Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik wo guten Phasenprüfer kaufen


von Schtrom (Gast)


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Hallo

ich suche ein paar Schraubendreher mit Phasenprüffunktion. Wie kann ich 
erkennen ob die auch was taugen? Gibt es die Teile von bekannten 
Herstellern? Der letzte den ich hatte ist mir beim Festdrehen einer 
Schraube unter den Fingern auseinandergebrochen.
Wenn ich in der Bucht suche, finde ich die Dinger für zwischen 1€ und 
20€. Aber nur weil sie mehr kosten muss nicht heißen, dass sie auch 
besser sind...

von MaWin (Gast)


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Also ich hatte neulich einen von Hornbach (2 EUR), bei dem die Klinge in 
der Schraube einfach abgedreht wurde weil der ganze Schraubendreherteil 
aus Weicheisen oder Blei war.

Wohl vorsätzlich, damit man nicht den Plastegriff zerbricht, wie bei 
dir.

Es gibt wirklich üblen Ramsch.

von b35 (Gast)


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Habe einen solchen Lügenstift in Größe 0, PB1750/0, 110-250 V, nach DIN 
VDE 0680-6, SEV-geprüft (SEV=Schweiz wie VDE in D), mit gehärteter 
Klinge, ca. 3,50€ Industriepreis
Gibt es in D u. a. bei hoffmann-tools.com

von Timm R. (Firma: privatfrickler.de) (treinisch)


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Schtrom schrieb:
> Hallo
>
> ich suche ein paar Schraubendreher mit Phasenprüffunktion. Wie kann ich
> erkennen ob die auch was taugen? Gibt es die Teile von bekannten
> Herstellern? Der letzte den ich hatte ist mir beim Festdrehen einer
> Schraube unter den Fingern auseinandergebrochen.
> Wenn ich in der Bucht suche, finde ich die Dinger für zwischen 1€ und
> 20€. Aber nur weil sie mehr kosten muss nicht heißen, dass sie auch
> besser sind...

stimmt. Hab einen von Wera und bin nicht glücklich damit. Die Idee, dass 
man mit einem Spannungsprüfer unbedingt auch Schrauben schrauben können 
muss, ist aber auch ein bisschen seltsam.

Wenn Du was hochwertiges willst, wie wäre es dann mit einem 
Schraubenzieher und einem zweipoligen Spannungsprüfer?

Vlg

 Timm

von Harald W. (wilhelms)


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Timm Reinisch schrieb:

> Die Idee, dass
> man mit einem Spannungsprüfer unbedingt auch Schrauben schrauben können
> muss, ist aber auch ein bisschen seltsam.

Phasenprüfer mit Schraubklinge waren IMHO auch einige Jahre lang
verboten. Damals (etwa 80er-Jahre) hatten die nur eine abgerundete
Spitze.
Gruss
Harald

von Klaus (Gast)


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von Peter D. (peda)


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Timm Reinisch schrieb:
> Die Idee, dass
> man mit einem Spannungsprüfer unbedingt auch Schrauben schrauben können
> muss, ist aber auch ein bisschen seltsam.

Ich nehme immer den Hammer, um die Schrauben einzuschlagen.

Die Klinge am Phasenprüfer ist nur dazu gedacht, um die Madenschrauben 
in den Lüsterklemmen fest zu ziehen. Für alles andere nimmt man einen 
richtigen Schraubendreher.

von Harald W. (wilhelms)


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Peter Dannegger schrieb:

> Ich nehme immer den Hammer, um die Schrauben einzuschlagen.

Wer nur einen Hammer hat, für den sieht jedes Problem
wie ein Nagel aus. :-)
Gruss
Harald

von Dieter (Gast)


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Klaus schrieb:
> Hier ist einer, allerdings ohne Schraubenzieher.
> http://www.fluke.com/fluke/dede/elektrische-messge...

kein schlechtes Ding. Der hat mir schon viel geholfen.
Und ja nimm einen von Fluke. Ich hatte zuerst einem vom Baumarkt, aber 
der hat keinen Funktionscheck beim einschalten. Also wenn nicht 
leuchtet, dann ist es spannungslos. Nur doof wenn die Batterien leer 
sind. Hat mich im übrigens ein Loch im Seitenschneider gekostet...

Allerdings ist ein Duspol trotzdem unerlässlich.

von walTTer (Gast)


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Dieter schrieb:
> Nur doof wenn die Batterien leer
> sind. Hat mich im übrigens ein Loch im Seitenschneider gekostet...

na da hattest du ja glück das nur dem seitenschneider was passiert ist. 
genau das ist das argument für einen einfachen phasenprüfer, keine 
batterie, kein elektronikkram der womöglich von leuten wie hier 
entwickelt wurde- eine grausige vorstellung;-)

elektrikergeselle

von Peter II (Gast)


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walTTer schrieb:
> na da hattest du ja glück das nur dem seitenschneider was passiert ist.
> genau das ist das argument für einen einfachen phasenprüfer, keine
> batterie, kein elektronikkram der womöglich von leuten wie hier
> entwickelt wurde- eine grausige vorstellung;-)

nein dafür macht man laut Lehrbuch vorher und nachher eine 
funktionsprüfung des Gerätest. Dann kann soetwas nicht passieren. 
(Zumindest ab 10kv mache ich das auch immer)

von Harald W. (wilhelms)


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Peter II schrieb:

> funktionsprüfung des Gerätest.
> (Zumindest ab 10kv mache ich das auch immer)

Du meinst, Du nimmst einen Phasenprüfer, um nachzusehen,
ob die 10kV auch freigeschaltet sind?
Gruss
Harald

von Peter II (Gast)


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Harald Wilhelms schrieb:
> Du meinst, Du nimmst einen Phasenprüfer, um nachzusehen,
> ob die 10kV auch freigeschaltet sind?

ja, diesen mit der 2Meter stange dran. Von der Technik her ist es das 
gleiche.

von walTTer (Gast)


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Peter II schrieb:
> ja, diesen mit der 2Meter stange dran. Von der Technik her ist es das
> gleiche.

da frag ich mich wie du bei dem teil laut lehrbuch vorher und nachher 
einen funktionstest machen willst

von Timm R. (Firma: privatfrickler.de) (treinisch)


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walTTer schrieb:
> Dieter schrieb:
>> Nur doof wenn die Batterien leer
>> sind. Hat mich im übrigens ein Loch im Seitenschneider gekostet...
>
> na da hattest du ja glück das nur dem seitenschneider was passiert ist.
> genau das ist das argument für einen einfachen phasenprüfer, keine
> batterie, kein elektronikkram der womöglich von leuten wie hier
> entwickelt wurde- eine grausige vorstellung;-)

ja! Das mit der Batterie ist wirklich ein gravierender Nachteil! Vor 
allem im Privatbereich, wenn man nur noch 1x im Jahr so ein Teil braucht 
und dann für jeden Einsatz eine neue Batterie kaufen darf.

Zwei Fragen:
1. Mein Eindruck ist, dass es viele zweipolige Spannungsprüfer gibt, die 
keine Batterie brauchen, obwohl sie auch Anzeigen haben, das gilt zum 
Beispiel auch mindestens für einige Produkte mit der Marke „Duspol”?

2. Warum funktionieren denn diese Berührungslosen Dinger? So ganz 
verstehe ich das nicht. Einer der Vorwürfe gegen Phasenprüfer Modell 
„Lügenstift” ist doch, dass er auch Spannung anzeigen kann, wenn gar 
keine richtige Phase anliegt. (Kapazitive Einkopplung)

Das ist doch einer (nicht der Hauptgrund) der Gründe für die Verwendung 
eines Duspols, dass dieser die Leitung belastet und man so eine 
zuverlässigere Aussage erhält.

Sollte denn nicht ein berührungsfreier Spannungsprüfer genau das Problem 
des „Lügenstiftes” auch haben? Der belastet doch die Leitung ebenfalls 
nicht!

Sollte man da dann nicht, wenn man sich schon von der Glimmlampe 
verabschiedet gleich den Schritt zum zweipoligen Spannungsprüfer ohne 
Batterie gehen? Der hat doch eigentlich bei korrekter Anwendung nur 
Vorteile, oder?

Vlg

 Timm

von Harald W. (wilhelms)


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Timm Reinisch schrieb:

> Einer der Vorwürfe gegen Phasenprüfer Modell
> „Lügenstift” ist doch, dass er auch Spannung anzeigen kann, wenn gar
> keine richtige Phase anliegt.

Viel schlimmer ist, das er manchmal  k e i n e  Spannung anzeigt,
obwohl eine anliegt.
Gruss
Harald

von Udo S. (urschmitt)


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Harald Wilhelms schrieb:
> Viel schlimmer ist, das er manchmal  k e i n e  Spannung anzeigt,
> obwohl eine anliegt.

Wobei er das dann macht wenn du Schuhe mit Gummisohlen hast.
Oder wenn jemand so blöd ist nicht an den oberen Kontakt zu fassen.

von MaWin (Gast)


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> Wobei er das dann macht wenn du Schuhe mit Gummisohlen hast.

Eher nicht, denn die Freiraumkapazität des Menschen reicht der 
Glimmlampe als Gegenpol.

> Oder wenn jemand so blöd ist nicht an den oberen Kontakt zu fassen.

Sogar wenn jemand so blöd ist, den Phasenprüfer nicht in den 
Steckdosenkontakt zu halten.

von Falk B. (falk)


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@ Timm Reinisch (treinisch)

>1. Mein Eindruck ist, dass es viele zweipolige Spannungsprüfer gibt, die
>keine Batterie brauchen, obwohl sie auch Anzeigen haben, das gilt zum
>Beispiel auch mindestens für einige Produkte mit der Marke „Duspol”?

Wo sit das Problem. Jedes altes MEssgerät mit Drehspulinstrument kann 
das, alternativ mit Glimm/Glühlampe.

>2. Warum funktionieren denn diese Berührungslosen Dinger?

Die detektieren das E-Feld.

>„Lügenstift” ist doch, dass er auch Spannung anzeigen kann, wenn gar
>keine richtige Phase anliegt. (Kapazitive Einkopplung)

Das machen die kontaktlosen Prüfstifte.

>Das ist doch einer (nicht der Hauptgrund) der Gründe für die Verwendung
>eines Duspols, dass dieser die Leitung belastet und man so eine
>zuverlässigere Aussage erhält.

Genau.

>Sollte denn nicht ein berührungsfreier Spannungsprüfer genau das Problem
>des „Lügenstiftes” auch haben? Der belastet doch die Leitung ebenfalls
>nicht!

Hat er.

>Sollte man da dann nicht, wenn man sich schon von der Glimmlampe
>verabschiedet gleich den Schritt zum zweipoligen Spannungsprüfer ohne
>Batterie gehen? Der hat doch eigentlich bei korrekter Anwendung nur
>Vorteile, oder?

Sicher.

von Udo S. (urschmitt)


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MaWin schrieb:
> Eher nicht, denn die Freiraumkapazität des Menschen reicht der
> Glimmlampe als Gegenpol.

Da glimmt es aber so schwach daß man genau hinschauen muss. Bei heller 
Beleuchtung kann man das ganz schnell mal übersehen.

von walTTer (Gast)


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Timm Reinisch schrieb:
> Einer der Vorwürfe gegen Phasenprüfer Modell
> „Lügenstift” ist doch, dass er auch Spannung anzeigen kann, wenn gar
> keine richtige Phase anliegt. (Kapazitive Einkopplung)

richtig und wenn der stift leuchtet fliest strom!! also vorsicht! 
natürlich kann ein phasenprüfer keinen duspol ersetzen. für mich ist der 
phasenprüfer meine lebensversichung. ich arbeite seit ca 40jahren im 
industriellen bereich. kabel mit leitungslängen von über 100m sind eher 
die regel, die dann auch noch in vollgepackten kabelbahnen liegen.
da kann man sich schon "einen fangen" auch wenn eine ader garnicht 
aufgelegt ist. im übriegen weiss man in so einem umfeld wie man einen 
phasenprüfer zu halten hat und man trägt selbstverständlich 
sicherheitsschuhe mit leitfähiger sohle.

von Der Rächer der Transistormorde (Gast)


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Schtrom schrieb:
> Gibt es die Teile von bekannten Herstellern?


Mein Favorit seit >20 Jahren
http://www.bahco-werkzeuge.de/products/5377.html

von Peter D. (peda)


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Harald Wilhelms schrieb:
> Viel schlimmer ist, das er manchmal  k e i n e  Spannung anzeigt,
> obwohl eine anliegt.

Das ist mir in 50 Jahren noch nie passiert.
Immer nur der sichere Fall, daß manchmal auch eine unbeschaltete Ader 
schwach glimmt.
Ich hab noch diese mit schwarzem Griff und Gummidrücker aus DDR-Zeiten.

von Gregor B. (Gast)


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In mein Chauvin Arnoux Multimeter haben sie so einen Detektor wie in dem 
Fluke Stift eingebaut. Zusätzlich hat das Multimeter noch einen 
Low-Impedance-Eingang für Wechselspannungsmessung, um bei der Messung 
nicht auf kapazitive Einkopplung hereinzufallen.

von Schtrom (Gast)


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Harald Wilhelms schrieb:
> Viel schlimmer ist, das er manchmal  k e i n e  Spannung anzeigt,
> obwohl eine anliegt.


Jedes Messgerät kann einen unerkennbaren Defekt haben und keine Spannung 
anzeigen obwohl eine anliegt. Um das Risiko so klein wie möglich zu 
halten, müsste man vor jeder Messung eine Referenzmessung vornehmen.
Gerade deswegen verwende ich gerne den Lügenstift. Minimalistischer 
Aufbau und dadurch fast keine Fehlerquellen.
Außerdem kommt es darauf an, in welchem System ich arbeite bzw. mit 
welchen Spannungsbereichen ich es zu tun habe. Habe ich "nur" 230V vor 
mir, benutze ich den Lügenstift immer wieder mal. Bei 400V und darüber 
nehme ich andere Instrumente.

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