gut sein, dass das an der 50 m
entfernten Hauswand reflektierte Signal stärker als das durch das
viele Wasser des Körpers gedämpfte Signal ist.

von Funker (Gast)


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dodo heide schrieb:
> Außerdem bin ich mir bewusst, dass der Funk durch Baumasse (Wände, Glas)
> etc. gedämpft wird.

Fading durch Interferenz verschiedener Ausbreitungswege ruft auch 
lustige Signalschwankungen hervor.

von ham (Gast)


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Polarisations-Drehungen können auch den Empfang beeinträchtigen. Wenn 
die Schwingungsebene des empfangenen Signals und die Empfangsantenne 
ungünstig zueinander stehen, sind je nach verwendeter Polarisationsart 
signfikante Feldstärke-Einbrüche zu erwarten.

von Rudi Radlos (Gast)


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Nasse Biomasse verschlechtet den Empfang. Der Artikel hast Du bestimmt 
schon gefunden? Handynetz misst Niederschläge:
http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/besser-als-regenradar-handynetz-misst-niederschlaege-a-414569.html

von HF-Werkler (Gast)


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@TE: Schau dir mal Timing Advance beim GSM an, der reine Feldstärkewert 
ist kein guter Indikator für die Position.
https://de.wikipedia.org/wiki/Timing_Advance

> Rudi Radlos schrieb:
> Nasse Biomasse verschlechtet den Empfang.
Ja, tut sie, insbesondere Wälder sind sehr gute "Schirmwände".

> Rudi Radlos schrieb:
> Handynetz misst Niederschläge:
Der Artikel ist stark vereinfachend geschrieben und leider dadurch 
fehldeutig. Bei der Studie wurden die Parameter der Mikrowellen Links 
(Backbone) zwischen den Basisstationen ausgewertet, nicht das 
Mobilfunksignal der Basisstationen selbst. Diese Mikrowellenlinks haben 
eine automatische Sendeleistungsanpassung an die Streckendämpfung und 
laufen bei >10GHz. Sie sind aufgrund der kleinen Wellenlänge empfindlich 
auf Regentropfen. Normale Mobilfunksignale (<2.2GHz) werden durch 
Regentropfen nur wenig abgeschwächt, jedoch durch erhöhte Leitfähigkeit 
der Oberflächen bei Regen verändert sich der Multipath-Anteil am Signal.

von Gerd E. (robberknight)


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dodo heide schrieb:
> Welche (Elektro)-Geräte könnte Einfluss auf die Empfangsstärke des
> Mobilfunkes haben?

Es gibt noch diese für den US-Markt konzipierten Geräte, die auf 900 MHz 
funken. Das ist dort ein ISM-Band, hier halt für GSM reserviert. Die 
stören dann hier den Mobilfunk.

Sind wohl hauptsächlich billig aus China importierte Videolinks, 
Babyfone und so Zeugs.

Scheint wohl so häufig zu sein, daß die Bundesnetzagentur hier hin und 
wieder in der Stadt "Streife" fährt, die Dinger ortet und aus dem 
Verkehr zieht.

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