Hallo zusammen, ich habe hier einige Leiterplatten herumliegen, die später 400 Vdc Gleichspannung führen werden. Leider konnte ich bezüglich Kriechstrecke nicht immer ausreichend Platz zwischen den Bauteilen einplanen. Auch gibt es ein paar Bauteile, deren Pads nur wenige Millimeter (>3mm) auseinander stehen und trotzdem laut Datenblatt für diese Spannungen zugelassen sind. Naja, auf jeden Fall möchte ich auf Nummer sicher gehen und zwischen fragwürdige Anschlüsse irgendeine Isolation gegen Überschlag und Kriechströme aufbringen. Es handelt sich um "Prototypen", also keine Serienfertigung. Ich habe schon dieses Zeug gefunden, aber das nennt sich ja schon *Verguss*_masse. Gibt es da noch besseres? http://www.reichelt.de/2-Komp-Kleber/HARZ-PU500/3//index.html?ACTION=3&GROUPID=4664&ARTICLE=35478&SHOW=1&START=0&OFFSET=500& Danke für eure Hilfe! Grüße, Daniel
Die meisten Kunststoffe isolieren recht gut. Soll dieser aber überall dazwischen laufen, so sollte er dünnflüssig sein. Ob das auf Deinen 2-Komponentenkleber zutrifft weiß ich nicht. Bei dünnflüssigem z.B. Gießharz ist zu beachten in wieweit dieser Schrumpft. Die dabei auftretenden Scherkräfte könnten dann "dünnflüssige" Verbindungen, bis zu Abrissen zur Folge haben.
Hallo, danke für deinen Input. Ich hätte schon gerne vernünftiges Material. Die Leiterplatten werden in einem Rennwagen verbaut und ich muss eventuell ein Datenblatt vorweisen können. Deswegen tue ich mich mit Sanitärsilikon o.ä. etwas schwer. Optimal wäre eine zäh-elastische Masse, die sich einfach mit einer Spritze auftragen lässt. By the way: Was haltet ihr eigentlich von der Aussage, dass diese Diode 600V Sperrspannung aushalten soll? Ich kann dass bei 3mm Abstand zwischen den Lötpads einfach nicht glauben... http://www.mouser.com/ds/2/149/S1J-196604.pdf Grüße, Daniel
Daniel schrieb: > By the way: Was haltet ihr eigentlich von der Aussage, dass diese Diode > 600V Sperrspannung aushalten soll? Ich kann dass bei 3mm Abstand > zwischen den Lötpads einfach nicht glauben... 1mm = 1kV (in sauberer Umgebung), so what?
@Daniel >Optimal wäre eine zäh-elastische Masse, die sich einfach mit einer >Spritze auftragen lässt. Dann aber nichts mit: "Krabbel dazwischen". Mehr mit: "Was man nicht sieht..."
Sanitärsilikon setzt beim aushärten Essigsäure frei, die dir das Kupfer und andere Metallteile angreift. Es gibt auch säurefreie Silikone zu kaufen, sind vermutlich aber teurer. Wenn die Platine noch in der Mache ist, kannst du zwischen den engen Pads/Leiterbahnen Schlitze fräsen (lassen).
Danke für eure Beiträge. aGast schrieb: > Schau mal nach Plasti-Dip das gibt es zum auftragen und sprühen. Jo, sieht interessant aus. Habe schonmal in einem anderen Thread davon gelesen, aber völlig verdrängt. Wohl auch wegen dem Preis und weil ich es damals nicht dringend gebraucht habe. Werde da mal ein bisschen Testmaterial bestellen ;-) T. schrieb: > 1mm = 1kV (in sauberer Umgebung), so what? Ich dachte 6mm bei Netzspannung. Den Wert hatte ich von einem Kollegen. amateur schrieb: > Dann aber nichts mit: "Krabbel dazwischen". > Mehr mit: "Was man nicht sieht..." Da hast du auch wieder recht. Ich glaube, dieses Plastidip ist recht flüssig. Von einem Kumpel hab ich jetzt noch eine Art Epoxidkleber bekommen, der fürs Versiegeln von Steckverbindern im Flugzeugbau verwendet wird. Nennt sich Raychem S1125. Sollte auch recht flüssig sein und vermutlich bombig isolieren, aber es gibt eben keine Datenblattangabe zur Durchschlagsfestigkeit... Sascha schrieb: > Sanitärsilikon setzt beim aushärten Essigsäure frei Deswegen habe ich genau diesen als Beispiel genannt ;-) Auch bei säurefreien Silikonen habe ich wieder das Problem mit dem Datenblatt. Für ein Hobbyprojekt würde mir das dicke reichen. Aber die Scrutineers der Formula Student sind unerbittlich :-) Hauspapa schrieb: > Lies mal dort: > http://www.mikrocontroller.net/articles/Leiterbahnabstände Kannte ich, musste mir aber erstmal den Umfang wieder ins Gedächtnis rufen. Liest sich dann jedenfalls recht unkritisch. Danke für den Link. Wie gesagt, ich hol mir mal den Plastidip-Papp. Sieht zwar ziemlich kommerziell und das Produkt ist in der Herstellung wahrscheinlich bumsbillig, aber was solls. Danke & viele Grüße, Daniel
Daniel schrieb: > T. schrieb: >> 1mm = 1kV (in sauberer Umgebung), so what? > > Ich dachte 6mm bei Netzspannung. Den Wert hatte ich von einem Kollegen. Das ist der Unterschied zwischen einem Naturgesetz und einer VDE-Vorschrift. XL
> Leider konnte ich bezüglich Kriechstrecke > nicht immer ausreichend Platz zwischen den Bauteilen einplanen Die Kriechstrecke ist genau so lang, auch wenn der Strom nun wzischen 2 Materialen kriechen muss. Du bekommst kein innige elektrisch undurchlässige Verbindung zwischen 2 Materialen hin. Ein "conformal coating" (Lack oder Verguss) verhindert nur Verschmutzung, du musst also nicht mit der schlechten Verschmutzungsklasse rechnen, sondern kannst von der besten ausgehen. Wenn nicht mal dafür deine Abstände reichen -> Tonne
Der eine Millimeter Abstand gilt nur, wenn sich Deine Umgebung auch an die Vorschriften hält. Also Luft ganz trocken, keine sonstige Feuchte und ein Schild mit der Aufschrift: "Staub und sonstige Partikel müssen draußen bleiben".
Wenn Du die Platinen herstellen lässt, verwende ein Material mit CTI>600. Das halbiert* (in etwa) die notwendigen Kriechstrecken (* je nach Spannung; bei 250V ist die effektive Kriechstrecke z.B für Leuchten 1,66 mal so groß -- IEC 60598)
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