Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Labornetzgerät (mit bereits bestehenden Komponenten?)


von fu long (Gast)


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Hallo,

ich habe im Moment Bedarf an einem einfachen Labornetzteil (z.B. 
30V/2A). Im Forum hier findet man ja die unterschiedlichsten Meinungen. 
Ich hoffe, jemand kann mir weiterhelfen.

Ein paar Zusatzinfos: vor vielen Jahren, als ich noch zur Schule ging, 
haben wir damit begonnen ein Gehäuse mit unterschiedlichen Einschüben zu 
bauen. Der Labornetzteileinschub wurde leider nie vollendet. Es hätte 
ein Labornetzteil 30V/3A werden sollen. Vorhanden sind: 3x TIP 142 auf 
Kühlkörper mit einem unbekannten Temperaturfühler und ein Trafo, dessen 
Leistunsdaten ich nicht genau kenne:

Trafo gewickelt auf EI-Kern.
- Breite 95mm
- Höhe 85mm
- Dicke 37mm (37 1mm-dicke Bleche)
- Schenkelbreite 17mm
- Stegbreite 32mm

Der Trafo hat 10V-10V (mit Mittelanzapfung) für die Versorgung der 
Netzteilsteuerung, 10V für ein anderes Modul und eine Wicklung mit 
7V-10V-17V für den Leistungsteil des Netzteils.

Ich weiß leider nicht, wie viel Leistung ich vom Trafo bekomme - 
wahrscheinlich ist der aber auf die 30V-3A des Netzteils dimensioniert. 
Soweit ich es nachvollziehen konnte wird da wohl das ELV-Netzteil hier 
handeln: 
http://www.elv-downloads.de/service/manuals/22532_Universelle_Netzteilplatine/UniverselleNetzteilplatine_KM.pdf

Jetzt frage ich mich: ist es sinnvoll, dieses Design nachzubauen 
(Kommentare im Forum: schwingt und zerschießt sich selbst), oder gibt es 
da ein moderneres Design? Ich muss ja nicht unbedingt alle schon 
vorhandenen Teile weiterverwenden? Oder am besten gleich ein Fertiggerät 
kaufen?

Danke für die Hilfe!
Fu

von Lothar S. (loeti)


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Hallo Fu

Hier bei Block Transformatoren
http://www.block-trafo.de/de_DE/products/transformers/product/720903/
kannst Du nach einen Kern gleicher Größe suchen und so die Leistung des 
Trafos feststellen.

> ist es sinnvoll, dieses Design nachzubauen

Die Ausgangsspannungen des Trafos passen nicht zu dieser Schaltung.
Das ist ein Trafo für ein 15V max. 20V Netzteil, außer du gibst Dich mit 
der 15V Version zufrieden.

> Oder am besten gleich ein Fertiggerät kaufen?

Das gehört für einen Hobbyelektroniker eigentlich dazu sich sein 
Labornetzteil selbst zu bauen.

Grüße Löti

von Harald W. (wilhelms)


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fu long schrieb:

> eine Wicklung mit 7V-10V-17V für den Leistungsteil des Netzteils.
> wahrscheinlich ist der aber auf die 30V-3A des Netzteils dimensioniert.
> Soweit ich es nachvollziehen konnte wird da wohl das ELV-Netzteil hier
> handeln:
> 
http://www.elv-downloads.de/service/manuals/22532_Universelle_Netzteilplatine/UniverselleNetzteilplatine_KM.pdf

Da passen Trafowicklung und Endspannung aber nicht zusammen. Man
könnte zwar theoretisch eine Spannungsverdopplerschaltung nutzen,
das ist ein eher unschönes Projekt. Probleme mit der ELV-Schaltung
würde es hauptsächlich geben, wenn Du nicht die Originalplatine
von ELV verwendest. Ansonsten sind wohl genügend Entstörkondensatoren
gleichmäßig mit der Streusandbüchse auf der Platine verteilt. :-)
Gruss
Harald

von oszi40 (Gast)


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Ohne jetzt groß die Schaltung analysiert zu haben, würde ich behaupten: 
Man lernt mit jedem Gerät. Aber wirtschaftlich gesehen, könnte es 
billiger sein ein fertiges Netzteil mit eingebauten Meßgeräten und 
einstellbarer STrombegrenzug zu suchen. Dazu findest Du hier noch 
zahlreiche Beiträge.

von MaWin (Gast)


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> wahrscheinlich ist der aber auf die 30V-3A des Netzteils dimensioniert

Eher nicht, dafür bräuchtest du einen 26V/5A Trafo

> - Breite 95mm
> - Höhe 85mm
> - Dicke 37mm (37 1mm-dicke Bleche)
> - Schenkelbreite 17mm
> - Stegbreite 32mm

EL96/84/36 hat 150VA
blöderweise weisst du nicht, wie sich der Strom auf die Wicklungen 
verteilt, dazu müsstest du zumindest die Drahtdurchmesser genau messen.

10V in Reihe mit 17V mag gehen.

von Thomas D. (thomasderbastler)


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Also wenn Du viele Probleme haben möchtest, dann baue dieses ELV Teil 
nach !

Das NT schwingt, sehr bedingt kurzschlussfest. Definitiv.
Man muss einiges modifizieren.

Schaue mal den Plan von "ELV PWM-Schaltnetzteil" an. Die Regelung ist 
ziemlich identisch wie die alte Version, man kann aber die 
Verbesserungen erkennen.

von (prx) A. K. (prx)


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Lothar S. schrieb:
> Das gehört für einen Hobbyelektroniker eigentlich dazu sich sein
> Labornetzteil selbst zu bauen.

Nur am Anfang. ;-)

Wenn die Preise davon sinken, zumindest in Relation zum eigenen Budget, 
dann ändert sich das zuweilen.

von Thomas D. (thomasderbastler)


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A. K. schrieb:
> Nur am Anfang. ;-)
>
> Wenn die Preise davon sinken, zumindest in Relation zum eigenen Budget,
> dann ändert sich das zuweilen.

Jops..siehe die NT Module in der Bucht.

von Walter R. (alte-fritz)


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fu long schrieb:
> Hallo,
>
> ich habe im Moment Bedarf an einem einfachen Labornetzteil (z.B.
> 30V/2A). Im Forum hier findet man ja die unterschiedlichsten Meinungen.
> Ich hoffe, jemand kann mir weiterhelfen.
>
> Ein paar Zusatzinfos: vor vielen Jahren, als ich noch zur Schule ging,
> haben wir damit begonnen ein Gehäuse mit unterschiedlichen Einschüben zu
> bauen. Der Labornetzteileinschub wurde leider nie vollendet. Es hätte
> ein Labornetzteil 30V/3A werden sollen. Vorhanden sind: 3x TIP 142 auf
> Kühlkörper mit einem unbekannten Temperaturfühler und ein Trafo, dessen
> Leistunsdaten ich nicht genau kenne:
>
> Trafo gewickelt auf EI-Kern.
> - Breite 95mm
> - Höhe 85mm
> - Dicke 37mm (37 1mm-dicke Bleche)
> - Schenkelbreite 17mm
> - Stegbreite 32mm
>
> Der Trafo hat 10V-10V (mit Mittelanzapfung) für die Versorgung der
> Netzteilsteuerung, 10V für ein anderes Modul und eine Wicklung mit
> 7V-10V-17V für den Leistungsteil des Netzteils.
>
> Ich weiß leider nicht, wie viel Leistung ich vom Trafo bekomme -
> wahrscheinlich ist der aber auf die 30V-3A des Netzteils dimensioniert.
> Soweit ich es nachvollziehen konnte wird da wohl das ELV-Netzteil hier
> handeln:
> 
http://www.elv-downloads.de/service/manuals/22532_Universelle_Netzteilplatine/UniverselleNetzteilplatine_KM.pdf
>
> Jetzt frage ich mich: ist es sinnvoll, dieses Design nachzubauen
> (Kommentare im Forum: schwingt und zerschießt sich selbst), oder gibt es
> da ein moderneres Design? Ich muss ja nicht unbedingt alle schon
> vorhandenen Teile weiterverwenden? Oder am besten gleich ein Fertiggerät
> kaufen?
>
> Danke für die Hilfe!
> Fu


Ahoi Fu,

wie TdB schon geschrieben hat, das "neue" ELV-NT-Zeugs ist gut für die 
Tonne.

Dagegen sind die ollen NT`s, die vor über 30 Jahren ELV konzipiert hat, 
der absolute Hammer - funktionieren immer noch vom Feinsten!

Wenn Interesse, dann kurz anfunken.

GW

von Dirk J. (dirk-cebu)


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Immer diese Scheiß-Vollzitate, 'ne ganze Seite voll grün, und dann drei 
eigene Sätzchen...

von Walter R. (alte-fritz)


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Wenn`s  Dich stören, nimm einen Radiergummi und fahre darüber!

GW

von Vollzitierer (Gast)


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Dirk J. schrieb:
> Immer diese Scheiß-Vollzitate, 'ne ganze Seite voll grün, und dann drei
> eigene Sätzchen...

Finds auch schlimm.

von fu long (Gast)


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Danke für die vielen Antworten, das hilft mir schon weiter.

Zur Klarstellung: die Trafowicklung hat 7+10+17V, also insgesamt 34V 
Effektivspannung. Ist das wirklich zu wenig für ein 30V/3A-Netzteil? 
Oder habe ich das vorher nur missverständlich erklärt? Zumindest war das 
Netzteil von unseren Lehrern für diese Werte ausgelegt. Wozu die beiden 
Anzapfungen dienen weiß ich allerdings nicht.
Laut MaWin hat der Trafo ja ungefähr 150VA, da wird also wohl nicht mehr 
Strom als die 3A drinnen sein. Auf der zweiten Leistungswicklung (10V) 
hängt nämlich ein Akkulader der bis zu 4A ziehen kann.

Die Originalplate von ELV habe ich nicht. Kann man die auch einzeln 
kaufen? Denn einen Teil der Bauteile habe ich ja schon, da brauche ich 
nicht den ganzen Bausatz. Wenn das Teil so schwingt wäre wohl die 
Originalplatine kein Fehler.

@Thomas der Bastler: Danke für den Tipp mit dem ELV PWM-Schaltnetzteil. 
Allerdings kann ich da jetzt keine großen Unterschiede zum ELV 
Linearnetzteil erkennen. Auch viele Kondensatoren gleichmäßig verteilt 
:)

@Walter R.: Das hört sich gut an, an den alten Netzteilen hätte ich 
durchaus Interesse. Soll ich dir dazu eine PM schicken? Im Sinne eines 
Forums wäre natürlich ein Austausch direkt im Thread auch gut.

von MaWin (Gast)


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> Ist das wirklich zu wenig

Da du trotz Rückfrage zu faul warst die Drahtdurchmesser auszumessen, 
kann das kein Schwein wissen.

von Harald W. (wilhelms)


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fu long schrieb:

> Zur Klarstellung: die Trafowicklung hat 7+10+17V, also insgesamt 34V
> Effektivspannung. Ist das wirklich zu wenig für ein 30V/3A-Netzteil?
> Oder habe ich das vorher nur missverständlich erklärt?

Nun, für mich hörte sich das an, wie eine 17V-Wicklung mit
zwei Anzapfungen.

> Wozu die beiden Anzapfungen dienen weiß ich allerdings nicht.

Bei Kaufnetzteilen schaltet man gern bei niedrigeren Ausgangs-
Spannungen die Eingangsspannung herunter. Man hat dann weniger
Vwerlustleistung im Regelglied und braucht kleinere Kühlkörper.

> Wenn das Teil so schwingt wäre wohl die
> Originalplatine kein Fehler.

Stimmt.

> @Thomas der Bastler: Danke für den Tipp mit dem ELV PWM-Schaltnetzteil.
> Allerdings kann ich da jetzt keine großen Unterschiede zum ELV
> Linearnetzteil erkennen. Auch viele Kondensatoren gleichmäßig verteilt

Schaltnetzteile sind nicht unbedingt besser als lineare Netzteile.
Auch eine Ansteuerung eines Linearnetzteils mit einem µC bringt
keine grossen Vorteile.
Gruss
Harald

von oszi40 (Gast)


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> die Drahtdurchmesser auszumessen,

1.Wahrscheinlich ist unser TS noch nicht reif für diese Arbeiten.
2.@Fu: Bedenke: Strom macht klein, schwarz und häßlich!
3.Bevor man des erste Gerät SELBST baut, sollte man einige alte 
geschlachtet haben um deren Erfahrungen zu nutzen und den AUfbau zum 
besseren Verständnis zu analysieren.

Ja ich weiß, rechnerisch gesehen dürfte die Hummel nicht fliegen. Sie 
tut es trotzdem .... Der vorsichtige User nimmt erst mal ein fertiges 
NT. Auge zu Pollin.de

von Walter R. (alte-fritz)


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fu long schrieb:
> Danke für die vielen Antworten, das hilft mir schon weiter.
>
> Zur Klarstellung: die Trafowicklung hat 7+10+17V, also insgesamt 34V
> Effektivspannung. Ist das wirklich zu wenig für ein 30V/3A-Netzteil?
> Oder habe ich das vorher nur missverständlich erklärt? Zumindest war das
> Netzteil von unseren Lehrern für diese Werte ausgelegt. Wozu die beiden
> Anzapfungen dienen weiß ich allerdings nicht.
> Laut MaWin hat der Trafo ja ungefähr 150VA, da wird also wohl nicht mehr
> Strom als die 3A drinnen sein. Auf der zweiten Leistungswicklung (10V)
> hängt nämlich ein Akkulader der bis zu 4A ziehen kann.
>
> Die Originalplate von ELV habe ich nicht. Kann man die auch einzeln
> kaufen? Denn einen Teil der Bauteile habe ich ja schon, da brauche ich
> nicht den ganzen Bausatz. Wenn das Teil so schwingt wäre wohl die
> Originalplatine kein Fehler.
>
> @Thomas der Bastler: Danke für den Tipp mit dem ELV PWM-Schaltnetzteil.
> Allerdings kann ich da jetzt keine großen Unterschiede zum ELV
> Linearnetzteil erkennen. Auch viele Kondensatoren gleichmäßig verteilt
> :)
>
> @Walter R.: Das hört sich gut an, an den alten Netzteilen hätte ich
> durchaus Interesse. Soll ich dir dazu eine PM schicken? Im Sinne eines
> Forums wäre natürlich ein Austausch direkt im Thread auch gut.

Ahoi Fu,

bitte eine PM, kann Dir dann die vollständigen Planungsunterlagen per 
Mail zusenden.

GW

von Dirk J. (dirk-cebu)


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Schon wieder so ein Scheiß Vollzitat, manche lernen es nie!

von Thomas D. (thomasderbastler)


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Fo Long :

Guckmal hier, haben wir schon genug herumgetestet.

Beitrag "ELV Netzteil aufbohren"

Der kleiner unterschied zwischen den beiden Plänen, daß im alten Plan 
waren C15 und C16 150pF. Mit dem schwingt das ganze Zeug.
Soviel ich noch weiß, im PWM Plan ist 1 nF oder sowas an der Stelle !

von Thomas D. (thomasderbastler)


Angehängte Dateien:

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Noch etwas, was mir so noch eingefallen ist.

Ich habe selber ein komplettes, original Bausatz bekommen ( alte 
Variante )
Nach dem zusammenbau und Abgleich, nach Vorgaben. Lief das Teil.

Der erster Kurzschluss killte die beiden Transen sowie die 
Emitterwiderstände.

Neue Transen dicke Emitterwiderstände, mehr Watt, Beim Kurzschluss 
flogen die Transen.

Ich habe von meinem Freund, der mir ein komplettes Bausatz gegegeb hat, 
bekam ich ein von ihm aufgebautes Teil.Es war das gleiche Effekt.
Kurzschlussfall, Transen durch.

ELV angeschrieben....Keine Antwort.
Im ELV Forum gepostet, die Posting wurde nicht freigeschaltet.

Ich habe aber seit längeren das PWM Variante. Bin zufrieden, 
Kurzschlussfest.

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