Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Optokoppler für die galvanische Trennung von UART


von UART (Gast)


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Ich möchte zwei Mikrocontroller über UART mit 57600 Baud kommunizieren 
lassen. Die beiden Schaltungen müssen aber galvanisch getrennt sein. Ein 
Controller arbeitet mit 5 Volt , der andere mit 3.3 Volt. Die 
Beschaltung der Optokoppler ist kein Problem, ich habe den passenden 
Optokoppler aber noch nicht gefunden. Kennt jemand einen geeigneten 
Optokoppler, der zwei Optokoppler in einem Gehäuse hat und schnell genug 
ist. Auf jeder Seite sollte ein Eingang und ein Ausgang sein.

von Klaus (Gast)


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UART schrieb:
> Die beiden Schaltungen müssen aber galvanisch getrennt sein.

deswegen:

> Ein Controller arbeitet mit 5 Volt , der andere mit 3.3 Volt.

?

MfG Klaus

von Lukas H. (1uk3)


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57.6kBaud ist nicht gerade schnell. Das sollte also nicht das Problem 
sein

> Auf jeder Seite sollte ein Eingang und ein Ausgang sein

Könnte mich nicht erinnern so etwas schon einmal gesehen zu haben. Wieso 
muss das genau so sein?

von UART (Gast)


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Weil ich aus Platzgründen nur einen IC verwenden will.

von amateur (Gast)


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Optokoppler gibt es 1-fach, 2-fach und ganz-schön-vielfach.

"C" hat davon so viele, dass er sie sogar zum Verkauf anbieten kann.

Aber, um die Bibel zu zitieren: Suchet, so werdet ihr finden.

von Dieter W. (dds5)


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Ein Optokoppler mit 2 Kanälen in unterschiedlicher Richtung ist mir noch 
nicht über den Weg gelaufen.

Vielleicht wäre ADuM 1201 was für diese Anwendung?

Braucht wesentlich weniger Strom und funktioniert in der langsamen A 
Version bis 2MBit/s.
Gibts aber nur im SMD SO8 Gehäuse.

von Juergen G. (jup)


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Dieter Werner schrieb:
> ADuM 1201

Bin ich auch dafuer.

Den nehme ich in Industrieanwendungen um auch die PC Masse nicht in 
meine Schaltung zu bekommen.
Einfacher und mit weniger Platz auf der Platine geht's kaum.

von Ersi (cell85)


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wenn ich einen RS232 Transciver benutze, ist doch bereits solch ein 
Trenner bzw. digital Isolation integriert oder?

von Juergen G. (jup)


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Das kommt darauf an was fuer einen Transciver Du benutzt.

von UART (Gast)


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Gibt es nichts im DIL Gehäuse?

von Dieter W. (dds5)


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Sven S. schrieb:
> wenn ich einen RS232 Transciver benutze, ist doch bereits solch ein
> Trenner bzw. digital Isolation integriert oder?

Gibt es mit und ohne wie Juergen G. schon sagte.

Wäre aber auch mit Trennung hier nicht Mittel der Wahl, da es um die 
Kopplung zwischen 5V und 3,3V Pegel geht.
Ein RS232 Treiber erzeugt aber (wie der Name schon sagt) RS232 Pegel und 
die sind bei der geplanten Anwendung eher störend.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Sven S. schrieb:
> wenn ich einen RS232 Transciver benutze, ist doch bereits solch ein
> Trenner bzw. digital Isolation integriert oder?

Üblicherweise (MAX232, SN75188/189) nicht.

von Harald W. (wilhelms)


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Dieter Werner schrieb:

> Ein Optokoppler mit 2 Kanälen in unterschiedlicher Richtung ist mir noch
> nicht über den Weg gelaufen.

Normalerweise sind die OKs ja nicht nur in Signalflussrichtung
voneinander entkoppelt, sondern auch untereinander. Wie hoch da
aber der Potentialunterschied sein darf, ist üblicherweise nicht
spezifiziert.
Gruss
Harald

von (prx) A. K. (prx)


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Lukas H. schrieb:
> 57.6kBaud ist nicht gerade schnell.

Für einfache Billigkoppler wie CNY17 aber zu schnell.

von c-hater (Gast)


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Harald Wilhelms schrieb:

> Normalerweise sind die OKs ja nicht nur in Signalflussrichtung
> voneinander entkoppelt, sondern auch untereinander.

Nein, das genaue Gegenteil ist der Fall. Double- oder Quad-OCs sind 
empfängerseitig meist auf einem gemeinsamen Massepotential. Genau das 
wird ja vermutlich auch das Problem des OP sein.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Auch bei MIDI sind die Geräte erdfrei verbunden, es ist aber 
normalerweise nicht nötig, das auf beiden Seiten doppelt zu machen. 
Sprich, lediglich 'MIDI In' eines Gerätes ist mit einem Optokoppler 
ausgestattet (z.B. PC900 von Sharp ist für 31250 Baud geeignet).
Andere Optokoppler für hohe Geschwindigkeit sind z.B. der 6N137 oder der 
HCPL2630 als Dualkoppler. Allerdings benötigen diese eine VCC von min. 
4,5 Volt lt. Datenblatt. Der o.a. PC900 ist ein 'Standard' Koppler ohne 
aktiven Receiver.

von Juergen G. (jup)


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UART schrieb:
> Die beiden Schaltungen müssen aber galvanisch getrennt sein.

Ich weiss nicht ob der OP das auch so meint, oder ob er die Trennung von 
5V und 3.3V als "galvanisch getrennt" ansieht.

Wenn er echte Galvanische Trennung meint, wird die Loesungsmenge sehr 
gering.

von Jens (Gast)


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Du brauchst eigentlich keinen Optokoppler.

Der Eingang vom 3V uC empfängt den Ausgang vom 5V uC über zwei 
Widerstände, z.B. 2,2K und 3,3K (dieser an Masse). Verbindung der zwei 
Wid. an Eingang 3V uC. Eigentlich geht auch, wenn Du nur einen Wid in 
Reihe schaltest. Die Spannung wird intern begrenzt. Also zwischen uC 5V 
und uC 3V nur einen Wid. setzen. Ansonsten Wid-Teiler.

Andere Richtung:
Ausgang 3V uC direkt an Eingang 5V uC setzen. Der erkennt locker Hi, 
wenn 3V anliegen und Lo, wenn 0V da sind.

Das wird in der Praxis oft so gemacht. Z.B. wenn Du eine MCC-Card mit 3V 
mit einem 5V uC auslesen willst ....

von Juergen G. (jup)


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Jens, das ist Pfush.

Zum einen habe ich warscheinlich ueberlesen wo der OP schreibt welche 
uC's er verwendet. Oder Du bist der bessere Hellseher.

Das zum Thema : Nicht alle uC's haben Shutz-Dioden an den Pins verbaut.

Und wie sehen die Flanken bei 57600 Baud nach einem V-Div aus?

von Juergen G. (jup)


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Jens schrieb:
> Das wird in der Praxis oft so gemacht. Z.B. wenn Du eine MCC-Card mit 3V
> mit einem 5V uC auslesen willst ....

In der Heimbastler Praxis ja, da stimme ich Dir zu, dafuer suchen diese 
Leute dann tagelang in ihrem Programmcode nach dem Fehler, warum es 
manchmal geht und manchmal nicht.

von Jens (Gast)


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Unsinn, -- 5V/3V --- kein Problem.

Optokoppler hält auch nur auf .... wie so oft wird aufwendige Elektronik 
verwendet, um einfache Probleme zu beheben.

Und die sogenannten "Bastelvarianten" haben mich bis jetzt nicht 
schlecht ernährt (beruflich). Denn Bastelvarianten an sich sind oftmals 
viel effektiver und preiswerter, als hochgeschossene Hi-Tech Lösungen.
Damit stehe ich nicht allein -- zum Glück.
Mehr als 5V, kann ein 5V betriebener uC ja nicht liefern, was spricht 
gegen zwei Widerstände????

von Jobst Q. (joquis)


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Matthias Sch. schrieb:
> Der o.a. PC900 ist ein 'Standard' Koppler ohne
> aktiven Receiver.

Der PC900 hat einen Schmitt-Trigger auf der Empfängerseite, was sich für 
die Signalübertragung sehr positiv auswirkt. Der Nachteil daraus ist, 
das er deshalb ein 6-Pin Gehäuse hat und dem Fragesteller wohl zu groß 
ist.

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Matthias Sch. schrieb:
> Der o.a. PC900 ist ein 'Standard' Koppler ohne
> aktiven Receiver.


In meinem DB ist er ein aktiver. Verwechselst du den?

von MCUA (Gast)


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>Ein Optokoppler mit 2 Kanälen in unterschiedlicher Richtung ist mir noch
>nicht über den Weg gelaufen.
Die Richtung hängt doch nur von der Beschaltung ab, da die OCs im IC 
normalerweise völlig voneinander getrennt sind.

>Double- oder Quad-OCs sind
>empfängerseitig meist auf einem gemeinsamen Massepotential.
Nö. s.o.

Aber gängige u günstige OCs sind ganz schön langsam! einige..viele us!

von (prx) A. K. (prx)


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Juergen G. schrieb:
> Das zum Thema : Nicht alle uC's haben Shutz-Dioden an den Pins verbaut.

Beispiel für einen, der (an den UART-Pins) keine hat?

von Harald W. (wilhelms)


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A. K. schrieb:

>> Shutz-Dioden.
>
> Beispiel für einen, der (an den UART-Pins) keine hat?

von sstu (Gast)


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> Gibt es nichts im DIL Gehäuse?

ADUM1201 ist DER Baustein dafür, gibt es sogar bei Reichelt 
http://www.reichelt.de/index.html?;ARTICLE=107978 . Wenn Du den im 
Breadboard verwenden willst, mach Dir einen "dead bug".

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