Forum: Mechanik, Gehäuse, Werkzeug Gehäuse verkleben, temperaturbeständig, flexibel und luftdicht


von Volker U. (volkeru)


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Irgendwie passt mein Ansinnen nirgendwo so ganz rein, aber hier noch am 
besten:

Ich habe ein altes, aus dem Jahr 1982 stammendes, russisches 
Geigerzähler-Modul (sog. Pancake) mit 10 parallelen Zählrohren, das noch 
perfekt funktioniert. Das Gehäuse besteht aus einem unbekannten, braunen 
Kunststoff, der Bakelit ähnlich ist. Es ist gasgefüllt mit Unterdruck. 
Das Modul ist am Rand mit einer Art Klarlack verklebt, der es nach außen 
abdichtet. Wie ich nun gelesen habe, gibt dieser Lack im Laufe der 
Jahrzehnte seine Konsistenz auf, so dass nach und nach Luft von außen 
eindringt und das Modul zerstört.

Meine Idee ist nun, diesem Prozess zuvor zu kommen, indem ich eine 
zusätzliche Versiegelung aufbringe. Es sollte also ein streichfähiger 
Kleber oder Lack sein, der andere Materialen möglichst wenig bzw. nur 
kurzzeitig angreift, nach Aushärtung möglichst kälte- und hitzebeständig 
ist (mindestens -20 bis +50 Grad), also auch etwas flexibel und vor 
allem wasser- und gasdicht und langzeitbeständig auch gegen UV-Strahlung 
und ionisierende Strahlung (Röntgen bis Gamma) ist. Ich weiß, das sind 
ziemlich viele Anforderungen, aber vielleicht hat jemand entsprechende 
Erfahrungen oder auch eine Idee? Das wäre echt super!

Lieben Dank, Volker

von oh. (Gast)


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Ich wuerd eher versuchen das Gas mit einem Vakuum zusammen neu 
einzufuellen

von amateur (Gast)


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Mit Stickstoff füllen.

von Otto M. (samandiriel)


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Tauchlatex. Funktioniert aber nur dann gut, wenn die haut eine 
geschlossene blase gibt. aber ob das gegen die Diffusion hilft?

von Volker U. (volkeru)


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Zu denen, die hier eine Neubefüllung empfehlen: Wenn ihr sagen könnt, 
welche Gasmischung erforderlich ist und wo ich die vermutlich 
notwendigen Edelgase in entsprechender Qualität herbekomme, wie man sie 
zuverlässig unter dem richtigen Unterdruck einfüllt und das ganze Modul 
dann auch noch zuverlässig bei Unterdruck verklebt, bittesehr! Ihr baut 
euch vermutlich auch eure Transistoren selbst :-p

Otto Meier schrieb:
> Tauchlatex. Funktioniert aber nur dann gut, wenn die haut eine
> geschlossene blase gibt. aber ob das gegen die Diffusion hilft?

Daran hatte ich auch schon gedacht. Aber ich habe mich dann auch 
gefragt, ob dieses Zeug wirklich absolut gasdicht ist. So wie der jetzt 
verwendete Hartlack.

von Detlef Freckel (Gast)


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Volker U. schrieb:
> Lack sein, der andere Materialen möglichst wenig bzw. nur
> kurzzeitig angreift, nach Aushärtung möglichst kälte- und hitzebeständig
> ist (mindestens -20 bis +50 Grad)

Als Tip:
Flugzeuge werden mit Polyurethanlack lackiert (zumindest in der 
Lufthansawerft in HH). Das sollte für den Temperaturbereich passen.

von Guest (Gast)


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Volker U. schrieb:
> Ihr baut
>
> euch vermutlich auch eure Transistoren selbst :-p

Nee, das ist doch langweilig. Mittlerweile bauen im Keller unsere 
Haswell Core-i7 Clones selbst.

von Otto M. (samandiriel)


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PU wäre bestimmt gut. Aber das ist ja noch schwerer zu bekommen. Zumal 
du ja eine flexible Mischung brauchst..

von Volker U. (volkeru)


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Danke für den Hinweis! Polyurethanlacke gibts im Baumarkt ja massenhaft. 
Sie sind zumindest hart und abriebfest. Wie es mit der Gasdichte 
aussieht, habe ich noch nicht in Erfahrung bringen können, aber ich 
glaube, das ist eine gute Idee! Ich werde in der Richtung mal etwas 
weiter recherchieren.

Ich will mein 60 Euro teures Modul natürlich auch nicht durch die 
falsche Lackbeschichtung zerstören.

von ah. (Gast)


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Wenn die Lackierung dann die zu messenden Partikel absorbiert ?

von Volker U. (volkeru)


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Nö, die Lackierung kommt ja an der Seite drauf und das Glimmerfenster 
ist vorne. Da kommt kein Lack drauf. So sieht das Teil aus: 
http://www.pocketmagic.net/2012/01/tube-sbt-10a-c%d0%b1t-10a/

von aGast (Gast)


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Plasti-Dip
http://www.plastidip.de.com/produkte/plasti-dip-flussiggummi/
das Zeug ist wirklich klasse.

von Volker U. (volkeru)


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Das ist ja quasi sowas wie Tauchlatex, was Otto Meier weiter oben schon 
vorgeschlagen hatte. Ich habe davon sogar noch eine Dose hier rumstehen 
(allerdings nur in schwarz). Ich bin mir aber nicht so sicher, was die 
Gasdichtigkeit betrifft und ob es den bestehenden Lack nicht evtl. 
angreift. Es härtet ja auch nicht voll aus, sondern bleibt elastisch und 
damit leider auch nicht sehr abriebfest. Es wird ja sogar als 
"wiederablösbar" beworben. Und das ist genau das, was ich nicht will 
;-).

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