Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Unklarheit Bandbreite bei OPAMPs mit Impulsen


von Johannes (Gast)


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Hallo,

mir ist nicht ganz klar wie das mit der Bandbreite ist.

Nehmen wir einen Dreiecks-Impuls mit der Breite von 10µs, der einmal in 
200ms kommt, wie ist das mit der Bandbreite bei Opamps?

Welche effektive Frequenz habe ich?

Bei der Slewrate muss ich ja den Impulsanstieg betrachten...


Vielen Dank!

von OPV (Gast)


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Es geht immer um die höchste auftretende Frequenz.
Bei Deinem Signal hast Du 5us Rise/Fall Time und damit 200kHz.

Die Bandbreite Deines OPV steht im Datenblatt, ist die 3dB Grenze.

Wenn das Signal unbeschadet [bertragen werden soll, so muss die 
Bandbreite wesentlich größer als die 200kHz sein.

Der Rest hängt natürlich von Deiner sonstigen Beschaltung ab.

Gruß

von Johannes (Gast)


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Vielen Dank!

von Kai K. (klaas)


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>Welche effektive Frequenz habe ich?

Ein unendlich weit hinaufreichendes Spektrum, mit dem jeder OPamp 
überfordert sein wird...

von Johannes (Gast)


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Wie meinst du des? Wie schaut des aus, wenn ich einen Opamp mit einer 
3dB-Grenzfrequenz von 50KHz und benötigter slew-rate habe?
Wie reagiert der insgesamt und nachdem der Peak vorbei ist?

von Udo S. (urschmitt)


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Johannes schrieb:
> Wie reagiert der insgesamt und nachdem der Peak vorbei ist?

Nutze Simulationssoftware.

Johannes schrieb:
> Welche effektive Frequenz habe ich?

Informiere dich über die Fourieranalyse. Die zeigt dir welche Frequenzen 
ein periodisches Signal hat.

Für aperiodische brauchst du die Laplace Transformation. Aber fange 
besser mit der Fourier an, die zeigt dir erst mal gut genug welche 
Frequenzen ein bestimmtes Signal hat.

von Johannes (Gast)


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OK danke!
Werde ich machen. Von dem Bauteil gibt es leider nur ein IBIS Modell. 
Habe zu dem Thema leider nicht viel freie/kostenlose Simulationssoftware 
gefunden. Lediglich Eispice. Welche Software verwendet ihr für diese 
Modelle?

von Purzel H. (hacky)


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Solche Pulse rechnet man mit normaler Software die eine 
Fouriertransformation kann.

von Johannes (Gast)


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Die Fouriertransformation ist kein Problem. Eher im Moment wie der INA 
226 auf sowas reagiert. Von diesem gibt es leider nur ein IBIS Modell.

von Yalu X. (yalu) (Moderator)


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Um einen groben Eindruck davon zu bekommen, wie das Signal bei einer
bestimmten Opamp-Bandbreite verfälscht wird, kannst du die
Opamp-Schaltung näherungsweise als Tiefpass 1. Ordnung ansehen. Die
Grenzfrequenz dieses Tiefpasses ergibt sich aus der GBW und der
gewählten Verstärkung. Das lässt sich auch ohne spezielles Opamp-Modell
gut simulieren.

In LTspice kannst du auch das mitgelieferte Modell "opamp" nehmen. Das
ist ein "ideal single-pole operational amplifier", bei dem du die GBW
als Parameter einstellen kannst.

von Helmut S. (helmuts)


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> Eher im Moment wie der INA 226 auf sowas reagiert

Das INA226 A/D Wandler-System hat eine -3dB Bandbreite von 400Hz. Da 
bleibt von deinem Puls nicht mehr viel übrig. Schick das mal über einen 
400HZ RC-Tiefpass, dann hast du schon mal eine gute Annäherung was dich 
da erwartet.

Figure 2
http://www.ti.com/lit/ds/symlink/ina226.pdf


> IBIS-Modell

Dieses Modell ist für die digitalen Pins des ICs. Die interessieren dich 
aber gar nicht.

von Johannes (Gast)


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Danke :) Super Tipps!
Sowas hilft mir weiter!

Werde es gleich mal ausprobieren.


Viele Grüße

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