Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Controller Ausgänge und Eingänge Industrietauglich beschalten.


von Mario (Gast)


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Hallo,

ich entwickle zur Zeit ein Zeitrelait mit einem Webinterface und Wifi. 
Eigentlich ist es jetzt fertig. Ich würde gerne die Aus und Eingänge (4 
stück an der Zahl) mit einer Industrietauglichen beschaltung versehen.

Wo findet man eigentlich zu so einem Thema entsprechendes Lesewerk?

Momentan hab ich an den GPIO's Optokoppler hängen welche dann an ein 24V 
relais gehen.

Was müsste man noch bedenken? Wie wird das denn bei einer SPS gemacht? 
Wie schaut denn da die Beschaltung der Ein und Ausgänge aus? (24V).

Viel Grüße
Mario

von Reinhard Kern (Gast)


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Hallo,

es gibt ICs als Hiside-Treiber, mit Strom- und Temperatur-Begrenzung, 
oder entsprechende Hiside-SmartFETs - wichtig ist, dass die Ausgänge 
nicht durch Kurzschluss zerstört werden können. Relais geht auch, 
braucht aber mehr Platz. Für die Eingänge ist ein Optokoppler mit 
passendem Vorwiderstand für 24V ok.

Gruss Reinhard

von Lothar S. (loeti)


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> Wie schaut denn da die Beschaltung der Ein und Ausgänge aus? (24V).

Die gibt's für DC mit bipolaren Transistoren und AC mit 
Kleinleistungsrelais... . Optokoppler ist nicht mal Standart.

Also verschiedene Module mit Optokoppler und dann: nach Bedarf... .

Grüße Löti

von amateur (Gast)


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Doppelt gemoppelt hält besser. Ist eine sehr beliebte Philosophie.
Unter dem Kosten-/Nutzengesichtspunkt eher mittelprächtig.
Ein Relais ist doch, außer von Dir, ein von allen anerkannter 
"Isolator".
Warum also noch zusätzlich ein Optokoppler?

In der anderen Richtung (Input) sieht das ganze schon anders aus.

von Reinhard Kern (Gast)


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amateur schrieb:
> Warum also noch zusätzlich ein Optokoppler?

Das kommt halt ganz drauf an, ob sein µC-System aus den gleichen 24V 
versorgt wird, dann kann man die Relaisspule direkt ansteuern, oder eben 
nicht.

Gruss Reinhard

von Lothar S. (loeti)


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> Warum also noch zusätzlich ein Optokoppler?

Wegen der Spikes und sonstigen Schrott ->Überspannung..., 
industriegerecht .

Grüße Löti

von Reinhard Kern (Gast)


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Lothar S. schrieb:
> Wegen der Spikes und sonstigen Schrott ->Überspannung...,
> industriegerecht

Und ich dachte, das Schalten einer Relaisspule schafft ein normal 
ausgebildeter Elektroniker ohne dass gleich das System zusammenbricht - 
scheint aber nicht so zu sein. Aber das rechtfertigt nicht eine 
Beleidigung der Industrie, bloss weil die im Durchschnitt nicht so blöd 
ist.

Gruss Reinhard

von Bernd R. (Firma: Promaxx.net) (bigwumpus)


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Wenn schon Optokoppler, dann auch Bitte getrennte Masse !

Eingänge über Optokoppler, wenn Widerstände nicht reichen,
Ausgänge über Relais, wenn BTS... nicht reicht.

von Axel H. (axhieb)


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Bernd Rüter schrieb:
> Wenn schon Optokoppler, dann auch Bitte getrennte Masse !
>
> Eingänge über Optokoppler, wenn Widerstände nicht reichen,
> Ausgänge über Relais, wenn BTS... nicht reicht.

ja wenn schon denschon

ich finde Optokoppler für 24V/Relai schon einbisschen overkill...

von Viktor N. (Gast)


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Industrietauglich sind zB 24V PNP-Ausganege : VN750, VN330SP, die kann 
man ueber Optokoppler ansteuern.

von Regenguss (Gast)


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> Wo findet man eigentlich zu so einem Thema entsprechendes Lesewerk?

In der IEC 61131-2. Allerdings gibt's die offiziell nur gegen Kohle.

> Wie wird das denn bei einer SPS gemacht?

Ganz einfach, es gibt drei verschiedene Eingangs-Typen: Type 1, 2 und 3.

Allen gemeinsam (bei 24V DC): Kleiner 5 Volt am Eingang ist logisch 
Null, wobei der Eingang bis zu -3 Volt vertragen muss (und als logisch 
Null erkennen muss).

Bei Type 1 muss spätestens ab 15 Volt als logisch Eins erkannt werden, 
bei Type 2 und 3 ab 11 Volt.

Bei Type 1 und 3 müssen bei logisch Eins mindestens 2mA und maximal 15mA 
in den Eingang fließen, bei Type 2 mindestens 6mA und maximal 30mA.

Dann gibt's noch die Transition-Region zwischen High und Low. Die 
Spannung sind klar (Bereich zwischen Low-Max und High-Min), die 
Min/Max-Ströme dafür sind: 0.5mA/15mA, 2mA/30mA und 1.5mA/15mA

Die Mindestströme sind nicht ganz unwichtig, weil es elektronische 
Zwei-Draht-Sensoren mit Phantomspeisung gibt.

Bei den Ausgänge ist es einfach: Es gibt 0.1A, 0.25A, 0.5A, 1A und 2A 
Ausgänge. Maximaler Dauerstrom ist 20% mehr als der Nennstrom, maximaler 
Spannungsabfall beträgt 3 Volt. Leckströme für den Low-Zustand sind 
0.1mA, 0.5mA oder 1mA.

Dann ist noch Überlast-Verhalten spezifiziert, interessiert in der 
Praxis für Dich wohl nicht die Bohne...

von Lothar S. (loeti)


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> Aber das rechtfertigt nicht eine Beleidigung der Industrie

Das ist keine Beleidigung der Industrie nur meine Erfahrung mit rauer 
Umgebung.

Grüße Löti

von Mario (Gast)


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Also ich glaube ich müsste mir mal dieses Regelwerk kaufen!
Das finde ich ungemein interessant. Weil ich meine Schaltungen gerne 
Inudstrietauglich entwerfen möchte.

Aber vielen dank!

Ich werde jetzt die Ausgänge über das Relais und die Eingänge über 
Optokoppler mit getrennter Masse trennen.

von Michael (Gast)


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Mario schrieb:
> Also ich glaube ich müsste mir mal dieses Regelwerk kaufen!
Wunder dich nicht über den Preis ;-)

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